High End trifft Silent bei der MSI User Experience

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Einleitung

Ich habe schon einige User Reviews geschrieben und Kontakt mit Unternehmen aus Sicht eines normalen privaten Konsumenten oder Testers gehabt, was hardwareLUXX, MSI und Corsair hier auf die Beine gestellt haben toppt allerdings alles. An dieser Stelle nochmals ein großes Danke für diese Erfahrung. Das Event umfasste einen Tag direkt vor Ort in der MSI Zentrale Deutschland, beheimatet in Frankfurt am Main. Neben der Vorstellung der Produkte, teilweise ausufernde Fachdiskussionen und jede Menge Spaß inklusive zu großen Pizzen, gab es auch Hardware Pakte zum Einpacken und Testen. Da praktisch ein kompletter PC gestellt wird, außer CPU und Gehäuse standen diese Komponenten von vorneherein bereits fest. In meinem Fall handelt es sich hier um die derzeit schnellste Skylake CPU für den Sockel 1151, den Intel Core i7 6700K. Als Gehäuse sollte ein Fractal Design R4 zum Einsatz kommen, da ich für meine Silent Ambitionen Platz benötige und trotzdem nicht auf ein schlichtes und edles Äußeres verzichten möchte. Leider gab es hier Komplikationen und ein Corsair Obsidian 750D Airflow Edition zog gewungermaßen ein, doch hierzu später mehr.

Doch noch kurz zu mir, bevor es nur noch um den spannenderen Teil, der Hardware geht. Ich absolviere derzeit ein duales Studium im Studiengang Wirtschaftsinformatik. Zuvor habe ich bereits eine Ausbildung im IT-Bereich absolviert, d. h. ich habe auch in großen Unternehmen mit der IT-Infrastruktur zu tun und kenne Hardware daher nicht nur von meinem privaten Schreibtisch. Leider steigen, bei mir zumindest, mit der Erfahrung und dem Alter die Ansprüche an Hardware. Aktuell nutze ich ein Surface Pro 3 für die Hochschule, während daheim ein Desktop Rechner steht, welcher als Referenz genutzt wird, da das System wohl in gleicher oder ähnlicher Form bei dem einen oder anderen von euch stehen dürfte. Da ich vor kurzem meinen Monitor aufgerüstet habe und die verbaute GPU unweigerlich in die Knie ging, befindet sich aktuell von einem Bekannten eine Übergangsgrafikkarte im System, welche allerdings ihre Nachteile gegenüber meiner MSI hat. Nun genug der Worte, hier der interessante Part.

Haswell Referenz System
  • Intel Xeon 1231V3
  • Thermalright HR-02 Macho Rev. A
  • Gigabyte GA-Z97M-D3H
  • 2x4GB Crucial Ballistix Sport 1600 Mhz
  • MSI GTX770 TwinFrozr 2GB @1254Mhz / Gigabyte GTX970 Windforce 3X @1502Mhz - Idle Drehzahl über BIOS Mod auf 1100rpm abgesenkt
  • be quiet! Pure Power L8 CM 430 Watt
  • Crucial M500 480GB
  • Western Digital Green 2TB 5400rpm
  • Creative Soundblaster Z
  • Fractal Design R4

Die Losfee zeigte sich wohlgesonnen und entschied sich am 18.10. für folgendes System:

Skylake System


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Das 750D ist nicht Bestandteil des Bundles, wurde aber extra dafür angeschafft. Ergänzend kommt noch der Intel Core i7 6700K zum Einsatz, sowie die im alten Rechner verbaute Crucial M500 und die WD Green. Zusätzlich wurden sämtliche Lüfter durch 140mm beQuiet! Silent Wings 2 ersetzt.

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Bevor ich auf die einzelnen Komponenten eingehe, möchte ich noch kurz auf das direkte Umfeld und Nutzungsgebiets des PCs eingehen, da dieses doch direkt über die Eignung einiger Komponenten entscheidet.

Peripherie

  • Monitor: Dell U3415W
  • Lautsprecher: M-Audio BX5a
  • Headset: Beyerdynamic DT990 Pro 250 Ohm mit Zalman Mikrofon

Durch den Dell leitet sich schon ein gewisses notwendiges Level an GPU Performance und VRAM ab, da 3440x1440 Pixel befeuert werden wollen. Ebenfalls werden all zu schlechte Audio Lösungen von den Nahfeldmonitoren aufgedeckt, hier hat auch mein bisheriges System noch einiges an Potential. Der PC wird für Spiele querbeet genutzt, ich ordne mich allerdings eher als Gelegenheitsspieler ein bzw. es gibt berufsbedingt extreme Phasen und eher die Gelegenheitsphasen. Allerdings läuft der PC bei mir oft 12h am Tag und muss daher hinsichtlich Effizienz und Geräuschemissionen überzeugen. Es läuft bei mir recht selten Musik wenn ich arbeite und es herrscht absolute Stille im Zimmer, daher muss der PC wirklich leise sein. Meine Definition ist hier nicht hörbar aus knapp 150cm Entfernung im Idle. Genutzt wird er ebenfalls für Foto- und Videobearbeitung, Office und sonstige anfallende Tätigkeiten - ich brauche also ein wahres Multitalent, was im Normalfall immer mit Kompromissen behaftet ist. Allerdings lassen sich diese mittlerweile so sehr minimieren, dass sie kaum mehr ins Gewicht fallen.

Damit ergibt sich folgende Zieldefinition für das neue System: Effizient und leise bei maximaler Leistungsfähigkeit.

Die ersten beiden Ziele unterstützen sich, da effiziente Systeme durch eine geringere Wärmeentwicklung leichter zu kühlen sind. Auf der anderen Seite braucht die genutzte Auflösung, als auch das restliche Anwendungsgebiet so ziemlich jedes Quäntchen Leistung, dass zu erübrigen ist. Auch hier sollen die Emissionen auf einem Minimum bleiben, wenn auch dies in den unweigerlichen Konflikt zwischen Abwärme und Lautstärke führt.
Natürlich finden sich auch Benchmarks in meinem Test, da ich mittlerweile sehr viel Erfahrung hinsichtlich Hardware habe, erlaube ich mir durchaus einige subjektive Beurteilungen der Komponenten, die vor allem auf den tatsächlichen Praxiseinsatz abzielen.
Im folgenden gehe ich kurz auf die einzelnen Komponenten ein, anschließend erfolgt die Gesamtbetrachtung des Systems und das Fazit ob die gesteckten Ziele erreicht werden konnten und falls nicht, was verbessert werden müsste um meine spezifizierten Anforderungen gänzlich zu erfüllen. Schwerpunkte wird die Geräuschkulisse und die Optimierung dieser sein, als auch ein genauer Blick auf die verbaute Audiohardware und wie gut diese mit der angebotenen Software harmoniert.

Mainboard - MSI Z170A Gaming M9 ACK

Ich verzichte hier auf eine detaillierte Aufzählung aller Ausstattungsfeatures, sonst wären wir eine Weile beschäftigt. Daher die herausragenden Featues in meinen Augen in aller Kürze ohne Vollständigkeit:

  • DDR4 bis 3600Mhz
  • USB 3.1 Gen2 Type-C und Type-A
  • 2x M.2 Anschlüsse mit Unterstützung für Turbo U.2
  • Killer WLAN AC und Killer GB LAN
  • Leistungsstarke Audio Lösung mit integriertem Kopfhörer Verstärker
  • Steel Armor PCI-E Slots
  • allgemein hohe Qualität der Bauteile
  • BIOS Flashback ohne CPU
  • Anschluss für Heatsink-Wasserkühlung

Allerdings ist es oft so, dass man sich extreme Ausstattung kauft, aber davon nur einen geringen Prozentsatz tatsächlich nutzt. Damit beschränke ich mich auf die für mich relevanten Features mit Mehrwert und reiße den Rest nur an. Persönlich erwarte ich von einer guten Hauptplatine einen soliden Unterbau meines Rechners, der mich möglichst gut in meinen Vorhaben unterstützt und entlastet. In meinem Fall möchte ich gerne einen High End Allroundrechner bauen, der auch im Bereich HiFi ohne zusätzliche Hardware zu überzeugen weiß. Zu allererst muss natürlich die zeitgemäße Ausstattung des Z170 Chipsatz und gerade die des MSI Z170A Gaming M9 ACK hervorgehoben werden. Egal ob per LAN oder WLAN die Verbindung ins weite Netz aufgebaut werden soll, bieten sich hier Gigabit LAN mit niedrigen Latenzen und WLAN AC mit zwei sehr gut dimensionierten Antennen, mit einem guten bis sehr guten Empfang und Durchsatz. Durch den Einsatz von Killer Chips müssen zwangsweise Treiber installiert werden, das hatte bei mir den Nachteil, dass teilweise Steam und OneDrive sich vor dem LAN Treiber geladen haben und die fehlende Internetverbindung angemeckert haben - die Lösung führte in meinem Fall über einen leicht verzögerten Start dieser Anwendungen. Die LAN und WLAN Chips lassen sich zusammenschalten, Killer Doubleshot Pro genannnt und bieten damit eine theoretische Bandbreite von 1866 Mbit/s mit einem Netgear Nighthawk R7000 als Gegenstelle. Da ich mich nicht als ein Competitive Gamer bezeichnen würde und eher als Power User, konnte ich diesem Feature zumindest in Deutschland zuerst nicht viel abgewinnen. Für deutsche Verhältnisse bin ich mit einer 50.000er Anbindung fix unterwegs, auch wenn diese über Telekom Hybrid realisiert ist. Selbst wenn ich über Gigabit auf das NAS (Synology DS213j) kopiere ist die Gigabit Schnittstelle bei weitem nicht ausgelastet und beeinflusst den Ping nicht merkbar. Jetzt kommt aber mein "Spezialfall" zum Tragen. Durch Telekom Hybrid wird meine DSL Anbindung mit LTE gebündelt und ermöglicht so eine wesentlich höhere Übertragungsrate, allerdings zum Preis eines höheren Pings. Allerdings kann ich einzelne Geräte auf DSL only stellen und somit den niedrigen Ping ausschöpfen, verzichte allerdings auf Bandbreite. Praktisch kann das in meinem Fall so aussehen, dass über WLAN AC die reine DSL Leitung geschalten wird und über Ethernet die gebündelte Leitung - oder umgekehrt. Leider lässt der Killer Network Manager nur eine Priorisierung und Bandbreitensteuerung zu, aber keine feste Zuordnung auf Netzwerkadapter. In meinem Fall wäre es ideal, wenn der Spielbetrieb über den DSL only Netzwerkadapter läuft und der Rest über die getunnelte Verbindung.

Die Netzwerk Möglichkeiten und die allgemein gute Ausstattung wie USB 3.1 Gen2 und zwei M.2 Slots sind auch für die Zukunft genug und bieten noch genug Potential für einen hochperformanten Betrieb in den nächsten Jahren. Spannender wird es allerdings wieder in Richtung Audio. Hier kommt ein Xtreme Audio DAC mit 384KHz/32Bit und 120db zum Einsatz. Der isolierte Circuit sitzt auf dem Board unten links und sitzt auf einem Layer der Platine mit möglichst wenigen Störeinflüssen. Zusätzlich wird dieser extra durch ein EMI Metal Cover geschirmt. Zum Anschluss stehen leider nur 3,5mm Klinkenanschlüsse bereit und nicht die im HiFi Bereich weit verbreitete 6,3mm Klinke. Aktuelle Kopfhörer bieten allerdings meist beide Anschlüsse, trotzdem wäre bei einem solchen Board ein Anschluss in dieser Größe wünschenswert. Für die Signalverarbeitung steht ein OPA1652 Amp und ein Sabre HiFi ES9016K2M ESS DAC mit dem C-Media HD Audio Prozessor bereit. Somit lassen sich auch hochohmige Kopfhörer direkt an dem Mainboard betreiben. Meine persönliche Erfahrung mit der Hardware ist sehr positiv. 250 Ohm langweilen den Verstärker, für 600 Ohm ist er für Menschen mit normalem Hörvermögen auch völlig ausreichend. Die Schirmung tut seinen Dienst sehr zuverlässig, so sind auch beim gleichzeitigen Einsatz mit der MSI GeForce GTX 980Ti Gaming 6G keine Störgeräusche zu vernehmen.

So gut mir die Hardware gefällt, ist die mitgelieferte Software eingeschränkt. Das fängt schon dabei an, dass Ausgänge nicht frei belegbar sind, das heißt wird direkt auf dem Board ein Kopfhörer angesteckt läuft dieser immer unter Lautsprecher ohne Möglichkeit dies zu ändern. Ebenfalls sind die Einstellmöglichkeiten sehr begrenzt und beschränken sich auf die Basis. Jeder Realtek Chip der Mittelkasse bietet hier mehr. Mehr bieten ist aber nicht mehr brauchen und im Endeffekt fehlt mir hauptsächlich ein 600 Ohm Modus wie bei den meisten Soundkarten vorhanden. Die Einstellmöglichkeiten auf den beiden folgenden Bilder sind bei Lautsprechern und Kopfhörern gleich und bin nicht mehr Einstellmöglichkeiten, als die sichtbaren. Das ist in der Hinsicht sehr schade, da zum Beispiel auf der Asus Xonar Phoebus auch ein Soundchip aus dem Hause C-Media zum Einsatz kommt und dort wesentlich mehr Einstellungsmöglichkeiten bietet.

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Zusätzlich zu diesen Einstellungen gesellt sich Nahimic. Nahimic soll ein immersiveres Spielerlebnis bieten, unter anderem durch eine Surround Emulation auf Stereohardware. Es tritt damit in Konkurrenz zu Dolby Headphone und Creatives Eigenlösung. Ganz grob und sachlich gesagt ist es ein einfach zu bedienender Equalizer, mit dem das Klangbild den eigenen Bedürfnissen angepasst werden kann. Ob man solch eine Möglichkeit schätzt hängt sehr von der Zielgruppe ab. Als ambitionierter HiFi Fan wird man wohl eher darauf verzichten. So geht es mir auch, zumindest bei Musik. Nahimic ist für mich hier mehr auf die kleinen 2.1 Systeme ausgelegt und bietet hierfür sinnvolle Möglichkeiten den Klang anzupassen, bei guten Kopfhörern oder guten Lautsprechern ist dies eher kontraproduktiv - dies ist aber klar nicht die Zielgruppe.

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Ich nutze gerne im Spielbetrieb die Mikrofoneinstellungsmöglichkeiten, welche meinen Gesprächspartnern sehr zusagen, da sie zu einer besseren Verständlichkeit führen. Die Game Einstellungen für den Ton sind mit Vorsicht zu genießen. Bei älteren Spielen gab es tatsächlich einen Immersionsgewinn, bei aktuellen Spielen, die teilweise eigene Sourroundeffekte auf Stereohardware ausgeben ist das sehr mit Vorsicht zu genießen. Bei Battlefield 3 kollidiert dies mit den Ingame Effekten und lässt eine Ortung nicht mehr zu. Genauso bei Assassins Creed Unity werden Effekte wie die Geräusche in den Tunneln unter der Stadt zu sehr verzerrt und wirken alles andere als realistisch. Bei einfachen Soundeffekten aus der älteren Generation von Spielen bietet Nahimic allerdings durchaus eine Aufwertung - ich bin aber wohl auch hier nicht die Zielgruppe, mit meinem Wunsch nach Neutralität.

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Einige der folgenden Punkte müssen bei der Einrichtung eines Setups noch beachtet werden. Durch die Backplate lässt sich das Board in manche Gehäuse nicht problemlos einbauen. Als Beispiel ist hier das Corsair 750D der ersten Revision zu nennen, da hier die Mainboardabstandshalter fest im im Gehäuse verbaut sind und breiter als die Ausschnitte in der Backplate sind. Das heißt, hier muss ein besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, ob Board und Gehäuse kompatibel sind. Durch die Backplate schränkt sich auch der Platz ein, in dem eine Kühlerbackplate montiert werden kann. Ich wollte zuerst im offenen Betrieb meinen HR-02 Macho montieren, konnte dies allerdings nicht bewerkstelligen, da die Kühlerbackplate größer als der Mainboardausschnitt ist. Ebenfalls diffus wirkt der Sys-Fan Anschluss in der Mitte des Boards, welcher ein Kabelmanagement unmöglich macht. Ich habe aktuell zwei 3-Pin Lüfter am Board, die sich einwandfrei steuern lassen und den dritten SysFan per Widerstand manuell geregelt, da ich kein Kabel mitten im Gehäuse möchte. Da leider nur ein interner USB 2.0 Header verfügbar ist, lässt sich im Ausgangszustand auch nicht Netzteil und Pumpe der H110i per USB anschließen, geschweige denn von einem USB Header für ein Gehäuse. Hier habe ich extra einen internen USB Hub von NZXT angeschafft, der diese Problematik behebt. Da das Board für Wasserkühlungen gebaut ist und auch andere Pumpen sich über einen USB 2.0 Header verbinden, ist mir diese Einsparung ein Rätsel, da praktisch jeder damit auf einen internen USB Hub angewiesen ist. Sehr positiv sind mir die Steel Armor PCIe Slots aufgefallen. Diese bieten wesentlich mehr Halt für schwere Karten, gerade für High End GPUs mit Wasserkühler oder Backplate. Die MSI GeForce GTX 980Ti Gaming 6G hat trotz ihrem stolzen Gewicht schon vor dem Festschrauben einen vertrauenserweckenden Eindruck gemacht - einen Transport sollte das System damit auch im eingebauten Zustand gut überstehen.

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Grafikkarte - MSI GeForce GTX 980Ti Gaming 6G

Von TwinFrozr auf der MSI GTX 770 zu ZeroFrozr auf der MSI GeForce GTX 980Ti Gaming 6G - Verbesserung oder unnützes Feature? Es kommt im Gegensatz zur der GTX 770 auch der neue und verbesserte TwinFrozr V Kühler zum Einsatz. Dieser bietet neben dem bereits angerissenen ZerFrozr Feature, bei dem bis 60° Celsius GPU Temperatur die Lüfter still stehen, auch noch Verbesserungen in der Kühlleistung. Einmal durch den Einsatz von SuperSU Pipes und Dispersion Blades bei den Lüftern, steigert sich die theoretische Kühlleistung im Gegensatz zur alten Generation weiter.

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Die ältere TwinFrozr Generation ohne ZeroFrozr hat schon eine sehr angenehmen Geräuschkulisse geboten, die auch für mich als anspruchsvollen Silentnutzer völlig zufriedenstellend war. Nachdem eine Gigabyte GTX 970 Windforce 3X als Übergangslösung in das Haswell System kam, war mir erst wieder bewusst wie laut 1300rpm von solch kleinen Lüftern sein können. Nach verschiedenen Ansätzen über selbst gemoddete BIOS Files, wie ZeroFan Modi selbst implementiert, der sich allerdings aufgrund des unsanftes Anlaufen der Lüfter disqualifizierte, musste ein Kompromiss mit 1100rpm im Idle geschlossen werden. Aufgrund der schlechten Erfahrungen beim Anlaufen der Lüfter war ich doppelt gespannt auf die MSI Lösung. Hier aber eine klasse Umsetzung - die Lüfter laufen sanft an und sind auch hinsichtlich Frequenz, wie bei den alten TwinFrozr unglaublich angenehm und auch nicht unter Furmark störend bezüglich des Tonfalls, mehr als ein gleichmäßiges Rauschen ist nichts zu hören. Setzt man die Leistung der GPU ins Verhältnis zur Lautstärke werden Wasserkühler auf der GPU bei zumindest moderatem OC obsolet. Als normaler Anwender gibt es nur zwei Messgrößen, welche interessant sind. Einmal der Lautstärkepegel und die Leistungsfähigkeit - Stromverbrauch fällt bei der reinen Laufzeit kaum auf, vor allem liegt Maxwell recht nahe beieinander. Beide Größen werden folgend behandelt.

Auch wenn die Leistungsfähigkeit ab Werk schon beeindruckend ist, wollen die Käufer von solchen High End Karten doch meist auch noch die letzten paar Megahertz aus dem Silizium kitzeln. Durch den recht niedrigen Takt für Maxwell ab Werk bietet sich hier Potential. Leider rennt die MSI GeForce GTX 980Ti Gaming 6G, wie auch ihr großer Bruder, die Titan X, recht schnell in ihr Power Target mit originalem BIOS. Eine Anhebung mit Hilfe des MSI Afterburners mündete in meinem Fall in folgenden Werten:

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Auch wenn Furmark kein idealer Vergleich ist, habe ich doch die FPS Werte meiner daily OC Setups archiviert und die Steigerung ist schon recht interessant.

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Die GTX 770 lief hier mit 1254 Mhz und die GTX 970 mit 1501 Mhz - beides noch Game stable bei Standard Spannung.

Meine MSI GeForce GTX 980Ti Gaming 6G hält 1482 Mhz in den Spielen auf Dauer und boostet kurzzeitig auf 1502 Mhz. Aber auch diese brachiale Rohleistung wird von 3440x1440 und entsprechenden Spielen einfach absorbiert. In Assassins Creed Unity lässt sich beispielsweise bei maximalen Einstellungen damit ca. 38 FPS im Schnitt erreichen. Die VRAM Auslastung liegt hierbei bei knapp 5,2 Gigabyte. Allerdings ist VRAM, wie auch RAM zum Auslasten da und sagt somit nicht direkt aus, dass das Spiel dann auf einer GTX970 unspielbar wäre. Im Gegenteil - nach meiner Erfahrung bricht bei der GTX970 die Rohleistung vor dem VRAM ein, von daher fällt der beschränkte VRAM nicht ins Gewicht. Auch nicht bei 3440x1440 Pixel.

Was also bietet die MSI GeForce GTX 980Ti Gaming 6G? Brachiale Rohleistung, bei hoher Effizienz und niedrigem Geräuschpegel. Mussten hier früher Kompromisse eingegangen werden und vergleicht man damit die MSI Interpretation der 980 Ti bleibt in einem Wort nur zu sagen: Überragend! Im Office oder Surfbetrieb unhörbar und stromsparend, im Gaming Betrieb angenehme Geräuschkulisse bei kompromissloser Leistungsfähigkeit. Ja sie wird ein wenig wärmer als die Konkurrenzmodelle, bleibt aber ohne Bedenken noch weit in der Toleranz und entlohnt mit einer Geräuschkulisse, die seines gleichen sucht. Außer dem typischen Spulenfiepen im vierstelligen FPS Bereich (welches praktisch jede GPU besitzt und realitätsfern ist) gibt es keine unplanmäßigen Störgeräusche. Alles in allem ein wirklich beeindruckender Auftritt.

MSI Afterburner

Der MSI Afterburner wird den meisten Anwendern ein Begriff sein, die versuchen ihre Grafikkarte zu übertakten. Im Vergleich zu allen anderen Konkurrenzanwendungen bietet dieser ohne Zweifel den größten Funktionsumfang und vor allem das praktische On Screen Display, um auch auf einem Monitor selbst ausgewählte Werte während des Spieles kontrollieren zu können. Dies kann komfortabel im Einstellungsmenü des Afterburners eingestellt werden. Ich muss zugeben, ich habe Afterburner auch in Verbindung mit meiner Gigabyte GTX970 Windforce 3X genutzt, um sie zu übertakten und den Lüftern eine eigene Lüfterkurve aufzudrücken. Das Programm ist somit nicht nur auf MSI Grafikkarten beschränkt und kann von meiner Seite aus ohne Einschränkungen empfohlen werden. Gerade das OSD ist konkurrenzlos gut und funktioniert mit allen unterstützen Grafikkarten problemlos.

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Arbeitsspeicher - Corsair Vengeance LPX 2666 Mhz 2x8GB
Von DDR3 auf DDR4 und von Crucial auf Corsair. Was hat sich geändert, was bleibt gleich? Bei jedem Wechsel der Arbeitsspeichergeneration wird ein potentieller Leistungsspruch progapiert, welcher allerdings bisher sich immer auf Benchmarks beschränkte. Auch mit dem Wechsel auf DDR4 fällt der reale Geschwindigkeitkeitsvorteil gering aus und übrig bleibt praktisch nur die gesteigerte Effizienz. Durch schärfere Speichertimings bei den meisten DDR3 Riegeln und höhere Latenzen bei DDR4 schmilzt somit der Vorteil noch weiter zusammen. Jedoch ohne den kleinen Fortschritt gibt es auch nicht die großen Sprünge. Ich persönlich lege damit an RAM realitätsnahe Anforderungen: Guter Preis pro Gigabyte, keine ausladenden Heatspreader, die Kühlerkompatibilität einschränken und eine möglichst lange Garantiezeit, auch wenn mir RAM noch nie ausgefallen ist. Wo platziert sich jetzt der Corsair Vengeance LPX 2666 Mhz? Er bietet optisch ansprechende aber realistisch dimensionierte Heatspreader, einen Preis pro Gigabyte im Mittelfeld und eine zehnjährige Garantie. Zusätzlich bietet er laut Corsair einiges an Übertaktungspotential, welches man geteilt sehen kann, weil der praktische Nutzen gegen null tendiert. Nicht desto trotz läuft mein Kit auf 2800 Mhz problemlos und mit kleiner Spannungserhöhung auf 3000 Mhz. Da ich für meinen alltäglichen Gebrauch keine direkten Mehrwerte feststellen konnte, spare ich mir lieber die höhere Frequenz und nutze ihn mit 2400 Mhz.

Zusammenfassend bietet der Corsair RAM eine gute Symbiose aus Preis und Leistung für ambitionierte Anwender. Der Aufpreis zu Value RAM hält sich in Grenzen und bietet doch einige Vorteile. Gerade durch die Kombination von ansprechender Optik und normal dimensionierten Heatspreader passt der in verschiedenen Farben erhältliche RAM praktisch in jedes Setup.

Prozessor Kühlung - Corsair Hydro H110i GT
Die Corsair H110i GT bietet mit einem 280mm Radiator für die CPU beste Voraussetzungen für eine performante Kühlung bei niedrigem Geräuschpegel. Die schiere Größe des Radiators muss erstmal untergebracht werden, da es mit zwei 140mm Lüfterplätzen, wie in meinem Fractal Design R4 im Deckel nicht getan ist. Durch einige kleine Modifzierungen würde der Radiator in die Front passen, allerdings nur mit den Anschlüssen nach unten gedreht und dann kommt wieder ein Nachteil einer AiO zum Tragen: Die feste Verschlauchung. Der Einbau muss also gut geplant werden und ist auch hinsichtlich der Flexibiltät eingeschränkt - ein guter Full Tower wird damit fast Pflicht wenn man ausreichend Platz zur Verfügung haben möchte.
Hinsichtlich Lautstärke ergeben sich bei AiO Wasserkühlungen wie bei Custom Loops zwei potentielle Geräuschquellen: Die Pumpe, welche in dem Fall auf dem Kühlblock sitzt und die montierten Lüfter auf dem Radiator. Während die Lüfter im Falle des Falles selbst getauscht werden können, muss die Pumpe so genommen werden, wie gegeben. In meinem Fall schleiften die Lager der Lüfter bei weniger als 700 Umdrehungen und wurden aus diesem Grund ersetzt. Als Ersatz kamen zwei 140mm Silent Wings 2 zum Einsatz, welche grundsätzlich auf einen hohen Airflow und niedrige Lautstärke im niedrigen Umdrehungsbreich optimiert sind. Im Normalfall kommen bei Radiatoren High Static Pressure Lüfter zum Einsatz, welche den Airflow bündeln und konzentriert durch die Lamellen des Radiators drücken. Viele mögen hier aufschreien und die Silent Wings 2 oder andere offene Lüfter als unbrauchbar erklären, allerdings gab es schon genau zu diesem Szenario mehrere Tests, welche eine Einbuße von knapp 10% gegenüber geschlossenen Lüfter zu Tage gefordert haben. Lautstärkebereinigt lagen die Silent Wings 2 oft trotzdem am Ende in Führung. Durch die mehr als großzügige Dimensionierung des Radiators, hab ich bei Skylake keine großen Probleme erwartet. Hinsichtlich Temperaturen übersteigt mein Intel Core i7 6700K bei 4,4 Ghz und 1,28 Volt nicht die Marke von 65° Celsius - die Lüfter laufen fix auf 700 Umdrehungen pro Minute und bieten somit sogar noch Potential für kühlere Temperaturen, was sich aber im Vergleich zum Lautstärkezuwachs nur minimal auswirkt. Zusammenfassend ist die Kühlleistung über jeden Zweifel erhaben und bietet wie Custom Loops die Vorteile von recht konstanten Temperaturen. Jetzt aber zum großen Nachteil der AiOs. Durch die integrierte Pumpe auf dem Kühlblock werden bei mir Vibrationen erzeugt, die mit Abstand die lauteste Geräuschquelle sind. Da ich hier nicht viel Spielraum hinsichtlich Modifikationen habe bin ich dem leider ausgeliefert. Hier musste die Pumpe von Corsair ausgetauscht werden - nun herrscht Ruhe. Abgesehen von diesem behebbaren Manko ist sie silent tauglich im aktuellen Zustand, für mich als Silent Entusiast noch nicht perfekt aber silent genug im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Im Vergleich zu den Vorgängern oder Konkurrenz All in One Wasserkühlungen eine klare Weiterentwicklung. Die Kühlleistung ist klasse und bietet noch mehr als genug Reserven. Ab Werk ist die Kühlung mit den Lüftern auf kompromisslose Leistung ausgelegt, welche aber für den Großteil der Anwender garnicht benötigt wird. Hier wäre evtl. eine Silent Edition anzuraten, zusätzlich zu einer Performance Edition. Da meine Lüfter aus der Airflow optimierten Schiene kommen und nicht für High Static Pressure ausgelegt sind, könnte man sich überlegen diese noch in einer Pull Konfiguration zu nutzen, also zwischen Radiator und Gehäuse. Da mich aber bereits in einer Push Konfiguration eine sehr gute Kühlleistung überraschte, habe ich auf weiter Basteleien verzichtet.

Da wir in vernetzten Zeiten leben, bietet natürlich auch Corsair die Möglichkeit die Komponenten digital zu steuern, überwachen und auszuwerten.
Corsair Link ist eine Software die über USB auf die Pumpen- und Lüftersteuerung zugreift und vielfältige Einstellungsmöglichkeiten zulässt. Auch optisch kann damit die LED-Beleuchtung an die individuellen Ansprüche angepasst werden, wie z. B. eine dreistufige Farbänderung beim Überschreiten gewisser definierter Hitzeschwellen. Zu Corsair Link gibt es mehr im Abschnitt Stromversorgung. Die Software liefert zuverlässige Werte und bietet alles was benötigt wird für die Anpassung an persönliche Präferenzen. Auch wenn 4-Pin PWM Lüfter im Lieferumfang enthalten sind, kann die Pumpe auch problemlos 3-Pin Lüfter regeln und Drehzahl bestimmen. Da ich ein PWM und ein 3-Pin Lüfter im Einsatz habe, kann ich bestätigen, dass die Drehzahlen recht genau übereinstimmen. Sollten keine ungeplanten Vibrationen auftreten und ist ein entsprechendes Gehäuse mit ausreichendem Platzangebot vorhanden, kann nur zur Corsair H110i GT geraten werden. Durch den großen Radiator können auch Hitzköpfe ausreichend gekühlt werden, oder durch den großen Spielraum des Radiators sehr ruhige Setups realisiert werden.

280mm Radiatoren sind für die meisten Midi Tower zu viel, vor allem bezüglich der fehlenden Höhe im Vergleich zu ausgewachsenen Full Towern wie dem 750D hier vs. einem Fractal Design R4. In das 750D passt sie wie angegossen - kleiner dürfte das Gehäuse aber auch nicht sein um keine Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen.

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Massenspeicher - Corsair Neutron XT 240GB
Die Corsair Neutron XT SSD Serie besticht durch hohe sequenzielle und Random Lese- und Schreibgeschwindigkeiten im Vergleich zu durchschnittlichen SSDs und verbindet diese hohe Performance mit Zuverlässigkeit durch End-to-End Datenpfadschutz und guter Fehlerkorrektur. Anders als viele günstigeren Vertreter der SSD-Fraktion bricht die Corsair Neutron XT bei schreibenden Vorgängen nicht so stark ein wie die Konkurrenz, wie zum Beispiel meine alte Crucial M500, welche trotz höherer Kapazität und damit eigentlich besseren Voraussetzungen ihr nicht das Wasser reichen kann. Natürlich vergleichen wir hier Mainstream mit Performance SSD, aber dafür sind die Unterschiede auch tatsächlich vorhanden und messbar. Für den geneigten Spieler ergeben sich mit solch einer SSD keine nennenswerte Vorteile, allerdings sieht das bei professionellen Anwendungen, die auf schreibende Performance angewiesen sind schon ganz anders aus - wo solche SSDs auch zum Einsatz kommen sollten. Bei mir verhielt sich die Neutron XT sehr unauffällig und verrichtet ihren Dienst einwandfrei. Es gibt Komponenten die bei voller Funktion nicht groß auffallen, bei Fehlfunktionen allerdings sich umso vernichtender auswirken. Daher ist für mich hier Unauffälligkeit das größte Gütesiegel.

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Stromversorgung - Corsair RM650i

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Wenn ein Netzteil in seiner eigenen Tasche kommt und die Kabel zusätzlich in einer separaten Tasche Platz finden darf man gespannt sein was einen erwartet.

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Ebenfalls wie die MSI GeForce GTX 980Ti Gaming 6G legt das Corsair RM650i einen beeindruckenden Auftritt hinsichtlich Lautstärke hin. Der Lüfter ist im normalen PC Betrieb ausgeschaltet und durch keinerlei elektronischen Störgeräusche auch für die feinsten Ohren passend. Anschlusskabel und Stecker machen einen sehr guten Eindruck und lassen sich leicht verbauen, allerdings hätte an die SATA Stränge noch ein Molex gepackt werden können, da auch in den aktuellsten Systemen irgendein Bauteil immer aus der Reihe tanzt. Durch die recht flachen Kabel bei den Peripherie Strängen ergibt sich eine sehr hohe Flexibilität, welche gerade beim Anschluss von mehr als einem Speichermedium zum Tragen kommt. Ebenfalls mitgedacht wurde bei der Beschriftung, so lässt sich das Netzteil sowohl mit dem Lüfter nach oben oder nach unten einbauen und trotzdem eine korrekt ausgerichtete Schrift an der Seite ablesen. Sehr gelungen in Zeiten von immer teurer werdender Energie, finde ich die Möglichkeit per Corsair Link den aktuellen Verbrauch und Effizienz auszulesen. Ich war zuerst skeptisch ob sich hier reale Werte ablesen lassen, oder nur Pi mal Daumen geschätzt. Nachdem mein externes Voltcraft Messgerät sowohl im Idle, als auch unter Last recht genau eine Abweichung von 5 Watt anzeigt, kann ich mich auf die ausgegebenen Werte verlassen und sie nicht nur als Anhaltspunkte verwenden. Die ausgelesenen Parameter werden wie folgt präsentiert.

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Hier lässt sich alles relevante zum Netzteil ablesen und zwischen Multi- und Singlerail Modus wechseln. Die Darstellung ist einfach und übersichtlich, ich hätte aber gerne noch eine schönere Historie gehabt, wie zum Beispiel eine Grafik ab Start des Rechners. So könnte man schön die unterschiedlichen Lastszenarien visualisieren. Mein Daily Setup umfasst aktuell einen undervolteten 6700K @ 4,2 Ghz, aktiviertem 2400er Profil und der Grafikkarte auf 1502 Mhz maximalem Boostakt - für mich der beste Kompromiss für mein aktuelles Anwendungsgebiet. Der gesamte Rechner benötigt in diesem Setup knapp 65 Watt im Leerlauf und 340 Watt im Gamingbetrieb mit voll ausgelasteter MSI GeForce GTX 980Ti Gaming 6G, wie zum Beispiel bei AC Unity.

Wer wie ich gerne den Überblick über seinen PC behält, loggt meistens die Sensordaten mit und wertet sie regelmäßig aus. Auch hier bietet Corsair Link die Möglichkeit, allerdings fehlen mir persönlich zum perfekten Überwachungstool noch einige Daten wie zum Beispiel GPU relevante Frequenzen und Auslastungen. Wenn Corsair hier noch nachlegt, gibt es mit Corsair Link eine einfache, aber effiziente Software an die Hand für die Systemüberwachung und Steuerung.
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Eine Realtime Überwachung kann damit folgendermaßen aussehen:

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Gesamtbetrachtung
Abgesehen von den Geräuschen der Pumpe der H110i GT überschreitet der Rechner im Idle die Grenze zur Unhörbarkeit ab knapp 50cm Entfernung. Wie zu erwarten liefert MSI mit dem neuen TwinFrozr V Kühler eine überragende Performance hinsichtlich der Balance zwischen Temperaturen und Lautstärke. Im direkten Vergleich zu anderen Herstellern werden die MSI Karten meistens knapp 10 Grad wärmer, bleiben allerdings noch weit in der Toleranz und senken damit den Geräuschpegel stark. Sowohl Netzteil als auch GPU kommen aus dem ZeroFran Modus sanft und drehen die Lüfter nicht erst kurz auf die maximale Drehzahl auf - damit bleibt selbst der Wechsel vom Idle in Benchmarks sehr angenehm. Rein auf die Rechenleistung bezogen gibt es hier kein Grund zur Sorge und selbst bei Auflösungen über Full HD muss selten an den Reglern der Grafikeinstellungen etwas anderes eingestellt werden, als alles nach rechts. In 3DMark Firestrike schließt das System mit meinem gewählten OC Setup beeindruckend ab.

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NVIDIA GeForce GTX 980 Ti video card benchmark result - Intel Core i7-6700K,MSI Z170A GAMING M9 ACK (MS-7966)

Die Neutron XT bietet wie oben schon angemerkt souveräne Read- und Writespeeds und beschleunigt zuverlässig nicht nur lesende Anwendungen, sondern auch schreibende Anwendungen wie Video- und Bildbearbeitung und bietet hier Mehrwerte. Ob der Aufpreis in einem Gamingrechner gerechtfertigt ist, muss jeder für sich selbst entscheiden, für Enthusiasten sollte sich so eine Frage nicht stellen - wenn überhaupt noch auf die alten SATA-SSDs gesetzt wird. Das MSI Z170A Gaming M9 ACK bietet viel, für die meisten Anwender wohl zu viel. Die Hardware ist erstklassig und bietet keinen Grund für Zweifel, einzig die Auswahl von Peripherie Schnittstellen und das Anschlusslayout lassen Verbesserung auf Hardwareseite zu. Anders sieht es im Bereich Software aus. Sämtliche Software die von MSI kommt sieht zeitgemäß aus und bietet hohe Funktionalität gepaart mit guter Benutzerfreundlichkeit. Geht es allerdings in Richtung Audio sieht die Sache anders aus. Für die beworbene Hardware bleibt die Software in diesem Bereich hinter den Erwartungen zurück. Mehr als Grundfunktionalitäten werden nicht geboten. Einzig Nahimic hebt sich hiervon ab, ist aber nur im Gamingbereich für einen ambitionierten HiFi-User eine Überlegung wert. Bei Musik soll es high fidelity, also klangtreu sein. Das heißt in erster Linie nichts anderes, als das die Musik unverändert wiedergegeben werden soll. Da hierfür keinerlei Software benötigt wird und es eher auf die verbauten DACs und Verstärker ankommt, bietet das MSI Z170A Gaming M9 ACK hier keine großen Kritikpunkte für den ambitionierten HiFi-User. Einzig einige komfortable Softwarefunktionalitäten fallen hier negativ ins Gewicht, welche dem Klang allerdings kein Abbruch tun.

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Verbesserungspotentiale

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Wie man auf den Bilder schön erkennen kann, ist die LED-Farbe nicht einheitlich gehalten. Die klassische schwarz rote Kombination wird durch einige grüne Lichtquellen gestört. Farblich passt es prinzipiell durch die Farbtemperatur, allerdings zerstört es doch die Einheitlichkeit eines konsequenten zweifarbigen Setups. Hier wären rote LEDs nach meinem Geschmack wesentlich passender.
Dem Board liegen zwar einige SATA Kabel bei, sowohl in gerader als auch abgewinkelter Form, jedoch erwarte ich bei dem aufgerufenen Preis ein paar Schmankerl. Ich würde gesleevte SATA-Kabel sehr begrüßen und diese noch gemischt in rot und schwarz, würden das Gesamtbild perfekt ergänzen und für einen geringen Aufpreis von Seiten MSI zu einem höheren Kauferlebnis führen. Nichts ist schöner, als nach dem Kauf mit solchen Gimmicks belohnt zu werden - dies gibt mir zumindest immer ein gutes Gefühl und rechtfertigt für mein Gewissen die Aufpreise auf "Standard" Hardware. Warum das Killer WLAN Modul erst montiert werden muss und nicht direkt vormontiert geliefert wird, entzieht sich auch meinem Wissen. Es ist zwar nur eine Kleinigkeit, ich habe es jedoch zuerst nicht montiert, da ich eigentlich ein reiner Ethernet Nutzer bin. Zu Testzwecken habe ich es dann nachträglich montiert und musste für den sicheren Einbau aufgrund der Sicherungsschraube, das komplette Board ausbauen. Die beigelegten Schrauben zur Mainboard Befestigungen sind ganz hübsch anzusehen, mit dem mitgelieferten Montagewerkzeug allerdings eine Geduldsprobe zu verbauen. Bei mir waren glücklicherweise zwei Päckchen Schrauben und Unterschlagscheiben dabei, welche ich auch nach dem Verlust von drei Scheiben bei der Montage benötigt habe. Hier wäre ein etwas hochwertigeres Montagewerkzeug wünschenswert. Die oben schon angesprochene Backplateproblematik macht einigen ausladenden Kühlern den Garaus und sollte erwähnt werden, um mögliche Inkompatibilitäten zu vermeiden. Die Reduktion auf einen USB 2.0 Header ist für mich auch unverständlich, vor allem, da die günstigeren Boards von MSI zwei besitzen. Dies ist ein einem Wasserkühlungssetup auch zu wenig, aber so kann wenigstens die Pumpe und die Front USBs ohne zusätzlichen Hub angeschlossen werden. Auf Unverständnis stößt für mich die Positionierung des dritten Sys-Fan Anschlusses in der Mitte des Boards - dieser würde sich am Rand wesentlich besser machen, unabhängig ob rechts, unten oder oben positioniert.
Von der Softwareseite gibt es im EFI von mir nichts zu bemängeln, im Gegenteil - so komfortabel waren Einstellungen auserhalb eines Betriebssystemes noch nie. Allerdings bietet die Audiosoftware noch einiges an Verbesserungspotential und bei der Steuerung der NICs wäre eine Zuordnung von Programm zu Adapter wünschenswert.

Auf der H110i haben in Mainstream Systemen oder High End Skylake Systemen mit niedriger TDP die lärmenden Drehzahlmonster nichts zu suchen - vor allem bringen diese keinen wirklichen Mehrwert hinsichtlich Kühlleistung. Hier sollte mehr Wert auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Leistungsfähigkeit und Lautstärke gelegt werden. Das Drosseln der Lüfter funktioniert auch nur sehr eingeschränkt, da diese ab 700 Umdrehungen pro Minute ein mehr oder minder starkes Lagerschleifen aufweisen - eine H110i GT Silent Edition mit langsamdrehenden 140mm Lüftern wäre hier mein Vorschlag.

Zu den restlichen Komponenten habe ich praktisch nichts zu sagen hinsichtlich Verbesserungen. Die MSI GeForce GTX 980Ti Gaming 6G legt einen furiosen Auftritt hin und lässt kein Grund zu zweifeln, genauso wenig wie das Netzteil, der Arbeitsspeicher oder die SSD. Alle bieten solide Leistung und arbeiten wie gewünscht unauffällig.

Kleinere Layout Schnitzer auf dem Board, wie der Sys-Fan Anschluss und die begrenzte Auswahl an Kühlerbackplates trüben das Gesamtbild der ansonsten guten Ausstattung etwas.

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Fazit

Zu Beginn lautete das Ziel ein möglichst leises, effizientes und leistungsstarkes System zu bauen. Dies wurde praktisch gänzlich und perfekt erfüllt, nachdem die Pumpe der H110i GT zum Schweigen gebracht wurde. Allerdings müssen hierfür auf dem Radiator hochwertige und auf niedrige Drehzahlen optimierte Lüfter zum Einsatz kommen. MSIs Interpretation von Maxwell in Form der MSI GeForce GTX 980Ti Gaming 6G, Intels Skylake, ein 280mm Radiator für die CPU, Verzicht auf mechanische Datenträger, DDR4 und ein effizientes Netzteil ermöglichen in Kombination ein effizientes, leises und hochperformantes System. Durch die großzügige Dimensionierung des Radiators und der niedrigen TDP können problemlos Lüfter mit niedrigen Drehzahlen zum Einsatz kommen und halten die Abwärme trotzdem spielend im Zaum - selbst bei moderatem Übertakten. Alles in allem kommt das System meinem persönlichen Ideal schon ziemlich nahe. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger System bietet es bei gleichen Lautstärkepegel eine fast verdoppelte Leistungsfähigkeit bei ähnlichem Ressourcenverbrauch. Die Gigabyte GTX970 Windforce 3X ist chancenlos hinsichtlich des Lautstärkepegels, die MSI GTX 770 schlicht zu alt und langsam. Sollte sich noch etwas im Bereich Software zur Audiolösung tun, bin ich glücklich. Jegliche Komponenten können bis auf die genannten Einschränkungen bedenkenlos empfohlen werden, wenn auf die Kompatibiliät genaustens geachtet wird.

Vielen Dank für diese Gelegenheit an MSI und Corsair!

PS: Die aktuelle Kabelführung ist noch im Doing - deshalb bitte hierfür Verständnis :d

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Sehr schöner und umfangreicher Bericht :)
Nur von der Grafikkartenkühlung halte ich rein gar nix. Hab die MSI selbst gekauft und muss das im Nachhinein als Fehlkauf bezeichnen. Der Kühler ist für so eine Karte völlig unterdimensioniert und arbeitet dauerhaft am Limit. Die Karte ansich ist vollkommen in Ordnung. Aber nur mit einer alternativen Kühlung ;)
 
Er arbeitet aber recht leise am Limit :d Wärmer als andere Karten wurden die TwinFrozr allgemein schon immer - wie haben sich bei dir die Temperaturen verändert? Meine bewegt sich meist zwischen 73-76° Celsius bei der Standardlüfterkurve - meine persönliche Schmerzgrenze sind 80°, darüber wäre der Kühler für mich auch zu schwach. Natürlich ist sie dann bei knapp 60% Lüftergeschwindigkeit hörbar, aber durch den Spielton nicht störend.
 
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wirklich sehr schön umfangreich und alle Informationen enthalten.

Ich denke definitiv einen Kauf wert :)
 
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