Das wird daran liegen, dass der Bridge-Chip des externen Festplattengehäuses 4K-Sektoren emuliert, um die Adressierungsgrenzen des MBR-Partitionsstils nach hinten zu verschieben. Derzeit haben alle Festplatten für den nicht professionellen Einsatz eine logische Sektorgröße von 512 Bytes. Die Partitionstabelle des MBR kann bei dieser Sektorgröße nicht mehr als 2 TiB an Festplattenkapazität verwalten. Ältere Windows Versionen, wie WinXP und früher, kennen noch kein GPT. Deshalb ist man auf die Idee gekommen durch den USB/SATA-Bridge-Chip externer Gehäuse oder Adapter größere Sektoren emulieren zu lassen. So konnte man auch für Besitzer älterer Systeme externe Festplatten mit mehr als 2 TB vollständig nutzbar machen und den potenziellen Kundenkreis erweitern (Nebenwirkungen inklusive). Heutzutage ist dieser "Hack" eigentlich nicht mehr notwendig, da mittlerweile alle mehr oder weniger aktuellen Betriebssysteme den GPT-Partitionsstil unterstützen.
Wird nun eine Festplatte, die ursprünglich intern eingerichtet wurde (partitioniert und formatiert), in ein externes Festplattengehäuse gesteckt, dessen Bridge-Chip 4K-Sektoren emulieren, passt plötzlich die Nutzdaten-/Sektorzuordnung nicht mehr. Der einzige Sektor, der noch die zu erwartenden Daten enthält, ist der allererste der Festplatten. Und der beinhaltet bei einer als GPT-Datenträger eingerichteten Festplatte den sogenannten Pseudo-MBR. Dieser soll verhindern dass bei Anschluss an älteren Systemen, die GPT noch nicht kennen, die Festplatte als noch nicht eingerichtet angesehen und so durch unter Umständen der Mithilfe eines unerfahrenen Anwenders versehentlich formatiert wird (da möglicherweise die entsprechenden Hinweise des Betriebssystems aufpoppen). Das ist jedenfalls der Grund, weshalb in diesem Fall auch bei aktuellen, GPT unterstützenden Betriebssystemen, die GPT-Schutzpartition angezeigt wird. Die weiteren GPT-Metadaten können durch die andere Sektoraufteilung einfach nicht mehr gefunden werden.
Ob das bei dir der Fall ist, kannst du folgendermaßen testen:
Öffne bei angeschlossener externer Festplatte die Eingabeaufforderung und gib diesen Befehl exakt so wie er da steht ein:
wmic diskdrive get bytespersector,model
Wenn als Ergebnis bei der externen Festplatte
4096 steht, werden größere Sektoren emuliert.
In diesem Fall hast du folgenden Möglichkeiten um an die Daten zu kommen:
- Schließe die Platte, wie schon erwähnt wurde, intern an einen anderen PC an.
- Führe ein Firmware-Update bei dem externen Festplattengehäuse durch, das diese Emulation abschaltet (der Hersteller kann dir hierbei möglicherweise weiterhelfen; einfach mal net fragen).
- Besorge dir ein anderes Gehäuse (oder einen Adapter), das keine größeren Sektoren aus Kompatibilitätsgründen emuliert.
Ob Gehäuse oder Adapter 4K-Sektoren emulieren, wird leider meistens verschwiegen. Die größte Chance hast du bei Produkten, die die aktuelle USB3.1 (Gen2) Schnittstelle unterstützen. Seit dem Support-Ende von Windows XP ist diese "Unsitte" am Verschwinden. Bei aktuellen Produkten ist dieses "Feature" in der Regel gar nicht mehr anzutreffen.