Hardware reinigen / säubern ? Wie macht ihr es? Alkohol? Spülmschine?

ebniv

Experte
Thread Starter
Mitglied seit
26.11.2019
Beiträge
1.286
Ort
Hamburg
Wie macht ihr eure Hardware so sauber?

Hintergrund: Ich habe gerade günstig ein Netzteil + Mainboard erstanden und möchte Zigarettenrauchgeruch entfernen.


- In der Vergangenheit habe ich mit Alkohol (oder auch mal Spiritus) gereinigt + Wattestäbchen

- PCBs habe ich auch schon mit Aceton gesäubert, seitdem sich aber mal ein GPU Lüfter davon aufgelöst hat (Diser war Nikotinbelastet)
Aceton reinigt sehr gut, aber wenn man nicht aufpasst auf welchen Kunstoffen es angewendet wird kann man eine böse überraschung erleben: https://heimwerk.org/aceton-kunststoff

- Jetzt möchte ich mal den "Spühlmaschinentrick" bei der günstig erstandenen Hardware (Pure Power 10 300W, Mainboard), welche einen leichten Nikotingeruch hat ausprobieren.
Ohne Waschzusätze sind die Aussichten auf Erfolg beim MB (und ähnlichen Platinen) recht hoch:

Ob das Netzteil das mit macht weiß ich nicht, allerdings habe ich einen Bericht gefunden, wo jemand mal ein Netzteil, sogar mit Einsatz von Spülmittel erfolgreich gereinigt hat. WARNUNG: Netzteile haben sehr große Kondensatoren, wenn diese nicht vollständig entladen sind bevor sie mit Wasser in Berührung kommen kann nicht nur das Netzteil Schaden nehmen, sondern es besteht auch Lebensgefahr!

Auch interessant:




- Gerade beim Einsatz der Spülmaschine würde ich mich über erfolgreiche und nicht erfolgreiche Berichte mit anschließend Unbrauchbarer Hardware freuen.


PS: Wenn es ein passenderes (Sub-)Forum gibt bitte verschieben. Ebenfalls bitte ich um Hinweise, falls ein solcher Thread bereits exitiert, gefunden hatte ich in jedenfalls leider nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, Experiment gestartet :LOL::
- 50°C Eco
- 1 Geschirrtab

- 1x Mainboard mit Sockelschutz (Kühlkörper von Chipsatz und Co habe ich erstmal drauf gelassen, überlege ich mir später ob ich die nochmal abnehme und dann auch Wärmeleitpaste auftrage, sollte dort ja eigentlich auch drunter sein)
- 2x Lüfter
- 1x BeQuiet Pure Power 11, geöffnet; Die Platine habe ich vom Gehäuse gelöst und das ganze so in den Spühler gepackt, dass das Wasser die verwinkelten Bauelemente von unten anstrahlt und wieder abfließen kann
- 2x CPU Kühlkörper
- 1x halbes PC Gehäuse

Ergebnis: sauber, Funktionsfähigkeit noch nicht getestet

Ergebnisse:
- Das Gehäuse hat direkt nach Entnahme aus dem Spühler leichte Rostflecken am Blanken Metall (Schrauben, Gewindebohrungen, etc.). Außerdem ist es fleckig. Falls es sich um Kalk/Mineralien handelt wäre vielleicht Klarspüler sinnvoll gewesen. Oder die Flecken kommen vom Geschirrtab (z.B. Zeolithe zum trocknen des Geschirrs)
- Das Mainboard und Netzteil wurden getrocknet und einige Tage auf dem heißen Dachboden gelagert
- Das Mainboard funktioniert einwandfrei
- Beim Netzteil bin ich mir nicht ganz sicher, funktionieren tut es erstmal gut. Bedauerlicherweise hatte ich es "neu" und vorher nicht in Gebrauch oder ausführlich getestet. Insofern kann ich nicht mit Sicherheit sagen ob die "Defekte" vorher schon da waren oder erst durch den Spühlgang aufgetaucht sind: Das Netzteil Fiept etwas, nicht besonders laut aber wenn man sein Ohr dran hält hört man etwas, andere Netzteile von mir sind da vollkommen Still (PurePower 11 400W, Pure Power 8 300W). Des weiteren habe ich ein kleines PC System im Idle getestet, dabei kommt das gewaschene PurePower 10 300W auf stolze 33,8W 16,1W (Messfehler vorher?). Das ältere ungewaschene PurePower L8 300W auf lediglich 16,6W. Das kommt mir sehr verdächtig vor, deshalb werde ich das gewaschene Netzteil nicht weiter nutzen und in Zukunft davon absehen Netzteile zu waschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Viel Erfolg 😉

Einfach nicht so versifftes Zeug kaufen, wäre für mich die beste Lösung 😁

Aber gut, just for science. Ich bin gespannt, was der waschgang gebracht hat.
 
Mutig :d
Klar, wenn man es trocknet -und das sehr gut- wird es wahrscheinlich keine Probleme geben.
Allerdings ist das Problem doch was sonst noch im Wasser ist:
Durch Kalk und Mineralien kann es bei BGAs aber auch bei Bauteilen mit sehr vielen "Füßen" dazu kommen, das sich diese zwischen den Kontakten absetzen.
Dadurch können eventuell Kurzschlüsse auftreten, kleine Beinabstände begünstigen das.

Ebenfalls können sich Leiterplatten, besonders bei mehreren Layern, aufblähen da das Wasser an den Seiten oder über Vias zwischen die Layer gelangt und die Platine aufquillt.
Hierbei gehen weitere Vias oder oben befindliche aufgebrachte Bauteile eventuell kaputt / brechen.

Bei Nikotingeruch --> Leiterplattenreiniger und Pressluftpistole zum trocken blasen.
Die Spülmaschine wäre mir zu heikel. Besonders wenn mit Druck etwas in Bauteile einbringt... könnte "interessant" sein.
 
Mainboard ok, aber Netzteil in die spülmaschine... Overkill. Ist ja nicht so, dass da theoretisch bei Schaden oder Fehlfunktion Lebens- und Brandgefahr besteht.

Aber gut, no risk no fun :fresse:
 
Ich bin auch gespannt, interessant/nervig ist beim NT auch, dass über einige Bauteile ein Schrumpfschlauch gezogen wurde, warum auch immer, Hitzeschutz? Da dauert es sicher eine ganze weile bis es trocken ist.
Meine Strategie:
- heute erstmal bei moderaten <50°C backen
- "Mineralienflecken" mit Alkohol entfehrnen, ich habe den Verdacht, dass sich auch geringe Rückstände von Wärmeleitpaste auf den Platinen gesammelt haben, die wurde auch von den CPU Kühlern kaum entfehrnt, sollte man also defitiv vorher mit Alkohol o.Ä. wegputzen
- dann noch ca. eine Woche auf den warmen Dachboden
- gerne würde ich die Platine nochmal in Alkohol baden um Wasser zu verdrängen, jedoch ist mir Isopropanol in der benötigten Menge zu teuer und ich bezweifle, dass man mit (dem mittlerweile auch nicht ganz billigen) Spiritus einen genauso guten Effekt bekommt (mit Wasseranteil, Vergällungsmittel enthalten)
- Beaufsichtigter Dauertest, bzw. Aufstellung des PCs an einem Ort wo ein Brand sich nicht ausbreiten könnte oder etwas verqualmt. Dort bin ich mir noch unsicher welchen Zeitraum man ansetzen solltze. Ich schwanke zwischen 24h und 7 Tagen.
 
Desinfektionsmittel hat bei Gerüchen gut helfen können: erst mit Desinfektionsmittel einbürsten (nutze dafür eine Zahnbürste und einen Pinsel), dann mit 99,9 Isopropanol drüber und trocknen. Wenn man es gründlich genug macht, sind die Gerüche in der Regel weg.
 
Ich nehm Spüliwasser (FIT) und einen Borstenpinsel. Damit ordentlich reinigen und anschließend mit Isopropanol nachspülen. Trocknen lassen und Feuer frei... Geht super und man bekommt alles ab, auch Rauch.
 
Durch Kalk und Mineralien kann es bei BGAs aber auch bei Bauteilen mit sehr vielen "Füßen" dazu kommen, das sich diese zwischen den Kontakten absetzen.
Das ist doof, zumal es wohl unmöglich ist unter diese Bauteile zu schauen. Es sei denn man lötet sie aus...
 
- Beim Netzteil bin ich mir nicht ganz sicher, funktionieren tut es erstmal gut. Bedauerlicherweise hatte ich es "neu" und vorher nicht in Gebrauch oder ausführlich getestet. Insofern kann ich nicht mit Sicherheit sagen ob die "Defekte" vorher schon da waren oder erst durch den Spühlgang aufgetaucht sind: Das Netzteil Fiept etwas, nicht besonders laut aber wenn man sein Ohr dran hält hört man etwas, andere Netzteile von mir sind da vollkommen Still (PurePower 11 400W, Pure Power 8 300W). Des weiteren habe ich ein kleines PC System im Idle getestet, dabei kommt das gewaschene PurePower 10 300W auf stolze 33,8W 16,1W (Messfehler vorher?). Das ältere ungewaschene PurePower L8 300W auf lediglich 16,6W. Das kommt mir sehr verdächtig vor, deshalb werde ich das gewaschene Netzteil nicht weiter nutzen und in Zukunft davon absehen Netzteile zu waschen.


Kommt euch das auch komisch vor (33,8W)? Ein dermaßen großer Unterschied deutet doch vermutlich darauf hin, dass im jetzt (oder auch schon vorher) Netzteil der Wurm drin ist. Echt doof, dass ich vorher nicht ausführlicher getestet habe, dann hätte man jetzt ein verlässliches Ergebnis bzw. Negativbeispiel, dass Netzteile waschen keine gute Idee ist und andere vom Nachahmen abhält :(

Nachtrag:
Ich habe nochmal PP10 300W und PP8 300W im Leerlauf getestet, dort ist das Bild wieder so wie man es erwarten sollte:
PurePower 10 300W Leerlauf: 2,4W
PurePower 8 300W Leerlauf: 4,6W

Lohnt es sich nochmal an einem anderen Mainboard/PC zu testen, könnte es sein, dass das neuere (aber gewaschene) Netzteil Probleme mit der Hardware hat und deshalb einen höheren Verbrauch als das alte NT hat?

Nachtrag2:
Mittlerweile vermute ich einen Messfehler bei den 33,8W, ich konnte sie nicht wieder reproduzieren. Mit Netzwerkverbindung bin ich mit dem PP10 jetzt sogar bei 15,7W idle :unsure:
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Spülmaschinenvariante wäre mir echt zu heikel wegen dem Salz. Bei dem Backofenreiniger wäre ich auch vorsichtig, bei meinem steht zumindest drauf, dass man ihn nicht auf Kunststoffteile und Dichtungen des Backofens auftragen soll.

Bisher habe ich meinen Rechner nur mit Druckluft ausblasen müssen und bei klebrigem Staub an Lüftern musste ich hier und da mal mit Fensterreiniger und Wattestäbchen ran.

Aus dem Autobereich gibt es Kunstoffreinigungsmittel die auch gegen Nikotin helfen. Damit habe ich schon Elektronikteile mit schwer zugänglichen Stellen durch einweichen, mit Wasser spülen und Druckluft geputzt. Bei einem Netzteil kann ich mir das gut vorstellen.
 
Früher gab es mal ArctiClean mit weißer und blauer Verschlusskappe zum Entfernen von Wärmeleitpastenresten und Ähnlichem.

Tut es da 99,9% Iso auch um gleich eine ganze Platine zu "waschen"?
 
Also "passive" Bauteile stecke ich immer in die Spülmaschine. Kühler, Tastaturen (mit ausgebautem PCB), PC-Gehäuse-Teile, etc.

Bestückte Platinen würde ich nicht in die Spülmaschine stecken.
Zum einen wegen potentiellen Ablagerungen, und noch viel mehr: Ich wäre mir nicht sicher, das diverse Bauteile wirklich dicht sind. Ich könnte mir z.B. vorstellen, das Wasser bei so einem Spülgang in z.B. Elkos eindringt. Da kann man dann unter Umständen auch Tage trocknen und es steckt immernoch Feuchtigkeit drin, ganz einfach weil es eben auch Luftzirkulation braucht, damit diese entweichen kann. Wenn da nur irgendwo ein 0,2mm großes Loch ist, kommt da bei einem Spülgang Wasser rein, aber auch beim Trocknen kaum mehr raus.
Und selbst wenn es beim Trocknen raus geht, bleibt die Gefahr das Ablagerungen innendrin zurückbleiben.
 
Spülmaschine wäre mir auch zu heikel, mir geht es da hauptsächlich um das einweichen in Isopropylalkohol.
Das ArctiClean meine ich hat auch sehr nach Zitronensäure gerochen. Gibt es nur leider nicht mehr, afaik.
 
Eine weiche Zahnbürste und Isopronal und dann vorsichtig darüber gehen. Du hast nicht lange Freude mit der Elektronik wenn dort Wasser/Feuchtigkeit drankommt.
 
was @dw86 sagt + feinen Malerpinsel, weil man mit der Zahnbürste nich überall gescheit hinkommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ebniv
Isopropanol gibt in 5L Kanistern für gut 20 €. Größere Gebinde werden anteilig noch etwas günstiger. Wenn man möchte etwa auch bei Amazon. Oder noch zu teuer für das Bastelprojekt?

[Edit] Oder für 19 € bei Ebay inkl. Versand. Evt. als Vorrat fürs nächste mal ;)
 
@ebniv
Isopropanol gibt in 5L Kanistern für gut 20 €. Größere Gebinde werden anteilig noch etwas günstiger. Wenn man möchte etwa auch bei Amazon. Oder noch zu teuer für das Bastelprojekt?

[Edit] Oder für 19 € bei Ebay inkl. Versand. Evt. als Vorrat fürs nächste mal ;)
Ohh, danke. Hatte ich dazu irgendwo etwas gefragt?
Tatsächlich brauche ich mal neuen Reinigungsalkohol, mein 200ml Fläschchen für 7€ ist fast leer. Dass das nur 70% hatte wusste ich, der hohe Preis bei mir kommt wohl daher, dass ich scheinbar immer mit dem teuren reinen Ethanol geputzt habe. Wir sind zwar kein Medizinforum, aber wenn man die Sachen nicht gerade trinken will kann man auf Ethanol doch sicherlich auch verzichten, oder?

Ich würde in den meisten Fällen trotz meiner guten Erfahrungen mit der sehr gründlichen und bequemen Spühlmaschine (der Einsatz von Spühlmaschinentabs birgt ein hohes korrosives Risiko!!) bei neuerer oder teurer Hardware auch zum Alkohol+Pinsel greifen.
Nur bei sehr versiffter gebrauchter Hardware (bei mir Nikotin), wo die Frage ist ob ich sie (sauber) für ein Bastelprojekt im im Wohnzimmer oder gar nicht nutze, würde ich auf die Spülmaschinenmethode zurückgreifen. Es bleibt halt immer ein gewissen Risiko, was einem keiner Ersetzt.

Wie ist das eigentlich mit Auflösen von Klebern oder Kunststoffen? Gibt es da mittlerweile auch einen Trend diese auf PCBs einzusetzen? Bei Kunststoffgehäusen steht ja oft bei, dass man keinen Alkohol zur Reinigung nutzen soll und auch bei Handys kann man sich damit den Kleber auflösen und schlimmstenfalls die Wasserdichtigkeit zerstören, wenn man nicht aufpasst.

Edit:
Interessant wie viel billiger so ein 5l Kanister (quasi identische Kosten wie zwei 1l Flaschen) doch ist. Ich überlege jetzt ernsthaft einen Kanister zu kaufen, auch wenn ich eigentlich nur 1l bräuchte 😅
 
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh