[Kaufberatung] Gibt es USVs mit LiFePO4 (LFP, Lithium-Eisenphosphat) Akkus?

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Ich möchte mir wegen Putin eine USV zulegen, damit ein kurzer Stromausfall bzw. Netzinstabilitäten nicht ganz so nervig wird. Ich möchte eine USV mit einer möglichst sicheren Akku-Technologie. Normale Lithium-Ionen Akkus fallen da erst mal raus. Blei-Akkus sind Standard, aber hören sich auch nicht so prickelnd an, da es Gasentwicklung geben kann.

Allerdings ist es eher schwer, USVs mit bestimmter Akkutechnologie zu finden. Selbst wenn man sich die Datenblätter heraussucht, ist es nicht unbedingt ersichtlich, welchen Akku-Typ das Gerät überhaupt verwendet.

Also, gibt es irgendwelche empfehlenswerten Geräte mit möglichst sichererer Akku-Technologie? Stimmt es überhaupt, dass es da signifikante Unterschiede in der Sicherheit gibt, oder denke ich nur zu viel darüber nach?

Billig, haltbar, leise, und effizient soll die USV natürlich auch sein.
 
Naja, der Vorteil von Blei-, bzw. Gel Akkus ist halt, dass die es mögen immer voll geladen zu sein. Die wartungsfreien Akkus sind auch geschlossen, da tritt kein Gas aus. Allerdings sollte man die Akkus zeitnah nach ablaufen der Garantie tauschen. Mir hat mal ein 900Wh Gel Pack in der Wohnung gekokelt (Zellenschluss). Das willst Du nicht erleben. Zum Glück war ich zu Hause.
 
Allerdings sollte man die Akkus zeitnah nach ablaufen der Garantie tauschen. Mir hat mal ein 900Wh Gel Pack in der Wohnung gekokelt (Zellenschluss). Das willst Du nicht erleben.
In der Tat, das möchte ich gerade nicht. Aber so gefühlt sind mir Blei-Akkus trotzdem lieber als die in den meisten anderen Anwendungen üblichen Lithium-Cobalt Akkus, die thermisch durchgehen können. Sprich, sie können von selbst ohne zusätzlichen Sauerstoff brennen, und werden auch unter Luftausschluss brennen bis alles Material verbraucht ist.

Habe mal den Titel editiert. In den Batterien ist ja kein radioaktives Polonium (Po) drin, sondern Phosphat (PO).
 
Da ist mir tatsächlich auch nichts bekannt.
Mir ging's auch so dass ich aus Interesse mal ein wenig gesucht aber nichts gefunden hab. Auch unsere 9 KW und 11 KW Anlagen in der Arbeit sind alle mit Blei-Gel Akkus ausgestattet, wobei hier und da auch mal der Hinweis fällt dass der Raum in dem die Akkus stehen belüftet sein muss.
Bei diesen Hinweisen bin ich mir aber auch nicht immer sicher ob die immer zutreffend sind.

Defekte / aufgeblähte Blei-Gel Akkus in USVs hab ich schon einige gesehen, teilweise auch bei Akkus die erst ca ein halbes Jahr alt waren. Brand war noch keiner dabei, da reicht aber die Anzahl der Akkus mit denen ich bisher zu tun hatte nicht um da eine statistisch relevante Aussage treffen zu können.

Blei(Gel) Akkus sind halt bezogen auf ihre Kapazität sehr günstig und vertragen es wie schon erwähnt wurde sehr gut ständig voll geladen vor sich hin zu stehen.
Dafür sind sie im Vergleich zu lithiumbasierten Akkus nicht sehr zyklenfest und bei hohen Strömen sinkt die entnehmbare Kapazität stark.

Einige (Solar-) Powerstations haben einen USV Modus, da sind meistens Lithium-Eisenphosphat Akkus verbaut.
Zusätzlich könnte man die als Insel-PV Speicher nutzen und den PC / die IT gezielt mit selbst erzeugtem Solarstrom betreiben. Amortisieren wird sich sowas aber tendentiell nicht, dafür sind die Dinger einfach zu teuer und tendentiell zu kurzlebig.
 
Bin gerade über den Thread gestolpert, weil ich wegen einer anderen USV-Frage gesucht habe, weil ich mir auch dachte, wer heute eigentlich noch USVs mit Blei-Akkus haben will und mich auch gewundert, warum keine wirklich fertigen USVs mit LFP-Akkus gefunden habe.

Ich hab mit Insel-PV rumgebastelt und natürlich erstmal mit günstigen Blei-Akkus angefangen. Die haben sich allerdings als ziemlich unbrauchbar erwiesen. Also funktioniert schon, aber wenn man da auch Last dran hängen will, muss man die schon gut überdimensionieren. Im Endeffekt kann in vielen Fällen ein 20Ah-LFP-Akku einen 50Ah-Blei-Akku ersetzen. Der 50Ah-Blei-Akku ist zwar immernoch günstiger als ein 20Ah-LFP-Akku, aber der LFP-Akku lebt halt auch 10mal so lange.

Theoretisch stellt sich aber die Frage, ob man in USVs nicht die Standard-Akkus durch BMS-abgesicherte LFP-Akkus ersetzen kann. Wird ja z.B. auch in Autos und Motorrädern gemacht. Ggf. kann man an einer USV auch die Laderegelung einstellen?
 
Weil keiner Lithium in USVs braucht, als dass sich das rechnen würde.

Eine InselPV(oder generell AkkuPV) hat eine ganz andere Beanspruchung als eine USV.
Der Markt für USVs ist sehr preissensitiv.
Eine Li USV kostet das 3-fache. Da man die USV aber nach 10-15Jahren so oder so tauschen muss, ist also die Frage, wo sich der 3-fache Preis amortisieren soll? Das kann er einfach nicht.
Eine USV ist dazu da, für den unwahrscheinlichen, aber dennoch bestehenden Fall eines Stromausfalls mal so lange unter die Arme zu greifen, dass entweder die Systeme runtergefahren werden können oder ein Notstromdiesel anspringt.
Für mal eben Runterfahren (sagen wir 10min) braucht man keine riesigen Kapazitäten (pro Raumvolumen) und für Systeme, wo ein Notstromdiesel im Einsatz ist, kannst du auch kein Li gebrauchen, da du zum einen die Kapazität (von mehreren tausend Litern Diesel) hast und 2. auch preislich nicht hinkommst. (so nen oller Notstromdieseln mit nen paar Tanks und einer Pumpe muss man erstmal unterbieten)
Li ist also zu teuer und technisch gar nicht notwendig.
Li USVs machen da Sinn, wo man den Tausch des Bleiakkus sehr kostenintensiv ist (auf irgendeinem remote radio tower oder sowas) oder aber, das Netz so schlecht ist, dass die USV so oft gefragt ist, dass so viele Zyklen zusammenkommen, dass man den Bleiakku garnicht auf die avisierte (zeitliche) Lebensdauer kommt.
Letzteres wäre dann das Nutzungsprofil in einer PV-Anlage, also tägliche "Verwendung" des Akkus.
Lediglich da, wo es sehr beengt ist, wo also die Energiedichte des Li zum Tragen kommt, da ist Li im "normalen" Umfeld sinnvoll.

Von daher die Frage aus professioneller Sicht, wer heute eigentlich Li-Akkus in einer USV haben will. Das macht technisch und kaufmännisch nur in Ausnahmefällen Sinn. Und so ist auch das Produktportfolio der Hersteller gestrickt. Die haben Li-USVs für eben die speziellen Fälle, aber eine Durchdringung gibt es nicht, weil es einfach keinen Sinn für die Kunden macht. Und die haben eine sehr genaue Ahnung, was sie brauchen und was sie bereit sind dafür zu zahlen.
Hinzu ist dann aber das Problem, dass Li unter externen Umwelteinflüssen nur in einem sehr engen Band funktioniert (Stichwort Temperaturbereich). Das ist auch das Problem, warum man Li im Automobilbereich (damit meine ich nicht den Fahrakkus eines BEVs) auch mit Vorsicht behandeln sollte. Man kann ja mal versuchen sein Auto bei -20C mit einem Li-Akku zu starten. Das wird verdammt schwer. Lösung ist es vorher ein paar Teelichter unter die Motorhaube zu stellen, damit der Akku warm wird. Wenigstens kann man dann damit auch gleich den Motor warm machen, ist besser für die Schmierung.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Mir ging's auch so dass ich aus Interesse mal ein wenig gesucht aber nichts gefunden hab. Auch unsere 9 KW und 11 KW Anlagen in der Arbeit sind alle mit Blei-Gel Akkus ausgestattet, wobei hier und da auch mal der Hinweis fällt dass der Raum in dem die Akkus stehen belüftet sein muss.
Bei diesen Hinweisen bin ich mir aber auch nicht immer sicher ob die immer zutreffend sind.
Der Hinweis ist schon korrekt. Das Problem ist, dass bei Bleiakkus Knallgas entsteht. Es gibt Mittel, die das verhindern oder minimieren. (Vlies- oder Gelakkus, bzw. Elektrolyth, was nicht dazu neigt)
Im Standard gehört das nicht dazu. Da her sollten, gerade größere USVs eben in belüfteten Räumen stehen. Da reicht schon ein laues Lüftchen aus, ist nicht wirklich viel.
Also falls Du ne USV damit findest, kauf ich die auch. Da sortiere ich meine zwei APC USVs direkt aus 😅
Die haben Lifepo4, zum Glück.
Eaton hat mit der 5P glaube auch eine Serie.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Habe mal den Titel editiert. In den Batterien ist ja kein radioaktives Polonium (Po) drin, sondern Phosphat (PO).
Polonium würde aber gut zu deinem Kühlungsansatz passen.
Als Atomenergie Einzug fand, hatte man die Vision, dass jeder irgendwann so nen Atomreaktor im Keller hat.
Die Soviets/Amis hatten tatsächlich sowas, für den militärischen Einsatz versteht sich.
Damit wäre die Diskussion hier sehr schnell erledigt. :fresse:
 
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