Hilfe von SSD-Experten gesucht - interne SSD im Sony Vaio ziemlich langsam

Kester

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Hallo zusammen,

ich habe mich hier bei Hardwareluxx angemeldet, weil ich bei meiner Internet-Suche zu meinem SSD-Problem häufig auf Forenbeiträge aus diesem Forum gestoßen bin und ich die Hoffnung habe, dass ich hier einige Tipps oder Hinweise erhalte.

Ich habe ein Sony VPC-Z21C5E Notebook, in dem zwei Samsung MZRPC256HADR-000SO mit jeweils 128 GByte zu einem RAID-0-System verbunden sind. Prozessor ist ein Core i7, der Arbeitsspeicher ist 8 GByte groß. Als Grafikkarte ist intern eine Intel HD-Grafik eingebaut (an der Dockingstation wird dann eine AMD Radeon aktiviert).

Seit einiger Zeit (ich meine, nachdem ich den Rechner über eine Live-Linux-CD - heise security CD - gestartet hatte) habe ich den Eindruck, dass die SSD ziemlich langsam geworden ist. Der Start von Windows 7 64bit dauert (gemäß Ereignisprotokoll) ca. 120 Sekunden - vor einiger Zeit ging es (gefühlt) in 20 Sekunden. Dabei wird sehr lange der schwarze Bildschirm ("Windows wird gestartet") angezeigt, bevor dann die bunten Bälle einfliegen. Auch der Start von Programmen (z.B. CorelDraw 6 64bit-Version oder auch MS Office 2010) dauert relativ lange.

Ich habe dann im Internet recherchiert und die Tipps (Autostart, TRIM, ...) geprüft bzw. auch umgesetzt - es kam aber zu keiner wesentlichen Verbesserung der Situation. Dann habe ich zwei Benchmark-Tests gemacht (AS SSD Benchmark und CrystalInfo) und mich über die niedrigen Werte gewundert - was ist da los? Anbei die Bildschirmfotos von den Benchmarkergebnissen.

Benchmarks.jpg

Ich bin mit meinem Latein am Ende - hilft es, wenn ich Windows 7 neu aufsetze?

Danke im voraus und Gruß,

Kester
 
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Die SSDs sind als RAID 0 konfiguriert, was ist denn bei der Prüfung von TRIM rausgekommen und vor allem wie hast Du das geprüft?

Dazu musst man wissen, dass fsutil behavior query DisableDeleteNotify nur anzeigt, ob Windows überhaupt TRIM Befehle schickt und Tools wie CrystalDiskInfo zeigen die Eigenschaften der Disks an, also ob der Controller überhaupt TRIM Befehle versteht, nicht aber ob er welche bekommt. Ob TRIM wirklich funktioniert, kann man daher nur mit dem Tool TrimCheck prüfen, man lässt es zweimal laufen, beim ersten mal wird die Testdatei erzeugt und gelöscht, beim zweiten mal wird geschaut ob TRIM funktioniert hat. Dazwischen sollte man nichts am Rechner machen und ein paar Minuten warten. Wurde TRIM nicht als funktionierend erkannt, kann man es auch erneut laufen lassen und es prüft die Daten noch einmal.

TRIM geht beim SSDs im RAID 0 nur seid den 70er Chipsätzen und da auch nur mit dem passenden OROM im BIOS (kann man auch in die BIOS von 60er Chipsätzen modden). Leider lassen Deine Angeben keinen Rückschluss auf die Version der Chipsätze zu, aber die Werte deuten noch auf SATA 3Gb/s hin, was also die 50er Generation der Chipsätze und die erste i7 Generation (noch mit dreistelligen Nummern) bedeuten würde. Wenn Du TRIM noch mal mit TRIMCHECK prüfst und das Ergebnis ist, dass TRIM nicht zu arbeiten scheint, dann wäre das eine Erklärung für den Performanceverlust der SSDs. Obendrein sind die 4k Werte unterirdisch, was bei dem Chipsätz zwar vorkommt, aber so massiv sollte es nicht sein. Leider weiß ich auch nicht, was man von den SSDs da wirklich erwarten kann, denn es sind spezielle OEM SSD für Sony und keine Standardmodelle.

Dem Alter nach sind da aber vermutlich noch SSDs mit dem Controller vor der 470er und damals waren die 4k Werte nicht so toll, es könnte also durchaus passen. Außerdem müsste man mal schauen, ob die SSD überhaupt schon TRIM unterstützen. Poste also bitte mal den Screenshot (bitte nicht mit der Kamera abphotographieren, da gibt es bessere Methoden unter Windows) von CrystalDiskInfo, ziehe aber bitte das Fenster soweit auf, dass alle Attribute und auch die Hex-Werte bzw. Rohwerte vollständig sichtbar sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Holt,

besten Dank für Deine Antwort - sie hat mir einen weiteren Ansatz bei der Problemsuche geliefert. Tatsächlich zeigt TrimCheck an, dass TRIM offensichtlich nicht eingeschaltet ist:

SSD-1.jpg

Leider kann ich im BIOS (ausser einigen wenigen Standardeinstellungen wie Bootdevice o.ä.) nichts weiter einstellen, da Sony große Teile von den BIOS-Optionen nicht freigeschaltet hat. Es gibt zwar wohl ein BIOS-Mod das alle Optionen freischaltet, allerdings ist mir das etwas zu heikel. Ich habe auch noch einmal die Crystalinfo-Grafiken für beide SSD's angefügt, vielleicht kannst Du da ja noch weitere Problemfelder erkennen:

SSD-2.jpg SSD-3.jpg

Ich bin mir auch nicht sicher, ob das mit dem Intel Mobile Express Sata Raid-Controller zusammenhängt. Das Gerät wurde m.W. Anfang 2012 produziert und hat einen Core i7 2620M und den Sandy Bridge-Chipsatz. Nun stellt sich ja die Frage, wie kann ich TRIM einschalten?

Vielen Dank und freundliche Grüße

Kester
 
TRIM kannst Du vermutlich nicht einschalten, denn dazu würdest Du ein anderen OROM im BIOS brauchen, damit es funktioniert. Poste mal den Screen von Drive Controller Info, vielleicht tut es auch schon eine neuere (die neueste von der Intel Homepage) Version des Treibers, aber wenn es ein 60er Generation Chipsatz ist, besteht kaum Hoffnung, dass Sony das passende OROM schon im BIOS hat, das ist erst nach dem Erscheinen der 70er Chipsätze gekommen und daher noch nicht einmal bei jedem System mit einem 70er Chipsatz vom Hersteller ins BIOS integriert worden.

Was mich aber wundert ist, dass die SSDs schon SATA 6Gb/s sind, zumindest eine an einem SATA 6Gb/s Port hängt (die SSD auf dem Screenshot haben die S/N, das dürfte beides mal die gleiche SSD sein) und die Performance des RAIDs (AS-SSD war doch das RAID) trotzdem Werte liefert, die eher zu einer einzelnen SSD passen würden. Es ist zwar eine OEM SSD und man kann daher wenig über die FW Auslegung sagen, wie man den arg beschnittenen S.M.A.R.T. Attributen sieht ist diese mit den Retail Versionen eben nicht identisch, auch wenn sie technisch der 830er wohl sehr ähnlich sein dürfte.

Dazu zeigt sie miese 4k Werte und Zugriffszeiten, was selbst mit übertriebenen Stromspareinstellungen kaum erklärlich sein dürfte. Hast Du mal mit des Magician Tool ausprobiert und damit womöglich irgendwelche dieser blöden "OS Optimierungen" vorgenommen? Hoffentlich nicht, aber in dem Fall könnte eine saubere Neuinstallation von Windows vielleicht Abhilfe schaffen.
 
Moin Holt,

ich vermute mittlerweile, dass TRIM mit den Intel RST-Treibern wegen des RAID 0-Verbundes nicht funktioniert, obwohl es im Screenshot von Drive Controller Info zumindest als aktiv angezeigt wird:

SSD-6.jpg

"Tuning-Tools" verwende ich seit Jahren nicht mehr, weil Sie m.E. mehr schaden als nützen. Ich könnte mir mittlerweile zur Verbesserung der Situation höchstens zwei Möglichkeiten vorstellen:
1. Komplette Neuinstallation des Systems (mit entsprechender Formatierung der SSD's)
2. Formatierung der SSD's und Zurückspielen einer Komplettsicherung als Image (zur Zeit habe ich die Sicherungen mit dem windows-internen Systemabbild erstellt)
in der Hoffnung, dass eine Formatierung wie ein TRIM-Befehl funktioniert.

Gruß,

Kester
 
Hi Kester,

ich hätte noch eine dritte und vierte Option: 1. Auflösen des Raids und die SSDs im Singe-Betrieb nutzen. 2. Eine M500 256GB kaufen (95€) wenn Du die Kapazität am Stück brauchst.
Wenn Du "nur" auf den Ursprungszustand zurückgehst hast Du das jetzige Problem in absehbarer Zeit wieder. Und alle 6-12 Monate neuinstallieren würde mich ziemlich nerven.

Grüße

Kai
 
Ich würde auch das Raid auflösen. Raid 0 bringt bei SSDs so gut wie nichts.
 
vermute mittlerweile, dass TRIM mit den Intel RST-Treibern wegen des RAID 0-Verbundes nicht funktioniert, obwohl es im Screenshot von Drive Controller Info zumindest als aktiv angezeigt wird
Aktiv heißt ja nur, dass Windows die TRIM Befehle abschickt, das dürfte DriveControllerInfo testen, vielleicht testet es auch ob die SSD angibt, dass sie TRIM Befehle erkennen kann, was man auch mit CrystalDiskInfo sehen kann, beides sagt nur leider nicht aus, dass diese auch ankommen. Der Weg dazwischen ist das Problem und bei Dir dürfte es das OROM im BIOS sein, was nichts anderes als die FW des Intel SATA/RAID Controllers ist.

1. Komplette Neuinstallation des Systems (mit entsprechender Formatierung der SSD's)
...
in der Hoffnung, dass eine Formatierung wie ein TRIM-Befehl funktioniert.
Nein, ist es nicht, wenn denn wäre nur ein Secure Erease die Lösung und ggf. noch ein FW Update für die SSD. Die erste FW der 830er hat auch einen schleichenden Performanceverlust bewirkt, lesend wie schreibend, so wie man es bei Dir sieht. Du hast aber eine OEM SSD, da kannst Du die FW nur von Sony beziehen, nicht von Samsung selbst und ob Sony ein FW Update für diese SSDs anbietet, ist auch nicht sicher. Das ist die Krux mit OEM SSDs, weshalb ich immer von denen abrate, aber wer eben einen Rechner mit SSD kauft, bekommt zu 99% eben OEM SSDs.

Der nächste Schritt wäre dann entweder das RAID aufzulösen, so wie es jetzt ist, bringt es nicht mehr Performance als eine einzelne SSD und die einzeln laufenden SSDs müssen dann auch getrimmt werden (dann kann man sich das Secure Erease auch sparen) oder eben ein neues RAID mit entsprechendem Overprovisioning anzulegen, also die Partition nur über 80 bis 85% der maximal Größe anzulegen, dazu muss aber vorher ein Secure Erease (ist eine SATA Kommando, geht z.B. mit gpartet oder Partition Magic) ausgeführt werden, denn die LBAs sind ja schon beschrieben und enthalten daher auch aus Sicht des Controllers immer noch gültige Daten.

Formatieren alleine wäre also recht sinnlos, weil ein SSD Controller alle einmal beschrieben LBAs als gültig ansieht und nur wenn dieser LBA überschrieben oder getrimmt wird, werden die zugehörigen Daten für ihn ungültig.

Eine M500 256GB kaufen (95€) wenn Du die Kapazität am Stück brauchst.
Wobei die Frage ist, ob die passt oder es nicht auch noch ein besonderes Gehäuse oder einen anderen Anschluss gibt. Also vorher aufschrauben und nachsehen!
 
Hallo zusammen und besten Dank für Eure Antworten.

Ich habe gestern (nur) Windows 7 neu aufgesetzt (mit allen von Sony vorgesehenen Treibern und neuer Partitionierung) und dann mit AS SSD Benchmark gemessen - keine Verbesserung der Werte (wie auch von Holt vorausgesagt). Ich sehe tatsächlich nur noch die von Colty beschriebene Möglichkeit der Veränderung des RAID-Status mit entsprechender Löschung der beiden SSD's. Ein Austausch wird so ohne weiteres nicht möglich sein, da es sich wohl um Sony-typische eigene Formfaktoren handeln soll (ich habe in das Notebook noch nicht hereingesehen - es war mit dem SSD-RAID 0 so gebaut worden).

Ggf. probiere ich das mit der RAID-Veränderung aus - dazu werde ich aber wohl die aktuelle Partionierung verändern müssen, damit die Windows- und die Programmpartition insgesamt nicht größer als 128 GByte sind. Die zweite SSD würde ich dann mit 128 GByte in voller Größe für Daten verwenden. Das hat für mich den Vorteil, dass ich durch ein neu zu erstellendes Systemabbild dann relativ schnell wieder ein funktionierendes Systems hätte, wenn es nicht so läuft wie geplant.

Als letzte Alternative bleibt dann wohl nur, das Sony schweren Herzens zu verkaufen und ein anderes Notebook (ohne SSD-RAID) zu kaufen.

Gruß

Kester
 
Ich habe heute das RAID 0 aufgelöst und zwei einzelne 128 GB-SSD im Rechner. Anschließend habe ich Windows erneut installiert - die Startdauer lag unverändert bei mindestens zwei Minuten.

Danach habe ich Ubuntu auf der ersten SSD installiert, da Ubuntu beim Formatieren ein "Secure Erase"-ähnliches Kommando an den SSD-Controller senden und damit die SSD in den Ursprungszustand zurücksetzen soll. Nach der Installation startete Ubuntu tatsächlich innerhalb von 25 Sekunden (wobei ich nicht weiß, ob Ubuntu nicht ohnehin ein schlankeres Betriebssystem ist) - es wäre jetzt sicherlich einen Versuch wert, doch noch einmal Windows zu installieren, aber vorher mit einer Linux-Live-CD ein "Secure Erase" abzusetzen.

Wobei - ElementaryOS (als Ubuntu-Derivat) sieht auch ganz gut aus ...

Gruß,

Kester
 
Bootzeiten von Windows und Linux kann man nicht vergleichen und Bootzeit geben auch keinen Hinweis auf die Performance der SSD, da sie eben vor allem von der Zeit für die Initialisierung der HW abhängen.

Was für ein Secure Erease ähnliches Kommando kann das wohl sein? Es gibt nur Secure Erease und TRIM über die ganze Kapazität, aber letzteres macht Windows auch, wenn man eine Partition formatiert. Das Kommando muss nur ankommen, was eben vorher wegen der RAID Konfigurtation bei Deinem Notebook nicht der Fall war. Ob es das jetzt ist, kannst Du ja sowohl unter Windows als auch unter Linux mal testen.
 
Hier ein Link zum Ubuntu-Wiki, in dem das Secure Erase im Rahmen einer Neuinstallation beschrieben ist:

Link

Ich habe heute nach der Installation von elementaryOS ein manuelles TRIM ausgeführt, woraufhin mir die Konsole nach kurzer Zeit zurückmeldete, dass ca. 98 GB "getrimmt" wurden - die Grö0e erscheint mir plausibel, da ich ca. 20 GB als nicht partionierten Bereich freigelassen habe und die Linuxinstallation ca. 8 GB groß ist. Insofern müsste die SSD jetzt "getrimmt" sein. Die gefühlte Geschwindigkeit erscheint mir jedenfalls schon höher.

Was mich bei der Windows-Installation gestern allerdings gewundert hat: nachdem ich zwei einzelne 128 GB-SSD (ohne RAID-Konfiguration) eingerichtet hatte, wurde trotzdem nicht der MSAHCI-Treiber installiert - es war als Treiber nur disk.sys aufgeführt. Hätte Windows 7 da nicht automatisch den AHCI-Treiber verwenden müssen?

Gruß,

Kester
 
Poste doch mal den Screenshot von Drive Controller Info, dann sehen wir was für ein Treiber verwendet wird. Benche auch noch mal mit dem AS-SSD.

Bei der Installation wird kein Secure Erease ausgeführt, was auch meist nicht so einfach funktionieren würde und dann auch noch die Daten aller anderen Partitionen der SSD zerstören. Es wird nur der Adressbereich der Partition getrimmt:
Discard ist der bei Linux verwendete Option für TRIM, die auch in der /etc/fstab angegeben werden muss.

TRIM führt zwar bei den meisten SSDs zum gleichen Ergebnis, ist aber nicht das gleiche wie ein Secure Erease.
 
Zuletzt bearbeitet:
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