HTPC und High-End-Audio-Integration

raute4ever

Neuling
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11.03.2007
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Hallo HTPCianer,
ich hoffe hier gibt es auch ein paar Audio-Experten. Ich wollte den Thread zuerst im Hifi-Forum aufmachen, aber ich glaube er ist hier besser aufgehoben, da es hauptsächlich ja um einen HTPC geht und die Diskussion hier wahrscheinlich objektiver abläuft.:)
Also bitte keine Grundsatzdiskussionen über verschiedene Lautsprecherkonzepte, digital/analog, toller Klang nur bei Vollmond oder anderes Hifi-Voodoo.:teufel:

Also,
nachdem ich nun einige Jahre Erfahrung im Aufbau und Betrieb eines HTPC gesammelt habe und dieser in meiner kleinen Familie als digitales Zentrum nicht mehr wegzudenken ist, möchte ich im Audio-Bereich (meinem anderen Hobby) den nächsten Schritt machen. Also raus mit dem AVR und dem ganzen 5.1/7.1-Surround-Kram und zurück zu einem ordentlichen Stereo-System mit dem man anständig und befriedigend Musik hören kann (Filme gucken natürlich auch;)).

Ich habe früher viele Röhrenverstärker gekauft und gebaut, ebenso Hornlautsprecher und Elektrostaten (normale Lautsprecher im Gehäuse sind nicht so mein Ding), habe das aber die letzten Jahre mangels Zeit und Ruhe (Kinder und Frau:-)) durch AVR und eben solche Lautsprecher ersetzt. Jetzt jedoch möchte ich folgendes umsetzen:

Ich baue mir ein paar schöne Lautsprecher (open Baffle) und möchte diese vollaktiv ansteuern, da die Bässe in so einem System (2x15" pro Box) ordentlich Leistung brauchen. Die Wiedergabekette würde dann so aussehen:

HTPC >digital> DAC >analog> Vorverstärker >analog> Aktivweiche >analog> Endstufe 1 (Bässe), Endstufe 2 (Mittelhochton) >analog> Lautsprecher

Als Aktivweiche bzw. Controller schwebt mir eine Behringer DCX 2496 Pro vor oder eben alternativ der HTPC, der dann den Part der Aktivweiche und evtl. des DSP in Software erledigen könnte.

Diskussionsgrundlage:
1.) wäre eine solche Konstellation mit dem HTPC möglich?, sinnvoll?, gut?
2.) könnte der HTPC evtl. sogar den ganzen Part bis zur Aktivweiche in ähnlicher Qualität liefern wie die Hardware?
3.) welche Softwarelösungen wären dafür denkbar, nötig?

Lösungen, Beispiele und Erfahrungsberichte sind natürlich gerne gesehen!

Gruß
Raute
 
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Hi,

Ambitioniertes Projekt ;)

Wenn der HTPC die einzigste Quelle bleibt würde ich den gleich als digitale Frequenzweiche nutzen und dann extern nur noch verstärken. So kannst du gleich die LS perfekt auf den Raum entzerren.

Soweit ich weiß eigent sich Acourate als Software perfekt. Auch die diesjährige Siegerbox des Hifi Selbstbaucontests ( Zoe ) setzte auf diese Lösung. Die Macher der Box ( Sheffield, Ferryman ) und der Entwickkler des Programms ( Uli Brüggemann ) sind in diesem Forum zu finden : aktives-hoeren.de • Foren-Übersicht

Ich hoffe dass dir das weiterhilft :)
 
Hi Mr. Wifi,
danke für die Links! Die Software scheint genau das zu sein was man benötigt und das Zoe-Projekt bestärkt mich in meinem Vorhaben. Die Wiedergabekette würde ja dann so aussehen bei einem 2-Wege-System:

HTPC (Soundkarte) greift digitales Signal ab, verdoppelt das Signal und schickt beide Signale (jeweils mit einer "X-Over-Signature") zur DA-Wandlung (intern auf der Soundkarte oder externer DA-Wandler) und dann weiter an die jeweiligen Endstufen. Die Soundkarte wäre dann zusätzlich der Vorverstärker und die Lautstärkeregelung müsste über den PC erfolgen. Richtig so?

Natürlich bräuchte man dann eine Soundkarte die Asio-fähig ist um Bitgenau auszugeben ohne das Windows die Finger im Spiel hat oder halt wie beim ZOE eine RME die das alles proprietär macht.
Da wäre ich aber skeptisch bezüglich der DA-Wandler und deren Qualität. Oder ist das unbegründet?

Gruß
Raute
 
DA Wandler Qualität ist schon bei günstigen Karten as good as it gets. Man liest zwar viel über subjektive Klangverbesserungen aber nen Blindtest hat da noch keiner bestanden, im gegenteil, ich kenn sogar ABX Tests wo auf einer wirklichen Topanlage im 5 stelligen bereich kein Unterschied zwischen einem Discman ! und einem CD Spieler für mehrere tausend € zu hören war. Die teilnehmer der Blindtests waren allesamt Hörer mit langjähriger Hörerfahrung.

Da dürfte dann also jede karte reichen die Asio kann ( für VST ) und über die gwünschten Funktionen bzw. ein und Ausgänge verfügt.

Was die Lautstärkeregelung per Software betrifft so sollte die gut implementiert sein und nicht zu einem Verlust von Bittiefe = Auflösung führen wie die bei Windows standard. Ich würde da wohl nen starken gebrauchten AVR mit 6ch Eingang nehmen und nur 4ch nutzen, also als mehrkanal Vollverstärker. So ein älterer massiver Denon oder Rotel Bolide zb.

Also von der Soundkarte analog in den AVR und von dort in deine LS. Oder eine regelbare 4 kanalendstufe, nen Pre + 4 Monoblöcke aber das wird natürlich teurer ;)
 
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Was die Lautstärkeregelung per Software betrifft so sollte die gut implementiert sein und nicht zu einem Verlust von Bittiefe = Auflösung führen wie die bei Windows standard. Ich würde da wohl nen starken gebrauchten AVR mit 6ch Eingang nehmen und nur 4ch nutzen, also als mehrkanal Vollverstärker. So ein älterer massiver Denon oder Rotel Bolide zb.

Also von der Soundkarte analog in den AVR und von dort in deine LS. Oder eine regelbare 4 kanalendstufe, nen Pre + 4 Monoblöcke aber das wird natürlich teurer ;)

Lautstärkeregelung per Windows ist mir auch ein Dorn im Auge. So einen 8-Kanal-AVR habe ich ja (Harman AVR 355) aber der fliegt auch raus. Als (Mono)Endstufen werden 4 Class-D/T-Amps eingesetzt werden. Ich bräuchte jetzt noch eine Vorstufe, die über Mehrkanaleingänge verfügt. Da könnte ich erstmal meinen AVR für nehmen, der hat ja Pre-Outs.
Das Problem ist der Anschluß anderer Gerätschaften, wie zB die Wii/Xbox etc. Die müssten ja dann an die Soundkarte dran, damit das auch über die Weiche läuft

Gruß
Raute
 
Zuletzt bearbeitet:
DA Wandler Qualität ist schon bei günstigen Karten as good as it gets. Man liest zwar viel über subjektive Klangverbesserungen aber nen Blindtest hat da noch keiner bestanden, im gegenteil, ich kenn sogar ABX Tests wo auf einer wirklichen Topanlage im 5 stelligen bereich kein Unterschied zwischen einem Discman ! und einem CD Spieler für mehrere tausend € zu hören war. Die teilnehmer der Blindtests waren allesamt Hörer mit langjähriger Hörerfahrung.

Da dürfte dann also jede karte reichen die Asio kann ( für VST ) und über die gwünschten Funktionen bzw. ein und Ausgänge verfügt.

Prinzipiell bin ich ja auch Deiner Meinung. Nur würde ich nicht blind bei jeder günstigen Karte meine Hand ins Feuer legen daß sie wirklich as good as it gets ist. Wenn die Bit-Tiefe und Samplingrate der Kodierung erreicht wurde, kann man nicht mehr rausholen was reingegangen ist; absolut richtig.

Ich erinnere nur an die erste Generation von ATI Karten die Master Audio kastriert haben.

Bin gerad mal wieder zu faul..... was ist Asio?
 
Asio (Audio Stream Input/Output) ist ein mehrkanalfähiges Audiotransferprotokoll. Es wird in Form eines Treibers zur Verfügung gestellt und bietet die für den professionellen einsatz nötigen geringen Latenzzeiten. Unter windows quasi der Standard für echtzeitfähige Klangverarbeitung (Stichwort Kernel-Streaming). Windows selbst würde zB ein 44,1 KHz signal erst nach 48 Khz verarbeiten und danach mit 44,1 Khz neu kodieren. Mit einem Asio-treiber umgeht man das. RME hat ein eigenes ASIO (proprietär) und will angeblich sogar 0 Latenz schaffen.

Wenn der PC als Aktivweiche eingesetzt wird müssen andere Gerätschaften an Eingänge der Soundkarten geschlossen werden undman braucht unbedingt einen mehrkanaligen Vorverstärker. Das wiederum würde aber den Einsatz einer hochwertigen Audiokarte bedingen, da zumindest die AD-Wandler auf den günstigen Karten meist eher schlecht sind.
Digital geregelte Analogweichen (zB Behringer DCX 2496) werden zwischen Vor- und Endstufe geschaltet. Man benötigt zwar dieselbe Anzahl an Endstufen aber kommt mit einer Stereo-Vorstufe aus, was zB den Einsatz einer normalen Röhrenvorstufe ermöglichen würde. Ausserdem benötigt man dann keine teure Soundkarte und ist auch flexibel in der Wahl der DA-Wandlung.

Hat denn schonmal jemand in irgendeine Richtung Erfahrung gesammelt in Zusammenhang mit einem HTPC?
 
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..hast Du einen link dazu oder kannst die Quelle verraten?

Der Test mit dem Discman den gibts auf Matrix Hifi in spanischer Sprache. Einfach auf die "rote Pille" klicken und dann im Menü unter "pruebas ciegas" ( was auf spanisch Blindtests beduetet ) klicken. Da ich perfekt spanisch spreche ist es natürlich kein problem für mich das zu verstehen. Werde die leute mal fragen ob ich die ABX Tests für ein anderes Forum in deutsch übersetzen darf.

Es gibt auch eine englische Version aber da ist bis jetzt nur ein Test von 2 kompletten systemen ( billig vs. teuer ) übersetzt. Unten rechts auf der matrix Seite auf die englische version klicken und unter "Blind Tests" gucken.

@ raute

Ich würde mich im "aktives Hören" Forum anmelden und da im bereich der digitalen Korrektursysteme weiteres erfragen. Oder du schreibst "Sheffileld" im Hififorum an, der ist da auch unterwegs. Der kann dir bestimmt Tips geben.
 
Der Test mit dem Discman..
:d danke für den Link und Deine Bemühungen die vielen interessanten Blindtest mal zu übersetzen.
<OT>
Früher war ich auch mal so drauf und hab' mich in den HiFi-Studios rumgetrieben und mir eingebildet? zB. deutliche Unterschiede zwischen Kabeln und das Gras wachsen zu hören...das erforderte Konzentration und war relativ anstrengend. Heute sehe ich die Dinge etwas entspannter/gelassener und wenn ich Musik höre geniesse ich nur noch...was mir selbst bei digitalem Müll gelingt...nicht immer..

weihrauch8czcbzx.jpg


..aber immer öfter..auch ohne Weihrauch :d
</OT>
 
Früher war ich auch mal so drauf und hab' mich in den HiFi-Studios rumgetrieben und mir eingebildet? zB. deutliche Unterschiede zwischen Kabeln und das Gras wachsen zu hören...das erforderte Konzentration und war relativ anstrengend. Heute sehe ich die Dinge etwas entspannter/gelassener und wenn ich Musik höre geniesse ich nur noch...was mir selbst bei digitalem Müll gelingt...nicht immer..

Hehe, letztes Jahr hatte ich meine erste "Erleuchtung" als ich hier bei mir mal einen Blindtest mit verschiedenen Geräten ( AVR vs. Vollverstärker, High End audio PC vs. HTPC vs. billiger streamer ) durchgeführt habe. Wichtig ist immer dass man die Geräte auspegelt ( per Multimeter Spannung messen und per Poti angleichen ) und eben nicht weiß welches Gerät gerade angeschlossen ist.

Ich würde sogar behaupten dass 100% der Soundkartentests im ww. oder irgendwelchen Heften hinfällig sind da die Tester garnicht wußten wie man testet. Ist ja wie in den Hifi Magazinen, dort werden auch die wildesten Behauptungen aufgestellt. Im Endeffekt ist das nichts anderes wie james Hydrick der mal behauptet hat er kann per Telekinese Gegenstände bewegen. Da musste auch erst jemand mal die Möglichkeit beseitigen ( quasi Pegelausgleich ) dass da geschummelt werden kann. :d
 
Sehr interessanter Thread!
Das Thema verfolgt mich auch schon eine ganze zeitlang.
Ohne den Thread damit sprengen zu wollen, hätte ich da mal eine Frage:
Was wäre der einfachste und preiswerteste weg, um aus seinen Htpc, der an einem mehrkanal avr hängt, ein highend Stereo-System zu machen, ohne auf mehrkanal, wenn man z.b einen film schaut, verzichten zu müssen.
Also sowas wie StereoEndustufe dazwischenklemmen oder so, meine ich.
Vielleicht hat da ja jemand einen brauchabren Tipp.


Gruß
g.m
 
@ gm

Einfach am AVR lassen denn mit ner Endstufe wirds nicht besser klingen. Du kannst evtl. höhere Pegel damit fahren wenn die leistung des AVR´s nicht ausreicht, mehr nicht.

Bessere Ergebnisse gibts nur durch bessere raumakkustik oder lautsprecher sowie besserem Quellmaterial. Die Ohren beim HNO mal durchpusten zu lassen kann auch nicht schaden ;) :d
 
Besten Dank!

Dann werde ich vorerst mal softwareseitig, als asio statt den windows-soundmixer ansetzen. Mp3`s muss ich dann wohl gegen loseless-material, wie flac ersetzen. Wie gut meine Boxen sind, kann ich nicht einschätzen. Für mich klingen die super, was aber wohl nicht soviel aussagt:)

Gruß
g.m
 
Losless muss nicht besser klingen als Mp3, Mp3 ist ja ein Codec der auf psychoakustischen forschungen basiert. Bei Mp3 der Einstufung "Transparent" ( 160kbps ) hört ein Mensch laut Statistik keinen Unterschied mehr zum Original. Um sicherzugehen reichen 256er MP3 mit variabler Bitrate, da ist es quasi ausgeschlossen dass jemand einen ABX Test besteht. Zumindest hats noch keiner geschafft.

Qualität ist eher abhängig von der Produktion und dem Mastering, Stichwort Loudness War.

Hier und hier auch sehr interessantes zum Thema.
 
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