[User-Review] Gehäuse Silverstone CS380: 8x 3,5" HotSwap

besterino

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Ich habe mir kürzlich dieses Case gekauft: Silverstone CS380

Wird hier kein wirklicher Test, eher ein persönlicher Erfahrungsbericht. Aber vielleicht hilft's ja - ich kann auf Wunsch gerne auch noch Bilder von Details o.ä. nachliefern.

Das Ding beherbergt zunächst mal mein derzeitiges "Backup-NAS" , bestehend aus einer etwas älteren Konfig:

CPU: Pentium G2120
Board: Supermicro X9CFM
RAM: 2x8GB unbuffered ECC
HDD: Data 8x 4TB Seagate Constellation ES.3 (ST4000NM0033)
SSD: OS 1x Samsung SM863 120GB

Meine Entscheidung habe ich primär nach Preis/Leistung getroffen, und Leistung ist für mich hier reine Funktionalität. Die Optik finde ich nämlich zum Beispiel ziemlich Kacke. :d Vor allem die Ausbuchtungen an den Seiten sehen m.E. Mist aus, sind unpraktisch (kein sinnvoller liegender Betrieb) und aus meiner Sicht - außer vielleicht bisserl Kabelmanagement hinter'm Mainboard - ohne Funktionalität. Naja.

Also, was wollte ich:
- min. 8x HotSwap
- min. mATX Mainboards
- min. 1x 5,25" Bay (für zukünftig ggf. "mehr Platten" - insb. 2,5")
- Netzteil entweder SFX oder ATX Format
- und das halt möglichst günstig. ;)

Kurzer Hintergrund zum Netzteil: Gebranntes Kind scheut das Feuer, die 1U Brüllwürfel aus dem 19"-Regal sind mir tendenziell zu laut.

Als OS fahre ich Solaris 11.3.

Zwar in der engeren Auswahl, aber am Ende habe ich mich aus verschiedenen Gründen gegen das U-NAS NSC-800A entschieden. 1U Flex Netzteil nötig, mehr als 8x3,5" und 1x2,5" wird schwierig und nur 2 PCIE-Slots. Ansonsten aber schon ein schönes Ding.

Ich spar' mir mal die Reproduktion von Bildern, die man eh in besserer Qualität von der Homepage, Geizhals & Co. findet.

Los geht's.

Habe ich so noch nicht live gesehen, die Backplane hat getrennte Anschlüsse für SAS und SATA:

IMG_3138.jpg

Da bei mir die Backplane zwar von einem SAS-Controller/HBA (Dell H310i) befeuert wird, aber da die Platten SATA sind, hab' ich mich für den SATA-Anschlüsse entschieden. War wohl nicht verkehrt, läuft. Die großen Kondensatoren (?) wackeln übrigens wie Lämmerschwänze bei der leichtesten Berührung. Keine Ahnung ob das doof ist, aber ich hab mich jedenfalls bemüht, möglichst selten dranzukommen - nach meiner Erfahrung spricht das eher für dünne Beinchen und dünne Beinchen brechen schnell(er).

Positiv (finde ich): man braucht nur 2x Molex als Stromversorgung für alle 8 Platten.

Scheint übrigens fast, als würde Backplane staggered spin-up können? Jedenfalls habe ich mehrere unterschiedliche Anlaufgeräusche gehört.

Was mich auch sehr gefreut hat, sind die HDD-Schlitten. Da hat mal jemand mitgedacht, denn der Schlitten eignet sich ohne weiteres Zubehör sowohl für 3,5" wie auch 2,5" HDDs:

IMG_3139.jpg

Was aber mal - jedenfalls bei meinem Exemplar - richtig mies ist, ist die Verankerung der HDD-Einschübe. Bei mir rasten nämlich die Schlitten im obersten und untersten Slot nicht ein, auch nicht mit gutem Zureden, Rumdrücken und Rumwibbeln. Will in den 2 Slots einfach nicht. Auch ansonsten muss man häufig manuell nachfassen, bis die Arretierung greift - also besser nach dem Einbau 2x hinschauen! Die HDD sitzt zwar auch so erst einmal recht fest, aber kann sich theoretisch durch Vibrationen oder beim Transport lösen. Sieht man hier m.E. ganz gut, da oben rechts und unten die "Hebelchen" nicht ganz in der Flucht sind:

IMG_3141.jpg

Wie ich finde sehr ärgerlich: 2 von 8 Status-LEDs an den HotSwap-Bays sind ohne Funktion. Habe noch nicht geprüft, ob schon die LEDs an der Backplane defekt sind, vielleicht nur irgendwas an den Schlitten (das Licht wird über durchsichtiges Plastik zur Front geleitet) oder sonstwas. Naja, ich kann damit leben - das Ding steht im Keller und den Status bekomm' ich eh aussagekräftiger über Napp-it. ;)

Zum Gesamtkunstwerk: Das ist alles dünnes Aluminium - die Seitenteile (auch oben) wabbeln beim leichtesten Druck - oder eben Plastik (Frontblende). Zum Beispiel beim Eindrücken des IO-Shields für's Mainboard hat man schon Sorge, die ganze Heckpartie aus der Form zu bringen. Ist aber fairerweise auch bei anderen Gehäusen oft so. Die Beschichtung dürfte auch jeden Kratzer dankbar für die Ewigkeit festhalten.

Aber: es scheppert und rappelt nichts hörbar, auch nicht bei 8 drehenden 7200ern unter Volllast.

Mit dabei sind 3 glaub 3-PIN-120er Lüfter. Die sind wohl in Ordnung. Klar, keine Noctuas, Noiseblocker, BeQuiet & Co. aber deutlich leiser als das, was z.B. Lian-Li von Haus aus so reinschraubt.

Vieles teilt sich das CS380 übrigens offenbar mit dem kleinen Bruder, dem DS380 (mITX) (hier der Test von Hardwareluxx), leider insbesondere die aus meiner Sicht größte "Schwachstelle", die Einschübe. Insofern werde ich das in Zukunft auch nur noch mit Einschränkungen ins Spiel bringen.

Summa summarum gefallen mir meine Chenbro, Supermicro und Lian-Li Gehäuse da doch insgesamt besser, spielen aber natürlich auch preislich in einer anderen Liga (wenn mit HotSwap). Silverstone war für mich früher irgendwie im Desktop-Bereich durchaus 'ne Bank. Gerade die HTPC-Gehäuse waren jedenfalls "damals" echt kewl und qualitativ auch über jeden Zweifel erhaben. Eins mit knapp 10 Jahren auf dem Buckel steht noch beim mir im Keller "for future ideas". Auch die Netzteile können ja was. Aber Storage? Da ist noch Luft nach oben, auch bei der Qualitätskontrolle (vielleicht ist's auch ein Rückläufer gewesen, aber sah' jedenfalls für mich originalverpackt aus).

Mein Gesamteindruck zum Gehäuse CS380: meh.

Für ~140 Euro kann man schon überlegen, ob man die Negativpunkte in Kauf nimmt. Das Ding hat sicherlich ein gewisses Alleinstellungsmerkmal, gerade zu dem Preis. Besser ist eben auch (zum Teil: deutlich) teurer, auch in der 19"-Ecke. Für mich passt das Gesamtpaket, und vielleicht raff' ich mich auf und guck' mal was bei Silverstone/Verkäufer noch zu machen ist im Hinblick auf die LEDs/Arretierung der Bay. Zum Rückbau und Zurückschicken bin ich aber zu faul...
 
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Habe ich so noch nicht live gesehen, die Backplane hat getrennte Anschlüsse für SAS und SATA:

Da bei mir die Backplane zwar von einem SAS-Controller/HBA (Dell H310i) befeuert wird, aber da die Platten SATA sind, hab' ich mich für den SATA-Anschlüsse entschieden. War wohl nicht verkehrt, läuft. Die großen Kondensatoren (?) wackeln übrigens wie Lämmerschwänze bei der leichtesten Berührung. Keine Ahnung ob das doof ist, aber ich hab mich jedenfalls bemüht, möglichst selten dranzukommen - nach meiner Erfahrung spricht das eher für dünne Beinchen und dünne Beinchen brechen schnell(er).

Das ist kein separater Anschluss für SAS, sondern ein zusätzlicher für SAS, wenn man das Dual Channel Feature nutzen will/kann.

SAS hat, anders SATA, 2 Kanäle. Wobei der Kanal 1 von der Belegung her der selbe wie bei SATA ist. Der Kanal 2 liegt aber zwischen dem "SATA"-Stecker und dem Stromversorgungsstecker, auf der Oberseite.
(das wo bei SATA das "L" in den Stecker ist, geht's bei SAS gerade aus weiter, und genau auf diesem Steg sitzen die PINs für den 2. Kanal)

Hättest du den 2. Anschluss verwendet wäre Garnichts passiert, weil die SATA Platten diese PINs garnicht abgreifen. Daher wären HDD und Controller garnicht verbunden gewesen.
Das ist eigentlich ein Standardfeature, wenn man (gute) SAS-Backplanes hat. (dennoch muss man aufpassen, dass es auch als Feature dabei ist, denn mandatory ist es keines Wegs)

http://sierra-cables.com/Adapters/images/ADP-4000.jpg
So sieht das bei dir quasi unter der Abdeckung aus.

Etwas detaillierter mit U.2, welcher aus dem SAS-Stecker aufbaut.
SFF-8639 | PC Perspective

PS: In der Regel verwendet man sowas aber nicht, weil so ein Dual Channel oder gar Dual Controller Setup nicht so Sexy ist. Aber was man hat, das hat man.
 
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Coolio, danke! Wieder was gelernt!

Dann ist die Backplane also gar nicht so verkehrt und offenbar sogar mit SAS im Zweikanalbetrieb nutzbar - jedenfalls laut Handbuch:

(4) Zum Anschluss von Dualkanal-SAS-Laufwerken müssen Sie auch die SAS-Verbinder an der linken Seite der Rückwand anschließen.
 
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