[Kaufberatung] HDD für Filme und Serien

Wonderwhice

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Ja moin,

ich suche eine interne HDD für Filme und Serien die viel Speicher hat, aber auch nicht übermäßig laut ist und auch ein paar Jahre überlebt. Nach ein paar Recherchen habe ich festgestellt, dass 6TB Platten deutlich leiser sein sollen als 8TB Platten. Nachdem ich mir ein paar Videos ueber die Lautstärke der WD Red 8TB angeschaut habe, hat sich das bestätigt.

Welche Platte eignet sich für mein Einsatzgebiet am besten? WD Blue, WD Purple, WD Red, WD Gold oder WD Black. Wobei die letzten beiden wohl schon wegfallen sollten.

2x 4TB geht leider nicht, weil in meinem Gehäuse kein Platz mehr dafür ist.
 
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Die geplante Nutzungsdauer von HDDs ist durch die Bank 5 Jahre, wenn sie innerhalb der Spezifikationen betrieben werden, sollten sie etwas länger durchhalten, sonst machen sie oft vorher schlapp. Wenn es nicht so laut sein soll, dann würde ich die Gold nicht nehmen, da dies eine Enterprise Nearline HDD ist und bei denen ist eine geringe Lautstärke nicht so wichtig, die arbeiten in Rechenzentren und werden auf eine gute Performance hin optimiert, aber nicht darauf leise zu sein. In 8TB wäre die Red oder wenn es eine mit 7200 rpm sein soll, ggf. die Red Pro die beste Wahl. Die 8TB dürfte bei WD leiser sein als die 6TB, die bei WD die 8TB mit Helium gefüllt sind und solche HDDs sind in der Regel leiser und sparsamer.
 
Besondere Anforderungen sind das ja eigentlich nicht. Dass 6TB-Platten deutlich leiser sein sollen als 8TB kann man nicht so generalisieren, dass hängt mit der Bauart beider zusammen, bei WD kann ich mir das noch weniger vorstellen.

Generell hängen Lautstärke und Energieverbrauch von der Anzahl Rotationsgeschwindigkeit (typischerweise 7200U/min, selten noch weniger, dann meist 5400U/min oder bei Seagate 5900U/min) und Anzahl der verbauten Datenträgerscheiben (Platter) ab. In den letzten Jahren wurden Steigerungen der Gesamtkapazität va. über eine höhere Anzahl an Plattern erreicht, weniger über eine Steigerung von deren Kapazität, auch wenn es da ebenfalls größere Fortschritte gab. Ein besonders schwieriger Sprung war der von 6 auf 7 und mehr Platter, der nur möglich wurde, indem statt Luft Helium in das Gehäuse der Festplatte gefüllt wurde (ermöglicht geringere Abstände zwischen den Plattern und dünnere Platter, wird allgemein bei 7 oder mehr Plattern verwendet, bei WD evtl. schon mit 6), was wegen des geringeren Widerstands auch Energieverbrauch und Lautstärke weiter reduziert.

Nun kommen nahezu alle 6TB-HDDs noch ohne Helium aus (bis auf die Hitachi Ultrastar He6 und He8, die jeweils die ersten Platten mit Helium waren), haben bei Seagate typischerweise noch 6 Platter zu 1TB, nur die neusten Ironwolf und Skyhawk haben 5 Platter zu 1.2TB, bei WD hingegen hat man bei den günstigeren Serien (Green/Blue, Red, Purple) erst mit 5x1.2TB angefangen. Seagate hat dann 8TB schon frühzeitig mit 6x1.33TB ohne Helium realisiert, erst später mit erscheinen von 10TB-Laufwerken (durchweg 7x1.42TB) kamen auch bei Seagate einige professionelle 8TB-HDDs mit Helium (Barracuda Pro/Ironwolf Pro und Skyhawk AI, mit 7x1.14TB).

Bei Seagate erkennt man gut, dass die 6TB- und 8TB-Modelle ohne Helium, die beide 6 Platter haben, auch den gleichen Energieverbauch und, soweit angegeben, die gleiche Lautstärke haben, während die 8TB-Modelle mit Helium trotz 7 Plattern erheblich leiser und sparsamer sind. Bei den professionellen WD mit 7200U/min sieht das ähnlich aus, die 8TB-Modelle mit Helium sind deutlich leiser und sparsamer, obwohl die 6TB-Modelle soweit bekannt durchweg 5x1.2TB haben (die alten Modelle mit 6x1TB sind noch lauter und energiehungriger), am leisesten und sparsamsten ist die zweite Generation der WD Gold 8TB, die vermutlich von dern Verbesserungen des 10TB-Modells profitiert.

Noch viel leiser und sparsamer werden die Platten durch 5400/5900U/min und dadurch sind WDs Consumer-Serien Blue/Red/Purple am sparsamsten und leisesten. Merkwürdigerweise sind hier aber die 8TB-Modelle trotz helium zwar leiser als die 6TB-Modelle ohne, aber nicht leiser als die mit 7200U/min und verbrauchen mehr als die 6TB-Modelle. Hier schlägt sich wohl die höhere Platteranzahl nieder (5x1.2TB bei den 6TB-Modellen, mindestens 6x1.33TB, evtl. auch 7x1.14TB bei denen mit 8TB).

Wenn geringe Lautstärke ein Kriterium ist, dann würde ich eigentlich daher auf jeden Fall ein HDD mit 5400 U/min empfehlen. Die gibt es aber in 8TB kaum noch, lediglich bei WD die für NAS gedachte RED (WD80EFZX) und die für Videoüberwachung gedacht Purple (WD80PURZ, WD80PUZX).
Generell gibt es sogut wie keine 8TB-Platten, die für den Einsatz als Einzellaufwerk im Desktop gedacht sind, die meisten sind entweder solche NAS-Laufwerke wie die Red (z.B. Seagate NAS bzw. nach Umbenennung Iron Wolf, bei Toshiba die "High Reliability N300), oder (professionelle) Videoaufzeichnung (neben den Purple bei Seagate früher die Surveillance, heute Skyhawk). Die sind alle auf RAID-Verbünde ausgelegt und haben dafür z.B. TLER. Das verhindert nich unbedingt den Einsatz als Einzelplatte im Desktop, muss aber auch nicht sein.

Modelle ohne TLER bekommt man aber auch kaum noch in 8TB, WDs Consumer-Serien Blue und Black gehen nur bis 6TB, Seagates Desktop HDD ist ein Auslaufmodell und daher unverhältnismäßig teuer, es bleibt eigentlich nur Toshibas "High Performance X300".

Nicht infrage kommen auf jeden Fall professionelle Platten, wie die Gold, Seagates Exos-Serien und Hitachis Ultrastar, auch wenn einige spezielle Modelle gerade recht günstig und natürlich äußerst zuverlässig sind. Die sind auf Leistung getrimmt und nehmen keine Rücksicht auf Lautstärke und Energieverbaucht. Unsicher bin ich, wie sehr das auch auf semi-professionelle Modelle wie Seagates Enterprise NAS/Iron Wolf Pro, Barracuda Pro und WD Red Pro zutrifft, aber die sind preislich uninteressant.

Es bieten sich also nur die günstigen NAS- und Videoaufzeichnungsserien an, evtl. die Toshiba X300.

Von der Zuverlässigkeit her haben die ganzen NAS- und Video-Platten den Vorteil gegenüber Consumer-Platten, dass dir ein gewisses Maß zugesichert wird, typischerweise 180TB/Jahr Schreibleistung und 1 Mio Stunden MTBF, dann bei den NAS-Laufwerken 600.000 load/unload-Zyklen, eine Besonderheit der Seagates ist deren höhere URE, was aber nur im RAID wichtig ist.

Wenn Du die Platte wirklich nur als Datengrab für Filme brauchst und nicht noch andere Programme darauf nutzen willst oder gar darauf aufzeichnen und schneiden willst, gibt es eine günstigere und leisere Alternative, mit dem nur in diesem Fall unerheblichen Nachteil SMR: Die Seagate Barracuda Compute. Dank SMR braucht sie nur 4 Platter zu je 2TB, was zusammen mit vermutlich nur 5900U/min für einen noch niedrigeren Energieverbauch und geringere Lautstärke als bei den WDs sorgt. Für etwas anderes als als Datengrab würde ich sie aber nicht nutzen, SMR kann schon bei mehr als einem gleichzeitigem Schreibvorgang problematisch sein.
 
TLER bedeutet nur, dass die HDD einen einstellbaren Timeout hat, denn alle HDDs versuchen es bei Probleme einen Sektor korrekt zu lesen durch Wiederholungen dies doch noch zu schaffen, bis dieser Timeout abgelaufen ist. Bei HDDs mit TLER (oder ERC wie Seagate es nicht) ist der Timer einstellbar und ab Werk meist kürzer voreingestellt, bei Red z.B. aus 7s (HW RAID Controller warten nämlich i.d.R. per Default 8s auf eine Antwort einer Platte, sei es ein Lesefehler oder die Daten, bevor sie diese als defekt aus dem RAID werfen) und bei den Green war er früher 14s und die waren eben nicht einstellbar. Wenn eine HDD also TLER hat, dann kann man den Wert bei ihr auch höher stellen und spätestens dann verhält sie sich in der Hinsicht identisch wie eine ohne TLER. Wobei die Frage interessant wäre, wie oft dann HDDs die Daten innerhalb von 14s doch noch korrekt lesen, wenn sie es nach 7s nicht geschafft haben.

Die Toshiba X300 ist eine einfache Desktopplatte und die unterscheiden sich von NAS und Surveillance Platten neben dem Workload Rating vor allem auch durch die Zulassung für den Dauerbetrieb, wenn sie die nicht haben sind HDDs gewöhnlich nur auf 2400 Power-On-Hours pro Jahr ausgelegt und den Schutz vor Vibrationen, also die Eignung auch mit mehreren HDDs in einem Gehäuse zu arbeiten. Die N300 ist die NAS Platte von Toshiba, die X300 hat in einer Auswahl von NAS und Surveillance Platten nichts verloren!

Die Seagate Desktop wurden von der Barracuda Compute Reihe abgelöst (sie nannten sich früher auch schon mal Barracuda), die aktuellen haben aber meines Wissens nach alle SMR und 2TB pro Platte, die 8TB ST8000DM004, hat also nur 4 Platter. Bitte nicht mit der Barracuda Pro ST8000DM0004 verwechseln, die unterscheidet zwar nur eine 0 mehr in der Produktnummer, technisch und auch preislich sind sie aber komplett verschiedene Platten, die Barracuda Pro ist was ich als Premium Desktop bezeichnen würde (die WD Black würde bei mir auch in diese Kategorie fallen), die hat eine Zulassung zum Dauerbetrieb, sogar 300TB/Jahr Workload Rating, kein SMR, 7200rpm, 5 Jahre Garantie und sogar einen NAND Cache, ist also eine SSHD.
 
Also dass TLER bei Platten, die das unteratützen, quasi ein- bzw. abstellbar ist, wusste ich nicht, dass sollte man dann natürlich machen, wenn man so eine Platte nicht fürs RAID benutzt. Ich habe aber auch nciht gesagt, dass Platten mit TLER grundsätzlich nicht für den Einzelbetrieb geeignet wären. Kann man das wirklich bei jedem HErsteller einstellen und wenn ja, mit welchen Tools?

Das sollte aber keine Aufstellung von NAS- und Surveillance-Platten sein! Wenn ich den TE richtig verstehe, sucht er ein einfaches Datengrab, weshalb ich ihm auch die STD8000DM004 empfohlen habe, falls er wirklich nur Videos auf der Platten lagern und nicht aufnehmen, schneiden oder sonstige Software darauf nutzen möchte. In diesem Fall sind Power-on-hours, Dauerbetrieb und jährliche Schreibleistung auch ziemlich egal.

Es ist nur deshalb eine Aufstellung von NAS- und Surveillance-Platten geworden, weil die eben die günstigsten Möglichkeiten sind, an 8TB zu kommen, bzw. bei Seagate auch in 6TB tlw. moderner sind als die Pro-Modelle und bei WD durch die geringere Rotationsgeschwindigkeit auch die wahrscheinlich leisesten und sparsamsten überhaupt. Das er weder von den NAS-Features noh von denen der Surveillance-Laufwerke profitiert ist ja nicht schlimm.

Klar, wenn es 6TB sein sollen, ist die WD Blue wahrscheinlich etwas günstiger als Red oder Purple, aber die Blues sind mit Toshibas X300-Serie auch die einzigen verbliebenen Baureihen, die rein für den Einzelbetrieb im Desktop gedacht sind und nicht für irgendeinen speziellen Anwendungsfall. Seagates Desktop-Reihe war das früher auch (war technisch AFAIK identisch mit der NAS-Reihe), den Nachfolger Barracuda Compute kann man wegen SMR aber eben nicht mehr so bedenkenlos empfehlen. Wegen des hohen Preises der Restposten-Desktop-Modelle sind die aber keine Alternative mehr, da greift man lieber zur Ionwolf oder Skyhawk.
 
Hiernach scheint es bei Speicherpool > Globale Einstellungen > die Option "TLER/ERC-TIMER" zu geben und smartctl -l scterc,70,70 <device> kann dies auch einstellen. Wichtig ist dies aber vor allem für HW RAID Controller und die sollten die Platten auch korrekt einstellen können.

Die Desktop Reihe von Seagate war nie technisch mit deren NAS Reihe identisch, so ein Blödsinn. Identisch waren vielleicht die Drehzahl und Datendichte und damit dann auch die Performance, aber dies sind längst nicht alle Dinge auf die es bei einer HDD ankommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bis auf vielleicht ganz wenige Sachen ist das doch alles Software und bei den paar Sachen weiss man dann nicht genau, ob die nicht bei der Desktop auch drin waren. Ich bezweifle, dass sich die sonst gelohnt hätte.
 
Wow - ihr seid ja in Höchstform! :bigok:

@Wonderwhice:
Also wie hier sehr ausführlich beschrieben, reicht für Deine Zwecke ein Standard-Desktop-HDD absolut aus.
Die Desktop-Platten sind zwar die günstigste Variante, das macht sie aber zu keiner "schlechteren" Platte, solange die dafür vorgesehenen Werte nicht überschritten werden. Hier mal am Beispiel BarraCuda:

BarraCuda (Desktop)
Betriebsstunden/Jahr: 2400h/Jahr
Workload-Rate/Jahr: 55TB/Jahr

Den den meisten Usern reicht eine Desktop-HDD absolut aus. Man sollte sich vor Augen halten, dass diese Werte bei den Desktop-HDDs immer noch ca. 150GB/Tag bzw. 8h/Tag bedeuten. Insbesondere der Datendurchsatz wird von dem Durchschnitts-User oft stark überschätzt und meist deutlich unterschritten... Du planst keine 24/7-Nutzung oder den Betrieb mit mehreren Festplatten im gleichen Gehäuse - also: go for it! ;)
 
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