Intel H57/67: Welche RAID5-Funktionen werden unterstützt?

Neuendorf

Neuling
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Hi,

ich bin am überlegen, mir einen HomeServer anzuschaffen und würde gerne dabei ein RAID5 betreiben. Die Intel Chipsätze H57 oder H67 unterstützen dies, aber mit welchen Funktionen?

- Wie viele HDDs kann ich maximal in ein RAID5 nehmen? (6, weil onboard 6 SATA-Anschlüsse?)
- Kann ich ein bestehendes RAID5 ohne Datenverlust um zusätzliche Festplatten erweitern? (Array Expansion)?
- Kann ich die Sektorengröße mischen? (weil zukünftige HDDs vielleicht 4K-Sektoren haben)

Vielen Dank!
 
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4kb ist ne ganz schlechte Idee, das gibt nur Stress.
Aktuell muß man daher fast zwangsläufig auf 512kb HDDs setzen.
 
Wo fangen wir da an?

Kein Hersteller bietet aktuell einen Support für 4kb Platten. Es werden bisher nur 512er HDDs(sprich die Alten seit ewigen Zeiten) unterstützt.

Hier spielt die Verteilung der Daten eine ganz gewichtige Rolle. Dazu kann man sich etwas im ZFS Thema einarbeiten, die Leute da haben mehr oder weniger das gleiche Problem. Unterm Strich bleibt über, dass die HDDs nur in ganz bestimmen Configs laufen. Weicht man von dieser Config ab, geht der Arrayspeed irgendwann in den Keller (dazu mal etwas im Storagebereich lesen). Es liegt daran, wo man früher 2von8 (also 1024kb) Sektoren modifizieren mußte muß man(die HDD intern) heute einen (also 4096kb) Sektor schreiben. Sobald du also auch nur ein einziges Bit Kippen mußt, schreibt die HDD heute 4096kb, früher(und auch die ControllerFW noch heute) 512kb. Das sorgt also für eine 8-fache Belastung bei kleinen Datein.
Hinzukommt, dass die stripesize in diese negativen Fällen nicht so gewählt werden kann, dass es gerade aufgeht, sondern es eben intern zu unvorteilhaften Überlappungen von eigentlichen Sektoren kommen kann. -Alignment
Und je bunter die Daten auf dem Array (verteilt) werden, desto heftiger wird der Spaß.
Unterm Strich bleibt eine Performance übrig die so unterirrdisch ist, dass man das Kotzen bekommt.

Wennes nur ums Datenbunkern geht mag einem das egal sein, will man aber nur den Hauch von Speed haben (zB gbit) wird man damit nicht glücklich, insbesondere das Thema Zugriffszeit ist hier als besonders Kritisch anzunehmen.

Die Controllerhersteller müssen erstmal ihre gesamten Firmwares 4kb tauglich machen und das hat bisher noch keiner geschafft. Die Performance ist nachweislich schlechter im Laufe der Zeit.

Das ist ähnlich wie bei den SSDs, wobei es darum geht, hier die entsprechenden Zellen zu treffen, damit keine Zellen benutzt werden, die nicht unbedingt müssen.

Alles in allem sind wie im Bereich Storage gerade an einem Punkt wo man sich echt nen Kopf machen muß, was man wie wo kaufen und einsetzt.

Aktuell kann man im RAID nur zu 512er HDDs raten, diese sind mit Abstand die sorgenfreisten.
Als Single Drives ist das alles realtiv unkritisch, da man hier nur auf das Alignment achten muß und da es auch kann.

Die Idee hinter den 4kb Platten ist auf keinen Fall schlecht und auch notwendig. Jedoch hat nur ein Teil der Industrie (die HDD Hersteller) darauf hingearbeitet, der Rest net und deswegen stehen alle Storages vor diesem doch beachtlichen Problem.

Das Thema ist aber sehr Komplex und auch Interessant. Da muß man sich eigentlich tiefgrünsig in die Materie einlesen um da durchzusteigen.

EDIT: Siehe im 4kb Thread im Storagebereich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau das dacht ich mir nämlich, das was hier das Problem ist, ist in erster Linie das Alignment, also wo liegt ein Partitionsblock physisch auf der HDD. Da es nun anstatt üblicherweise 512Byte eben 4096Byte sind, steigt also der Teil der Daten, die gelesen werden müssen extrem, sofern die Zuordnung nicht sauber ist.
Aber (und hier kommt einer meiner Einwände) ist das gerade unter Windows nicht primär das Problem der 4kb Platten... Ein als NTFS Formatiertes Windows Laufwerk verwendet Standardmäßig eine Blockgröße von 4096Byte. Das heist, werden Dateien angefordert, so werden immer 4096Byte große Blöcke gelesen. Bei herkömmlichen HDDs mussten also bei richtig gesetztem Alignment acht Sektoren zu 512Byte hintereinander weg gelesen werden. Passte das Alignment nicht, so waren es eben neun. Was linear gesehen 12,5% mehr Aufwand bedeutet. Mit nun 4096Byte großen Sektoren muss genau einer bei richtigem Alignment angefasst werden, bei flaschen, aber gleich zwei. Ergo ein Mehraufwand von 100%...
Und genau hier liegt mein Verständnisproblem bei der 4kb Geschichte, denn diese Zuordnungsproblematik ist seit Jahren schon Thema... Gerade im Serverbereich (Datenbanken) musste man schon weit vor Windows 2000 Zeiten an den Alignments schrauben, weil der MBR seit anbegin eben nur 63 Sektoren (zu 512Byte) groß war...

Das heist also unterm Strich, man muss ein vielfaches der 4096Byte als Alignment angeben und darauf achten, das der MBR 32256Byte groß ist. Sprich als nächster Wert bietet sich hier 32768Byte an. Man reserviert also im Fall von 512Byte HDDs 64 Sektoren für den MBR und fängt die Partition ab dort an. Im Falle von 4096Byte HDDs sind es derer 8. Und schon passt das ganze.

Windows ab Version Vista/2008 Server legt standardmäßig wie ich mitbekommen habe das Alignment der ersten Partition auf 1MB fest. Sprich 1048576Byte. Das erste MB der HDD bleibt also unbenutzt. Wenn man so will, bei 512Byte HDDs eben 2048 Sektoren und bei 4096Byte HDDs eben 256 Sektoren.


Und ein Raidarray ändert an der Problematik absolut gar nichts. Denn das Raidarray erzeugt idR Stripesize Größen von 64KiloByte. Was ebenso ein vielfaches von 4096Byte ist. Sprich es gibt grundsätzlich hier keine Überlappung bei der ganzen Geschichte. Beim Raid kommt halt hinzu, das eben beim Anfordern eines 4096Byte großen Blocks (weil NTFS mit 4KB formatiert) ein ganzer 64KiloByte großer Sripe-Block gelesen werden muss. Und dieser setzt sich nun nicht mehr wie anfangs aus 128x512Byte zusammen sondern nur noch aus 16x4096Byte.

Unterm Strich heist das also, ein RaidArray ändert an der Problematik absolut gar nichts. Der Knackpunkt ist und bleibt das Alignment, und das aber nicht erst seit aufkommen der 4KB Platten, sondern schon seit Urzeiten ;)
Es hat aber im Desktop Bereich niemanden interessiert bis dato... Einfach weil der Performanceverlust sich in Grenzen hielt, sofern man als einziger HDD Last erzeugt hat auf dem lokalen Client und wenn die Daten nicht stark fragmentiert waren.

PS:
ich beschäftige mich mit dem Thema schon seit Jahren. Wie gesagt, im Serverumfeld in Datenbank und Exchangeumgebungen ist das seit Ewigkeiten schon Thema. Seit dem 2008er Server vllt nicht mehr so stark, aber davor war auf jedenfall manuelle Anpassungsarbeit nötig um optimale Performance zu erreichen.

PS2:
das ganze hat übrigens nichts mit irgendwelchen Problematiken zwischen Controller und HDD selbst zu tun. Also das der Controller nix mit der HDD anfangen kann oder weis der Geier. Das ist ne ganz andere Geschichte und tut bei der Sache in meinen Augen nix zur Sache. Denn wenn dort keine inkompatibilitäten zu verzeichnen sind, steht und fällt alles mit dem richtigen Alignment Wert, der am besten VOR! der Installation des Betriebssystems richtig gesetzt wird. Im Nachhinein gibt das Ärger und muss nicht immer gut klappen.
 
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Mmh, also mittlerweile habe ihr mich abgehängt ;-)
Was ich auf jeden Fall mitnehme ist, dass man nicht mixen sollte. Und eigentlich bräuchten die Controller ja nur ein Update - was bei Software-RAID normalerweise schneller machbar sein müsste.

Naja, Synology, Qnap und Co - nutzen die eingentlich im 300-1000€ Bereich Software-RAIDs oder haben die dedizierte RAID-Controller eingebaut?

Damit bleiben noch die 2 anderen Punkte offen: Array Expansion und max. Anzahl an HDDs im RAID5-Modus.

PS: Man, man - jetzt weiß ich echt nicht mehr was zukunftssicherer ist (sprich Austausch bzw. Hinzufügen von HDDs mit größerer Kapazität >2TB). Fertig-NAS ala Synology, Eigenbau mit Intel-"Hardware-RAID", Linux Software-RAID oder Linux ZFS. Das RAID5 soll kein Backup-Ersetzen, aber das häufigste Problem in meiner Vergangenheit mit Datensicherheit war eindeutig der Defekt von genau einer Festplatte. Und davor möchte ich mich etwas schützen ohne zu viel Platz und Performance zu verbrauchen.
 
Also ich seh da das Linux SoftRaid ganz weit vorne - wenn du hinzufügen willst einfach die HDD austauschen, rebuilden lassen und einfach das Filesystem auf den neuen Platz wachsen lassen, austauschen geht analog.
Außerdem bist du nicht an die Hardware gebunden, solange die Metadaten intakt sind kannst du einfach an ein anderen Controller oder sogar ein anderen Rechner hängen und per mdadm automatisch wieder zusammenbauen lassen.
Auch mit großer Kapazität hat das kein Problem, mdadm kann über jeden Blockdevice also egal ob da ne MBR oder GPT Platte hinter steht.

Wenn du dich dafür entscheiden solltest und nen Debian (Lenny) einsetzen willst kannst du dir auch mal den Kernel: Software-RAID Kernel für Debian GNU/Linux 5.0 "lenny" von josen hier aus dem Forum ansehen, ist für SoftRaid optimiert (Rebuild Zeiten und den ganzen Kram) und spart auch gerne mal Strom :).
 
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