Kaufberatung: 2 SSDs und Raid 1

MadVector

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Hallo,

ich plane für meinen Studio PC einen Raid Controller und zwei identische SSDs zu kaufen, für einen Raid 1 Verbund.
Warum einen zusätzlichen Controller? Ich möchte nicht abhängig sein von meinem Motherboard. Zudem sind so ziemlich alle Slots in dem PC bereits belegt.

Die Grundfrage ist:
Welcher Controller? Da gibt es ja wirklich so viele, bin überfordert - was ist sinnvoll, aber kein billiger Müll.

Welche SSDs?
Bei den SSDs würde ich an eine notwendige Kapazität von 300-500 Gb denken. Bisher grundsätzlich gute Erfahrungen ohne Ausfälle mit den Samsungs in meinem PC, und im Laptop werkelt eine Crucial klaglos vor sich hin.

Weiter Frage:
Ist es egal ob ich dann alles an Produktionsdaten auf dem Raid 1 habe?
Das wären dann die DAW Software (Cubase 7.5), VST Instrumente und ihre Library Files die gerne mal 40 Gb haben können, und etwa 150 Gb an Wave Samples.

Danke für Input
Mad

Edit: sorry - erst jetzt den extra Thread für Kaufberatung zu SSD entdeckt.
 
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1.) Bedenke: RAIDs ersetzen keine Backups!
2.) Ein paar Informationen zum System wären schon hilfreich, oder ist es der i7 auf Z87 Plus aus der Systeminfomation?

Als Controller käme vielleicht eine Digitus DS-30104-1 in Frage, bei der geht immerhin TRIM im RAID 0, keine Ahnung ob das auch für RAID 1 gilt. Mehr zu der Karte findet sich in diesem Thread bei planet3dnow. Ob es sich lohnt ein RAID 1 zu bauen, musst Du selbst wissen, RAIDs erhöhen grundsätzlich die Datensicherheit kaum, nur die Verfügbarkeit bei Ausfall eines SSDs und RAIDs sind auch kein Snapshot, man kann also nicht mal die eine und mal die anderen HDD nutzen. Denn RAID Controller die ihre Sache ernst nehmen, begreifen ein RAID als Volumen dessen Daten konsistent sein müssen. Wurde dann ohne eine der HDDs schon auf das RAID geschrieben, beim Booten passiert das bei jedem OS schon wegen der logs, dann hat man ein Problem. Ich weiß nicht mehr ob hier oder bei CB, aber irgendwo war mal ein Thread, da hatte einer einen hochwertigen RAID Controller und zwei Platten im RAID 1 und hat sich beschwert, dass es nicht funktionieren würde. Er hat folgenden Test gemacht:
1. RAID 1 eingerichtet und (meine ich) Windows installiert
2. HDD 1 abgezogen und getestet, Windows hat normal gebootet, wurde wieder runtergefahren.
3. HDD 1 wieder eingesteckt und dafür HDD 2 entfernt.
4. Rechner hat nicht gebootet und darin hat er einen Fehler gesehen.

Das war aber kein Fehler, das war ein Profi-RAID Controller und kein Billig-Spielzeug RAID Controller, der einfach nur spiegelt. Der Profi-RAID Controller hat gemerkt, dass das RAID nach den Abziehe von HDD 1 degradiert war und da sein Inhalt überschrieben worden ist, weil Windows wie jedes OS ja auch Logs führt und damit immer auch auf sein Systemlaufwerk schreibt. Damit entsprechen nur noch die Daten auf HDD2 den aktuellen Zustand des RAIDs. Durch den direkten Tausch der beiden HDDs gab es nun diesen aktuellen Zustand nicht mehr, da die HDD2 auf der er gespeichert war, ja nicht eingebaut war und HDD1 die letzten Änderungen nicht kannte, der Controller hat das RAID also als defekt gesperrt und das war richtig.

Warum war es richtig? Nun hier hätte bei einem einfach RAID Controller der sowas nicht beachtet und wie der Type sie wohl auch nur kannte, der Rechner auch im Schritt 4 gebootet, eben ohne die Änderungen vom letzten Booten, den z.B. den Eintrag Windows hat um 11:30 gebootet der nur auf HDD2 stand. Dann wäre auf HDD 1 nun z.B. 11:45 als letzter Zeitpunkts des Bootens vermerkt. Was kommt raus, wenn man nun beide HDD bei so einem RAID wieder einbaut? Hängt davon ab, ob die Datei von der einen oder von der anderen Platte gelesen wird. Die Daten stmmen auch beiden Platten nicht überein und das fällt bei solche Billiglösung auch nicht gleichen auf, den RAID lesen immer nur von einer Platten und erst wenn es dort einen Lesefehler gibt, von der anderen. Beide Daten sind aber korrekt lesbar, weichen aber voneinander ab und das darf eben bei Enterprise RAIDs nie passieren, da können wichtig Daten drauf liegen und bei einem Abgleich kann dann auch nicht mehr sagen, welche korrekt sind.

Daher wäre der korrekte Test in dem Fall gewesen, den Schritt 3. so zu gestalten, dass man erst die HDD 1 wieder einfügt, dem RAID Controller Zeit gibt das Resync der Daten von HDD 2 auf HDD 1 abzuschliessen und dann erst HDD 2 zieht. Dann hätte HDD 1 den korrekten Datenstand des RAIDs enthalten und es hätte funktioniert. Hoffenlich hast Du verstanden, was ich damit sagen will, wenn ich sage, dass ein RAID eben ein logisches Volumen und mehr als nur die Summe der Platte ist und wieso es gut ist, wenn ein Controller das auch so handhabt.

Ob ein Intel Chipsatz RAID oder der Marvell 9230 auf der Digitus das machen, weiß ich nicht aber ich vermute es stark.
 
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Spitzenmässig, auch hier ein grosses Danke an dich!

Kurzum könnte ich ein Raid 1 einrichten um vor Ausfall EINER Platte geschützt zu sein, aber sollte zwingend ein regelmässig gemachtes, drittes, unabhängiges Backup im Schrank/Safe/Bergwerk/Atombunker, wo auch immer liegen haben.
 
Genau, es gibt eine ganze Liste möglicher Bedrohungen Deiner Daten und auf der Liste kannst Du nur den Punkt "Ausfall eines Laufwerks" abhaken, aber auch nur unter der Bedingung das der Ausfall rechtzeitig erkannt, die defekte Platte ersetzt und das Resync abgeschlossen wird, bevor die andere Platte Probleme macht. Dazu kommt aber in der Liste das Risiko des RAIDs, auch Ausfall oder Fehlbedienung. Bei einem Intel Chipsatz-RAID kann man sich z.B. schnell mal die Metadaten des RAID auf den RAID Members überschreiben, wenn man nur einmal im AHCI Modus booten, z.B. nach einem BIOS Update oder wenn nach Jahren die Batterie des BIOS schwach geworden ist und daher die Einstellungen zurückgesetzt wurden.
 
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