Konjunktur in Deutschland

Huaba

Semiprofi
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Hallo,

folgendes Frage:

Wie würdet ihr die Entwicklung der letzten Jahre in Deutschland (2008 - 2011) in der Konjunktur sehen? wo war depression - boom - rezession - aufschwung?

wenn ich mir den geschäftsklimaindex ansehe:
Ifo Institute | Ifo Business Climate in industry and trade | ifo Geschäftsklimaindex

war ja 2008 depression, 2009 - 2010 aufschwung und 2011 steuern wir zum boom...

das würde sich ja dann auch decken mit der arbeitslosen zahl (abbildung 6 in diesem paper):

http://statistik.arbeitsagentur.de/...blicationFile/116628/Monatsbericht-201012.pdf

-> ständig sinkend bis nach 2010
oder auch
dann schau ich mir aber wieder hier die arbeitslosenzahlen an:
http://blog.zeit.de/herdentrieb/fil...bs=isch:1&prmd=ivns&ei=oqAwTc69BI-AswafzdD8CQ

und sehe, 2008 kann doch nicht depresison sein bei sinkenden arbeitslosenzahlen!? boa!

- wie könnte ich diese phasen der konjunktur weiter belegen?
- wie mache ich am besten einen zukunftsausblick? ich meine - einfach indikatoren anschaun oder wie? hier find ich kaum daten!
- wenn ich jetzt mal dabei bleib: "war ja 2008 depression, 2009 - 2010 aufschwung und 2011 steuern wir zum boom..." -> woran mache ich dann das "depression 2008" fest? einfach so weil "da der ifo geschäftsklimaindex so schlecht war"? oder gibts da nen wirtschaftlichen grund/gründe?!

danke, grüße

EDIT:
hab mal eine "einschätzung" gewagt:
Zeitraum um 2008: DEPRESSION
- Ifo Geschäftsklimaindex am Tiefpunkt
- Konsumklimaindex in tiefem Stadium
- Auftragseingänge, Produktion und Beschäftigung am untersten Punkt
- Ifo „Konjunkturuhr“ befindet sich in der Abschwungsphase

Zeitraum 2009-2010: AUFSCHWUNG
- Ifo Geschäftsklimaindex steigt Kontinuierlich
- Konsumklimaindex steigt ebenso
- Auftragseingänge, Produktion und Beschäftigung erholen sich
- Ifo „Konjunkturuhr“ befindet sich im Übergang von der Rezessions- in die Aufschwungsphase

Zeitraum 2011: (Mini)-BOOM
- Zyklus sollte sich nun wieder am Höchstpunkt einpendeln, wenn man die vorherigen Jahre bzw. die Dauer der Zyklen betrachtet

Zeitraum 2011-X, Prognose: Abschwung-Rezession
- 2011 war der große Boom – nun müsste sich wieder ein langsamer Abschwung einpendeln!



was meint ihr..? vor allem - wie beleg ich die letzten 2 zeiträume?
 
Zuletzt bearbeitet:
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Das mit den Arbeitslosenstatistiken würde ich jetzt mal so nicht stehen lassen, wenn man sich allein mal anguckt was da gedreht wird und wie stark die Geringfügig-Beschäftigten und die Lohnaufstockungen gestiegen sind, kann man nicht mehr von einer positiven Entwicklung sprechen ...
 
Das mit den Arbeitslosenstatistiken würde ich jetzt mal so nicht stehen lassen, wenn man sich allein mal anguckt was da gedreht wird und wie stark die Geringfügig-Beschäftigten und die Lohnaufstockungen gestiegen sind, kann man nicht mehr von einer positiven Entwicklung sprechen ...

a okay!

sollte ich dann vll so eien statistik über kurzarbeit nehmen oder ist das ganze paper eher unbrauchbar?

wie ist meine bisherige einschätzung?!
 
vielleicht kann man das anhand der sozialausgaben für hartz4, alg und aufstocker besser belegen als mit der arbeitslosenstatistik.
 
Wie schon gesagt ist ein wichtiger Punkt die Arbeitslosenstatistik, die über Jahre nicht vergleichbar ist. Es ist eher Tendenz diese möglichst gut aussehen zu lassen, indem allerlei "Spezialfälle" statistisch herausgerechnet werden.

Deine letzten beiden Zeiträume kannst du eigentlich nur durch Interpretation belegen, weil du keine Zahlen hast die die Entwicklung unterstreichen.
Deutschland profitiert in der Euro-Zone jedoch davon, dass es den anderen Ländern schlechter geht und ist hinter der EU auch ein grosser Gläubiger.

Erwähnenswert finde ich noch die Überlegung, dass niedrige Arbeitslosenzahlen nicht zwangsweise mit einem hohen Bruttoinlandprodukt einhergehen und die Finanzmärkte salopp gesagt einen grossen Teil der Kapitalflüsse generieren.

Das hier könnte in deine Richtung gehen:
Ein Hoch auf diese Regierung « Herdentrieb
 
vielleicht kann man das anhand der sozialausgaben für hartz4, alg und aufstocker besser belegen als mit der arbeitslosenstatistik.
naja das problem ist immer der mangel an seriösen und aktuellen statistiken :(
Wie schon gesagt ist ein wichtiger Punkt die Arbeitslosenstatistik, die über Jahre nicht vergleichbar ist. Es ist eher Tendenz diese möglichst gut aussehen zu lassen, indem allerlei "Spezialfälle" statistisch herausgerechnet werden.

Deine letzten beiden Zeiträume kannst du eigentlich nur durch Interpretation belegen, weil du keine Zahlen hast die die Entwicklung unterstreichen.
Deutschland profitiert in der Euro-Zone jedoch davon, dass es den anderen Ländern schlechter geht und ist hinter der EU auch ein grosser Gläubiger.

Erwähnenswert finde ich noch die Überlegung, dass niedrige Arbeitslosenzahlen nicht zwangsweise mit einem hohen Bruttoinlandprodukt einhergehen und die Finanzmärkte salopp gesagt einen grossen Teil der Kapitalflüsse generieren.

Das hier könnte in deine Richtung gehen:
Ein Hoch auf diese Regierung « Herdentrieb
a okay, danke... aber dein link ist zwar interessant zu lesen, eine konjunkturprognose oder eine konjunkturphaseneinschätzugn könnte ich daraus nicht ziehen - oder überseh ich was?

hab jetzt doch nochmal meinen ansatz aufgegriffen und erweitert:
Zeitraum vor 2008: BOOM geht über in ABSCHWUNG/REZESSION
- Ifo Geschäftsklimaindex auf hohem Kurs
- Konsumklimaindex erreichte 2006 Höchststand, 2007 erneut hohe Indikatorpunktzahl
- Auftragseingänge, Produktion und Beschäftigung haben 2006/07 Maximum
- Ifo „Konjunkturuhr“ befindet sich in der Boomphase, nähert sich langsam der Abschwungphase an
- BIP-Wachstum zwar positiv, aber: zurückgehend
- Starker Euro gegenüber dem Dollar, Annäherung an Rekordhoch Anfang 2008

Zeitraum um 2008-2009: REZESSION und DEPRESSION
- Ifo Geschäftsklimaindex am Tiefpunkt
- Konsumklimaindex in tiefem Stadium
- Auftragseingänge, Produktion und Beschäftigung am untersten Punkt
- Ifo „Konjunkturuhr“ befindet sich in der Abschwungphase
- BIP-Entwicklung sehr gering, Richtung 2009 sogar negative Entwicklung
- Euro gegenüber dem Dollar sehr schwach

Zeitraum 2009-2010: AUFSCHWUNG
- Ifo Geschäftsklimaindex steigt Kontinuierlich
- Konsumklimaindex steigt ebenso
- Auftragseingänge, Produktion und Beschäftigung erholen sich
- Ifo „Konjunkturuhr“ befindet sich im Übergang von der Rezessions- in die Aufschwungsphase
- Sehr Positive BIP Entwicklung von 2009 auf 2010
- Stetig steigender Euro/Dollarkurs

Anfang 2011: Erholung auf Vorjahresniveau
- Alle Indikatorwerte haben sich wieder in etwa auf das Vorjahresniveau eingependelt, BIP steigt weiter an, auch Eurokurs erholt sich zunehmend

Zeitraum nach Anfang 2011, „Prognose“
- Mit Vorsicht zu genießen, Prognosen sehr schwer (Exogene Effekte, falsche Prognosen der Vorjahre,…)
- Bundesbank: „Ende des Wachstums nicht in Sicht“ (BIP, Eurokurs, Nachfrage von deutschen Produkten auf dem Weltmarkt,…)
würde das nicht passen? ich meine, ich hab ja alles genau belegt für meien einschätzung? sollte ich noch weitere faktoren mit einbeziehen?

grüße
 
Ich erkenn in Deutschland ne Dauerrezession seit Jahren :fresse:
 
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