Green_Horn
Enthusiast
Vorwort
Einige Wochen vor der Veröffentlichung der Patriot Viper V760 in Deutschland hat das Team von Hardwareluxx den Usern die Möglichkeit geboten sich für einen Lesertest zu bewerben. Dabei handelt es sich um fünf Exemplare, die es zu Untersuchen gilt. Mittels Bewerbungsverfahren, in dem Angaben zur Person, dem persönlichen Testverfahren und der Motivation geschildert werden sollte, wurden die „Reviewer“ ausgewählt. Ich war einer von diesen und möchte im folgenden Bericht meinen Test vorstellen. Doch bevor wir zum eigentlichen Teil kommen, möchte ich mich bei Hardwareluxx und Patriot für diese Gelegenheit bedanken! In dem Sinne, Dankeschön für die Tastatur und nun wünsche ich viel Spaß bei meinem kleinen Bericht.
Einleitung
Normalerweise handelt es sich bei Patriot um einen Hersteller, der sich auf Speicher spezialisiert hat. Das Portfolio umfasst unter anderem SSDs, USB-Sticks oder auch Flash Speicher. Nun wagt sich das Unternehmen in den Bereich der Peripherie und kennzeichnet seine Produkte mit dem Begriff „Gaming“. Zum Zeitpunkt des Reviews waren vier Headsets, drei Mäuse und zwei Tastaturen auf der Internetpräsenz zu finden. Ob diese neue Sparte Erfolg hat und sich das Unternehmen in dem hart umkämpften Markt der „Gaming-Peripherie“ etablieren kann bleibt abzuwarten. Inwiefern die Patriot Viper V760 hierzu beiträgt wird im Weiteren untersucht.
Technische Daten
Layout: DE
Typ: mechanische Tastatur
Switch-Art: Kailh Brown
Beleuchtung LED RGB Multi-Color (16,8 mio. Farben), individuell
Tastenhöhe, -typ: hoch, konkav
Handballenauflage: modular
Gehäuse: Aluminium, Kunststoff
Anbindung: Kabelgebunden (ca. 1,5 m, USB 2.0)
Besonderheiten: Anti-Ghosting, N-Key Rollover, FN-Taste, USB-Hub (1x USB 2.0)
Maße: 46,6 x 4,0 x 20,3 cm (b x h x t)
Gewicht: 1001 g (Tastatur ohne Kabel)
Preis: 119,90 € (Stand: 21.05.2017)
Garantie: 2 Jahre
Erster Eindruck
Das Paket mit der Aufschrift „Patriot“ lag nun auf dem Schreibtisch. Der Karton umfasste genau die Maße der Tastatur. Somit war die eigentliche Verpackung ausreichend geschützt. Zusätzlich war die Schachtel mit einer Kunststofffolie versehen.
Nachdem die Pappe und die Kunststofffolie sorgfältig entsorgt wurden, konnte also der eigentliche Karton geöffnet werden. Dieser besteht aus zwei Teilen. Ein äußerer Mantel und ein Karton, welcher die Hardware und das Zubehör beinhält. An dieser Stelle muss ein Lob an Patriot ausgesprochen werden. Oftmals sparen Hersteller an dem so genannten Mantel, sodass dieser sehr dünn und scharf ist, wodurch Schnittwunden leicht entstehen. Selbst der äußere Karton ist robust und macht einen stabilen Eindruck. Verletzungen ausgeschlossen. Gut gemacht Patriot!
Im inneren Teil befindet sich die Tastatur, in Kunststofffolie gehüllt und von Schaumstoff umhüllt. In Summe scheint viel Verpackung zu resultieren, dies kommt der Hardware jedoch zu Gute und zeugt von Wertigkeit.
Neben der Tastatur liegt ein Prospekt mit weiteren „Gaming-Peripherie“-Produkten des Herstellers, einem Umschlag mit zwei Aufklebern, einer modularen Handballenauflage und einer Hilfe zum Entfernen der einzelnen Tasten bei.
Optik, Haptik, Qualitätseindruck
Die Handballenauflage weist ein geringes Gewicht auf und wird magnetisch an die Tastatur angebunden. Die verwendeten Magnete sind ausreichend stark, um dauerhaft an dem Gerät zu verbleiben, lassen sich aber ohne erhöhten Kraftaufwand voneinander lösen. Im Vergleich zu einem „Klick-System“ ist dieses wesentlich stabiler und weniger zerstörungsanfällig.
Die Tastatur weist einen hochwertigen Eindruck auf. Dabei sticht vor allem das verwendete Material (überwiegend angerautes Aluminium) hervor. Zusätzlich wurde ein Kunststoff gewählt, der mit einer „gummiartigen“ Schicht überzogen wurde. Dies sorgt für eine angenehme Haptik und rundet das Gesamtbild des Gehäuses der Tastatur ab. Das Chassis wirkt schlicht, aber dennoch sehr robust. Dies spiegelt auch das Gewicht dar, denn Patriot schafft es eine Balance zwischen "Tastatur bleibt in ihrer Position rutschfest auf dem jeweiligen Untergrund" und "kann ohne Mühen angehoben werden" zu finden. Da die Optik ein subjektives Empfinden darstellt sollte dies nur kurz Erwähnung finden. Der Autor ist durchaus angetan von dem Design der Tastatur. Die Kombination aus Aluminium und schwarzem Kunststoff überzeugt. Es wird auf „Schnick-Schnack“ verzichtet und selbst der Modellname „Viper“ ist relativ dezent über den Pfeiltasten angeordnet. Ein kleiner Akzent wird durch das rot-schwarz ummantelte USB-Kabel gemacht, welches fest angebunden ist.
Neben den 105 Tasten, die im deutschen Layout ausgeführt wurden, kann mit einer FN-Taste, in die das Viper Logo gelasert wurde, eine Doppelbelegung einiger Tasten genutzt werden. Hierzu zählen unter anderem Multimediafunktionen und das Wechseln von Beleuchtungsprofilen. Wie bereits bei der Optik beschränkt sich Patriot auf das Wesentliche und verzichtet auf spezielle Makro-Tasten. Nichtsdestotrotz ist es möglich sowohl mit der Tastatur als auch mit Hilfe der Software Makros auf die vorhandenen Taster zu programmieren. Je nach persönlichen Anforderungen und Geschmack hat dies Vor- und Nachteile, weshalb dies im Einzelfall bewertet werden sollte.
Wie bereits im Kapitel „Technische Daten“ erwähnt, erfolgt die Anbindung über USB 2.0 und es ist möglich ein weiteres Gerät an den Hub rechts an der vorderen Seite der Tastatur anzuschließen. Zwar sind die USB-Anschlüsse mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet, jedoch wurde auf eine Beschriftung verzichtet.
Zwischen Tasten und der Tastatur ist reichlich Luft, somit ist eine sporadische Reinigung selbst bei aufgesteckten Kappen möglich und „Krümmel“ bleiben nicht darunter. Sofern die Aufsätze trotzdem entfernt werden sollen, kann das mitgelieferte Werkzeug genutzt werden, welches sich als durchaus nützlich erwiesen hat.
Inbetriebnahme
Unter Windows 10 gestaltet sich die Inbetriebnahme der Viper V 760 als unkompliziert. Hierzu muss lediglich der USB-Stecker in einen entsprechenden Port eingesteckt werden und das Betriebssystem erkennt und installiert die Tastatur automatisch. Ob etwaige Treiber für Mac oder Linux benötigt werden kann der Autor nicht weiter beschreiben. Darüber hinaus lag dem Paket keine Treiber-CD bei!
Software und Beleuchtung
Nach der Inbetriebnahme wurde die Software in der Version 2.7 (englisch) von der Herstellerseite heruntergeladen und installiert. Eine deutsche Version war nicht erhältlich (Stand: 21.05.2017). Das Programm umfasst ein überschaubares Repertoire an Funktionen:
Nachtrag vom 07.12.2017: Nach einigen Monaten der Benutzung kam der Gedanke hervor "oh hat Patriot vielleicht ein Update herausgebracht?". Tatsächlich, es gibt nun die Software mit deutschem Tastatur Layout. Der Punkt „individuelle Farbe der Tasten“ ist nun vollständig möglich.
Theoretisch ist es möglich mit Hilfe des RGB-Code 256^3 Farben darzustellen. Praktisch ist die Einstellung über das Farbfeld und die Vorschau eher ein Geduldsspiel, denn bis die gewünschte Beleuchtungsfarbe gefunden ist, kann es durchaus zwei/drei Anläufe brauchen. So entsteht beispielsweise aus einem dunklen Violett innerhalb der Software auch mal ein rosa auf der Tastatur.
Die Helligkeit der Beleuchtung kann per „FN + ß“ erhöht und mittels „FN + ´“ reduziert werden. Auf höchster Stufe ist die Helligkeit selbst bei Tageslicht prägnant und die eingestellte Farbe ist deutlich erkennbar. Jedoch sind die Tasten aufgrund der Positionierung der LEDs (oberhalb des Kailh Brown Schalters) ungleichmäßig ausgeleuchtet. Nichtsdestotrotz wirkt die Beleuchtung stimmig, da keinerlei flackern oder Verzögerungen bei Farbwechsel erkennbar sind.
Video zu den Beleuchtungsprofilen
An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein Youtube-Video zeigen. Ihre Daten zu schützen, liegt uns aber am Herzen: Youtube setzt durch das Einbinden und Abspielen Cookies auf ihrem Rechner, mit welchen sie eventuell getracked werden können. Wenn Sie dies zulassen möchten, klicken Sie einfach auf den Play-Button. Das Video wird anschließend geladen und danach abgespielt.
Youtube Videos ab jetzt direkt anzeigen
Betrieb
Nachdem die Tastatur installiert und das Funkeln in den Augen, wie bei einem Kleinkind zu Weihnachten, wegen der Beleuchtung verschwand wurde ein Textbearbeitungsprogramm geöffnet und einige Absätze getippt. Die Kappen machen einen hochwertigen Eindruck und sind leicht angeraut. Auf den Tasten mit dem Buchstaben „F“ und „J“ sind Erhebungen zur Orientierung vorhanden. Darüber hinaus reagieren die Tasten bei kurzen Anschlägen direkt und schonungslos. Eine Umgewöhnungszeit von Razer zu Kailh Brown Switches von einigen Wochen war durchaus gegeben. Ganz anders verhielt es sich beim Zocken. Dabei wurde überwiegend ein MOBA und ein Third-Person-Shooter zum Testen verwendet. Selbst in heiklen Situationen behielt die Tastatur einen kühlen Kopf und führte jeden Befehl so aus, wie er getippt wurde. Der Autor hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass die Tastatur einzelne Anschläge „verschlucken“ würde. Dieser Eindruck wurde von einer weiteren Person, die den PC gelegentlich nutzt, bestätigt. Das N-Key Rollover ist vollständig gelungen.
Vergleich zur Razer Black Widow 2014
Zwar ist ein Vergleich der beiden Tastaturen ein wenig hinkend, da beide aus unterschiedlichen Preisklassen stammen, jedoch sind beide für den Bereich „Gaming“ ausgelegt, weshalb eine gewisse Konkurrenz besteht. Die Maße der Razer beziffern sich auf 475x30x171 mm (BxHxT), welche im Gesamten klobiger als das Pendant von Patriot wirkt. Dies wird durch das Gehäuse, das komplett aus Kunststoff gefertigt ist, und dem zusätzlichen Gewicht von 347 Gramm verstärkt. Die Installation der Razer gestaltet sich ebenfalls so simpel wie bei der Patriot Tastatur, USB anschließen und los geht es. Jedoch erfordert die Software ein Razer-Konto, in das sich der Nutzer zunächst einloggen muss. Da der Autor niemals den Bedarf eines solchen verspürte, muss dieser Punkt übersprungen werden. Dies gilt ebenso für eine Beleuchtung, denn die schwarze Witwe bleibt schwarz. Beim Benutzen der Tastatur ist ein deutlicher Unterschied auszumachen, welcher sich jedoch ausschließlich auf die abweichende Schaltercharakteristik bezieht. Auch die Razer macht sowohl im Office als auch im Gaming einen guten Eindruck und gibt Befehle unverzüglich ein. Aber die Benutzung der Viper fühlt sich durchaus geschmeidiger und hochwertiger an. Razer Green oder Kailh Brown? Beide Hersteller leisten solide Arbeit bei der Produktion ihrer Schalter, hierbei sollte eher der persönliche Geschmack getroffen werden. Ob Razer Black Widow 2014 oder Patriot Viper V760? Die giftige Schlange hat die Schwarze Witwe an den Schreibtisch der Freundin verbannt
Fazit und persönliche Meinung
Die Patriot Viper V760 kommt in einer stabilen Verpackung zum Endkunden. Dieser Eindruck spiegelt sich ebenfalls bei dem eigentlichen Gerät wider. Die Tastatur ist solide verarbeitet und bietet ein schlichtes Design. Der Eindruck bleibt auch während der Benutzung im Alltag und dem Gaming bestehen. Alle Tasten führen jeden Befehl unverzüglich aus. Nach langer Benutzung von Razer Green Switches war eine Umgewöhnung zu den Kailh Brown nötig, aber nun möchte ich Sie nicht mehr missen. Vor allem das Schreiben geht viel leichter von der Hand. Zwar ist bauartbedingt eine gleichmäßige Ausleuchtung der Kappen wohl kaum zu realisieren, diese wirkt jedoch trotzdem stimmig und schmälert keineswegs das gelungene Erscheinungsbild. Hardwareseitig hat Patriot etwas nahezu bravouröses schmieden können, softwareseitig haben sie nachgebessert und unter anderem ein deutsches Tastatur-Layout implementiert. Die Software ist simpel aufgebaut und sehr übersichtlich. Jede Taste kann einzeln per Maus angewählt werden, um eine Beleuchtungsfarbe nach einer gewünschten Beleuchtunsgart (pulsierend, Welle, etc.) zu bestimmen. Wünschenswert wäre eine Option mehrere Tasten auswählen zu können. Darüber hinaus sollte die Auswahl der Farbe präziser gestaltet werden. Nichtsdestotrotz machen die werkseitigen Profile einen guten Eindruck. Makros zu erstellen funktioniert sowohl ausschließlich an der Tastatur als auch per Software.
Folglich kommen wir an den Ausgangspunkt des Reviews zurück. Trägt die V760 positiv zu dem Einstieg von Patriot in den Markt der Peripheriegeräte? Diese Frage ist mit einem klaren "Ja" zu beantworten und meinserseits gibt es eine deutliche Kaufempfehlung. Patriot bietet ein starkes Gesamtpaket und es macht immer wieder Spaß die Tastatur zu bedienen. Ein Gerät mit Kailh Brown Schaltern, einem Gehäuse überwiegend aus Aluminium und einer RGB-Multicolor Beleuchtung, bei der alle Tasten individuell ausgewählt werden können sowie umfassende Makro-Einstellungen, ist in dem Preisbereich nahezu konkurrenzlos.
Sollte meine mal irgendwann schlapp machen, hat Patriot einen Kunden mehr, Fin.
NACHTRAG: TL;DR Software wurde aktualisiert, deutsches Tastaturlayout wird unterstützt. Negativpunkte ausgemerzt.
Einige Wochen vor der Veröffentlichung der Patriot Viper V760 in Deutschland hat das Team von Hardwareluxx den Usern die Möglichkeit geboten sich für einen Lesertest zu bewerben. Dabei handelt es sich um fünf Exemplare, die es zu Untersuchen gilt. Mittels Bewerbungsverfahren, in dem Angaben zur Person, dem persönlichen Testverfahren und der Motivation geschildert werden sollte, wurden die „Reviewer“ ausgewählt. Ich war einer von diesen und möchte im folgenden Bericht meinen Test vorstellen. Doch bevor wir zum eigentlichen Teil kommen, möchte ich mich bei Hardwareluxx und Patriot für diese Gelegenheit bedanken! In dem Sinne, Dankeschön für die Tastatur und nun wünsche ich viel Spaß bei meinem kleinen Bericht.
Einleitung
Normalerweise handelt es sich bei Patriot um einen Hersteller, der sich auf Speicher spezialisiert hat. Das Portfolio umfasst unter anderem SSDs, USB-Sticks oder auch Flash Speicher. Nun wagt sich das Unternehmen in den Bereich der Peripherie und kennzeichnet seine Produkte mit dem Begriff „Gaming“. Zum Zeitpunkt des Reviews waren vier Headsets, drei Mäuse und zwei Tastaturen auf der Internetpräsenz zu finden. Ob diese neue Sparte Erfolg hat und sich das Unternehmen in dem hart umkämpften Markt der „Gaming-Peripherie“ etablieren kann bleibt abzuwarten. Inwiefern die Patriot Viper V760 hierzu beiträgt wird im Weiteren untersucht.
Technische Daten
Layout: DE
Typ: mechanische Tastatur
Switch-Art: Kailh Brown
Beleuchtung LED RGB Multi-Color (16,8 mio. Farben), individuell
Tastenhöhe, -typ: hoch, konkav
Handballenauflage: modular
Gehäuse: Aluminium, Kunststoff
Anbindung: Kabelgebunden (ca. 1,5 m, USB 2.0)
Besonderheiten: Anti-Ghosting, N-Key Rollover, FN-Taste, USB-Hub (1x USB 2.0)
Maße: 46,6 x 4,0 x 20,3 cm (b x h x t)
Gewicht: 1001 g (Tastatur ohne Kabel)
Preis: 119,90 € (Stand: 21.05.2017)
Garantie: 2 Jahre
Erster Eindruck
Das Paket mit der Aufschrift „Patriot“ lag nun auf dem Schreibtisch. Der Karton umfasste genau die Maße der Tastatur. Somit war die eigentliche Verpackung ausreichend geschützt. Zusätzlich war die Schachtel mit einer Kunststofffolie versehen.
Nachdem die Pappe und die Kunststofffolie sorgfältig entsorgt wurden, konnte also der eigentliche Karton geöffnet werden. Dieser besteht aus zwei Teilen. Ein äußerer Mantel und ein Karton, welcher die Hardware und das Zubehör beinhält. An dieser Stelle muss ein Lob an Patriot ausgesprochen werden. Oftmals sparen Hersteller an dem so genannten Mantel, sodass dieser sehr dünn und scharf ist, wodurch Schnittwunden leicht entstehen. Selbst der äußere Karton ist robust und macht einen stabilen Eindruck. Verletzungen ausgeschlossen. Gut gemacht Patriot!
Im inneren Teil befindet sich die Tastatur, in Kunststofffolie gehüllt und von Schaumstoff umhüllt. In Summe scheint viel Verpackung zu resultieren, dies kommt der Hardware jedoch zu Gute und zeugt von Wertigkeit.
Neben der Tastatur liegt ein Prospekt mit weiteren „Gaming-Peripherie“-Produkten des Herstellers, einem Umschlag mit zwei Aufklebern, einer modularen Handballenauflage und einer Hilfe zum Entfernen der einzelnen Tasten bei.
Optik, Haptik, Qualitätseindruck
Die Handballenauflage weist ein geringes Gewicht auf und wird magnetisch an die Tastatur angebunden. Die verwendeten Magnete sind ausreichend stark, um dauerhaft an dem Gerät zu verbleiben, lassen sich aber ohne erhöhten Kraftaufwand voneinander lösen. Im Vergleich zu einem „Klick-System“ ist dieses wesentlich stabiler und weniger zerstörungsanfällig.
Die Tastatur weist einen hochwertigen Eindruck auf. Dabei sticht vor allem das verwendete Material (überwiegend angerautes Aluminium) hervor. Zusätzlich wurde ein Kunststoff gewählt, der mit einer „gummiartigen“ Schicht überzogen wurde. Dies sorgt für eine angenehme Haptik und rundet das Gesamtbild des Gehäuses der Tastatur ab. Das Chassis wirkt schlicht, aber dennoch sehr robust. Dies spiegelt auch das Gewicht dar, denn Patriot schafft es eine Balance zwischen "Tastatur bleibt in ihrer Position rutschfest auf dem jeweiligen Untergrund" und "kann ohne Mühen angehoben werden" zu finden. Da die Optik ein subjektives Empfinden darstellt sollte dies nur kurz Erwähnung finden. Der Autor ist durchaus angetan von dem Design der Tastatur. Die Kombination aus Aluminium und schwarzem Kunststoff überzeugt. Es wird auf „Schnick-Schnack“ verzichtet und selbst der Modellname „Viper“ ist relativ dezent über den Pfeiltasten angeordnet. Ein kleiner Akzent wird durch das rot-schwarz ummantelte USB-Kabel gemacht, welches fest angebunden ist.
Neben den 105 Tasten, die im deutschen Layout ausgeführt wurden, kann mit einer FN-Taste, in die das Viper Logo gelasert wurde, eine Doppelbelegung einiger Tasten genutzt werden. Hierzu zählen unter anderem Multimediafunktionen und das Wechseln von Beleuchtungsprofilen. Wie bereits bei der Optik beschränkt sich Patriot auf das Wesentliche und verzichtet auf spezielle Makro-Tasten. Nichtsdestotrotz ist es möglich sowohl mit der Tastatur als auch mit Hilfe der Software Makros auf die vorhandenen Taster zu programmieren. Je nach persönlichen Anforderungen und Geschmack hat dies Vor- und Nachteile, weshalb dies im Einzelfall bewertet werden sollte.
Wie bereits im Kapitel „Technische Daten“ erwähnt, erfolgt die Anbindung über USB 2.0 und es ist möglich ein weiteres Gerät an den Hub rechts an der vorderen Seite der Tastatur anzuschließen. Zwar sind die USB-Anschlüsse mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet, jedoch wurde auf eine Beschriftung verzichtet.
Zwischen Tasten und der Tastatur ist reichlich Luft, somit ist eine sporadische Reinigung selbst bei aufgesteckten Kappen möglich und „Krümmel“ bleiben nicht darunter. Sofern die Aufsätze trotzdem entfernt werden sollen, kann das mitgelieferte Werkzeug genutzt werden, welches sich als durchaus nützlich erwiesen hat.
Inbetriebnahme
Unter Windows 10 gestaltet sich die Inbetriebnahme der Viper V 760 als unkompliziert. Hierzu muss lediglich der USB-Stecker in einen entsprechenden Port eingesteckt werden und das Betriebssystem erkennt und installiert die Tastatur automatisch. Ob etwaige Treiber für Mac oder Linux benötigt werden kann der Autor nicht weiter beschreiben. Darüber hinaus lag dem Paket keine Treiber-CD bei!
Software und Beleuchtung
Nach der Inbetriebnahme wurde die Software in der Version 2.7 (englisch) von der Herstellerseite heruntergeladen und installiert. Eine deutsche Version war nicht erhältlich (Stand: 21.05.2017). Das Programm umfasst ein überschaubares Repertoire an Funktionen:
- Anlegen von Profilen
- Erzeugen von Makros
- Art der Beleuchtung
- Individuelle Farbe der Tasten
Nachtrag vom 07.12.2017: Nach einigen Monaten der Benutzung kam der Gedanke hervor "oh hat Patriot vielleicht ein Update herausgebracht?". Tatsächlich, es gibt nun die Software mit deutschem Tastatur Layout. Der Punkt „individuelle Farbe der Tasten“ ist nun vollständig möglich.
Theoretisch ist es möglich mit Hilfe des RGB-Code 256^3 Farben darzustellen. Praktisch ist die Einstellung über das Farbfeld und die Vorschau eher ein Geduldsspiel, denn bis die gewünschte Beleuchtungsfarbe gefunden ist, kann es durchaus zwei/drei Anläufe brauchen. So entsteht beispielsweise aus einem dunklen Violett innerhalb der Software auch mal ein rosa auf der Tastatur.
Die Helligkeit der Beleuchtung kann per „FN + ß“ erhöht und mittels „FN + ´“ reduziert werden. Auf höchster Stufe ist die Helligkeit selbst bei Tageslicht prägnant und die eingestellte Farbe ist deutlich erkennbar. Jedoch sind die Tasten aufgrund der Positionierung der LEDs (oberhalb des Kailh Brown Schalters) ungleichmäßig ausgeleuchtet. Nichtsdestotrotz wirkt die Beleuchtung stimmig, da keinerlei flackern oder Verzögerungen bei Farbwechsel erkennbar sind.
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Datenschutzhinweis für Youtube
An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein Youtube-Video zeigen. Ihre Daten zu schützen, liegt uns aber am Herzen: Youtube setzt durch das Einbinden und Abspielen Cookies auf ihrem Rechner, mit welchen sie eventuell getracked werden können. Wenn Sie dies zulassen möchten, klicken Sie einfach auf den Play-Button. Das Video wird anschließend geladen und danach abgespielt.
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Betrieb
Nachdem die Tastatur installiert und das Funkeln in den Augen, wie bei einem Kleinkind zu Weihnachten, wegen der Beleuchtung verschwand wurde ein Textbearbeitungsprogramm geöffnet und einige Absätze getippt. Die Kappen machen einen hochwertigen Eindruck und sind leicht angeraut. Auf den Tasten mit dem Buchstaben „F“ und „J“ sind Erhebungen zur Orientierung vorhanden. Darüber hinaus reagieren die Tasten bei kurzen Anschlägen direkt und schonungslos. Eine Umgewöhnungszeit von Razer zu Kailh Brown Switches von einigen Wochen war durchaus gegeben. Ganz anders verhielt es sich beim Zocken. Dabei wurde überwiegend ein MOBA und ein Third-Person-Shooter zum Testen verwendet. Selbst in heiklen Situationen behielt die Tastatur einen kühlen Kopf und führte jeden Befehl so aus, wie er getippt wurde. Der Autor hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass die Tastatur einzelne Anschläge „verschlucken“ würde. Dieser Eindruck wurde von einer weiteren Person, die den PC gelegentlich nutzt, bestätigt. Das N-Key Rollover ist vollständig gelungen.
Vergleich zur Razer Black Widow 2014
Zwar ist ein Vergleich der beiden Tastaturen ein wenig hinkend, da beide aus unterschiedlichen Preisklassen stammen, jedoch sind beide für den Bereich „Gaming“ ausgelegt, weshalb eine gewisse Konkurrenz besteht. Die Maße der Razer beziffern sich auf 475x30x171 mm (BxHxT), welche im Gesamten klobiger als das Pendant von Patriot wirkt. Dies wird durch das Gehäuse, das komplett aus Kunststoff gefertigt ist, und dem zusätzlichen Gewicht von 347 Gramm verstärkt. Die Installation der Razer gestaltet sich ebenfalls so simpel wie bei der Patriot Tastatur, USB anschließen und los geht es. Jedoch erfordert die Software ein Razer-Konto, in das sich der Nutzer zunächst einloggen muss. Da der Autor niemals den Bedarf eines solchen verspürte, muss dieser Punkt übersprungen werden. Dies gilt ebenso für eine Beleuchtung, denn die schwarze Witwe bleibt schwarz. Beim Benutzen der Tastatur ist ein deutlicher Unterschied auszumachen, welcher sich jedoch ausschließlich auf die abweichende Schaltercharakteristik bezieht. Auch die Razer macht sowohl im Office als auch im Gaming einen guten Eindruck und gibt Befehle unverzüglich ein. Aber die Benutzung der Viper fühlt sich durchaus geschmeidiger und hochwertiger an. Razer Green oder Kailh Brown? Beide Hersteller leisten solide Arbeit bei der Produktion ihrer Schalter, hierbei sollte eher der persönliche Geschmack getroffen werden. Ob Razer Black Widow 2014 oder Patriot Viper V760? Die giftige Schlange hat die Schwarze Witwe an den Schreibtisch der Freundin verbannt
Fazit und persönliche Meinung
Die Patriot Viper V760 kommt in einer stabilen Verpackung zum Endkunden. Dieser Eindruck spiegelt sich ebenfalls bei dem eigentlichen Gerät wider. Die Tastatur ist solide verarbeitet und bietet ein schlichtes Design. Der Eindruck bleibt auch während der Benutzung im Alltag und dem Gaming bestehen. Alle Tasten führen jeden Befehl unverzüglich aus. Nach langer Benutzung von Razer Green Switches war eine Umgewöhnung zu den Kailh Brown nötig, aber nun möchte ich Sie nicht mehr missen. Vor allem das Schreiben geht viel leichter von der Hand. Zwar ist bauartbedingt eine gleichmäßige Ausleuchtung der Kappen wohl kaum zu realisieren, diese wirkt jedoch trotzdem stimmig und schmälert keineswegs das gelungene Erscheinungsbild. Hardwareseitig hat Patriot etwas nahezu bravouröses schmieden können, softwareseitig haben sie nachgebessert und unter anderem ein deutsches Tastatur-Layout implementiert. Die Software ist simpel aufgebaut und sehr übersichtlich. Jede Taste kann einzeln per Maus angewählt werden, um eine Beleuchtungsfarbe nach einer gewünschten Beleuchtunsgart (pulsierend, Welle, etc.) zu bestimmen. Wünschenswert wäre eine Option mehrere Tasten auswählen zu können. Darüber hinaus sollte die Auswahl der Farbe präziser gestaltet werden. Nichtsdestotrotz machen die werkseitigen Profile einen guten Eindruck. Makros zu erstellen funktioniert sowohl ausschließlich an der Tastatur als auch per Software.
Folglich kommen wir an den Ausgangspunkt des Reviews zurück. Trägt die V760 positiv zu dem Einstieg von Patriot in den Markt der Peripheriegeräte? Diese Frage ist mit einem klaren "Ja" zu beantworten und meinserseits gibt es eine deutliche Kaufempfehlung. Patriot bietet ein starkes Gesamtpaket und es macht immer wieder Spaß die Tastatur zu bedienen. Ein Gerät mit Kailh Brown Schaltern, einem Gehäuse überwiegend aus Aluminium und einer RGB-Multicolor Beleuchtung, bei der alle Tasten individuell ausgewählt werden können sowie umfassende Makro-Einstellungen, ist in dem Preisbereich nahezu konkurrenzlos.
Sollte meine mal irgendwann schlapp machen, hat Patriot einen Kunden mehr, Fin.
NACHTRAG: TL;DR Software wurde aktualisiert, deutsches Tastaturlayout wird unterstützt. Negativpunkte ausgemerzt.
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