Das ist für alle SSDs Quatsch, die sind bis auf die HGST Megascale nicht für Enterprise Einsätze gemacht, aber es ist ja deren Geschäftsidee den Speicherplatz mit billigen Consumer HDDs zu realisieren. Die anderen alten Hitachi (Backblaze nennt diese auch HGST auch wenn sie aus der Zeit davon sind) hatten alle eine
eine Technik die sich Rotational Vibration Safeguard (RVS) und es auch erlaubt so viele HDDs in einem Gehäuse zu betreiben, selbst die einfachen Deskstar Desktopmodelle hatte die und dazu eine 24/7 Zulassung, die sind also was heute als Deskstar NAS verkauft wird und besser als die NAS Platten der anderen Anbieter, denn die haben einfachere Technologie um mit Vibrationen umzugehen. Hier gibt es z.B. in der
NAS Drive Selection Guide von Seagate eine schöne Übersicht:
Die NAS (jetzt Ironwolf) haben inzwischen wie die WD Red eine Zulassung für bis zu 8 HDDs im Gehäuse, die Pro Modelle (bzw. Seagate Enterprise NAS als Vorgänger der Ironwolf Pro) für bis zu 16.
Wie weit heutige HGST diese Eigenschaften auch haben, kann ich nicht sagen, dass
MOFOM Ankommen welche getrennte Operationen von WD und HGST vorgesehen hatte ist ja inzwischen abgelaufen und schon sieht man es auch an den Modellplatte, zumindest der von WD die sich bei den 8TB Helium-HDDs bei HGST bedienen (was nicht bedeutet das die nicht auch kostenoptimiert und damit bzgl. der Eigeschaften abgespeckt sein werden, da kommt man keine He8 für die Hälfte des Preises!). Die Toshiba HDDs dürften die volle Ladung an Technologie nicht bekommen haben, die Ausfallraten von denen liegen auch im Hinblick auf das Alter der HDDs deutlich über denen die Hitachi / HGST Modelle haben bzw. bei der Laufzeit hatten und im Anbetracht von deren günstigen Preisen sollte es wundern wo die Controller noch Raum für solche Features die ja Geld kosten, gefunden haben sollten. Ab wann wie weit da kostenoptimiert wurde und wie sehr die ersten Exemplare noch den Hitachi geglichen haben, kann ich aber nicht sagen.
Ansonsten sollte man sich klar sein, dass die Einsatzbedingungen dort extrem hart sind und nicht einmal alle HDDs überhaupt so einen Einsatz überstehen, die erscheinen dann da auch gar nicht erst. Vor Jahren gab es dazu einmal einen Blogeintrag und auch zu der Erkenntnis, dass montierte Racks die mit einem LKW mit Luftfederung zum Rechenzentrum gefahren wurden, dann weniger Ausfälle der HDDs haben als solche die mit LKW mit Stahlfedern transportiert wurden, was ebenso wie einige Fotos im Blog zeigt, wie dringend die Jungs dort mal
das Video von HGST über die korrekte Handhabung von HDDs ansehen sollten und
Right Drive, Right Job von Seagate wäre auch mal empfehlenswert für Sie, aber ich glaube zumindest die Techniker wissen das wohl.
Immerhin haben sie ja mit der Megascale schon einige Enterprise Platten im Einsatz und damit sehr geringe Ausfallraten von 0,60 bei durchschnittlich 45 Monate alten HDDs. Auch bei WD setzten sie schon nicht mehr auf die billigsten Desktopplatten, sondern immerhin auf die Red, also NAS HDDs mit 24/7 Zulassung. Nur von Seagate werden weiterhin ausschließlich billige Desktop HDDs verwendet die diese 24/7 Zulassung nicht einmal haben und wie ich erwartet hatte, fallen jetzt auch die ST4000DX000 verstärkt aus, wo sie rund 3 Jahre Betrieb hinter sich haben, dabei ist DX die Kennzeichnung für bessere Desktop Premium, DM für Desktop Mainstream.
Die ST3000DM001 waren nämlich in den ersten 2 Jahren der Nutzung auch bzgl. der Ausfallraten sehr unauffällig:
Dafür das die Platten doch auch noch mit sehr vielen HDDs zusammen in einem Gehäuse betrieben werden, waren die Ausfallraten bis einschl. Q3 2013 wirklich nicht sehr hoch und sind dann vor allem in 2014 gewaltig gestiegen, als die ersten eben so etwa 2 Jahre rum hatten. In Betrieb genommen wurden sie ja vor allem in Q1, Q2 und Q3 von 2012 und damit haben alle wenigstens ein Jahr, als bis Q3 2013 gut durchgehalten und als dann der Anstieg der Ausfallraten erfolgte, waren schon einige bei knapp 2 Betriebsjahren und als in Q3 die Ausfälle die Spitze erreicht haben, waren alle etwa 2 Jahre in Betrieb, außer denen die später nachgekauft wurden. Interessant wäre halt eine Statistik wie alt eine Platte war als sie ausgefallen ist, dann könnte man sehen wie viele Stunden die so einen Betrieb ausgehalten haben, für den sie gar nie gemacht wurden.
Nur ist das eben alles nicht wirklich auf die Nutzung von HDDs bei Heimanwendern zu übertragen, allerdings finden sich auch Hinweise auf Ausfälle kurz nach dem Ende der Garantie von Desktopplatten z.B. die in NAS 24/7 betrieben wurden. Die nochmal verschärften Einsatzbedingungen in den Pods bei Backbalze scheinen da also gar nicht so viel mehr Einfluss zu haben. So berichtete Backblaze selbst öfter von Vibrationsproblemen in den Pods und das die HDDs werden gar nicht festgeschraubt, sondern stehen auf der Anschlussleiste, obwohl sie laut den Angaben der HDD Hersteller mit 4 Schrauben fest zu verschrauben sind.