Lesertest der GLORIOUS Model D
TL;DR: Die Maus ist gut verarbeitet, angenehm in der Nutzung und wirklich sehr leicht. Die Verpackung könnte ökologischer und spartanischer ausfallen, doch GLORIOUS orientiert sich hier am Premium Segment, übertreibt dafür aber immerhin nicht. Positiv auffallend sind das gesleevte Kabel, dass grob gekerbte Mausrad und die “trockene” Oberfläche, die rutschsicher in der Hand liegt. Ob auf Holz oder Mauspad, alle Bewegungen werden sauber und umgehend erfasst und verarbeitet. Die Software zur Konfiguration läuft nur unter Windows, lässt sich mit einer zusätzlichen Maus oder im Blindflug aber in einer VM durchführen und funktioniert dann auch unter Linux.
Aufbau
Als hardwareluxx zum Lesertest der Glorious Model D aufgerufen hat, habe ich sofort in die Tasten gehauen um mich zu bewerben. Als ich dann die private Nachricht erhielt, dass ich als Tester erwählt wurde und auch noch die Farbe und die Grösse (Model D oder D-) wählen durfte, war die Freude gross. Als das Paket bei mir ankam, war ich jedoch zunächst vor ein Rätsel gestellt:
Die Lösung ist einfach:
Die ganze Sorge war jedoch etwas unbegründet…
Unboxing
Unter dem recyceltem Packpapier, fand ich eine hübsche, sich auf drei Farben beschränkende Schachtel, die alle für den Inhalt relevanten Eigenschaften nennt.
Eigenschaften
Mit den Eigenschaften kommen wir dem Inhalt–der GLORIOUS Model D–schon näher. Diese zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus:
Wie ökologisch und fair ist so eine Maus? Dies würde mich persönlich tatsächlich interessieren–doch Informationen dazu sind kaum aufzutreiben. So bleibt mir nur zu hoffen, dass die ausgestanzten Löcher wieder eingeschmolzen werden und für weitere Mausteile verwendet werden und nicht einfach irgendwo "kompostiert" werden. Zur Verpackung kann ich folgendes sagen: Die Packung ist aus weisser Pappe, durchgehend bedruckt. Die Maus liegt in einer 2-teiligen Plastikschale. Das Plastik der Schale ist relativ dünnwandig. Die Packung ist gut ausgenutzt (volumenmässig). Eine umweltfreundlichere Verpackung wäre sicherlich möglich gewesen. So könnte statt der weissen, gebleichten Pappe rezyklierte Pappe verwendet werden und die Plastikschale könnte ebenfalls aus dieser Pappe bestehen. Das würde wohl allerdings etwas zu Lasten des “Premium”-Eindrucks gehen, den die Maus offensichtlich vermitteln will. Auch die beigelegten Sticker und Faltblätter gehen zu Lasten der Ökologie und unterstreichen das angestrebte Premium-Nutzererlebnis. Bei mir verschwindet sowas alles immer schnell auf dem Dachboden–schliesslich will ich die Maus nutzen, nicht die Verpackung ausstellen… Zum Schmunzeln hat mich dann aber noch folgendes gebracht:
GLORIOUS Model D
Kommen wir nun zum Wesentlichen: Der GLORIOUS MODEL D Gaming Maus.
Die Maus ist sauber verarbeitet. Ich konnte keine spröden Stellen oder Splitter vom Plastik erkennen. Die Ausgestanzte Wabenstruktur wirkt sehr gleichmäßig. Praktisch der ganze Boden sowie ein Grossteil der Oberseite, inklusive ein Teil der Maustasten, ist gelocht. Dies soll Gewicht einsparen. 68 g sind schon eine Ansage. Die Küchenwaage zeigt 70 g an, allerdings mit Kabel–und dieses kann ich ja wohl schlecht entfernen–, aber ob die Waage wirklich aufs Gramm genau misst, kann ich auch nicht garantieren.
Die Dimensionen der GLORIOUS Model D entsprechen übrigens ziemlich genau denjenigen meiner ZOWIE ZA11, welche allerdings symmetrisch ist und von mir links genutzt wird.
Mein allererster Eindruck, als ich die Maus aus der Packung nehme, ist “WOW, die IST leicht” und “Mh, das gesleevte Kabel fühlt sich echt gut an”. Natürlich will ich die Maus dann auch gleich einmal anschliessen. Die 2 Meter Kabel reichen bei mir locker vom Schreibtisch unter dem Bildschirm durch runter zum Tower. Die USB-Ports an der Rückseite sind genauso gut erreichbar, wie die USB Ports auf der Oberseite des Gehäuses (Be Quiet! Silent Base 801). Die Maus wird von meinem Linux (Manjaro 20.2 mit Kernel 5.9) auch sofort erkannt, die LEDs beginnen zu leuchten und alles funktioniert wie erhofft und beschrieben. Die DPI lassen sich durch den Button hinter dem Mausrad umschalten, eine LED an der Unterseite der Maus gibt einen farblichen Hinweis darauf, welcher DPI Modus gerade gewählt ist. Über Sinn und Unsinn dieser Status-LED liesse sich jetzt wunderbar sinnieren–ich kann keinen Grossen nutzen darin erkennen–; entweder ist mir die Maus zu schnell, dann schalte ich halt durch, bis ich wieder bei einem tieferen DPI-Modus bin, oder sie ist mir zu langsam, dann schalte ich eine Stufe hoch. Wieso ich die Maus anheben sollte um zu schauen welche Farbe da jetzt leuchtet und mir dann auch noch zu überlegen, welcher DPI-Zahl dies entspricht, erschließt sich mir nicht ganz.
Ergonomie
Kommen wir zu meinem persönlichen Eindruck der Ergonomie: Für mich liegt die Maus gut in der Hand, könnte aber noch etwas größer sein. Sie ist leichtfüssig unterwegs und gleitet schön, sowohl auf einem Mauspad von Steelseries als auch auf der versiegelten Holzoberfläche meines Schreibtisches. Falls man es noch etwas rutschiger mag, liegen noch relativ grosse zusätzliche Gleitfüße bei, die die bestehenden ergänzen und nicht ersetzen. Ja, die Maus funktioniert anstandslos auf Holz (meine ZOWIE reagiert auf dem gleichen Tisch überhaupt nicht). Ein Pluspunkt für den verwendeten Sensor.
Die Omron-Taster klicken sich wunderbar. Sie lösen ohne merklichen Kraftaufwand sofort aus. Die linke Maustaste und das Scrollrad haben nach dem Klicken kein Spiel mehr nach unten. Ich habe aber auch nicht das Gefühl, dass es einen harten Aufprall gibt. Bei der rechten Maustaste habe ich eher noch das Gefühl, dass ich nach dem Klicken noch etwas Raum habe, die Taste etwas weiter runter zu drücken, aber auch nur, wenn ich es darauf anlege. Bei den Seitentasten ist dies anders. Dort löst die Taste nach etwa einem Drittel des Weges mit einem Klickgeräusch aus, lässt sich dann aber noch viel weiter drücken.
Besonders gelungen ist das Scrollrad. Es ist mit relativ grober Kerbung ausgestattet. Ich empfinde das als sehr sehr angenehm. Das ist mir viel lieber als feine Rillen oder gar ein glattes Mausrad. Verglichen mit anderen Mausrädern bietet es einen vergleichsweise hohen Widerstand. Wenn ich die Maus frei stehen lasse und nur mit einem Finger (quasi frei schwebend) am Rad drehe, schiebe ich die Maus eher einfach nach hinten, zumindest wenn ich vorne/unten am Mausrad beginne. Wenn ich orthogonal zum Tisch beginne, kann ich so scrollen, ohne die Maus zu verschieben.
Die matte Oberfläche fühlt sich für mich gut an. Ich rutsche nicht. Die Maus liegt sicher und solide in der Hand. Jedoch habe ich das Gefühl, dass meine Hand deutlich wärmer wird, als bei meiner geschlossenen Zowie mit glatter Oberfläche. Ob durch die Waben die Abwärme direkt auf meine Hand übergeht, statt über das gesamte Mausgehäuse abgestrahlt zu werden, wäre eine These. Ins Schwitzen bin ich aber noch nicht gekommen, dass passiert mir eher bei der geschlossenen Zowie. Bei der GLORIOUS D bleibt die Hand trocken.
Erstaunt bin ich eher, dass ich es so angenehm finde, dass die Maus so leicht ist. Früher hatte ich mal eine Roccat Kone+. Die wurde mit verschiedenen Gewichten geliefert, die man im Boden der Maus einsetzen konnte. Da hatte ich mich, soweit ich mich erinnern kann, für 100 g Zusatzgewicht entschieden. Eigentlich interessant, dass es diesen Wechsel gab, hin, zu besonders leichten Mäusen. Das tiefe Gewicht lässt mich nicht nur entspannt durch den Büroalltag kommen, auch die eine oder andere Partie Counter-Strike geht locker von der Hand. Die Präzision ist dabei top. Am Ende einer Runde casual gaming, werden bei CS:GO "Titel" verliehen, für die meisten Treffer in einer Runde, die lautesten Schritte während des Spielverlaufs, etc. Eine "Auszeichnung", die ich mit der GLORIOUS D auffällig häufig erhalte, ist die höchste Headshot-Quote. Ich treffe also da, wo ich auch hinziele. 😁
RGB-Beleuchtung und Software unter Linux
Ein cooles Gimmick der Maus ist für einmal die RGB-Beleuchtung. Sonst schalte ich sowas wenn immer möglich aus. Mein PC Gehäuse ist geschlossen und gedämmt. Mein asus Router ist im Stealth Mode, so dass auch alle Status-LEDs aus sind. Mein WASD Keyboard hat ausser die Statusleuchten für Num Lock, Caps Lock und Scroll Lock keine Beleuchtung. Aber bei der Maus finde ich den GLORIOUS MODE mit Regenbogenfarben ziemlich toll. Meine Frau übrigens auch. Der WAF (Wife Acceptance Factor) ist also hoch. 😉 Man sieht jedoch, dass es sich um einzelne LEDs handelt, die hinter einem milchigen Streifen positioniert sind. Es gibt relativ klare Farbunterbrüche, zumindest im hinteren Bereich der Leiste. Weiter vorne scheint es irgendwie gleichmäßiger im Übergang zu sein. Insgesamt gibt es 9 voreingestellte LED Modi, welche sich durch die etwas unbequeme Tastenkombination Scrollrad + DPI-Switch + Seitentaste durchschalten lassen. Weitere lassen sich mit der Software konfigurieren. Unter Linux stellt das auch mein grösstes Problem dar. Es gibt die Software nicht für Linux. Unter wine erhalte ich nur ein
(die Software ließ sich auch nur mit der Fehlermeldung, dass man in einen nicht-erlaubten Speicherbereich schreiben wollte, installieren). Um die Software dennoch nutzen zu können, habe ich folgendes gemacht:
Zunächst habe ich eine zweite Maus am Computer angeschlossen. Die GLORIOUS D habe ich dann per USB passthrough an eine Windows VM gereicht. Somit stand sie ja nicht mehr unter Linux zur Verfügung (deshalb benötige ich 2 Mäuse, sonst kann das etwas schwierig werden…). Komischerweise kann ich die Glorious D unter Windows so zwar nutzen, jedoch wird kein Mauszeiger angezeigt. Die zweite Maus, wird aber ganz normal von der VM gecaptured und der Mauszeiger bewegt sich, wenn man ins VM Fenster geht. So lässt sich Windows steuern und die Maus wird auch wieder freigegeben, wenn man das VM Fenster verlässt. Mit der durchgereichten GLORIOUS D kann ich dennoch Dinge anklicken, Sachen verschieben oder Windows beenden. Auch leuchten die Dinge entsprechend auf, wenn man mit der Maus drüber fährt–aber alles, ohne einen Mauszeiger zu sehen. Der sitzt unbeeindruckt in der Mitte des Bildschirms. Hier hilft die zweite Maus enorm. Aber lassen wir diesen Randkommentar über das eigenartige Verhalten der VM und kommen zur Software.
Starte ich die GLORIOUS Software unter Windows, kann ich die Einstellungen der GLORIOUS D ändern. Das funktioniert dann wiederum einwandfrei. Es gibt keinerlei Fehlermeldungen, Lichteffekte werden sofort übernommen und die Maus leuchtet wie eingestellt, ich kann die DPI-Presets anpassen und so weiter. Beende ich Windows, wird die GLORIOUS D wieder freigegeben und steht nun wieder Linux zur Verfügung–die Änderungen bleiben dabei erhalten, da diese auf der Maus selbst gespeichert werden, nicht im OS oder der Software. Sogar Folgendes funktioniert: Die Software erlaubt es, Medien-Funktionen auf die Tasten der Maus zu legen. Dazu gehört auch der Taschenrechner. Das funktioniert dann auch unter Linux: Wie gewünscht öffnet sich nun bei mir der Taschenrechner, wenn mit dem Mausrad klicke.
Linux wird also nicht unterstützt, mit etwas Zusatzaufwand kann ich aber die Maus konfigurieren und dann mit allen Funktionen und Einstellungen unter Linux nutzen.
Zusammenfassung
Kommen wir zur Zusammenfassung: Die Maus ist gut verarbeitet, angenehm in der Nutzung und wirklich sehr leicht. Die Verpackung könnte ökologischer und spartanischer ausfallen, doch GLORIOUS orientiert sich hier am Premium Segment, übertreibt dafür aber immerhin nicht. Positiv auffallend sind das gesleevte Kabel, dass grob gekerbte Mausrad und die “trockene” Oberfläche, die rutschsicher in der Hand liegt. Ob auf Holz oder Mauspad, alle Bewegungen werden sauber und umgehend erfasst und verarbeitet. Die Software zur Konfiguration läuft nur unter Windows, lässt sich mit einer zusätzlichen Maus oder im Blindflug aber in einer VM durchführen und funktioniert dann auch unter Linux.
Disclaimer
Ich danke hardwareluxx und Caseking für die GLORIOUS Model D in matt-schwarz und weise darauf hin, dass mein Bericht weder von hardwareluxx noch von Caseking redigiert wurde oder mir irgendein Inhalt vorgeschrieben wurde.
TL;DR: Die Maus ist gut verarbeitet, angenehm in der Nutzung und wirklich sehr leicht. Die Verpackung könnte ökologischer und spartanischer ausfallen, doch GLORIOUS orientiert sich hier am Premium Segment, übertreibt dafür aber immerhin nicht. Positiv auffallend sind das gesleevte Kabel, dass grob gekerbte Mausrad und die “trockene” Oberfläche, die rutschsicher in der Hand liegt. Ob auf Holz oder Mauspad, alle Bewegungen werden sauber und umgehend erfasst und verarbeitet. Die Software zur Konfiguration läuft nur unter Windows, lässt sich mit einer zusätzlichen Maus oder im Blindflug aber in einer VM durchführen und funktioniert dann auch unter Linux.
Aufbau
- Vorwort
- Unboxing
- Eigenschaften
- Ökologie
- GLORIOUS Model D Maus
- Bilder und Ersteindruck
- Ergonomie
- RGB-Beleuchtung und Software unter Linux
- Zusammenfassung
- Disclaimer
Als hardwareluxx zum Lesertest der Glorious Model D aufgerufen hat, habe ich sofort in die Tasten gehauen um mich zu bewerben. Als ich dann die private Nachricht erhielt, dass ich als Tester erwählt wurde und auch noch die Farbe und die Grösse (Model D oder D-) wählen durfte, war die Freude gross. Als das Paket bei mir ankam, war ich jedoch zunächst vor ein Rätsel gestellt:
Die Lösung ist einfach:
Die ganze Sorge war jedoch etwas unbegründet…
Unboxing
Unter dem recyceltem Packpapier, fand ich eine hübsche, sich auf drei Farben beschränkende Schachtel, die alle für den Inhalt relevanten Eigenschaften nennt.
Eigenschaften
Mit den Eigenschaften kommen wir dem Inhalt–der GLORIOUS Model D–schon näher. Diese zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus:
- Sensor: Pixart PMW-3360
- Switches: mechanische Omron
- Tasten: 6
- Kabel: 2,0 Meter; gesleeved
- Gleitfüße: G-Skates Premium
- Dedizierter DPI Indikator: LED
- DPI: Hardwarebutton zum wechseln, Rate mit software anpassbar
- LED: 16.8 Millionen Farben, 8 Effekte hinterlegt, weitere mit Software einstellbar; auch stealthmode (alle LED aus :P)
- Software: Windows 7 oder höher (funktioniert bei mir nicht unter Linux mit wine)
- Abtastrate: 400 – 12.000 cpi 6 Stufen
- Beschleunigung: 50G
- Polling Rate: 1000 Hz / 1 ms
- Abmessungen: 128 × 67 × 42 Millimeter
- Gewicht: 68 Gramm ohne Kabel (gemessen 70 mit Kabel
Wie ökologisch und fair ist so eine Maus? Dies würde mich persönlich tatsächlich interessieren–doch Informationen dazu sind kaum aufzutreiben. So bleibt mir nur zu hoffen, dass die ausgestanzten Löcher wieder eingeschmolzen werden und für weitere Mausteile verwendet werden und nicht einfach irgendwo "kompostiert" werden. Zur Verpackung kann ich folgendes sagen: Die Packung ist aus weisser Pappe, durchgehend bedruckt. Die Maus liegt in einer 2-teiligen Plastikschale. Das Plastik der Schale ist relativ dünnwandig. Die Packung ist gut ausgenutzt (volumenmässig). Eine umweltfreundlichere Verpackung wäre sicherlich möglich gewesen. So könnte statt der weissen, gebleichten Pappe rezyklierte Pappe verwendet werden und die Plastikschale könnte ebenfalls aus dieser Pappe bestehen. Das würde wohl allerdings etwas zu Lasten des “Premium”-Eindrucks gehen, den die Maus offensichtlich vermitteln will. Auch die beigelegten Sticker und Faltblätter gehen zu Lasten der Ökologie und unterstreichen das angestrebte Premium-Nutzererlebnis. Bei mir verschwindet sowas alles immer schnell auf dem Dachboden–schliesslich will ich die Maus nutzen, nicht die Verpackung ausstellen… Zum Schmunzeln hat mich dann aber noch folgendes gebracht:
GLORIOUS Model D
Kommen wir nun zum Wesentlichen: Der GLORIOUS MODEL D Gaming Maus.
Die Maus ist sauber verarbeitet. Ich konnte keine spröden Stellen oder Splitter vom Plastik erkennen. Die Ausgestanzte Wabenstruktur wirkt sehr gleichmäßig. Praktisch der ganze Boden sowie ein Grossteil der Oberseite, inklusive ein Teil der Maustasten, ist gelocht. Dies soll Gewicht einsparen. 68 g sind schon eine Ansage. Die Küchenwaage zeigt 70 g an, allerdings mit Kabel–und dieses kann ich ja wohl schlecht entfernen–, aber ob die Waage wirklich aufs Gramm genau misst, kann ich auch nicht garantieren.
Die Dimensionen der GLORIOUS Model D entsprechen übrigens ziemlich genau denjenigen meiner ZOWIE ZA11, welche allerdings symmetrisch ist und von mir links genutzt wird.
Mein allererster Eindruck, als ich die Maus aus der Packung nehme, ist “WOW, die IST leicht” und “Mh, das gesleevte Kabel fühlt sich echt gut an”. Natürlich will ich die Maus dann auch gleich einmal anschliessen. Die 2 Meter Kabel reichen bei mir locker vom Schreibtisch unter dem Bildschirm durch runter zum Tower. Die USB-Ports an der Rückseite sind genauso gut erreichbar, wie die USB Ports auf der Oberseite des Gehäuses (Be Quiet! Silent Base 801). Die Maus wird von meinem Linux (Manjaro 20.2 mit Kernel 5.9) auch sofort erkannt, die LEDs beginnen zu leuchten und alles funktioniert wie erhofft und beschrieben. Die DPI lassen sich durch den Button hinter dem Mausrad umschalten, eine LED an der Unterseite der Maus gibt einen farblichen Hinweis darauf, welcher DPI Modus gerade gewählt ist. Über Sinn und Unsinn dieser Status-LED liesse sich jetzt wunderbar sinnieren–ich kann keinen Grossen nutzen darin erkennen–; entweder ist mir die Maus zu schnell, dann schalte ich halt durch, bis ich wieder bei einem tieferen DPI-Modus bin, oder sie ist mir zu langsam, dann schalte ich eine Stufe hoch. Wieso ich die Maus anheben sollte um zu schauen welche Farbe da jetzt leuchtet und mir dann auch noch zu überlegen, welcher DPI-Zahl dies entspricht, erschließt sich mir nicht ganz.
Ergonomie
Kommen wir zu meinem persönlichen Eindruck der Ergonomie: Für mich liegt die Maus gut in der Hand, könnte aber noch etwas größer sein. Sie ist leichtfüssig unterwegs und gleitet schön, sowohl auf einem Mauspad von Steelseries als auch auf der versiegelten Holzoberfläche meines Schreibtisches. Falls man es noch etwas rutschiger mag, liegen noch relativ grosse zusätzliche Gleitfüße bei, die die bestehenden ergänzen und nicht ersetzen. Ja, die Maus funktioniert anstandslos auf Holz (meine ZOWIE reagiert auf dem gleichen Tisch überhaupt nicht). Ein Pluspunkt für den verwendeten Sensor.
Die Omron-Taster klicken sich wunderbar. Sie lösen ohne merklichen Kraftaufwand sofort aus. Die linke Maustaste und das Scrollrad haben nach dem Klicken kein Spiel mehr nach unten. Ich habe aber auch nicht das Gefühl, dass es einen harten Aufprall gibt. Bei der rechten Maustaste habe ich eher noch das Gefühl, dass ich nach dem Klicken noch etwas Raum habe, die Taste etwas weiter runter zu drücken, aber auch nur, wenn ich es darauf anlege. Bei den Seitentasten ist dies anders. Dort löst die Taste nach etwa einem Drittel des Weges mit einem Klickgeräusch aus, lässt sich dann aber noch viel weiter drücken.
Besonders gelungen ist das Scrollrad. Es ist mit relativ grober Kerbung ausgestattet. Ich empfinde das als sehr sehr angenehm. Das ist mir viel lieber als feine Rillen oder gar ein glattes Mausrad. Verglichen mit anderen Mausrädern bietet es einen vergleichsweise hohen Widerstand. Wenn ich die Maus frei stehen lasse und nur mit einem Finger (quasi frei schwebend) am Rad drehe, schiebe ich die Maus eher einfach nach hinten, zumindest wenn ich vorne/unten am Mausrad beginne. Wenn ich orthogonal zum Tisch beginne, kann ich so scrollen, ohne die Maus zu verschieben.
Die matte Oberfläche fühlt sich für mich gut an. Ich rutsche nicht. Die Maus liegt sicher und solide in der Hand. Jedoch habe ich das Gefühl, dass meine Hand deutlich wärmer wird, als bei meiner geschlossenen Zowie mit glatter Oberfläche. Ob durch die Waben die Abwärme direkt auf meine Hand übergeht, statt über das gesamte Mausgehäuse abgestrahlt zu werden, wäre eine These. Ins Schwitzen bin ich aber noch nicht gekommen, dass passiert mir eher bei der geschlossenen Zowie. Bei der GLORIOUS D bleibt die Hand trocken.
Erstaunt bin ich eher, dass ich es so angenehm finde, dass die Maus so leicht ist. Früher hatte ich mal eine Roccat Kone+. Die wurde mit verschiedenen Gewichten geliefert, die man im Boden der Maus einsetzen konnte. Da hatte ich mich, soweit ich mich erinnern kann, für 100 g Zusatzgewicht entschieden. Eigentlich interessant, dass es diesen Wechsel gab, hin, zu besonders leichten Mäusen. Das tiefe Gewicht lässt mich nicht nur entspannt durch den Büroalltag kommen, auch die eine oder andere Partie Counter-Strike geht locker von der Hand. Die Präzision ist dabei top. Am Ende einer Runde casual gaming, werden bei CS:GO "Titel" verliehen, für die meisten Treffer in einer Runde, die lautesten Schritte während des Spielverlaufs, etc. Eine "Auszeichnung", die ich mit der GLORIOUS D auffällig häufig erhalte, ist die höchste Headshot-Quote. Ich treffe also da, wo ich auch hinziele. 😁
RGB-Beleuchtung und Software unter Linux
Ein cooles Gimmick der Maus ist für einmal die RGB-Beleuchtung. Sonst schalte ich sowas wenn immer möglich aus. Mein PC Gehäuse ist geschlossen und gedämmt. Mein asus Router ist im Stealth Mode, so dass auch alle Status-LEDs aus sind. Mein WASD Keyboard hat ausser die Statusleuchten für Num Lock, Caps Lock und Scroll Lock keine Beleuchtung. Aber bei der Maus finde ich den GLORIOUS MODE mit Regenbogenfarben ziemlich toll. Meine Frau übrigens auch. Der WAF (Wife Acceptance Factor) ist also hoch. 😉 Man sieht jedoch, dass es sich um einzelne LEDs handelt, die hinter einem milchigen Streifen positioniert sind. Es gibt relativ klare Farbunterbrüche, zumindest im hinteren Bereich der Leiste. Weiter vorne scheint es irgendwie gleichmäßiger im Übergang zu sein. Insgesamt gibt es 9 voreingestellte LED Modi, welche sich durch die etwas unbequeme Tastenkombination Scrollrad + DPI-Switch + Seitentaste durchschalten lassen. Weitere lassen sich mit der Software konfigurieren. Unter Linux stellt das auch mein grösstes Problem dar. Es gibt die Software nicht für Linux. Unter wine erhalte ich nur ein
Code:
Device is disconnected
Zunächst habe ich eine zweite Maus am Computer angeschlossen. Die GLORIOUS D habe ich dann per USB passthrough an eine Windows VM gereicht. Somit stand sie ja nicht mehr unter Linux zur Verfügung (deshalb benötige ich 2 Mäuse, sonst kann das etwas schwierig werden…). Komischerweise kann ich die Glorious D unter Windows so zwar nutzen, jedoch wird kein Mauszeiger angezeigt. Die zweite Maus, wird aber ganz normal von der VM gecaptured und der Mauszeiger bewegt sich, wenn man ins VM Fenster geht. So lässt sich Windows steuern und die Maus wird auch wieder freigegeben, wenn man das VM Fenster verlässt. Mit der durchgereichten GLORIOUS D kann ich dennoch Dinge anklicken, Sachen verschieben oder Windows beenden. Auch leuchten die Dinge entsprechend auf, wenn man mit der Maus drüber fährt–aber alles, ohne einen Mauszeiger zu sehen. Der sitzt unbeeindruckt in der Mitte des Bildschirms. Hier hilft die zweite Maus enorm. Aber lassen wir diesen Randkommentar über das eigenartige Verhalten der VM und kommen zur Software.
Starte ich die GLORIOUS Software unter Windows, kann ich die Einstellungen der GLORIOUS D ändern. Das funktioniert dann wiederum einwandfrei. Es gibt keinerlei Fehlermeldungen, Lichteffekte werden sofort übernommen und die Maus leuchtet wie eingestellt, ich kann die DPI-Presets anpassen und so weiter. Beende ich Windows, wird die GLORIOUS D wieder freigegeben und steht nun wieder Linux zur Verfügung–die Änderungen bleiben dabei erhalten, da diese auf der Maus selbst gespeichert werden, nicht im OS oder der Software. Sogar Folgendes funktioniert: Die Software erlaubt es, Medien-Funktionen auf die Tasten der Maus zu legen. Dazu gehört auch der Taschenrechner. Das funktioniert dann auch unter Linux: Wie gewünscht öffnet sich nun bei mir der Taschenrechner, wenn mit dem Mausrad klicke.
Linux wird also nicht unterstützt, mit etwas Zusatzaufwand kann ich aber die Maus konfigurieren und dann mit allen Funktionen und Einstellungen unter Linux nutzen.
Zusammenfassung
Kommen wir zur Zusammenfassung: Die Maus ist gut verarbeitet, angenehm in der Nutzung und wirklich sehr leicht. Die Verpackung könnte ökologischer und spartanischer ausfallen, doch GLORIOUS orientiert sich hier am Premium Segment, übertreibt dafür aber immerhin nicht. Positiv auffallend sind das gesleevte Kabel, dass grob gekerbte Mausrad und die “trockene” Oberfläche, die rutschsicher in der Hand liegt. Ob auf Holz oder Mauspad, alle Bewegungen werden sauber und umgehend erfasst und verarbeitet. Die Software zur Konfiguration läuft nur unter Windows, lässt sich mit einer zusätzlichen Maus oder im Blindflug aber in einer VM durchführen und funktioniert dann auch unter Linux.
Disclaimer
Ich danke hardwareluxx und Caseking für die GLORIOUS Model D in matt-schwarz und weise darauf hin, dass mein Bericht weder von hardwareluxx noch von Caseking redigiert wurde oder mir irgendein Inhalt vorgeschrieben wurde.
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