Fragen zur Neubauverkabelung (Netzwerk und SAT)

Nieter

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Guten Abend,

ich baue gerade ein EFH und konnte mich mit meinem Elektriker glücklicherweise so einigen, dass ich die Netzwerk- und SAT-Verkabelung in Eigenleistungen erbringen darf.
Es kommen natürlich ein paar Fragen auf, daher dieser Thread.

Was ist bisher geschehen?

- Verlegt wurden ca. 200m Netzwerkkabel (Draka UC900, simplex) in der Zwischendecke EG / DG im Leerrohr, die über die gegossene Betondecke schon im EG an die wichtigen Plätze geführt wurden (immer 2 Kabel je Anschluss, also duplex)
- Vorbereitet und abgelängt wurden ca. weitere 350m Netzwerkkabel (Draka UC900, simplex), die über den Dachstuhl in alle Räume im DG (außer Bad) geführt werden.
- Vorbereitet und abgelängt wurden ebenfalls weitere 350m Koaxialkabel von Kathrein (LCD111+) für die Verkabelung via DVB-S2
- Die gesamte Infrastruktur ist als Sterntopologie aufgebaut, sowohl SAT und Netzwerk treffen sich im HWR

Am Freitag kommt nun die Innenlattung und Isolierung, sodass die Kabel über den Dachstuhl dann verlegt werden können.

Situation bisher:
In jeden Lebensraum (Arbeitszimmer, Kinderzimmer 1, Kinderzimmer 2, Gallerie im Dachgeschoss) führen mindestens 3 Netzwerkkabel und 3 SAT-Kabel (immer nebeneinander).
Ins Wohnzimmer führen 6 SAT-Kabel (vier an die Hauptentnahmestelle, zwei an eine alternative Entnahmestelle) sowie 4 Netzwerkkabel (zwei an die Hauptentnahmestelle, zwei an die andere).
Die Anschlusspunkte je Raum sind dabei so angeordnet, dass an den Hauptwänden jeweils ein "Entnahmepunkt" ist.
Ins Schlafzimmer führt ein Netzwerk- und ein SAT-Kabel (ich bin ja kein Freund vom TV im Schlafzimmer).

In den Spitzboden führt ein Netzwerkkabel sowie ein großes Leerrohr, ins Gesimse führt jeweils ein Netzwerkkabel (IP-Kameras), in die Küche führt ein Netzwerkkabel.
Die beiden Badezimmer habe ich bewusst nicht mit Netzwerkkabel ausgestattet.

Im Ergebnis also in jedem Raum SAT und Netzwerkverkabelung.

Nun zu den Fragen:

1.) Die Verkabelung der Netzwerkdosen würde ich nach T568A vornehmen. Wichtig ist doch nur, dass die Verkabelung immer "gleich" ist, also immer A oder B, oder?

2.) Ich habe eigentlich auf hochwertige Hersteller geachtet und schwanke nun zwischen den UAE Dosen von Rutenbeck, Gira und B+J. Rutenbeck finde ich preislich attraktiv. Hat jemand da eine guten Tipp? Aktueller Favorit ist die 136104030 für simplex bzw. 136104070 für duplex plus die Blende von Busch und Jäger da die meine Steckdosenabdeckungen liefern.

3.) Simplex / Duplex: Mir ist es wichtig, dass jede potenzielle Entnahmestelle einen Zugang hat (ja, schafft man eh nie). Den Sinn von Duplex-Dosen habe ich noch nicht wirklich erkannt:
Wenn eine Entnahmestelle nur ein Arbeitsplatz ist, dann steht dort i.d.R. nur ein Rechner / Laptop. Wenn ich mehr als einen Netzwerkanschluss benötige, dann habe ich doch auch meist mehr als zwei Geräte - oder nicht? Da würde also auch eine Duplex-Dose nicht helfen, da ich dann wieder über einen dezentralen Switch arbeiten müsste. Ich bin nach dem Motto vorgegangen, dass ich lieber nur einen Anschluss an jeder potenziellen Stelle habe als zwei Anschlüsse an der falschen Stelle. Sinnig ja oder nein? Noch kann ich Kabel nachziehen und auf duplex gehen (solange das zweite 50mm Leerrohr nach oben nicht voll ist).

4.) Hat jemand eine Meinung zum Hersteller DUR-Line? Ich möchte die SAT-Dosen eigentlich von denen nutzen, da preislich attraktiv und zumindest laut Amazon in Ordnung.

Beste Grüße und vielen Dank,
Moritz
 
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1) ja, Entweder oder.
2) nimm das, wofür du auch passende Blenden bekommst. Cat6a
3) ich habe immer Duplexdosen genommen. klar, wenn das Leerrohr dick genug ist, kann man immer nach ziehen. aber mal ehrlich: du hast andere Sorgen die 2-3 Jahre nach dem Bau, als noch mal ein Kabel rein zu fummeln. dezentrale Switche würde ich nicht mehr einsetzen. Von daher hat bei mir jedes Zimmer (außer Bad) mind. 2 Duplexdosen im Raum verteilt.
4) k.A.
 
Zu 3. Ein gängiges Szenario wäre ein Netzwerk drucker und ein PC. Oder ein wlan Access poin und ein PC. Oder ein Laptop und ein PC.
 
Nimm doppeldosen. Hast du ne höhere Chance, den kleinen Etagen- bzw. Raumswitch zu vermeiden.

Doppeldosen auch schon deshalb, weil man nie wissen kann ob man nicht auch mal zwei Dinge getrennt hinundher leiten will. Bei einem ordentlich Stern eher unwahrscheinlich aber ich kenn einige, die sich geärgert haben weil es dann später doch hieß "entweder, oder". Oder du patcht eine davon an den ISDN S0 BUS weil du davon auch noch ein paar Telefone hast...

Mein Tipp: verabschiede dich von der Illusion, dass du die Dosen überall dort hast, wo du sie 6 Monate nach Einzug haben willst - völlig egal, wie gut du planst.

Ich habe damals schon großzügig geplant (min 2 Anschlüsse pro Raum, Wohnzimmer 4, Eltern 4). Aber würde ich heute planen, hätte ich Dosen in JEDEM RAUM (einschließlich Küche, Bad und Waschküche bis hin zum Gästeklo) ZUSÄTZLICH irgendwo mittig in jeder Decke (für die POE WLAN APs), in min. 2 strategisch wichtigen Ecken oben (für die POE IP Kameras), und am liebsten an jeder besch****** Stelle in jeder Wand wo auch eine Steckdose ist. Und zwar ALLES Doppeldosen!

Ach, und übrigens auch in der Garage, im Gartenhäuschen und im Geräteschuppen (man weiß ja nie) und irgendwo an der Außenhaut im OG (IP Kamera/Alarmanlage was weiß ich).

Und wo du schon dabei bist: leg am besten im Wohnzimmer auch gleich Boxenkabel (HiFi) Unterputz in jede Ecke und zwar gleich Min. 2x, so dass Du Dich auch später nochmal umentscheiden kannst, wo die Couch (und das TV-Rack & Co.) stehen soll. Wo wir gerade dabei sind, leg Dir auch noch einen fetten Kabelschacht in die Wand wo ein Fernseher hängen könnte (Schuko-Stecker muss durchpassen) - das am besten auch gleich auf den beiden primär in Frage kommenden Wänden im Wohnzimmer. Willst ja nicht die Kabel blöde rumbaumeln haben oder so einen grottenhässlichen Kabelkanal an die Wand pappen... einer meiner wacheren Momente, dafür feiere ich mich quasi jeden Tag. ;)

Klingt übertrieben, meine ich aber durchaus ernst. Kostet alles nicht die Welt, wenn man es am Anfang macht. Und selbst wenn ich das alles machen würde, wäre mir klar, dass ich an irgendein blödes Szenario trotzdem nicht gedacht habe.

In unserem Büro/Schlafzimmer hängt z.B. inzwischen trotzdem ein dickerer Switch irgendwo unter'm Schreibtisch (2 PCs, BlueRay, Steamlink, TV, 2 Drucker, dockingstation, AP, Homematic-Zentrale usw.). Gleiches im Wohnzimmer/Küche: Internetradio, AP, TV, Blueray, Raspi, Dockingstation, AV-Receicer, Homematic-Langateway - und ich hab nichtmal ne Daddel-Konsole wie Xbox & Co.).

Letzter Tipp: Fotos vorm Verputzen nicht vergessen mit cm-Angaben zu den Wänden/Decke/Boden direkt an die Wand gemalt fürs "Wiederfinden" später! (Gilt für alle Kabel und Rohre - verlegen bringt wenig, wenn du's später kaputt bohrst...)
 
hehe, da gebe ich dem besterino absolut recht! in allen punkten!

ich habe ca. 5000 Fotos in der Bauphase gemacht - und es fehlten trotzdem noch welche. ich hatte zum glück die bauleitung.
 
1) ja, Entweder oder.
2) nimm das, wofür du auch passende Blenden bekommst. Cat6a
3) ich habe immer Duplexdosen genommen. klar, wenn das Leerrohr dick genug ist, kann man immer nach ziehen. aber mal ehrlich: du hast andere Sorgen die 2-3 Jahre nach dem Bau, als noch mal ein Kabel rein zu fummeln. dezentrale Switche würde ich nicht mehr einsetzen. Von daher hat bei mir jedes Zimmer (außer Bad) mind. 2 Duplexdosen im Raum verteilt.
4) k.A.

Dezentrale Switche können Sinn machen, kommt immer auf den Anwendungsfall drauf an zB in der Hifi Ecke, was willst du machen wenn du 8 Geräte hast? Die Wand verschandeln mit 4 Doppeldosen und 8 Kabel ziehen? Wenn du dann mal was umstellst hast du 8 Kabel da liegen wo du sie nicht mehr brauchst und an einer anderen Ecke liegt vielleicht kein einziges.

Ich würde viele kleine Switche vermeiden wobei an bestimmten Stellen sowas auch von Vorteil sein kann. Die Dosen würde ich dann eher klever verteilen, als an bestimmten Stellen zu konzentrieren.

Meine TV Ecke hat ne Doppeldose und einen Switch, der Switch ist auch noch abschaltbar. Über den zweiten Anschluss der Dose hat man dann immer noch ne Verbindung die auch da ist wenn der Switch aus ist, zB für ein Sat Receiver praktisch den man nicht abschalten will weil dieser vielleicht was aufnehmen soll.

Obendrein gibts auch 3fach Netzwerkdosen, aber da brauchste die passenden Becher für.
Mehr als 4 Cat Leitungen an einer Stelle halte ich für Schwachsinn, dann hat man bei der Planung irgendwas falsch gemacht


Wenn eine Entnahmestelle nur ein Arbeitsplatz ist, dann steht dort i.d.R. nur ein Rechner / Laptop. Wenn ich mehr als einen Netzwerkanschluss benötige, dann habe ich doch auch meist mehr als zwei Geräte - oder nicht? Da würde also auch eine Duplex-Dose nicht helfen, da ich dann wieder über einen dezentralen Switch arbeiten müsste.
Arbeitsplatz plus Netzwerkdrucker, schon ist ne Doppeldose voll. In Büros hat jeder Arbeitsplatz auch nen Telefon. Telefon+PC = 2.
Im Arbeitszimmer würde ich eine Doppeldose pro Arbeitsplatz planen und eine weitere für einen Drucker der vielleicht woanders steht.
Brauchste 8 Netzwerkanschlüsse würde ich nen dezentralen Switch setzen.
Aber man muss das immer von Situation zu Situation beurteilen. Ne kleine Unterverteilung benötigt halt auch Platz etwas. Wenn kein Platz da ist kanns wiederum kleverer sein vielleicht doch etwas mehr Kabel bis zum Hauptverteiler zu ziehen wohin gegen bei der Hifi Ecke eh Platz ist und ne kleine Unterverteilung kein Problem.
Aber Heimbüro da würde ich minimum 2 Doppeldosen vorsehen

Ins Wohnzimmer führen 6 SAT-Kabel (vier an die Hauptentnahmestelle, zwei an eine alternative Entnahmestelle) sowie 4 Netzwerkkabel (zwei an die Hauptentnahmestelle, zwei an die andere).
Die Anschlusspunkte je Raum sind dabei so angeordnet, dass an den Hauptwänden jeweils ein "Entnahmepunkt" ist.
Ins Schlafzimmer führt ein Netzwerk- und ein SAT-Kabel (ich bin ja kein Freund vom TV im Schlafzimmer).
6 finde ich unnötig. Wenn Leerrohre kann man eventuell auch die Rohre erstmal leer lassen und später wenn mans dann braucht einziehen.
Auch 2 Kabel pro Gerät benötigt man nicht mehr umbedingt dank Unicable. Der Trend geht teilweise sogar dahin dass die Hersteller sich den zweiten Antenneneingang sparen und einfach intern durchschleifen. Bei manchen Geräten mit mehreren Tunern kannst du diese sogar nur mit Unicable nutzen zB DMR-BST950 Blu-ray Recorder, der hat 3 Tuner, mit 2 Kabeln ohne Unicable sind aber nur 2 Nutzbar. Alle 3 sind nur mit unicable nutzbar.
FBC Tuner sind halt auch so eine Sache. Daher denke ich persönlich geht der Trend eher hin zu unicable.
An den Stellen wo du Sat nur für "reserve" legst würde ich kein Kabel einziehen sondern nur das Rohr. Wer weiß ob das das jemals brauchst und wenn du es brauchst vielleicht auch den Raum renovierst und sich dann doch nacher noch was ändert
 
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