Terr0rSandmann
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Vorwort
Als großer Freund der Hifiman-Kopfhörer, ist mir der neue DAC/KHV natürlich nicht entgangen und ich war recht schnell erstaunt, was dieses Teil, zum aufgerufenen Preis von 599€, alles zu bieten hat auf dem Papier. Es stand recht schnell fest, dass ich das Gerät, sollte ich die Möglichkeit haben, unbedingt mal testen muss. Zu dem Zeitpunkt stand bei mir noch ein Burson Soloist 3XP + Topping D90SE (UVP zusammen ca. 2700€, wenn ich den Burson SuperCharger 3A noch mit reinnehme). Wer mich hier kennt, der weiß, dass ich diese Kombi super mag, speziell mit dem HE1000V2. Mir war aber auch bewusst, dass P/L nun nicht unbedingt die Stärke dieser Kombi ist. Somit habe ich mit NT-Global gequatscht gehabt, welche mir dann dankenswerterweise einen EF400 zum testen und für ein Review zur Verfügung gestellt haben. Wie haben ist das Geschriebene komplett meine eigene Meinung. NT Global und Hifiman haben keinen Einfluss auf das Review. Vielen Dank an dieser Stelle aber dennoch an NT-Global, welche dieses Review ermöglicht haben.
Technische Daten
Der EF400 ist ein fully balanced DAC/KHV All-In-One Gerät, welches über bis zu 4,4W Ausgangsleistung verfügt. Ungewöhnlicherweise mit an Board ist ein DAC auf R2R Basis (Hifiman nennt es R2R Hymalya).
Diese Art DAC ist in der Preisklasse echt unüblich. Dieser kann zudem Hi-Res Formate mit 24-Bit und Abtastraten von bis zu 768kHz wiedergeben. Die R2R DAC Module basieren auf einem FPGA-Algorithmus. Die meisten DACs, speziell in dem Preisbereich, setzten auf sog. Delta-Sigma-DAC Chips. Diese kommen üblicherweise von ESS oder AKM. Man sagt R2R DACs nach, dass diese voller und musikalischer klingen und die Bühnendarstellung in die Tiefe sowie die „Luft“ zwischen den Instrumenten besser darstellen.
(Bildquelle: https://hifiman.com/attachments/image/20220329/20220329100420_56540.jpg)
Das sieht dann so aus, dass sich im linken Teil, ein extrem schwerer Trafo befindet. Auf der anderen Seite, im hinteren Bereich, ist die DAC Einheit. Vorne, nahe bei den Kopfhörerausgängen, dann der Kopfhörerverstärkerpart.
Man sagt R2R DACs gerne mal nach, dass diese schlecht messen. AudioScienceReview würde diese Geräte also nie empfehlen. Aber wie die meisten wissen, sind Messwerte lange nicht alles. Um so erstaunlicher ist es aber, dass das Gerät dafür noch erstaunlich gute Werte vorzuzeigen kann. Klar, beim Wettmessen von Topping, SMSL, Gustard & co hält der EF400 nicht mit, aber die Werte lassen sich dennoch sehen lassen. Bis fast 120db Dynamic Range lässt sich schon sehen.
(Bildquelle: https://hifiman.com/attachments/image/20220329/20220329100420_56540.jpg)
Unboxing & Lieferumfang
Wie man es (leider) von Hifiman kennt, ist das Unboxing-Erlebnis jetzt nicht so pralle.
Wenn man größere ifi Produkte, oder speziell Apple Produkte so auspackt, dann ist das schon ein schönes Erlebnis. Beim EF400 ist das ein Pappkarton im Pappkarton, bei dem grob erkennbar ist um was es sich handelt. Die Verpackung aufgemacht, befindet sich dort eine Schachtel, in der lediglich ein Kaltgerätekabel (in meinem Fall eins mit EU Stecker, gibt aber auch Leute, die wohl nur ein Kabel mit US Stecker erhalten haben) enthalten ist. Ein USB Kabel oder eine Fernbedienung oder gar eine Anleitung oder dergleichen sucht man vergeblich. Naja, der Lieferumfang ist also endlich aufs Nötigste reduziert wie an so manch anderer Stelle beim Gerät selbst – auch hierzu später noch mehr.
Spannend ist, dass man sich das Manual via QR Code selber downloaden muss. Das wäre soweit ja noch ok, aber man ist erst berechtigt es herunterzuladen, wenn man das Gerät registriert hat bei Hifiman. Bitte wer hat sich das denn ausgedacht? Wie sich das beim Widerruf aus wirkt oder bei der Weitergabe, keine Ahnung.
Optik & Verarbeitung
Ich war mir, als ich die ersten Fotos des Gerätes im Netz sah nicht sicher, ob ich das gut oder schlecht finde. Am Ende denke ich, dass ich den EF400 doch recht schick finde. Er sieht halt nicht nach dem klassisch asiatischen Einheitsbrei aus. Klar, mein Favorit wäre es nicht, aber es wirkt optisch schon schicker als viele der Konkurrenten – aber das ist natürlich klar Geschmackssache.
Wenn man das Gerät das 1. Mal aus der Verpackung holt, ist man fast schon erschrocken wie schwer das ist (das liegt mitunter an dem dicken Trafo, der ca 40% des Geräteinnenraums in Anspruch nimmt). Keine Ahnung, aber ich finde das zeugt immer von Wertigkeit. Kunststoff sucht man am Gerät nahezu vergeblich (das Schwarze in der Front dürfte jedoch Kunststoff sein). Vorne handelt es sich wohl um gebürstetes Aluminium. Ich muss aber sagen, dass die Kanten hier nicht 100%ig perfekt abgerundet sind. Ich denke nicht, dass man sich dran schneiden könnte, aber ich hätte mir da einen Tick mehr Feinschliff gewünscht.
Vorderseite
Der EF400 kommt mit erstaunlich vielen Ausgängen an der Gerätefront. Neben den 2 single-ended Ausgängen mit 6,35mm und 3,5mm gesellen sich auch 2 balanced Ausgänge in Form des immer gängigeren 4,4mm Pentaconn und dem traditionellen 4-Pin XLR Kopfhörerausgang. Ich persönlich begrüße es ja, dass immer mehr auf 4,4mm als Standard setzten, da dies ein Standard ist, der sowohl im Desktopbereich, als auch mobil Sinn macht.
Der linke Drehregler ist für den Gain sowie OS vs. NOS (NonOverSampling) Einstellungen. Dasheißt, dass man je einen High- und Low-Gain hat und diesen je mit NOS und mal ohne. Also in Summe 4 Möglichkeiten. Der Drehregler schaltet via Rasterung zwischen den Stufen hin und her und eine LED zeigt an was gerade aktiv ist.
Der rechte Drehregler ist für die Lautstärke. Ich stehe ja irgendwie darauf, wenn das Gerät kleine, aber viele Rasterpunkte hat. Das ist hier aber nicht der Fall. Das Drehen geht komplett ohne Widerstand und reicht von 7 Uhr bis 5 Uhr. Hier wäre zu erwähnen, dass ich mit einem 7Hz Timeless (Impedanz 14,8 Ohm bei Schalldruckpegel 104 dB/1) auf ca. 8 Uhr höre. Das heißt, dass echt wenig Spielraum für den Lautstärkeregler ist. Es geht schon, ist aber nicht perfekt.
Zum Glück gibt es hier keine Channel-Ungleichheit im unteren Regelbereich, wie das bei analogen Potis oft derFall ist. Ist also alles ok, aber sollte erwähnt werden.
Rückseite
Jetzt kommen wir zu einem der wohl größten Kritikpunkte, speziell wenn man sich mal andere Meinungen und Reviews im Netz so anschaut. So sehr ich es auch begrüße, dass man USB-C als digitalen Eingang mit an Board hat, so war es das quasi neben dem aus den 1980er stammenden USB-B Eingang auch schon mit digitalen Eingängen. Also kein Toslink, Coax & Co. Mich als reiner PC User, der 95% eh nur den USB Eingang nutzt, passt das, aber das könnte für gewisse Leute ein starker Kritikpunkt sein. Ich habe jedoch auch ein Toslink Kabel vom PC zum Schreibtisch gezogen, welches ich mit dem Gerät nun also nicht mehr verwenden kann.
Ähnlich verhält es sich mit den analogen Schnittstellen. Denn neben balanced XLR Ausgang steht hier noch single-ended RCA Ausgang zur Verfügung. Das heißt, dass man den EF400 nicht mit einem externen DAC füttern kann um den EF400 nur als KHV zu nutzen. Anders herum geht es – dann kann man den EF400 als R2R DAC für einen externen KHV nutzen. Die analogen Ausgänge lassen sich auch als Pre-Outs (oder eher Line-Outs) nutzen. Klanglich sind die auch gut, aber leider funktioniert hier dann der Lautstärkeregler an der Front nicht, was den Use-Case auch wieder sehr einschränkt.
Das Gerät verfügt hinten über einige Schlitze, wo die warme Luft aus dem Inneren nach hinten raus abgeführt werden kann. Ich konnte aber auch mit mehrstündigen Sessions keine Hitze feststellen und das bei teils über 30°C. Es ist also vermutlich nur eine Vorsichtsmaßnahme, falls einige Leute das Gerät tatsächlich im 24/7 Dauerbetrieb nutzen.
Features
Ja, viel ist da leider nicht. Das Gerät beschränkt sich echt auf das Nötigste. Ich denke, dass das auch der Grund ist, wieso Hifiman das Gerät so günstig auf den Markt bringen kann. Abgesehen vom NOS Filter, hat das Gerät eigentlich 0 Features. Glaube R2R will ich hier nicht als Feature nennen. Kein MQA, keine sonstigen digitalen Filter, keine Remote, keine Möglichkeit zu definieren ob das Signal via RCA Out oder XLR Out raus soll und auch sonst leider nichts. Ich habe für mich festgestellt, dass ich am Ende des Tages eh fast nichts nutze, was die vollgepackten DACs und KHVs so haben, daher passt das für mich und da nehme ich lieber den günstigeren Preis als ein teureres Gerät zu haben, von dem ich eh die Hälfte nicht nutze.
Sound
Die ersten Töne haben mich direkt an den Burson Conductor 3XP erinnert, welcher ebenfalls ein sehr gutes DAC/KHV All-in-One Gerät ist. Speziell mit eher hellen und analytischen Hörern finde ich diese Paarung sehr gut. Denn es nimmt bei den Hörern die ich hier hatte (HD800S und HE1000V2) angenehm leicht die Schärfe, aber eben nur leicht, ohne die Stärken dieser Hörer (Auflösung und Details) ebenfalls zu entschärfen. Rein aus der Erinnerung, macht der EF400 das sogar besser als der Conductor 3XP und das bei weniger als 50% des Preises. Der Burson hat andere Vorteile, aber das soll hier beim Kapitel Sound keine Rolle spielen. Also ja, was sich viele sicher vorab gefragt haben, bekommt man für so wenig Geld tatsächlich schon den „berüchtigten“ R2R Charm? Denke das kann ich mit „ja“ beantworten.
Ich möchte hier bzgl. des Klanges keine Untersektionen mit Bass, Mittel und Höhen usw. machen, sondern versuchen den Sound als Großes und Ganzes zu genießen und zu beschreiben.
Die Abstimmung ist allgemein als eher warm, smooth, musikalisch und voll zu bezeichnen. Das klingt jetzt extremer als es in der Praxis ist. Aber speziell wenn man das mit einem so neutralen Gerät wie etwa einem Topping A90 vergleicht, trifft es das ziemlich gut.
Der EF400 lässt einen die Musik als solches mehr genießen und versucht sie nicht zu selektieren. Oder besser gesorgt forced er einen nicht dies zu tun. Denn das Potenzial, entsprechenden Kopfhörer vorausgesetzt, hat er definitiv.
Ich finde irgendwie, dass er die 2 besten Welten aus Solid State und Tube vereint. Es ist einfach als würde man die Musik mit mehr Herz & Leidenschaft hören.
Abschließend zu dem Kapitel sei noch einmal gesagt, dass die klanglichen Unterschiede mit geschriebenen Worten viel krasser klingen als sie in der Praxis dann schlussendlich sind. Ein Tag/Nacht unterschied zu anderen DAC/KHV Geräten, welche sich auf ähnlichem Niveau befinden, ist das nicht.
Vergleiche
Als 1:1 Vergleich habe ich aktuell nur 2 Konkurrenten hier. Diese sind aber jedoch aus 2erlei Hinsicht ziemlich passende Vergleichsprodukte.
Das wäre auf der einen Seite der ifi xDSD Gryphon. Jetzt fragt man sich bestimmt direkt, wieso das ein passender Vergleich ist, da dies doch irgendwie nach Apfel vs. Birne klingt. Das ist auf der einen Seite korrekt, auf der anderen Seite haben beide jedoch die gleiche UVP von 599€ und gehen je einen ganz anderen Ansatz. Der ifi Gryphon ist nur so vollgepackt mit Features und fancy Zeug, kann klanglich aber bei weitem nicht mit dem EF400 mithalten. Speziell mit dem HD800S musste ich immer wieder die Lautstärke reduzieren, da mir das einfach zu spitz, schrill und auch irgendwie unsauber war und der HD800S ist nun echt kein Kopfhörer, welcher empfindlich ist bzgl. der Quelle oder viel Leistung benötigt oder so. Der EF400 hat ein viel ausgeglicheneres Klangbild über den gesamten Frequenzbereich – man hat, trotzdem der HD800S ohne EQ schon so seine „Schwächen“ hat, nie das Gefühl, dass irgendwie etwas großartig stört. Der Hifiman nimmt dem HD800S auch etwas die Schärfe ohne das der Hörer den Eindruck bekommt, dass zugleich auch Details verloren gehen. Das ist mir damals beim ifi micro iDSD BL oft aufgefallen. Der macht das auch alles etwas runder und smoother, was mit dem ein oder anderen Kopfhörer schon angenehm ist, dieser verschluckt aber auch etwas die Details und reduziert minimal die Auflösung. Das macht der EF400 nicht, was mir extrem gefallen hat.
Und vom einen Apfel vs. Birnen Vergleich, kommen wir direkt zum nächsten dieser Art.
Dieses Mal kommt ein ganz anderes Kaliber zum Einsatz, und zwar ein Burson Soloist 3X mit einem Topping D90SE als DAC. Hier sprechen wir von ca. 2500€ UVP vs. 600€ UVP. Und nun wirds spannend … denn beide „Stacks“ verfolgen einen ähnlichen Klangcharakter. Das was ich am Burson Soloist 3X so liebe, war immer, dass er von eher hellen und analytischen Hörern die Schärfe nimmt, ohne das Details reduziert werden. Das fand ich speziell mit meinem HE1000V2 einfach traumhaft. Und der EF400 schafft genau das auch, aber eben für einen Bruchteil des Preises. Klanglich würde ich sagen, spielt der Soloist 3X + D90SE bzgl. der Auflösung und Detailwiedergabe minimal über dem EF400. Es klingt alles auch etwas klarer und "sauberer". Ich wage mal zu behaupten, dass man das ohne direkten Vergleichen, nicht wirklich negativ bemerkt. Im Direktvergleich merkt man es aber. Wo sich die Streu vom Weizen trennt ist die Kategorie „B-Note“. Denn der Soloist 3X kommt mit einem sehr guten Pre-Amp daher, welcher sich mit dem Lautstärkeregler regeln lässt. Der D90SE hat zwar auch einen Pre-Amp, welcher auch mit den Lautstärkebuttons regelbar ist, dieser ist aber nicht so gut. Zudem haben die Geräte im Stack je eine Remote, der D90SE besitzt einen MQA Full Decoder hat jeden noch so erdenklichen Ein- und Ausgang (quasi alles was 2022 machbar ist). Beide lassen sich bequem an der Front ausschalten und beide bieten diverse Einstellungsmöglichkeiten (speziell der Topping hat hier diverse digitale Filter mit an Board, die aber für mich quasi keinen klanglichen Unterschied haben). Also solch teurer Stack macht für mich im Vergleich zum EF400 speziell dann Sinn, wenn man diese „B Noten Kriterien“ benötigt, sonst kann man wohl, wenn man diese Art von Klangcharakter benötigt um seinem Kopfhörer noch die letzten paar Prozent zur Perfektion einzuhauchen.
Welche Alternativen gäbe es denn sonst noch? Speziell ein Topping DX5 wäre hier wohl zu nennen. Der hat aber deutlich weniger Leistung, weniger Kopfhörerausgänge, aber dafür auch etwas bessere Messwerte, einen MQA Full Decoder für die Tidal User und ist noch einmal kompakter.
Dann wäre da natürlich noch der Fiio K9 Pro zu nennen. Die Vor- und Nachteile ggü. Dem EF400 sind sehr ähnlich wie die vom DX5. Er hat deutlich weniger Leistung, dafür aber einen App-Support, MQA (aber nur Renderer, keinen Decoder) und eben bessere Messwerte.
Aus dem Hause ifi Audio würde da noch der NEO iDSD in Frage kommen. Dieser hat nochmals weniger Leistung als die 2 ohnehin schon deutlich schwächeren Geräte und kommt auch an die Messwerte der beiden nicht ran. Der NEO ist für mich daher nicht mehr wirklich empfehlenswert, da wir glücklicherweise seit ca. 12 Monaten immer mehr gute All-In-One Geräte unter 1000€ bekommen können. Ich möchte an dieser Stelle aber noch einmal sagen, dass ich von diesen „besseren Messwerten“ nichts halte. Ist nur für die Leute, die es ggf. interessiert.
Vorteile / Nachteile
+ All-In-One DAC/KHV
+ Preis/Leistung
+ R2R in der Preisklasse
+ Klang
+ Materialien/Haptik
+ Wahl zwischen USB-B und USB-C als Eingang
+ RCA & XLR Ausgänge um den EF400 als reinen DAC zu nutzen
+ NOS Filter als Option
+ 4 verschiedene Kopfhörerausgänge (2x SE, 2x Balanced)
- Keine Fernbedienung
- Pre-Out ohne Lautstärkeregelung
- Nur USB als digitaler Eingang
- Lässt sich nicht als KHV-Einzelgerät nutzen
- Keinen Power/Standby Schalter an der Front
- Keine weiteren digitalen Filter
- Kein MQA
Fazit
Trotzdem ich viele Negativpunkte aufgezählt habe, fällt sicher auf, dass diese primär in der B-Noten-Sektion angesiedelt sind und für die meisten Leute vermutlich zu vernachlässigen sind. Zu diesen Leuten zählte ich mich zu anfang auch, stellte dann aber doch fest, gerade da ich nun in die Welt der aktiven Studiomonitore einsteige, dass die semioptimale Pre-Amp-Funktionalität für mich doch ein starker Kritikpunkt ist.
Auch kann ich das Gerät nicht mehr mit meinem TV nutzen, da das Toslinkkabel, welches ich an der Wand vom TV zur Schreibtischecke gelegt habe, keinen Anschluss mehr hat und selbst wen ein Toslink-Eingang vorhanden wäre, fehlt die Remote um gemütlich auf der Couch zu sitzen und die Lautstärke von dort zu regeln.
Aber nun genug der Kritik … Hifiman geht hier einen ähnlich Weg wie bei ihrem Kopfhörern … es gibt einen ganz klaren Fokus und das ist Klang und Preis/Leistung und genau das sind die großen Stärken des EF400 und hier wird brutal abgeliefert.
Er klingt einfach sensationell gut und ist im Bereich der DAC/KHV Geräte bis 1000€ wohl konkurrenzlos und das für nicht einmal ganz 600€ - das ist mal eine Ansage, Hifiman! Good Job. Für wen die Kritikpunkte in der Praxis keine bis kaum Relevanz haben, bekommt ihr ein extrem gutes Gesamtpaket mit hervorragenden Klang.
Von mir also eine klare Kaufempfehlung – geiles Gerät (wenn man mit der B-Note leben kann)!
Den EF400 gibt es hier zu kaufen: https://hifi-passion.de/marken/hifiman/hifiman-ef400
Wertung
Verarbeitung/Haptik: 4 von 5
Optik: 4 von 5
Zubehör: 0 von 5
Features: 3 von 5
Klang: 5 von 5
Preis/Leistung: 5 von 5
Gesamtwertung: 4 von 5
Als großer Freund der Hifiman-Kopfhörer, ist mir der neue DAC/KHV natürlich nicht entgangen und ich war recht schnell erstaunt, was dieses Teil, zum aufgerufenen Preis von 599€, alles zu bieten hat auf dem Papier. Es stand recht schnell fest, dass ich das Gerät, sollte ich die Möglichkeit haben, unbedingt mal testen muss. Zu dem Zeitpunkt stand bei mir noch ein Burson Soloist 3XP + Topping D90SE (UVP zusammen ca. 2700€, wenn ich den Burson SuperCharger 3A noch mit reinnehme). Wer mich hier kennt, der weiß, dass ich diese Kombi super mag, speziell mit dem HE1000V2. Mir war aber auch bewusst, dass P/L nun nicht unbedingt die Stärke dieser Kombi ist. Somit habe ich mit NT-Global gequatscht gehabt, welche mir dann dankenswerterweise einen EF400 zum testen und für ein Review zur Verfügung gestellt haben. Wie haben ist das Geschriebene komplett meine eigene Meinung. NT Global und Hifiman haben keinen Einfluss auf das Review. Vielen Dank an dieser Stelle aber dennoch an NT-Global, welche dieses Review ermöglicht haben.
Technische Daten
Der EF400 ist ein fully balanced DAC/KHV All-In-One Gerät, welches über bis zu 4,4W Ausgangsleistung verfügt. Ungewöhnlicherweise mit an Board ist ein DAC auf R2R Basis (Hifiman nennt es R2R Hymalya).
Diese Art DAC ist in der Preisklasse echt unüblich. Dieser kann zudem Hi-Res Formate mit 24-Bit und Abtastraten von bis zu 768kHz wiedergeben. Die R2R DAC Module basieren auf einem FPGA-Algorithmus. Die meisten DACs, speziell in dem Preisbereich, setzten auf sog. Delta-Sigma-DAC Chips. Diese kommen üblicherweise von ESS oder AKM. Man sagt R2R DACs nach, dass diese voller und musikalischer klingen und die Bühnendarstellung in die Tiefe sowie die „Luft“ zwischen den Instrumenten besser darstellen.
(Bildquelle: https://hifiman.com/attachments/image/20220329/20220329100420_56540.jpg)
Das sieht dann so aus, dass sich im linken Teil, ein extrem schwerer Trafo befindet. Auf der anderen Seite, im hinteren Bereich, ist die DAC Einheit. Vorne, nahe bei den Kopfhörerausgängen, dann der Kopfhörerverstärkerpart.
Man sagt R2R DACs gerne mal nach, dass diese schlecht messen. AudioScienceReview würde diese Geräte also nie empfehlen. Aber wie die meisten wissen, sind Messwerte lange nicht alles. Um so erstaunlicher ist es aber, dass das Gerät dafür noch erstaunlich gute Werte vorzuzeigen kann. Klar, beim Wettmessen von Topping, SMSL, Gustard & co hält der EF400 nicht mit, aber die Werte lassen sich dennoch sehen lassen. Bis fast 120db Dynamic Range lässt sich schon sehen.
(Bildquelle: https://hifiman.com/attachments/image/20220329/20220329100420_56540.jpg)
Unboxing & Lieferumfang
Wie man es (leider) von Hifiman kennt, ist das Unboxing-Erlebnis jetzt nicht so pralle.
Wenn man größere ifi Produkte, oder speziell Apple Produkte so auspackt, dann ist das schon ein schönes Erlebnis. Beim EF400 ist das ein Pappkarton im Pappkarton, bei dem grob erkennbar ist um was es sich handelt. Die Verpackung aufgemacht, befindet sich dort eine Schachtel, in der lediglich ein Kaltgerätekabel (in meinem Fall eins mit EU Stecker, gibt aber auch Leute, die wohl nur ein Kabel mit US Stecker erhalten haben) enthalten ist. Ein USB Kabel oder eine Fernbedienung oder gar eine Anleitung oder dergleichen sucht man vergeblich. Naja, der Lieferumfang ist also endlich aufs Nötigste reduziert wie an so manch anderer Stelle beim Gerät selbst – auch hierzu später noch mehr.
Spannend ist, dass man sich das Manual via QR Code selber downloaden muss. Das wäre soweit ja noch ok, aber man ist erst berechtigt es herunterzuladen, wenn man das Gerät registriert hat bei Hifiman. Bitte wer hat sich das denn ausgedacht? Wie sich das beim Widerruf aus wirkt oder bei der Weitergabe, keine Ahnung.
Optik & Verarbeitung
Ich war mir, als ich die ersten Fotos des Gerätes im Netz sah nicht sicher, ob ich das gut oder schlecht finde. Am Ende denke ich, dass ich den EF400 doch recht schick finde. Er sieht halt nicht nach dem klassisch asiatischen Einheitsbrei aus. Klar, mein Favorit wäre es nicht, aber es wirkt optisch schon schicker als viele der Konkurrenten – aber das ist natürlich klar Geschmackssache.
Wenn man das Gerät das 1. Mal aus der Verpackung holt, ist man fast schon erschrocken wie schwer das ist (das liegt mitunter an dem dicken Trafo, der ca 40% des Geräteinnenraums in Anspruch nimmt). Keine Ahnung, aber ich finde das zeugt immer von Wertigkeit. Kunststoff sucht man am Gerät nahezu vergeblich (das Schwarze in der Front dürfte jedoch Kunststoff sein). Vorne handelt es sich wohl um gebürstetes Aluminium. Ich muss aber sagen, dass die Kanten hier nicht 100%ig perfekt abgerundet sind. Ich denke nicht, dass man sich dran schneiden könnte, aber ich hätte mir da einen Tick mehr Feinschliff gewünscht.
Vorderseite
Der EF400 kommt mit erstaunlich vielen Ausgängen an der Gerätefront. Neben den 2 single-ended Ausgängen mit 6,35mm und 3,5mm gesellen sich auch 2 balanced Ausgänge in Form des immer gängigeren 4,4mm Pentaconn und dem traditionellen 4-Pin XLR Kopfhörerausgang. Ich persönlich begrüße es ja, dass immer mehr auf 4,4mm als Standard setzten, da dies ein Standard ist, der sowohl im Desktopbereich, als auch mobil Sinn macht.
Der linke Drehregler ist für den Gain sowie OS vs. NOS (NonOverSampling) Einstellungen. Dasheißt, dass man je einen High- und Low-Gain hat und diesen je mit NOS und mal ohne. Also in Summe 4 Möglichkeiten. Der Drehregler schaltet via Rasterung zwischen den Stufen hin und her und eine LED zeigt an was gerade aktiv ist.
Der rechte Drehregler ist für die Lautstärke. Ich stehe ja irgendwie darauf, wenn das Gerät kleine, aber viele Rasterpunkte hat. Das ist hier aber nicht der Fall. Das Drehen geht komplett ohne Widerstand und reicht von 7 Uhr bis 5 Uhr. Hier wäre zu erwähnen, dass ich mit einem 7Hz Timeless (Impedanz 14,8 Ohm bei Schalldruckpegel 104 dB/1) auf ca. 8 Uhr höre. Das heißt, dass echt wenig Spielraum für den Lautstärkeregler ist. Es geht schon, ist aber nicht perfekt.
Zum Glück gibt es hier keine Channel-Ungleichheit im unteren Regelbereich, wie das bei analogen Potis oft derFall ist. Ist also alles ok, aber sollte erwähnt werden.
Rückseite
Jetzt kommen wir zu einem der wohl größten Kritikpunkte, speziell wenn man sich mal andere Meinungen und Reviews im Netz so anschaut. So sehr ich es auch begrüße, dass man USB-C als digitalen Eingang mit an Board hat, so war es das quasi neben dem aus den 1980er stammenden USB-B Eingang auch schon mit digitalen Eingängen. Also kein Toslink, Coax & Co. Mich als reiner PC User, der 95% eh nur den USB Eingang nutzt, passt das, aber das könnte für gewisse Leute ein starker Kritikpunkt sein. Ich habe jedoch auch ein Toslink Kabel vom PC zum Schreibtisch gezogen, welches ich mit dem Gerät nun also nicht mehr verwenden kann.
Ähnlich verhält es sich mit den analogen Schnittstellen. Denn neben balanced XLR Ausgang steht hier noch single-ended RCA Ausgang zur Verfügung. Das heißt, dass man den EF400 nicht mit einem externen DAC füttern kann um den EF400 nur als KHV zu nutzen. Anders herum geht es – dann kann man den EF400 als R2R DAC für einen externen KHV nutzen. Die analogen Ausgänge lassen sich auch als Pre-Outs (oder eher Line-Outs) nutzen. Klanglich sind die auch gut, aber leider funktioniert hier dann der Lautstärkeregler an der Front nicht, was den Use-Case auch wieder sehr einschränkt.
Das Gerät verfügt hinten über einige Schlitze, wo die warme Luft aus dem Inneren nach hinten raus abgeführt werden kann. Ich konnte aber auch mit mehrstündigen Sessions keine Hitze feststellen und das bei teils über 30°C. Es ist also vermutlich nur eine Vorsichtsmaßnahme, falls einige Leute das Gerät tatsächlich im 24/7 Dauerbetrieb nutzen.
Features
Ja, viel ist da leider nicht. Das Gerät beschränkt sich echt auf das Nötigste. Ich denke, dass das auch der Grund ist, wieso Hifiman das Gerät so günstig auf den Markt bringen kann. Abgesehen vom NOS Filter, hat das Gerät eigentlich 0 Features. Glaube R2R will ich hier nicht als Feature nennen. Kein MQA, keine sonstigen digitalen Filter, keine Remote, keine Möglichkeit zu definieren ob das Signal via RCA Out oder XLR Out raus soll und auch sonst leider nichts. Ich habe für mich festgestellt, dass ich am Ende des Tages eh fast nichts nutze, was die vollgepackten DACs und KHVs so haben, daher passt das für mich und da nehme ich lieber den günstigeren Preis als ein teureres Gerät zu haben, von dem ich eh die Hälfte nicht nutze.
Sound
Die ersten Töne haben mich direkt an den Burson Conductor 3XP erinnert, welcher ebenfalls ein sehr gutes DAC/KHV All-in-One Gerät ist. Speziell mit eher hellen und analytischen Hörern finde ich diese Paarung sehr gut. Denn es nimmt bei den Hörern die ich hier hatte (HD800S und HE1000V2) angenehm leicht die Schärfe, aber eben nur leicht, ohne die Stärken dieser Hörer (Auflösung und Details) ebenfalls zu entschärfen. Rein aus der Erinnerung, macht der EF400 das sogar besser als der Conductor 3XP und das bei weniger als 50% des Preises. Der Burson hat andere Vorteile, aber das soll hier beim Kapitel Sound keine Rolle spielen. Also ja, was sich viele sicher vorab gefragt haben, bekommt man für so wenig Geld tatsächlich schon den „berüchtigten“ R2R Charm? Denke das kann ich mit „ja“ beantworten.
Ich möchte hier bzgl. des Klanges keine Untersektionen mit Bass, Mittel und Höhen usw. machen, sondern versuchen den Sound als Großes und Ganzes zu genießen und zu beschreiben.
Die Abstimmung ist allgemein als eher warm, smooth, musikalisch und voll zu bezeichnen. Das klingt jetzt extremer als es in der Praxis ist. Aber speziell wenn man das mit einem so neutralen Gerät wie etwa einem Topping A90 vergleicht, trifft es das ziemlich gut.
Der EF400 lässt einen die Musik als solches mehr genießen und versucht sie nicht zu selektieren. Oder besser gesorgt forced er einen nicht dies zu tun. Denn das Potenzial, entsprechenden Kopfhörer vorausgesetzt, hat er definitiv.
Ich finde irgendwie, dass er die 2 besten Welten aus Solid State und Tube vereint. Es ist einfach als würde man die Musik mit mehr Herz & Leidenschaft hören.
Abschließend zu dem Kapitel sei noch einmal gesagt, dass die klanglichen Unterschiede mit geschriebenen Worten viel krasser klingen als sie in der Praxis dann schlussendlich sind. Ein Tag/Nacht unterschied zu anderen DAC/KHV Geräten, welche sich auf ähnlichem Niveau befinden, ist das nicht.
Vergleiche
Als 1:1 Vergleich habe ich aktuell nur 2 Konkurrenten hier. Diese sind aber jedoch aus 2erlei Hinsicht ziemlich passende Vergleichsprodukte.
Das wäre auf der einen Seite der ifi xDSD Gryphon. Jetzt fragt man sich bestimmt direkt, wieso das ein passender Vergleich ist, da dies doch irgendwie nach Apfel vs. Birne klingt. Das ist auf der einen Seite korrekt, auf der anderen Seite haben beide jedoch die gleiche UVP von 599€ und gehen je einen ganz anderen Ansatz. Der ifi Gryphon ist nur so vollgepackt mit Features und fancy Zeug, kann klanglich aber bei weitem nicht mit dem EF400 mithalten. Speziell mit dem HD800S musste ich immer wieder die Lautstärke reduzieren, da mir das einfach zu spitz, schrill und auch irgendwie unsauber war und der HD800S ist nun echt kein Kopfhörer, welcher empfindlich ist bzgl. der Quelle oder viel Leistung benötigt oder so. Der EF400 hat ein viel ausgeglicheneres Klangbild über den gesamten Frequenzbereich – man hat, trotzdem der HD800S ohne EQ schon so seine „Schwächen“ hat, nie das Gefühl, dass irgendwie etwas großartig stört. Der Hifiman nimmt dem HD800S auch etwas die Schärfe ohne das der Hörer den Eindruck bekommt, dass zugleich auch Details verloren gehen. Das ist mir damals beim ifi micro iDSD BL oft aufgefallen. Der macht das auch alles etwas runder und smoother, was mit dem ein oder anderen Kopfhörer schon angenehm ist, dieser verschluckt aber auch etwas die Details und reduziert minimal die Auflösung. Das macht der EF400 nicht, was mir extrem gefallen hat.
Und vom einen Apfel vs. Birnen Vergleich, kommen wir direkt zum nächsten dieser Art.
Dieses Mal kommt ein ganz anderes Kaliber zum Einsatz, und zwar ein Burson Soloist 3X mit einem Topping D90SE als DAC. Hier sprechen wir von ca. 2500€ UVP vs. 600€ UVP. Und nun wirds spannend … denn beide „Stacks“ verfolgen einen ähnlichen Klangcharakter. Das was ich am Burson Soloist 3X so liebe, war immer, dass er von eher hellen und analytischen Hörern die Schärfe nimmt, ohne das Details reduziert werden. Das fand ich speziell mit meinem HE1000V2 einfach traumhaft. Und der EF400 schafft genau das auch, aber eben für einen Bruchteil des Preises. Klanglich würde ich sagen, spielt der Soloist 3X + D90SE bzgl. der Auflösung und Detailwiedergabe minimal über dem EF400. Es klingt alles auch etwas klarer und "sauberer". Ich wage mal zu behaupten, dass man das ohne direkten Vergleichen, nicht wirklich negativ bemerkt. Im Direktvergleich merkt man es aber. Wo sich die Streu vom Weizen trennt ist die Kategorie „B-Note“. Denn der Soloist 3X kommt mit einem sehr guten Pre-Amp daher, welcher sich mit dem Lautstärkeregler regeln lässt. Der D90SE hat zwar auch einen Pre-Amp, welcher auch mit den Lautstärkebuttons regelbar ist, dieser ist aber nicht so gut. Zudem haben die Geräte im Stack je eine Remote, der D90SE besitzt einen MQA Full Decoder hat jeden noch so erdenklichen Ein- und Ausgang (quasi alles was 2022 machbar ist). Beide lassen sich bequem an der Front ausschalten und beide bieten diverse Einstellungsmöglichkeiten (speziell der Topping hat hier diverse digitale Filter mit an Board, die aber für mich quasi keinen klanglichen Unterschied haben). Also solch teurer Stack macht für mich im Vergleich zum EF400 speziell dann Sinn, wenn man diese „B Noten Kriterien“ benötigt, sonst kann man wohl, wenn man diese Art von Klangcharakter benötigt um seinem Kopfhörer noch die letzten paar Prozent zur Perfektion einzuhauchen.
Welche Alternativen gäbe es denn sonst noch? Speziell ein Topping DX5 wäre hier wohl zu nennen. Der hat aber deutlich weniger Leistung, weniger Kopfhörerausgänge, aber dafür auch etwas bessere Messwerte, einen MQA Full Decoder für die Tidal User und ist noch einmal kompakter.
Dann wäre da natürlich noch der Fiio K9 Pro zu nennen. Die Vor- und Nachteile ggü. Dem EF400 sind sehr ähnlich wie die vom DX5. Er hat deutlich weniger Leistung, dafür aber einen App-Support, MQA (aber nur Renderer, keinen Decoder) und eben bessere Messwerte.
Aus dem Hause ifi Audio würde da noch der NEO iDSD in Frage kommen. Dieser hat nochmals weniger Leistung als die 2 ohnehin schon deutlich schwächeren Geräte und kommt auch an die Messwerte der beiden nicht ran. Der NEO ist für mich daher nicht mehr wirklich empfehlenswert, da wir glücklicherweise seit ca. 12 Monaten immer mehr gute All-In-One Geräte unter 1000€ bekommen können. Ich möchte an dieser Stelle aber noch einmal sagen, dass ich von diesen „besseren Messwerten“ nichts halte. Ist nur für die Leute, die es ggf. interessiert.
Vorteile / Nachteile
+ All-In-One DAC/KHV
+ Preis/Leistung
+ R2R in der Preisklasse
+ Klang
+ Materialien/Haptik
+ Wahl zwischen USB-B und USB-C als Eingang
+ RCA & XLR Ausgänge um den EF400 als reinen DAC zu nutzen
+ NOS Filter als Option
+ 4 verschiedene Kopfhörerausgänge (2x SE, 2x Balanced)
- Keine Fernbedienung
- Pre-Out ohne Lautstärkeregelung
- Nur USB als digitaler Eingang
- Lässt sich nicht als KHV-Einzelgerät nutzen
- Keinen Power/Standby Schalter an der Front
- Keine weiteren digitalen Filter
- Kein MQA
Fazit
Trotzdem ich viele Negativpunkte aufgezählt habe, fällt sicher auf, dass diese primär in der B-Noten-Sektion angesiedelt sind und für die meisten Leute vermutlich zu vernachlässigen sind. Zu diesen Leuten zählte ich mich zu anfang auch, stellte dann aber doch fest, gerade da ich nun in die Welt der aktiven Studiomonitore einsteige, dass die semioptimale Pre-Amp-Funktionalität für mich doch ein starker Kritikpunkt ist.
Auch kann ich das Gerät nicht mehr mit meinem TV nutzen, da das Toslinkkabel, welches ich an der Wand vom TV zur Schreibtischecke gelegt habe, keinen Anschluss mehr hat und selbst wen ein Toslink-Eingang vorhanden wäre, fehlt die Remote um gemütlich auf der Couch zu sitzen und die Lautstärke von dort zu regeln.
Aber nun genug der Kritik … Hifiman geht hier einen ähnlich Weg wie bei ihrem Kopfhörern … es gibt einen ganz klaren Fokus und das ist Klang und Preis/Leistung und genau das sind die großen Stärken des EF400 und hier wird brutal abgeliefert.
Er klingt einfach sensationell gut und ist im Bereich der DAC/KHV Geräte bis 1000€ wohl konkurrenzlos und das für nicht einmal ganz 600€ - das ist mal eine Ansage, Hifiman! Good Job. Für wen die Kritikpunkte in der Praxis keine bis kaum Relevanz haben, bekommt ihr ein extrem gutes Gesamtpaket mit hervorragenden Klang.
Von mir also eine klare Kaufempfehlung – geiles Gerät (wenn man mit der B-Note leben kann)!
Den EF400 gibt es hier zu kaufen: https://hifi-passion.de/marken/hifiman/hifiman-ef400
Wertung
Verarbeitung/Haptik: 4 von 5
Optik: 4 von 5
Zubehör: 0 von 5
Features: 3 von 5
Klang: 5 von 5
Preis/Leistung: 5 von 5
Gesamtwertung: 4 von 5
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