wasserkühlungen haben es so an sicht, das man das meistens nicht mal so eben schnell macht, insbesondere, wenn man noch auf was anderes wartet, wenn man den kreislauf eh mal aufmacht und reinigt oder ähnliches
Das ist natürlich verständlich, jedoch trotzdem für den Kunden letztlich problematisch, wenn deshalb das Widerrufsrecht ausläuft, was genau zu diesem Zweck existiert.
ob spulenfiepen ein sachmangel ist, hängt wohl auch davon ab, was einen "versprochen" wurde. wer mit "unsere karte ist super duper leise" wirbt, wird da wohl kaum mit durchkommen.
du sagts aber auch selbst "consumer elektronik", was für mich soviel klingt wie "dem dummen privatkunden können wir den billigen chinaschrott einbauen", da in der indrustrie sowas merkwürdigerweise nicht toleriert wird und auch nicht so vorkommt.
andererseits liegt das halt am netzteil, was auch wiederrum diese chinaschrottthese irgendwie befeuert. irgendwo fehlt irgendeine standardisierung, die dieses fiepen halt verhindert. denn möglich ist es ja! aber da habt ihr als verkäufer der hardware nichts mit zu tun.
Das ist letztlich zwar grundsätzlich korrekt, aber die Werbeaussagen der Hersteller zielen genau deshalb explizit auf das Kühlsystem ab, nicht auf technisch bedingte Störgeräusche anderer Komponenten und das macht einen juristischen Unterschied. Allgemeine Aussagen werden in der Regel vermieden und auch bei uns als Händler wird es keine derartige Artikelbeschreibung geben, die eine in der Realität leider nicht erwartbare völlige Stille verspricht.
Spulenfiepen lässt sich eben kaum (ohne Zusatzkosten) vermeiden, da elektrischer Strom, der durch die Windungen des Spulendrahtes strömt, in Abhängigkeit der Stromstärke (= der Belastung) Resonanzen und Vibrationen auslöst, die am Ende akustisch wahrnehmbar sind. Die Störgeräusche können direkt zum Anbeginn der Verwendung auftreten, sich aber auch mit der Zeit aufgrund der steigenden "Bewegungsfreiheit" des Spulendrahtes intensivieren, da es durch die hörbaren hochfrequenten Schwingungen zu einem natürlichen, ungefährlichen und nicht durch die Gewährleistung abgedeckten Verschleiß der Dämpfungsmaterialien kommt. Die Funktion eines elektronischen Gerätes wird dadurch nicht beeinträchtigt, sodass es sich hierbei auch nicht um einen Sachmangel im Sinne der Gewährleistung handelt. Darüber hinaus wird Spulenfiepen in erheblichem Maße von anderen Hardwarekomponenten beeinflusst, allem voran etwa dem verwendeten Netzteil. Es ist natürlich auch korrekt, dass es theoretisch möglich wäre, generell Grafikkarten mit geringerem Spulenfiepen zu produzieren, aber das würde den Preis erhöhen und letztlich ist der Markt (= die Kunden) nicht dazu bereit, diese Produkte zu kaufen, weshalb sich der Markt eben in diese Richtung entwickelt hat.
Wir haben uns das Video in diesem Fall angehört und müssen leider eine Absage erteilen. Wir sind täglich mit hunderten Grafikkarten konfrontiert und wissen, wie stark Spulenfiepen ausgeprägt sein kann, doch bei dieser Karte ist es ehrlich gesagt nicht sonderlich intensiv und allein die Gehäuselüfter des restlichen PCs sind lauter. Wir könnten hier aus Kulanz eine Herstellerreklamation anbieten, die jedoch mehrere Wochen dauern würde und die in diesem Fall vom Hersteller vermutlich ebenfalls abgelehnt würde.
Liebe Grüße,
Mike