Besondere Anforderungen sind das ja eigentlich nicht. Dass 6TB-Platten deutlich leiser sein sollen als 8TB kann man nicht so generalisieren, dass hängt mit der Bauart beider zusammen, bei WD kann ich mir das noch weniger vorstellen.
Generell hängen Lautstärke und Energieverbrauch von der Anzahl Rotationsgeschwindigkeit (typischerweise 7200U/min, selten noch weniger, dann meist 5400U/min oder bei Seagate 5900U/min) und Anzahl der verbauten Datenträgerscheiben (Platter) ab. In den letzten Jahren wurden Steigerungen der Gesamtkapazität va. über eine höhere Anzahl an Plattern erreicht, weniger über eine Steigerung von deren Kapazität, auch wenn es da ebenfalls größere Fortschritte gab. Ein besonders schwieriger Sprung war der von 6 auf 7 und mehr Platter, der nur möglich wurde, indem statt Luft Helium in das Gehäuse der Festplatte gefüllt wurde (ermöglicht geringere Abstände zwischen den Plattern und dünnere Platter, wird allgemein bei 7 oder mehr Plattern verwendet, bei WD evtl. schon mit 6), was wegen des geringeren Widerstands auch Energieverbrauch und Lautstärke weiter reduziert.
Nun kommen nahezu alle 6TB-HDDs noch ohne Helium aus (bis auf die Hitachi Ultrastar He6 und He8, die jeweils die ersten Platten mit Helium waren), haben bei Seagate typischerweise noch 6 Platter zu 1TB, nur die neusten Ironwolf und Skyhawk haben 5 Platter zu 1.2TB, bei WD hingegen hat man bei den günstigeren Serien (Green/Blue, Red, Purple) erst mit 5x1.2TB angefangen. Seagate hat dann 8TB schon frühzeitig mit 6x1.33TB ohne Helium realisiert, erst später mit erscheinen von 10TB-Laufwerken (durchweg 7x1.42TB) kamen auch bei Seagate einige professionelle 8TB-HDDs mit Helium (Barracuda Pro/Ironwolf Pro und Skyhawk AI, mit 7x1.14TB).
Bei Seagate erkennt man gut, dass die 6TB- und 8TB-Modelle ohne Helium, die beide 6 Platter haben, auch den gleichen Energieverbauch und, soweit angegeben, die gleiche Lautstärke haben, während die 8TB-Modelle mit Helium trotz 7 Plattern erheblich leiser und sparsamer sind. Bei den
professionellen WD mit 7200U/min sieht das ähnlich aus, die 8TB-Modelle mit Helium sind deutlich leiser und sparsamer, obwohl die 6TB-Modelle soweit bekannt durchweg 5x1.2TB haben (die alten Modelle mit 6x1TB sind noch lauter und energiehungriger), am leisesten und sparsamsten ist die zweite Generation der WD Gold 8TB, die vermutlich von dern Verbesserungen des 10TB-Modells profitiert.
Noch viel leiser und sparsamer werden die Platten durch 5400/5900U/min und dadurch sind WDs Consumer-Serien
Blue/Red/Purple am sparsamsten und leisesten. Merkwürdigerweise sind hier aber die 8TB-Modelle trotz helium zwar leiser als die 6TB-Modelle ohne, aber nicht leiser als die mit 7200U/min und verbrauchen mehr als die 6TB-Modelle. Hier schlägt sich wohl die höhere Platteranzahl nieder (5x1.2TB bei den 6TB-Modellen, mindestens 6x1.33TB, evtl. auch 7x1.14TB bei denen mit 8TB).
Wenn geringe Lautstärke ein Kriterium ist, dann würde ich eigentlich daher auf jeden Fall ein HDD mit 5400 U/min empfehlen. Die gibt es aber in 8TB kaum noch, lediglich bei WD die für NAS gedachte RED (WD80EFZX) und die für Videoüberwachung gedacht Purple (WD80PURZ, WD80PUZX).
Generell gibt es sogut wie keine 8TB-Platten, die für den Einsatz als Einzellaufwerk im Desktop gedacht sind, die meisten sind entweder solche NAS-Laufwerke wie die Red (z.B. Seagate NAS bzw. nach Umbenennung Iron Wolf, bei Toshiba die "High Reliability N300), oder (professionelle) Videoaufzeichnung (neben den Purple bei Seagate früher die Surveillance, heute Skyhawk). Die sind alle auf RAID-Verbünde ausgelegt und haben dafür z.B.
TLER. Das verhindert nich unbedingt den Einsatz als Einzelplatte im Desktop, muss aber auch nicht sein.
Modelle ohne TLER bekommt man aber auch kaum noch in 8TB, WDs Consumer-Serien Blue und Black gehen nur bis 6TB, Seagates Desktop HDD ist ein Auslaufmodell und daher unverhältnismäßig teuer, es bleibt eigentlich nur Toshibas "High Performance X300".
Nicht infrage kommen auf jeden Fall professionelle Platten, wie die Gold, Seagates Exos-Serien und Hitachis Ultrastar, auch wenn einige spezielle Modelle gerade recht günstig und natürlich äußerst zuverlässig sind. Die sind auf Leistung getrimmt und nehmen keine Rücksicht auf Lautstärke und Energieverbaucht. Unsicher bin ich, wie sehr das auch auf semi-professionelle Modelle wie Seagates Enterprise NAS/Iron Wolf Pro, Barracuda Pro und WD Red Pro zutrifft, aber die sind preislich uninteressant.
Es bieten sich also nur die günstigen
NAS- und Videoaufzeichnungsserien an, evtl. die Toshiba X300.
Von der Zuverlässigkeit her haben die ganzen NAS- und Video-Platten den Vorteil gegenüber Consumer-Platten, dass dir ein gewisses Maß zugesichert wird, typischerweise 180TB/Jahr Schreibleistung und 1 Mio Stunden MTBF, dann bei den NAS-Laufwerken 600.000 load/unload-Zyklen, eine Besonderheit der Seagates ist deren höhere
URE, was aber nur im RAID wichtig ist.
Wenn Du die Platte wirklich nur als Datengrab für Filme brauchst und nicht noch andere Programme darauf nutzen willst oder gar darauf aufzeichnen und schneiden willst, gibt es eine günstigere und leisere Alternative, mit dem nur in diesem Fall unerheblichen Nachteil
SMR: Die Seagate
Barracuda Compute. Dank SMR braucht sie nur 4 Platter zu je 2TB, was zusammen mit vermutlich nur 5900U/min für einen noch niedrigeren Energieverbauch und geringere Lautstärke als bei den WDs sorgt. Für etwas anderes als als Datengrab würde ich sie aber nicht nutzen, SMR kann schon bei mehr als einem gleichzeitigem Schreibvorgang problematisch sein.