[Kaufberatung] HTPC (und etwas Gaming) im Selbstbau

dima82

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Hallo zusammen,

Ich bin gerade irgendwie in einem Bastel-Rausch :) und überlege mir nun einen HTPC selbst zusammen zu bauen.
Ein HomeServer/NAS (siehe Signatur) ist schon seit ein paar Monaten in Betrieb und eine neue Workstation sollte in den kommenden Wochen fertig sein. Also Erfahrung mit "normalen" Gehäusen ist vorhanden.

Nun soll etwas kompakteres ins Haus. Der aktuelle HTPC, ein in die Jahre gekommener Gigabyte BS-i3-6100 Mini-PC, bringts langsam nicht mehr. Spielen konnte man damit sowieso nicht wirklich und nun ist 4k mehr und mehr im kommen, und da wird die Lüftung so laut, dass ich Angst habe, dass das Gerät abhebt. Irgendwann wird er trotzdem so war, dass gedrosselt wird.

Der neue HTPC soll vor allem als Kodi Media-Player für FHD und 4k Wiedergabe dienen und auch ab und zu für Games.
Gespielt wird hier Jump and Runs (z.B. Ori and the Blind Forst, Child of Light) und evtl. Rennspiele (z.B. Need 4 Speed Titel der letzten Jahre).

Anforderungen:
- Geräuschentwicklung durch Lüfter (möglichst leise)
- Platzverfügbarkeit (BxTxH): 45 x 40 x 18 cm (aktuell ist nur die vordere Seite offen. Vielleicht entferne ich aber auch die Rückwand komplett.
- Eingabegeräte (bereits vorhanden): Bluetooth Logitech Tastatur und PS4 Controller (DS4Windows Emulation)
- Ausgabegeräte (bereits vorhanden): TV (LG OLED 65 C8) + 5.1 Receiver (via ARC am TV)
- Netflix und Amazon Prime Apps (läuft beides auf dem LG TV nicht stabil)


Hier meine Idee und Fragen (dick hervorgehoben):

GEHÄUSE:


CPU:


CPU-Kühler:


RAM:


MAINBOARD:


oder


WiFi wird eigetnlich nicht benötigt, aber irgendwie haben alle Mini-ITX MBs WiFi bereits integriert.

Was ist der Unterschied zwischen einem B550M und B550I Board?

Würde evtl. ein A520 Board reichen?
CPU OC wird nicht benötigt. Den DDR4-3200 würde ich aber gerne auf 3600 mittels XMP oder manuell bringen.

Wäre das Board vielleicht auch passend:


SSD;

GPU:


oder


Wäre die AMD die bessere Wahl?


Gibt es zu diesen Komponenten und deren Kompatibilität irgendwelche Bedenken?
Sonstige Verbesserungsvorschläge?


Bin hier auf ein ähnliches Thema gestoßen, aber dort sind die Anforderungen ganz anders:
 
Zuletzt bearbeitet:
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M ist meistens mATX.
I = Mini-ITX.
Das Node 202 ist nur für Mini-ITX.
 
Zuletzt bearbeitet:
M ist meistens mATX.
I = Mini-ITX.
Das trifft aber anscheinend nur auf die MSI Boards zu...


Kann mir jemand was zum Biostar X470NH Board was sagen? Es kostet nur halb so viel, wie das MSI MPG B550I Gaming Edge WiFi.
Wie kommt das? Die zusätzliche WiFi und BT Funktionalität wird wohl kaum 80 Euro kosten, oder?
 
Es gibt nur den B550 Chipsatz, B550M und B550I gibt es nicht als Chipsatz, das sind nur Produktnamen vom Hersteller hat nichts mit dem Chipsatz zu tun.

A520 reicht als HTPC dicke aus da brauchst du kein PCIe 4.0 oder Übertaktungsfunktionen für CPU, B550 ist da nicht notwendig.
 
Vielen Dank für die Antwort.
Kann man mit dem A520 auch den RAM übertakten und die Timings anpassen?
CPU OC ist nicht geplant.

Laut Geizhals gibt's aber nur zwei ITX A520 Boards auf dem Markt.

Da kann ich doch dann genau so zum Biostar X470NH greifen, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
So Leute, mein Mini-ITX Projekt ist vor zwei Wochen endlich fertig geworden.
Das war mein erster mITX Build, und ich muss sagen, es ist schon etwas herausfordernder als ein normales ATX System.

Folgende Komponenten wurden verwendet:

Gehäuse:
- Fractal Design Node 202 schwarz, Mini-ITX, ohne Netzteil

CPU:
- AMD Ryzen 5 3600, 6C/12T, 3.60-4.20GHz (wurde als tray bestellt, kam aber als boxed an -> 20 Euro gespart)

CPU-Kühler (gebraucht bei eBay):
- Scythe Big Shuriken 2 Rev. B (SCBSK-2100)

RAM:
- 2x 8 GB G.Skill RipJaws V schwarz DIMM Kit, DDR4-3200, CL14-14-14-34 (F4-3200C14D-16GVK)

Mainboard:
- Biostar X470NH

Netzteil:
- Seasonic Focus SGX Gold 500W SFX12V-L (SSR-500SGX)

GPU (bereits vorhanden aus meinem Desktop PC):
- Asus R9 270X Direct CU II TOP 2GB (R9270X-DC2T-2GD5)

SSD:
- Kingston A2000 NVMe PCIe SSD 1TB, M.2 (SA2000M8/1000G)


IMG_20210224_090642.jpg



Wenn man nach dem Node 202 Gehäuse mal im Internet recherchiert, dann findet man viele interessante Ideen, wie man das Maximum aus dem Platzangebot raus holen kann.
Deswegen waren auch einige Modifikationen notwendig:


- Das innen verlegte Netzkabel musste ausgetauscht werden, da das Seasonic Netzteil den den Stecker so platziert hat, dass das Kabel des originalen Netzteils an der Gehäusewand anstand und einen extremen Biegeradius hatte.
Lösung: https://de.aliexpress.com/item/33000590413.html?spm=a2g0s.9042311.0.0.222e4c4dr4brVu
Kosten: 6,13 Euro, Lieferzeit: fast 4 Wochen


- Gem. Fractal Design passen in das Node 202 CPU Kühler bis zu einer Höhe von 56mm rein. Wenn man sich Berichte andere PC-Bauer anguckt, schreiben viele es gehen auch 58mm rein.
Meine erste Überlegung war: Scythe Shuriken 2. Jedoch haben mich Amazon Bewertungen überzeugt diesen nicht zu nehmen, da anscheinend die Kühlleistung nicht ausreichend ist.
Meine zweite Überlegung: Thermalright AXP-100 Full Copper. Jedoch ist dieser Kühler nicht in vielen Shops verfügbar, recht teuer und laut Berichten kann es Probleme mit der RAM Höhe geben.
Also Tagelang weiter recherchiert und zu dem Entschluss gekommen, dass der Scythe Big Shuriken 2 Rev. B für dieses Gehäuse der ideale CPU Kühler ist, da er genügend Kühlleistung haben soll und es auch keine Probleme mit dem RAM geben sollte, da der Kühler um 90° verdreht montiert werden kann. Leider ist der Kühler nicht mit AM4 kompatibel. Also weiter recherchiert und auf folgendes gestoßen:


Nach etwas Schriftverkehr und Verhandlung habe ich umgerechnet 18 Euro inkl. Versand bezahlt und dieses Custom-Retention-Kit war innerhalb weniger Tage da. (Der Verkäufer legt dem Paket eine super Anleitung zur Montage bei!)

IMG_20210224_091221.jpg


Custom-Kit + gebraucher Big Shuriken 2 auf eBay haben mich zusammen ca. 50 Euro gekostet.

Leider habe ich bei der Montage feststellen müssen, dass sich mit diesem Kit der Kühler nicht um 90° verdrehen lässt, sondern nur um 180° -> Problem mit der RAM-Höhe.

Lösung: RAM-Kühlkörper müssen ab. Ein, zwei Videos auf Youtube geguckt, Heißluftfön rausgeholt und mit viel Geduld Kühlkörper abgemacht.

IMG_20210224_095052.jpg



Montage mit RAM und Kühler sieht dann so aus:

IMG_20210224_103032.jpg



IMG_20210224_103010.jpg



IMG_20210224_103017.jpg



Montage der restlichen Komponenten funktioniert dann eigentlich reibungslos.

Als ich dann den Gehäusedeckel drauf setzten sollte, musste ich feststellen, dass der am CPU Kühler ansteht. Das ganze also wieder ab, untersucht und festgestellt, dass der relativ dicke Staubschutzfilter (eigentlich der Rahmen) am Kühler ansteht. Das liegt aber hauptsächlich dran, dass der Big Shuriken 2 nicht exakt parallel zum Mainboard verläuft, sondern eine leichte Steigung hat. Es sind nur ein paar Millimeter unterschied, aber die machen's halb aus. Man könnte sicher den Kühler etwas runterdrücken und die Heatpipes etwas verbiegen, dann sollte es auch passen, aber dann hätte ich das halbe Gehäuse wieder zerlegen und alles raus bauen müssen. Deswegen habe ich das Staubschutzgitter entfernt und ein magnetisches Staubschutzgitter verbaut:


Nun steht nichts mehr an.


Jetzt ging es an den Anschluss und die Verkabelung.
Hier musste ich auch viel Modifizieren, da der Platzmangel einfach zu extrem ist. Alles was unnötig ist, habe ich rausgemacht (Dank Molex Werkzeug ist das relativ schnell gemacht) und teilweise neu gesleevet (jeweisl 2 - 3 Adernpaare). Teilweise habe ich auch Kabel gekürzt, damit diese nicht zusammengerollt im Gehäuse liegen.

Final hat das dann recht aufgeräumt, so ausgesehen.

IMG_20210301_220356.jpg

Beitrag automatisch zusammengeführt:

Hier noch ein paar Eindrücke mit der verbauten GPU:

IMG_20210228_230445.jpg



IMG_20210228_230455.jpg



IMG_20210228_230507.jpg




Nach dem ganzen Rumfummeln und Modifizieren, war ich sehr erleichtert, dass der PC direkt angesprungen ist :giggle:

Die ersten Eindrücke vom System:
- Unter Idle, fast nicht hörbar.
- Das Biostar Mainboard lässt einfache Einstellungen am CPU-OC (noch nicht weiter damit beschäftigt)
- RAM-OC kann relativ detailliert durchgeführt werden. Der RAM läuft aktuell mit XMP Profil auf 3200MHz. Hab kurz mit ein paar 3600er Einstellungen rumgespielt. PC wollte dann nicht mehr starten -> BIOS reset.
- Mainboard braucht relativ lange bis Windows bootet: 15 - 20 sek. Windows 10 selbst ist dann innerhalb von 5 sek da.


Mit dem RAM werde ich mich noch in den kommenden Wochen ausgiebiger beschäftigen, vielleicht bekomme ich ihn noch auf 3600Mhz.


Meiner ersten Stresstest haben folgendes Bild ergeben:

CPU mit dem Big Shuriken 2:
- Idle (bei ca 21°C Raumtemperatur): 40°C, CPU Lüfter @ 640rpm (kaum wahrnehmbar)
- Cinebench R23: 57°C @ 1600 rpm
- Prime 95 / 12 Threads / Small FFTs: 66°C @ 1900 rpm (max. Drehzahl, Luftstrom deutlich hörbar)
- Linpack Xtreme (ca. 75% RAM Usage): 63°C @ 1900 rpm

RAM:
Eigentlich egal, ob Idle oder Stresstest: 41°C, 44°C
Sind die Werte ok? Meine Workstation hab ca. 30 - 35°C


Und nun kommen wir zum thermischen Flaschenhals des ganzen Systems :fire:

GPU:
- Idle: 46°C @ 1300 rpm
- Furmark 4k Test: nach ca. 10 Min erreichte die CPU 100°C @ 3470 rpm und hat sich anscheinend zum Selbstschutz ausgeschaltet. Nach dem Abkühlen lief der PC wieder normal.
- Ori and the Blind Forest @ FullHD: ca 70 - 75°C, Lüfter hörbar
- Need for Speed - Most Wanted 2012: bis zu 85°C
- Need for Speed - Rivals: über 90°C (über längere Zeit nicht spielbar. Lüfter wird auch deutlich hörbar)

Alles o.g. läuft mit der GPU eigentlich flüssig und mit akzeptablen FPS, aber die Thermik geht gar nicht.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Vorerst muss ich sagen, dass ich zufrieden bin und diesen HTPC erst ein mal weiter nutzen werden.

Meine aktuellen Kritikpunkte:
- GPU Temperaturen setzen ein Limit, obwohl die GPU selbst nicht an ihre Leistungsgrenze kommt.
- GPU Unterstützt keine HDR / Dolby Vision, da DisplayPort 1.3 bzw. HDMI 2.0a fehlt. (Siehe mein anderer Beitrag zu dem Thema).
- Mainborad braucht lange zum Booten.


Mein Fazit:
Wenn Platz vorhanden ist, den maximalen Platz nutzen!

Deswegen überlege ich mir schon für mein nächstes Projekt einen HTPC auf Basis eines Silverstone Gehäuses aufzubauen:


Der würde noch genau neben meinem Receiver Platz haben.
 
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Da ich mit der GPU extreme thermische Probleme in diesem kleinen Gehäuse hatte, habe ich mir nun eine Gigabyte GTX 1650 Super Windforce OC mit 4GB GDDR6 geholt.

Die alte Radon (TDP 180W) hatte locker nach ca. 1h Spielen die 100°C Marke überschritten. Nach Reduzierung der Leistung mittels AMD Kontrolzentrum konnte ich die Temperatur auf 86°C - 90°C drücken, was jedoch nicht wirklich zufriedenstellend war.

Mit der GTX 1650 Super (TDP 100W) und einzem zusätzlichen Noctua Gehäuselüfter liegt die Temperatur nun zwischen 50°C und 60°C. In bin zufrieden.

Weiterte Nebeneffekt:
1. Kodi unterstützt nun HDR und Dolby Vision
2. Bildqualität hat sich in den Spielen deutlich gebessert, da neuere Features unterstütz werden.
3. Lüfterlautstärke, auch in Spielen hat deutlich abgenommen. In nicht-Spielen läuft der Lüfter der GPU gar nicht.
4. Der PC startet nun innerhalb weniger Sekunden, was vorher fast 1 Minute dauerte. Ich dachte es lag am Mainboard.

Könnt ihr euch erklären, wie der vierte Punkt zustande kommt?
 
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Ich hätte vermutlich erstmal den Kühler der 270X abgenommen, die WLP und Pads ersetzt und danach mit dem Anpressdruck "gespielt". Auch wenn die 180W TDP hat, lässt sich die Karte problemlos im Node202 betreiben. Da wurden schon ganz andere Kaliber verbaut. Ich vermute da eher altersbedingte Temp.probleme.

Der vierte Punkte könnte mit dem VGA-BIOS zusammenhängen. Ältere Karten hatten entweder kein oder ein schlecht implementiertes UEFI-kompatibles BIOS. Die 270X sollte schon UEFI unterstützen, aber evtl. ist die Karte bei der Erkennung etwas lahm.

Hast du schon das neuste BIOS auf die 270X gespielt gehabt?

 
Ich hätte vermutlich erstmal den Kühler der 270X abgenommen, die WLP und Pads ersetzt und danach mit dem Anpressdruck "gespielt". Auch wenn die 180W TDP hat, lässt sich die Karte problemlos im Node202 betreiben. Da wurden schon ganz andere Kaliber verbaut. Ich vermute da eher altersbedingte Temp.probleme.

Der vierte Punkte könnte mit dem VGA-BIOS zusammenhängen. Ältere Karten hatten entweder kein oder ein schlecht implementiertes UEFI-kompatibles BIOS. Die 270X sollte schon UEFI unterstützen, aber evtl. ist die Karte bei der Erkennung etwas lahm.

Hast du schon das neuste BIOS auf die 270X gespielt gehabt?


Danke für die Infos, die 270X habe ich nun aber schon vor Wochen ausgebaut.

Ich kann mir nicht vorstellen, das ein Tausch der WLP was gebracht hätte, DENN: Nicht nur der Sensor der Karte hat eine derart hohe Temperatur angezeigt. Die gesamte linke Seite des Gehäuses wurde nach einer Stunde so heiß, dass man nicht mal kurz die Hand darauf ablegen konnte.

Insgesamt habe ich ja mehrere Maßnahmen getroffen, nicht nur die GPU getauscht. Das Node 202 steht bei mir nicht, es liegt (wie ein DVD player). Die Luft für die Kühlung der GPU wird von unten angesaugt, bei gerade wenigen Millimetern Bodenfreiheit kann man sich vorstellen, dass das nicht so gut funktionieren kann. Deswegen wurde das Gehäuse auf ca. 12mm hohen Gummifüßen gestellt.

Weiterhin habe ich einen Noctua NF-S12A PWM verbaut, der den Bereich mit der GPU besser mit Luft versorgt. Das Gehäuse des Node 202 wird nun NIE so heiß, dass man es nicht anfassen kann...
 
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