Gulftown vs Haswell-EP

D€NNIS

Pharao
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Moin Jungs (und Mädels so sich denn mal welche hier her verirren sollten^^)

bei uns im Büro steht voraussichtlich demnächst die Neuanschaffung einer Workstation an, die unseren MacPro 5,1 beerben soll.
Da Apple mit dem MacPro 6,1 eine andere Richtung eingeschlagen hat, die für uns zusätzliche Kosten neben der Anschaffung des "schwarzen Zylinders" selbst nach sich ziehen würde
(kein Interesse für Video I/O, FC-HBA etc. extra nen Thunderbolt -> PCIe Expander Chassi zu kaufen) wird es wohl, ganz zum Leidwesen meines Chefs, auf eine Windows Workstation hinauslaufen.

Dazu sind im wesentlichen eine SP Workstation oder ggf. eine DP Workstation im Gespräch. Was es letztendlich werden soll hängt natürlich einerseits von den Erfordernissen unserer Postproduktion ab aber in letzter Konsequenz natürlich von den finanziellen Mitteln, die zur Verfügung gestellt werden können. Um die Ausstattung im einzelnen solls hier aber gar nicht gehen, mir gehts erst einmal darum zu eruieren,
was generell für Performancefortschritte bei dem noch im Einsatz befindlichen Gulftown Xeon W3680 gegenüber bspw. einem Haswell-EP Xeon E5-1650 zu erwarten sind.
Beide Prozessoren sind 6C/12T CPUs und bis auf den leichten Unterschied im Basis-/Turbotakt interessante Kandidaten für einen Vergleich.
Dinge wie Performance/Watt, Instruktionen wie AVX, AVX2 mal außen vor, was für ein genereller Performancefortschritt ist eurer Ansicht nach vom W3680 zum E5-1650v3 zu erwarten?
Ich hab mal selbst etwas recherchiert und nur um das ganze mal halbwegs in eine Zahl zu packen komme ich auf ca. 40-50% (multithreaded) Mehrleistung. Ist das eurer Meinung nach realistisch eingeschätzt?

Grüße

Dennis
 
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Grobe Schätzung: 3 - 15%, je nach Software. Bei speicherintensiven Anwendungen mit Glück etwas mehr. Man wird den Performancevorteil nicht bemerken - ausser es wird von HD auf SSD umgestellt.
 
Hi Kullberg,

deiner Meinung nach wirklich so wenig? Hast Du n bisschen was handfestes das ich mir mal anschauen könnte?
Klar sind die Pro-Takt Leistungsgewinne der letzten Generationen nicht grad üppig ausgefallen aber ausgehend von diesem Kurzreview hier, anhand dessen jemand zumindest eine
10% höhere Leistung von SandyBridge gegenüber einem X5650 (auch Westmere-EP) in Cinebench nachgewiesen hat, sollten doch, angesichts der Tatsache, das dazwischen nochmal IvyBridge lag mindestens 15% drinsitzen.
40-50% ist vermutlich wirklich zu optimistisch geschätzt aber oberhalb der aktuellen 6Core SP Xeons mag man sich kaum bewegen zumindest nicht wenn man sich über der 3GHz Marke aufhalten möchte.
Der E5-1680v3 ist beispielsweise fast 3mal so teuer wie der E5-1650 und das bei geringfügig geringerem Takt/Core. Der E5-1660 erscheint mir da auch keine sehr interessante Alternative, mit fast doppelt so hohen Kosten gegenüber dem E5-1650, wobei ich dann lediglich zwei Kerne gewinne die jeweils aber 500MHz langsamer takten als die des E5-1650.
 
Das sind meine eigenen Erfahrungen mit Schach, da hab ich teilweise sehr präzise Leistungsmessungen. Von Westmere auf Sandy Bridge gab es da absolut keine Leistungssteigerung bei gleicher Kernzahl und Frequenz. Lediglich die erhöhte Anzahl von Cores hat was gebracht. Sandy auf Ivy Bridge war das Gleiche. Erst bei Haswell hat es wieder einen Leistungsschub gegeben. Bei brandneuen Anwendungen mag das besser sein wenn die neuen Instruktionssätze verwendet werden. Und bei Benchmarks wie Cinebench - das kommt sogar klar, wenn mehr als 64 logische Prozessoren im Rechner sind (also z.B. mit 2x Xeon E5-2699 v3 mit 36 Cores - 72 mit HT). Aber bei nicht speziell optimierter Software seh ich schwarz.
 
Danke euch, vor allem Dir Kullberg, persönliche, praktische Erfahrungen sind immer wertvoll.
Meine Tendenz ging bereits Richtung DP-Setup damit man das Upgrade vom W3680 eben auch als solches bezeichnen kann.
Wären die Xeon CPUs >6Cores, >=3GHz nicht so unverhältnismäßig teuer, wäre die Lage einfacher.
Nun, vielleicht bringt Broadwell-E noch interessante Optionen oder eben die xeons auf Broadwell Basis nochmal einen leichten IPC Gewinn.
 
@D€NNIS
Was ist denn das genaue Anwendungsgebiet?

Je nach Software kommt da mal keine nennenswerte Mehrleistung bei rum, manchmal gehts aber drastisch bergan.

Was das Thema Schach angeht, ich denke bei den Werten muss man vorsichtig sein, diese auf andere Software zu adaptieren. Wenn ich das richtig sehe, scheint dort der Schlüssel in der INT Performance der Prozessoren zu liegen.
Das würde sich auch 1:1 mit der Aussage von Kullberg oben decken -> dass Haswell etwas "besser" dasteht als Ivy/Sandy bzw. Westmere. Warum? Die Haswell CPUs haben vier ALUs pro Core, die Modelle davor "nur" drei. Mit dem gleichsam angepassten FrontEnd schafft es also die Haswell CPU mehr INT Instructions pro Zeit durchzuschieben, auch wenn sich die Anzahl der Prozessorkerne möglicherweise im Vergleich von Modellen und die Taktraten nicht sonderlich erhöht hat, wenn überhaupt.


Gerade wenn du Software verwendest, die entweder von neuen Instructionsets und/oder den angepassten Architekturen profitiert, dann kann es da richtig schnell werden, trotz gleicher Coreanzahl. Kommt halt immer drauf an.
Ich nutze bspw. meine Kiste manchmal fürs Videoencoding. Wenn ich da die alte 2600K 4C/8T@4,5GHz CPU nehme und lossless BQ anstrebe, erreiche ich bei "nur" doppelter Coreanzahl und etwas weniger Takt mit dem Haswell Prozessor gut und gerne Faktor 4. -> die alte Sandy schaffte so ca. 3-5 FPS im Schnitt. Haswell knackt die 20. Maßgeblich dafür mitverantwortlich sind die Instructionsets...

Ist halt schwer über potentielle Leistungssteigerungen zu sprechen, wenn man die Basis nicht kennt ;)
 
@fdsonne

der Rechner soll in der Postproduktion für Videoschnitt und ColorGrading eingesetzt werden und allg. 4K/5K Material diverser Kameras besser handhaben können.
Programme sind überwiegend Adobe Premiere CC, After Effects evtl. hin und wieder Avid MC und eben DaVinci Resolve fürs Grading.
Performancesteigerungen beim Transcoding (bspw in einen offline CoDec) sind zwar schön und gut aber eigentlich will man grad das durch die Anschaffung eines potenten Rechners vermeiden
und das Material nativ bearbeiten können, was momentan mit dem Footage unserer RED Epic bei 4K schon grenzwertig ist und zu Framedrops führt. (von 5K ganz zu schweigen)
Bei 4K müssen wir aktuell schon mit der Playback Auflösung auf 1/2 runter und das ist für kommende 4/5K Produktionen natürlich nicht mehr akzeptabel.

Mit meiner Recherche bin ich ehrlich gesagt mittlerweile auch an dem Punkt angelangt, das eine sinnvolle Investition, die für uns auch wirklich einen signifikanten Schritt nach vorne bedeutet auch ein DP System voraussetzt.
Es geht dabei gar nicht einzig und allein um die reine "Processing Power" sondern natürlich auch um die PCIe Lanes die bei SP Systemen immer knapp werden wenn man Video I/O Karten, FC-HBAs und mehrere Grafikkarten für DaVinci ohne Expander realisieren möchte.
 
Die Benchmarks von Pudgetsystems kenne ich natürlich, sind zweifellos gute Infos zu dem Thema. :)
Von der Hardwareausstattung würde das bei uns in etwa der Richtung des Genesis II entsprechen.
Also Z10PED8 WS oder -D16 WS (Letzteres bietet zusätzlich KVM was sehr nice to have wäre)

Vor April steht da aber ohnehin keine Investition an und ich hoffe einfach, das die Broadwell Xeons einerseits bis dahin verfügbar sind und dann nochmal ein Quentchen extra IPC geben.
 
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