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- 22.09.2007
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Hallo zusammen,
heute geht es um das Enermax RevoBron 700W Netzteil. Hierzu möchte ich mich bei HWLuxx und Enermax bedanken,d ie Möglichkeit zu haben, dieses Netzteil zu testen. Es war verdammt interessant und gleichzeitig aber auch recht unspektakulär Einzig die notwendige RMA des Testsamples (unten mehr dazu) hat die Testdurchführung leider verzögert, was zu einem verspäteten Review führt. Dafür entschuldige ich mich, jedoch hat mir die Verzögerung meinen Privaten Terminplan etwas durcheinander gebracht und so kam ich am Ende auf weitere Zusatztage.
Aber zum eigentlichem Hauptdarsteller
Das Enermax RevoBron 700W ist ein für diese Leistungsklasse und ein vorhandenes Kabelmanagement ein sehr kompaktes Netzteil. Während die Höhe und Breite natürlich den gängigen ATX-Spezifikationen entspricht, ist die Länge mit 140mm quasi das kompakteste Maß, was man bei modernen Netzteilen im ATX-Bereich findet. Wer es kleiner Will, braucht schlicht ein anderes Formformat.
Im Lieferumfang zu dem 700W RevoBron ist folgendes zu finden:
- Das Netzteil selbst (inkl. fest verbautem ATX und 4+4Pin)
- ein Kaltgerätekabel (Netzkabel)
- 2 Kabel für Grafikkarten (PCIe) mit jeweils 2x 6+2Pin
- 2x Kabel mit SATA-Steckern (insgesamt 8 SATA-Stromstecker)
- 1x Kabel mit Molex Steckern (insgesamt 4 Molex-Stromstecker)
- 1x Adapter Molex auf FDD
- 2x Klettverbinder zur Kabelorganisation
- 4 Schrauben zum befestigen des Netzteils in schwarz
- Das Cooler Genie inkl. der dazu gehörigen Kabel und der Befestigung
- Ein Beipackzettel
- Ein Bauteil für die nicht verwendeten Teile
Das Netzteil selbst ist in schwarz gehalten und hat ein strukturierte Oberfläche, generell finde ich die Verarbeitung für ein Netzteil mehr als ordentlich, wenn auch nicht herausragend. Optisch macht es so aber auf jeden Fall etwas her und fühlt sich auch haptisch durchaus der Klasse entsprechend wertig an.
Das Cooler Genie habe ich mir auch angesehen, hierbei ist die Kunststoff-Gehäuse-Verarbeitung völlig in Ordnung, allerdings wirkt das Teil eben recht leicht, was zumindest den Eindruck erweckt, es wäre nicht ganz so wertig wie das Netzteil. Da dieses Teil eher nicht im Sichtbereich oder zur täglichen Nutzung in der Hand gedacht ist, ist in meinen Augen da aber nun absolut keine Kritik daran zu üben.
Die Kabellängen des Netzteils sind mir beim Verbau in einem Antec P182 und einem Sharkoon S25-V als mindestens ausreichend bis sogar etwas zu lang aufgefallen. Letzteres kommt natürlich dadurch zu Stande, dass dieses Netzteil auch einem ausgewachsenen BigTower versorgen können soll, was angesichts der versprochenen Leistung sicherlich mehr als Sinnig zu sehen ist. Natürlich kann man, bei bestimmten Aufteilungen von Gehäusen auch mit solchen kabeln an Grenzen stoßen, beispielsweise wenn man einen alten Chieftec CS901 mit HDDs in den Käfigen, Laufwerken in den 5,25" Schächten oben und ggf einen Zusatzkäfig über dem Netzteil befüllt, allerdings sehe ich da in solchen Fällen die Grenzen von vorhersehbaren Kundenbedürfnissen überschritten. Eine Lösung dafür müssten weitere modulare Kabel sein, die man dann sicherlich anfertigen lassen kann, oder einfach als Ersatzteil bestellt, sofern es denn passt.
Ich hab mal ein paar Bilder vom Verbau angehängt.
Einmal im Sharkoon S25-V (es sind allerdings alle Kabel angehängt):
Einmal im Antec P182 (nicht alle Kabel angehängt):
Die Zugrundeliegende Architektur im Netzteil setzt auf ein "modernes" DC-DC Design. Hier ist also schon mal alles richtig gemacht worden. Zum Thema Technik intern kann ich, mangels Qualifikation, nur bedingt etwas sagen, jedoch sehe ich allein schon das "nicht semi passive Design" des Netzteils als einen Vorteil an, da so die Temperaturen nicht in Regionen kommen sollten, die einem Elektrolyt-Kondensator zu erhöhter Alterung gereicht. Inwiefern die Qualität stimmt, wird leider erst die Zeit zeigen können, denn hier spielen im Alltagsbetrieb zu viele Faktoren hinein, als dass einen reine "Bauteilbetrachtung" zielführend ist.
Ich habe mir dennoch erlaubt, das Netzteil zu öffnen. Abgesehen ob dem kleineren der beiden 400V Kondensatoren konnte ich nur 105°C Kondensatoren finden. Das Design wirkt aber durchaus durchdacht. Sollte ich es dieser Tage schaffen, werde ich versuchen nochmals die Temperaturen der Teile mit meinem IR-Thermometer zu ermitteln, das dürfte aber nicht ganz simpel werden.
Die Kabel des Netzteils sind alle samt als Flachbandkabel, teils segmentiert, aufgebaut, was je nach Vorliebe und Verlegung als Vor- oder Nachteil gewertet werden kann.
Was wollte ich eigentlich bei diesem Review vergleichen?
Meine Intention war es, das Enermax RevoBron gegen einige meiner vorhandenen Netzteile zu testen, um ein paar Vergleichswerte zu erhalten. Generell geht es mir dabei um Lautstärke und Effizienz.
Die von mir letztendlich gewählten Gegenspieler sind:
- Be Quiet Straight Power E10 500W CM
- Seasonic G-550
- Cooler Master G550M
In Gegensatz zu meiner Bewerbung musste ich mich gegen den Vergleich mit dem Delta DPS 500QB entscheiden, da dieses aktuell in einem System sitzt, dass nicht abgeschaltet werden kann. Außerdem haben mich die ersten Tests mit dem Enermax schon soweit beeindruckt, dass ich einen Lautstärkenvergleich eines "Brüllaffen" (DPS-500QB) mit einem doch recht leisen Netzteil (RevoBron) als nicht ansatzweise Zielführend sehe. Hinzu käme die sehr restriktive Absicherung des Delta DPS-500QB, welches sich nicht dazu eignet, meinen Benchtable-Aufbau, wie ich ihn genutzt habe, zu befeuern.
Trotz allem eine kurze Zusammenfassung des Netzteile:
Das Thema Lautstärke
Hier fiel mir bei meinem Testsample anfangs auf, dass der Lüfter steht und erst bei etwa 340W anlief, wobei er deutlich zu laut (kratzig) war. Eine Rückfrage bei Enermax bracht zu tage, Lüfter defekt, Austausch.
Nach der relativ guten RMA-Zeit von etwa einer Woche (das Defekte Netzteil musste nach Hamburg gesendet werden) erhielt ich ein neues Netzteil.
Dieses hatte keine Lüfterprobleme mehr und verhält sich wie folgt.
Beim Einschalten des PC wird das "Dust Repelling Feature" aktiviert, so dass der Lüfter kurzzeitig (es sind schon einige Sekunden) mit hoher Drehzahl rückwärts dreht. Dies ist deutlichst wahrnehmbar. Ein Einschalten des PC abends im Wohnzimmer, wenn die Freundin eingeschlafen ist, wäre also nicht unbedingt optimal. Anschließend schaltet das Netzteil jedoch in einen Modus mit sehr angenehmer Drehzahl, bei der das Netzteil angenehm leise ist.
Fraglos, ein offener Aufbau verrät, unhörbar ist das Netzteil nicht, und selbst in einem geschlossenen Case kann man es in einem absolut ruhigen Raum hören, jedoch ist dies auf einem Niveau zu sehen, dass ohne Frage schon sehr deutlich unterhalb eines normalen Umgebungsgeräuschniveaus einer bewohnten Wohnung liegen dürfte. Etwa gleich laut dringt bei mir im Büro das Rauschen der Heizung (Ventil) an meinen Ohren und meine Atemgeräusch nehme ich sogar etwas deutlicher wahr.
Vergleichen wir hier mit den 3 anderen Kandidaten ergibt sich folgendes:
Das Be Quiet E10 und das Seasonic G-Series sind bei Idle hier nicht mehr wahrnehmbar, das Cooler Master G550m ist jedoch an dieser Stelle sogar einen Müh lauter, was allerdings weniger an Luftrauschen, denn an Nebengeräuschen des Lüfters liegt.
Ob dies bei meinem G550m ein "Defekt" oder ein normaler Zustand ist, kann ich schwer sagen, da dieses Netzteil nur im Keller genutzt wird, stört mich das aber nicht . Auch hier reden wir abe rnicht von einer hohem Lautstärke.
Betrachtet man die Geräuschkulisse unter Last, kann ich beim Enermax selbst bei der Last des Benchtables mit etwa 560W an der Steckdose keine Veränderung der Geräuschkulisse wahrnehmen. Auch das BeQuiet E10 ist hier subjektiv nicht anders als im Idle unterwegs, wobei dies natürlich sehr schwer nachvollziehbar ist, denn auch wenn das Benchtable mit einer Wasserkühlung ausgestattet ist, und ich die Garfikkarten für die Geräuschbeurteilung kurz manuell mit stehendem Lüfter betreibe, bleibt natürlich eine leicht wahrnehmbare Geräuschkulisse des Benchtables (Lüfter auf dem Radiator und Punpe) bestehen. Nichtsdestotrotz, auch Tests von anderer Stelle bestätigen dem E10 ja ein extrem niedriges Geräuschniveau.
Das Coolermaster gibt hierbei dann ein leises etwas deutlicheres Luftrauschen von sich, ohne dabei aber wirklich laut zu werden.
Das Seasonic bleibt zwar kurzfristig noch leise, dreht jedoch während der Aufwärmphase immer weiter auf bis es wirklich sehr deutlich zu hören ist. Da ich dieses Netzteil schon länger auch im Benchtable nutze, kann ich sagen, dass es nach einer Benchsession jenseits der 1,5h zur lautesten Komponente wird, und das trotz 2 GTX285 GPUs mit Referenzkühler bei 75-80%. Erst manuelles anheben der GTX 285er auf 100% Lüfter lässt dann dass Netzteil in den Hintergrund geraten. Allerdings kann ein "Ich blende den startenden Jumbojet mit ner F16 aus"-Vorgehen nicht die Tatsache verhehlen, dass das Seasonic, bedingt durch die Lüfterkurve, das lauteste der Netzteile unter last ist.
Natürlich muss ich zugeben, dass der Vergleich hier insofern etwas hinkt, als dass die Vergleichsnetzteile alle etwas weniger Nennleistung haben. Ich hatte eigentlich in meiner Bewerbung daher auch das 600er anvisiert, da jedoch das CoolerMaster und das BeQuiet zeigen, dass man trotz Vollast nicht so brüllen muss, wie das Seasonic, ist dieser (bekannte) Kritikpunkt des G-550m von Seasonic also weiterhin eine feste Größe.
Ich habe allerdings auch einige Messungen an Systemen mit unterschiedlichen Lastzuständen (also quasi verschiedenen Anwendungsgebiete) an den Netzteilen getestet.
Dabei kommen natürlich auch Ergebnisse zu Tage, die zeigen, in welchen Bereichen welches Netzteil wie effizient ist. Hierbei habe ich jedoch nicht mehr die Lautstärke explizit verglichen.
Die Effizienz und der Verbrauch
Ein erster Vergleichsansatz, Messwerte im ausgeschaltete Zustand zu nehmen,zeigt, dass es hier wohl einen Messfehler in meinem Gerät von grob 1W geben muss, daher bitte ich dies bei der individuellen Bewertung der Ergebnisse zu berücksichtigen.
Um bei den geringen Verbrauchswerten nicht zu sehr daneben zu liegen, habe ich meine Messungen mit dem Düwi Messgerät, welches ich seit ewig und drei Tagen nutze, wie immer durchgeführt. ich hänge das System und eine Glühbirne (heuer 60W Nennleistung, gemessen 54W) ans Messgerät und erhalte nach Abzug der 54W den Messwert für den Messpunkt. Allerdings zeigt mein Messgerät auch den PowerFaktor an, so dass ich diesen ebenfalls mit notiere. Aus diesen Werten errechne ich den Verbrauch an der Steckdose.
Mit Vorsicht zu genießen sind meiner Meinung nach die Messwerte im Standby bei mir, denen ich nicht 100% vertraue.
Nach diesen Messungen wäre der Standby-Verbrauch vom Enermax an meinem Benchtable 7,5W, das Cooler Master wäre mit 5W etwas besser, Seasonic und Be Quiet würden gerade mal 2W verbrauchen, wobei bei Enermax und Cooler Master die Power-Faktor-Werte auch nicht bei 1,00 oder 0,99 standen.
Hier würde ich von einem seltsamen Phänomen der Messwerte sprechen wollen.
Unter "Last von Idle bis hohe Last" komme ich auf folgendes Bild:
Während das RevoBron mit geringer Last unter 40W durchaus an Effizienz einbüßt, zeigt es ab 40W, dass die Abstände zu einem Gold-Netzteil gar nicht so groß sind. Natürlich kann man bei sehr hoher Last auch wieder Differenzen erkennen, denn ein Effizienzunterschied von grob 5-8% macht sich natürlich bei z.B. benötigten 440W schon ein Unterschied von 22-35W.
Da mit dem Cooler Master G550M ein ebenfalls nach Bronze Standard zertifiziertes Netzteil im Testfeld ist, ist zu erwarten, dass die Verbrauchswerte nahe beieinander liegen. Die Messwerte am Benchtable bestätigen dies. Aber gibt es auch Unterschiede, was sich an bestimmten Messpunkten zeigt. Die Effizienzlinien verlaufen also nicht identisch.
Das Effizienzdiagramm ist bitte wie folgt zu lesen:
Ich habe anhand von Tests bei einem Straight Power E10 von einer entsprechenden Redaktion die Effizientkennline des E10 bei mir grob angepasst und den Rest quasi anhand dieser Master-Linie in Relation dargestellt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich hier garantiert einige Fehler addieren, so dass die Messwerte nicht zu genau genommen werden sollten. Ich habe hierbei absichtlich nicht das Seasonic G550 genutzt, da dies deutlich älter ist.
Die Darstellung des absoluten Verbrauchs sollte dabei dann einen kleineren Fehler ausweisen, da hier absolute Messwerte zu Grunde liegen, die von Prinzip her nur mit dem Fehler des Messgeräts einher gehen.
Was bedeutet dies nun? Sollte man nun wegen der Effizienz des Revo Bron nun doch nicht zu diesem greifen? Nein, die Effizienz spielt nur bei Anwendungen mit sehr hoher Jahreslaufzeit wirklich eine Rolle.
Beispielrechnung:
Angenommen der PC wird an 290 Tagen m Jahr insgesamt 4,3 Stunden am Tag genutzt, davon 0,7 Stunden im Office/Web mit einem Verbrauch von grob 58W der Hardware, und 3,6h zum Spielen oder Arbeiten mit hoher Systemlast (angenommen 470W). Der Unterschied des Revo Bron zu einem Straight Power E10 wäre demnach bei 290 Tagen im Jahr:
0,7h/Tag * 3,6W * 290 Tage/Jahr = 730,8Wh/Jahr = 0,7308kWh/Jahr
3,6h/Tag * 34,7W *290 Tage/Jahr = 36.226,8Wh/Jahr = 36,2268kWh/Jahr
Das ergibt gerade einmal 36,96kWh, die selbst bei einem Preis von 30 Cent pro kWh 11,09€
Es muss also schon eine starke Nutzung gegeben sein, dass sich eine höhere Effizienz des Netzteils wirklich rechnet. Nutzt man Netzteile im 24/7 Betrieb sind die Ergebnisse natürlich ganz andere.
Wenn ich das etwa 65€ günstige 500W RevoBron also gegen ein ca. 92€ teurer Straight Power E10 500W setze, bin ich erst nach 2,4 Jahren auf dem gleichen Preis; was auch eine entsprechende Nutzung wie oben über diese Zeit bedeutet. Die weiteren Unterschiede kämen natürlich hinzu, keine Frage
Das Cooler Genie
Das Cooler Genie ist von der Funktionsweise als Steuerung von 3 zusätzlichen Lüftern in Abhängigkeit eines PWM-Lüfters vom Mainboard gedacht.
Hierbei sind die Modi Silent, Whisper und Off vorgesehen. Während Whisper die 3 zusätzlichen Lüfter erst bei 40% PWM-Signal zuschaltet, ist bei Silent die Grenze sogar auf 55% gesetzt. Bei Off ist die Funktion quasi ein Durchschalten der Lüfter. Wird der PC ausgeschaltet, während die Lüfter laufen, werden die Lüfter noch weitere 40-60 Sekunden betrieben, um einen Wärmestau im Case zu vermeiden. Diese Funktion hatten auch schon ältere BeQuiet Dark Power Netzteile, wobei dort die Steuerung im Netzteil verbaut war.
In einem Fall wo die Steuerung quasi aus ist, ist das Cooler Genie eine Art Schonung des Mainboards, da die 3 Lüfter am Cooler Genie Ihre Leistung aus einem gesonderten Stromanschluss beziehen.
Fazit
Die Frage die ja eigentlich im Raum steht, bei einem Fazit ist zu 99%, ist das Netzteil empfehlenswert.
Meiner Meinung nach ist es das für all diejenigen, die ein Netzteil mit Kabelmanagement suchen und nicht über 80€ ausgeben wollen.
Man muss allerdings ebenfalls bedenken, dass die Leistungsklasse und Preisklasse, in der die RevoBrons platziert sind, wohl die am meisten umkämpfte Klasse sind. Hier tummeln sich auch Mitbewerber wie Cougar mit den GX-S, zwar ohne Kabelmanagement, dafür mit höherer effizient, Be Quiet mit den Pure Power 10, die es sowohl mit als auch ohne Kabelmanagement gibt, ...
Im Grunde dürfte hier das Cooler Genie und auch das Dust Repelling Feature durchaus ein Argument für den ein oder anderen Käufer sein, genauso wie das Thema Kabelmanagement. Ob einem nun die Flachbandkabel gefallen oder nicht, ist dabei wohl extrem Geschmackssache. Unschön dürfte dem ein oder anderen Käufer, die im Vergleich zu den oben genutzten Mitbewerbern geringere Garantiezeit auffallen. Andererseits muss ich für mich konstatieren, entweder ein Netzteil macht gleich Zicken, oder es fällt erst deutlich später als 5 Jahre aus. Außerdem kommen z.B. Bei BeQuiet die Garantiebedingungen hinzu, dass nur der Erstkäufer die Garantie nutzen kann. Ein gebraucht erworbenes E10 hat daher also schon keine Garantie mehr. Garantiezeiten sollte man daher nicht überbewerten und vor allem auch in Relation sehen. Ein Einsenden ins Ausland, wie z.B. bei einigen Herstellern notwendig, schmälert die Freude im Garantiefall erheblich., Hier kann Enermax mit einer RMA-Adresse in Deutschland (Hamburg) also durchaus ein recht attraktives Paket bieten, was, in meinem Fall auch noch ein Versandlabel einschloss. Hier hatte ich also gar keine Kosten, sondern nur einen Minimalaufwand zum Drucken und das Glück, dass mein Postbote das Paket gleich mitgenommen hat.
Das Gesamtpaket, ein Netzteil mit relativ leisem Lüfter, viel Ausstattung, einem optisch guten Auftreten und einer, für diese Klasse, angemessenen Effizienz ist in meinen Augen durchaus als gelungen zu bezeichnen.
Vorteile:
+ hohe Wattleistung zum kleinen Preis
+ rel. leises Netzteil
+ Cooler Genie im Lieferumfang
Neutral:
o Cooler Genie nur mit PWM-Lüftern nutzbar
o Kabel komplett schwarz als Flachbandkabel
o PFC im Bereich geringer bis mittlerer Auslastung nicht auf dem Niveau des rel. alten Seasonic
o wirkt mit der strukturierten Oberfläche wertig
Nachteil:
- "nur" Bronze Standard; bei stärkerer Nutzung kann dies schnell zu einem Preisnachteil über den Mehrverbrauch führen.
Wer also im Bereich 60-80€ ein Netzteil mit Kabelmanagement, und einer Leistung zwischen 500 und 700W sucht, ist beim RevoBron durchaus richtig.
heute geht es um das Enermax RevoBron 700W Netzteil. Hierzu möchte ich mich bei HWLuxx und Enermax bedanken,d ie Möglichkeit zu haben, dieses Netzteil zu testen. Es war verdammt interessant und gleichzeitig aber auch recht unspektakulär Einzig die notwendige RMA des Testsamples (unten mehr dazu) hat die Testdurchführung leider verzögert, was zu einem verspäteten Review führt. Dafür entschuldige ich mich, jedoch hat mir die Verzögerung meinen Privaten Terminplan etwas durcheinander gebracht und so kam ich am Ende auf weitere Zusatztage.
Aber zum eigentlichem Hauptdarsteller
Das Enermax RevoBron 700W ist ein für diese Leistungsklasse und ein vorhandenes Kabelmanagement ein sehr kompaktes Netzteil. Während die Höhe und Breite natürlich den gängigen ATX-Spezifikationen entspricht, ist die Länge mit 140mm quasi das kompakteste Maß, was man bei modernen Netzteilen im ATX-Bereich findet. Wer es kleiner Will, braucht schlicht ein anderes Formformat.
Im Lieferumfang zu dem 700W RevoBron ist folgendes zu finden:
- Das Netzteil selbst (inkl. fest verbautem ATX und 4+4Pin)
- ein Kaltgerätekabel (Netzkabel)
- 2 Kabel für Grafikkarten (PCIe) mit jeweils 2x 6+2Pin
- 2x Kabel mit SATA-Steckern (insgesamt 8 SATA-Stromstecker)
- 1x Kabel mit Molex Steckern (insgesamt 4 Molex-Stromstecker)
- 1x Adapter Molex auf FDD
- 2x Klettverbinder zur Kabelorganisation
- 4 Schrauben zum befestigen des Netzteils in schwarz
- Das Cooler Genie inkl. der dazu gehörigen Kabel und der Befestigung
- Ein Beipackzettel
- Ein Bauteil für die nicht verwendeten Teile
Das Netzteil selbst ist in schwarz gehalten und hat ein strukturierte Oberfläche, generell finde ich die Verarbeitung für ein Netzteil mehr als ordentlich, wenn auch nicht herausragend. Optisch macht es so aber auf jeden Fall etwas her und fühlt sich auch haptisch durchaus der Klasse entsprechend wertig an.
Das Cooler Genie habe ich mir auch angesehen, hierbei ist die Kunststoff-Gehäuse-Verarbeitung völlig in Ordnung, allerdings wirkt das Teil eben recht leicht, was zumindest den Eindruck erweckt, es wäre nicht ganz so wertig wie das Netzteil. Da dieses Teil eher nicht im Sichtbereich oder zur täglichen Nutzung in der Hand gedacht ist, ist in meinen Augen da aber nun absolut keine Kritik daran zu üben.
Die Kabellängen des Netzteils sind mir beim Verbau in einem Antec P182 und einem Sharkoon S25-V als mindestens ausreichend bis sogar etwas zu lang aufgefallen. Letzteres kommt natürlich dadurch zu Stande, dass dieses Netzteil auch einem ausgewachsenen BigTower versorgen können soll, was angesichts der versprochenen Leistung sicherlich mehr als Sinnig zu sehen ist. Natürlich kann man, bei bestimmten Aufteilungen von Gehäusen auch mit solchen kabeln an Grenzen stoßen, beispielsweise wenn man einen alten Chieftec CS901 mit HDDs in den Käfigen, Laufwerken in den 5,25" Schächten oben und ggf einen Zusatzkäfig über dem Netzteil befüllt, allerdings sehe ich da in solchen Fällen die Grenzen von vorhersehbaren Kundenbedürfnissen überschritten. Eine Lösung dafür müssten weitere modulare Kabel sein, die man dann sicherlich anfertigen lassen kann, oder einfach als Ersatzteil bestellt, sofern es denn passt.
Ich hab mal ein paar Bilder vom Verbau angehängt.
Einmal im Sharkoon S25-V (es sind allerdings alle Kabel angehängt):
Einmal im Antec P182 (nicht alle Kabel angehängt):
Die Zugrundeliegende Architektur im Netzteil setzt auf ein "modernes" DC-DC Design. Hier ist also schon mal alles richtig gemacht worden. Zum Thema Technik intern kann ich, mangels Qualifikation, nur bedingt etwas sagen, jedoch sehe ich allein schon das "nicht semi passive Design" des Netzteils als einen Vorteil an, da so die Temperaturen nicht in Regionen kommen sollten, die einem Elektrolyt-Kondensator zu erhöhter Alterung gereicht. Inwiefern die Qualität stimmt, wird leider erst die Zeit zeigen können, denn hier spielen im Alltagsbetrieb zu viele Faktoren hinein, als dass einen reine "Bauteilbetrachtung" zielführend ist.
Ich habe mir dennoch erlaubt, das Netzteil zu öffnen. Abgesehen ob dem kleineren der beiden 400V Kondensatoren konnte ich nur 105°C Kondensatoren finden. Das Design wirkt aber durchaus durchdacht. Sollte ich es dieser Tage schaffen, werde ich versuchen nochmals die Temperaturen der Teile mit meinem IR-Thermometer zu ermitteln, das dürfte aber nicht ganz simpel werden.
Die Kabel des Netzteils sind alle samt als Flachbandkabel, teils segmentiert, aufgebaut, was je nach Vorliebe und Verlegung als Vor- oder Nachteil gewertet werden kann.
Was wollte ich eigentlich bei diesem Review vergleichen?
Meine Intention war es, das Enermax RevoBron gegen einige meiner vorhandenen Netzteile zu testen, um ein paar Vergleichswerte zu erhalten. Generell geht es mir dabei um Lautstärke und Effizienz.
Die von mir letztendlich gewählten Gegenspieler sind:
- Be Quiet Straight Power E10 500W CM
- Seasonic G-550
- Cooler Master G550M
In Gegensatz zu meiner Bewerbung musste ich mich gegen den Vergleich mit dem Delta DPS 500QB entscheiden, da dieses aktuell in einem System sitzt, dass nicht abgeschaltet werden kann. Außerdem haben mich die ersten Tests mit dem Enermax schon soweit beeindruckt, dass ich einen Lautstärkenvergleich eines "Brüllaffen" (DPS-500QB) mit einem doch recht leisen Netzteil (RevoBron) als nicht ansatzweise Zielführend sehe. Hinzu käme die sehr restriktive Absicherung des Delta DPS-500QB, welches sich nicht dazu eignet, meinen Benchtable-Aufbau, wie ich ihn genutzt habe, zu befeuern.
Trotz allem eine kurze Zusammenfassung des Netzteile:
- BeQueit Straight Power E10 500W CM (DC-DC-Design)
Dieses Netzteil zählt mit Gold Standard udn einem Preis von knapp unter 100€ wohl zu einer der Standardempfehlungen im Bereich Netzteile bis 100€. Während die ATX udn 4/8-Pin Stromkabel für das Mainboard fest am Netzteil angebracht sind, sind die PCIe-6/8-Pin (2 Stück) abnehmbar, wie auch die SATA und Molex-Stecker.
Die Kabel sidn allesamt gebunden Kabelstränge mit Sleeves, nicht blickdicht. Mein E10 ist noch aus der Serie mit bunden Kabeln, die neueren versionen setzen zu 100% auf schwarze Kabel.
Die Garantiezeit beträgt 5 Jahre.
Die Kabel sidn allesamt gebunden Kabelstränge mit Sleeves, nicht blickdicht. Mein E10 ist noch aus der Serie mit bunden Kabeln, die neueren versionen setzen zu 100% auf schwarze Kabel.
Die Garantiezeit beträgt 5 Jahre.
- Cooler Master G550M (DC-DC Design)
Dieses Netzteil ist eher im Einsteigersegment zu Hause, und war lange Zeit über knapp über 50€ zu haben. Aktuell liegt es über 60€, was die Atraktivität etwas schmälert.
Bei diesem Netzteil sind lediglich die Laufwerksanschlüsse Molex und SATA abnehmbar, auch die beiden 6/8-Pin PCIe Stromstecker sind an einem einzelnen Kabelstrank fest am Netzteil verbaut. Die Laufwerkskabel sidn Flachbandkabel, die fest Verbauten Einzeladern zu runden Strängen gebunden und mit Netzsleeves versehen (nicht Blickdicht).
Das G550M ist nach Bronze Standard zertifiziert und wird mit 5 Jahren Garantie geliefert.
Bei diesem Netzteil sind lediglich die Laufwerksanschlüsse Molex und SATA abnehmbar, auch die beiden 6/8-Pin PCIe Stromstecker sind an einem einzelnen Kabelstrank fest am Netzteil verbaut. Die Laufwerkskabel sidn Flachbandkabel, die fest Verbauten Einzeladern zu runden Strängen gebunden und mit Netzsleeves versehen (nicht Blickdicht).
Das G550M ist nach Bronze Standard zertifiziert und wird mit 5 Jahren Garantie geliefert.
- Seasonic G-550 (DC-DC Design)
Auch an diesem Netzteil sind wie bei BeQuiet ATX und 4/8 Pin für das Mainboard fest verbaut, zwei PCIe 6/8-Pin Kabel sind, wie auch die Laufwerkskabel als Flachbandkabel ausgeführt und abnehmbar. Das Netzteil entspricht dem KM3-System bei Seasonic, so dass Kabel von z.B. einem Platinum Fanless ebenfalls genutzt werden können. Die Zertifizierung nach Gold Standard versteht sich hier. Die Garantiezeit beträgt 5 Jahre.
Das Thema Lautstärke
Hier fiel mir bei meinem Testsample anfangs auf, dass der Lüfter steht und erst bei etwa 340W anlief, wobei er deutlich zu laut (kratzig) war. Eine Rückfrage bei Enermax bracht zu tage, Lüfter defekt, Austausch.
Nach der relativ guten RMA-Zeit von etwa einer Woche (das Defekte Netzteil musste nach Hamburg gesendet werden) erhielt ich ein neues Netzteil.
Dieses hatte keine Lüfterprobleme mehr und verhält sich wie folgt.
Beim Einschalten des PC wird das "Dust Repelling Feature" aktiviert, so dass der Lüfter kurzzeitig (es sind schon einige Sekunden) mit hoher Drehzahl rückwärts dreht. Dies ist deutlichst wahrnehmbar. Ein Einschalten des PC abends im Wohnzimmer, wenn die Freundin eingeschlafen ist, wäre also nicht unbedingt optimal. Anschließend schaltet das Netzteil jedoch in einen Modus mit sehr angenehmer Drehzahl, bei der das Netzteil angenehm leise ist.
Fraglos, ein offener Aufbau verrät, unhörbar ist das Netzteil nicht, und selbst in einem geschlossenen Case kann man es in einem absolut ruhigen Raum hören, jedoch ist dies auf einem Niveau zu sehen, dass ohne Frage schon sehr deutlich unterhalb eines normalen Umgebungsgeräuschniveaus einer bewohnten Wohnung liegen dürfte. Etwa gleich laut dringt bei mir im Büro das Rauschen der Heizung (Ventil) an meinen Ohren und meine Atemgeräusch nehme ich sogar etwas deutlicher wahr.
Vergleichen wir hier mit den 3 anderen Kandidaten ergibt sich folgendes:
Das Be Quiet E10 und das Seasonic G-Series sind bei Idle hier nicht mehr wahrnehmbar, das Cooler Master G550m ist jedoch an dieser Stelle sogar einen Müh lauter, was allerdings weniger an Luftrauschen, denn an Nebengeräuschen des Lüfters liegt.
Ob dies bei meinem G550m ein "Defekt" oder ein normaler Zustand ist, kann ich schwer sagen, da dieses Netzteil nur im Keller genutzt wird, stört mich das aber nicht . Auch hier reden wir abe rnicht von einer hohem Lautstärke.
Betrachtet man die Geräuschkulisse unter Last, kann ich beim Enermax selbst bei der Last des Benchtables mit etwa 560W an der Steckdose keine Veränderung der Geräuschkulisse wahrnehmen. Auch das BeQuiet E10 ist hier subjektiv nicht anders als im Idle unterwegs, wobei dies natürlich sehr schwer nachvollziehbar ist, denn auch wenn das Benchtable mit einer Wasserkühlung ausgestattet ist, und ich die Garfikkarten für die Geräuschbeurteilung kurz manuell mit stehendem Lüfter betreibe, bleibt natürlich eine leicht wahrnehmbare Geräuschkulisse des Benchtables (Lüfter auf dem Radiator und Punpe) bestehen. Nichtsdestotrotz, auch Tests von anderer Stelle bestätigen dem E10 ja ein extrem niedriges Geräuschniveau.
Das Coolermaster gibt hierbei dann ein leises etwas deutlicheres Luftrauschen von sich, ohne dabei aber wirklich laut zu werden.
Das Seasonic bleibt zwar kurzfristig noch leise, dreht jedoch während der Aufwärmphase immer weiter auf bis es wirklich sehr deutlich zu hören ist. Da ich dieses Netzteil schon länger auch im Benchtable nutze, kann ich sagen, dass es nach einer Benchsession jenseits der 1,5h zur lautesten Komponente wird, und das trotz 2 GTX285 GPUs mit Referenzkühler bei 75-80%. Erst manuelles anheben der GTX 285er auf 100% Lüfter lässt dann dass Netzteil in den Hintergrund geraten. Allerdings kann ein "Ich blende den startenden Jumbojet mit ner F16 aus"-Vorgehen nicht die Tatsache verhehlen, dass das Seasonic, bedingt durch die Lüfterkurve, das lauteste der Netzteile unter last ist.
Natürlich muss ich zugeben, dass der Vergleich hier insofern etwas hinkt, als dass die Vergleichsnetzteile alle etwas weniger Nennleistung haben. Ich hatte eigentlich in meiner Bewerbung daher auch das 600er anvisiert, da jedoch das CoolerMaster und das BeQuiet zeigen, dass man trotz Vollast nicht so brüllen muss, wie das Seasonic, ist dieser (bekannte) Kritikpunkt des G-550m von Seasonic also weiterhin eine feste Größe.
Ich habe allerdings auch einige Messungen an Systemen mit unterschiedlichen Lastzuständen (also quasi verschiedenen Anwendungsgebiete) an den Netzteilen getestet.
Dabei kommen natürlich auch Ergebnisse zu Tage, die zeigen, in welchen Bereichen welches Netzteil wie effizient ist. Hierbei habe ich jedoch nicht mehr die Lautstärke explizit verglichen.
Die Effizienz und der Verbrauch
Ein erster Vergleichsansatz, Messwerte im ausgeschaltete Zustand zu nehmen,zeigt, dass es hier wohl einen Messfehler in meinem Gerät von grob 1W geben muss, daher bitte ich dies bei der individuellen Bewertung der Ergebnisse zu berücksichtigen.
Um bei den geringen Verbrauchswerten nicht zu sehr daneben zu liegen, habe ich meine Messungen mit dem Düwi Messgerät, welches ich seit ewig und drei Tagen nutze, wie immer durchgeführt. ich hänge das System und eine Glühbirne (heuer 60W Nennleistung, gemessen 54W) ans Messgerät und erhalte nach Abzug der 54W den Messwert für den Messpunkt. Allerdings zeigt mein Messgerät auch den PowerFaktor an, so dass ich diesen ebenfalls mit notiere. Aus diesen Werten errechne ich den Verbrauch an der Steckdose.
Mit Vorsicht zu genießen sind meiner Meinung nach die Messwerte im Standby bei mir, denen ich nicht 100% vertraue.
Nach diesen Messungen wäre der Standby-Verbrauch vom Enermax an meinem Benchtable 7,5W, das Cooler Master wäre mit 5W etwas besser, Seasonic und Be Quiet würden gerade mal 2W verbrauchen, wobei bei Enermax und Cooler Master die Power-Faktor-Werte auch nicht bei 1,00 oder 0,99 standen.
Hier würde ich von einem seltsamen Phänomen der Messwerte sprechen wollen.
Unter "Last von Idle bis hohe Last" komme ich auf folgendes Bild:
Während das RevoBron mit geringer Last unter 40W durchaus an Effizienz einbüßt, zeigt es ab 40W, dass die Abstände zu einem Gold-Netzteil gar nicht so groß sind. Natürlich kann man bei sehr hoher Last auch wieder Differenzen erkennen, denn ein Effizienzunterschied von grob 5-8% macht sich natürlich bei z.B. benötigten 440W schon ein Unterschied von 22-35W.
Da mit dem Cooler Master G550M ein ebenfalls nach Bronze Standard zertifiziertes Netzteil im Testfeld ist, ist zu erwarten, dass die Verbrauchswerte nahe beieinander liegen. Die Messwerte am Benchtable bestätigen dies. Aber gibt es auch Unterschiede, was sich an bestimmten Messpunkten zeigt. Die Effizienzlinien verlaufen also nicht identisch.
Das Effizienzdiagramm ist bitte wie folgt zu lesen:
Ich habe anhand von Tests bei einem Straight Power E10 von einer entsprechenden Redaktion die Effizientkennline des E10 bei mir grob angepasst und den Rest quasi anhand dieser Master-Linie in Relation dargestellt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich hier garantiert einige Fehler addieren, so dass die Messwerte nicht zu genau genommen werden sollten. Ich habe hierbei absichtlich nicht das Seasonic G550 genutzt, da dies deutlich älter ist.
Die Darstellung des absoluten Verbrauchs sollte dabei dann einen kleineren Fehler ausweisen, da hier absolute Messwerte zu Grunde liegen, die von Prinzip her nur mit dem Fehler des Messgeräts einher gehen.
Was bedeutet dies nun? Sollte man nun wegen der Effizienz des Revo Bron nun doch nicht zu diesem greifen? Nein, die Effizienz spielt nur bei Anwendungen mit sehr hoher Jahreslaufzeit wirklich eine Rolle.
Beispielrechnung:
Angenommen der PC wird an 290 Tagen m Jahr insgesamt 4,3 Stunden am Tag genutzt, davon 0,7 Stunden im Office/Web mit einem Verbrauch von grob 58W der Hardware, und 3,6h zum Spielen oder Arbeiten mit hoher Systemlast (angenommen 470W). Der Unterschied des Revo Bron zu einem Straight Power E10 wäre demnach bei 290 Tagen im Jahr:
0,7h/Tag * 3,6W * 290 Tage/Jahr = 730,8Wh/Jahr = 0,7308kWh/Jahr
3,6h/Tag * 34,7W *290 Tage/Jahr = 36.226,8Wh/Jahr = 36,2268kWh/Jahr
Das ergibt gerade einmal 36,96kWh, die selbst bei einem Preis von 30 Cent pro kWh 11,09€
Es muss also schon eine starke Nutzung gegeben sein, dass sich eine höhere Effizienz des Netzteils wirklich rechnet. Nutzt man Netzteile im 24/7 Betrieb sind die Ergebnisse natürlich ganz andere.
Wenn ich das etwa 65€ günstige 500W RevoBron also gegen ein ca. 92€ teurer Straight Power E10 500W setze, bin ich erst nach 2,4 Jahren auf dem gleichen Preis; was auch eine entsprechende Nutzung wie oben über diese Zeit bedeutet. Die weiteren Unterschiede kämen natürlich hinzu, keine Frage
Das Cooler Genie
Das Cooler Genie ist von der Funktionsweise als Steuerung von 3 zusätzlichen Lüftern in Abhängigkeit eines PWM-Lüfters vom Mainboard gedacht.
Hierbei sind die Modi Silent, Whisper und Off vorgesehen. Während Whisper die 3 zusätzlichen Lüfter erst bei 40% PWM-Signal zuschaltet, ist bei Silent die Grenze sogar auf 55% gesetzt. Bei Off ist die Funktion quasi ein Durchschalten der Lüfter. Wird der PC ausgeschaltet, während die Lüfter laufen, werden die Lüfter noch weitere 40-60 Sekunden betrieben, um einen Wärmestau im Case zu vermeiden. Diese Funktion hatten auch schon ältere BeQuiet Dark Power Netzteile, wobei dort die Steuerung im Netzteil verbaut war.
In einem Fall wo die Steuerung quasi aus ist, ist das Cooler Genie eine Art Schonung des Mainboards, da die 3 Lüfter am Cooler Genie Ihre Leistung aus einem gesonderten Stromanschluss beziehen.
Fazit
Die Frage die ja eigentlich im Raum steht, bei einem Fazit ist zu 99%, ist das Netzteil empfehlenswert.
Meiner Meinung nach ist es das für all diejenigen, die ein Netzteil mit Kabelmanagement suchen und nicht über 80€ ausgeben wollen.
Man muss allerdings ebenfalls bedenken, dass die Leistungsklasse und Preisklasse, in der die RevoBrons platziert sind, wohl die am meisten umkämpfte Klasse sind. Hier tummeln sich auch Mitbewerber wie Cougar mit den GX-S, zwar ohne Kabelmanagement, dafür mit höherer effizient, Be Quiet mit den Pure Power 10, die es sowohl mit als auch ohne Kabelmanagement gibt, ...
Im Grunde dürfte hier das Cooler Genie und auch das Dust Repelling Feature durchaus ein Argument für den ein oder anderen Käufer sein, genauso wie das Thema Kabelmanagement. Ob einem nun die Flachbandkabel gefallen oder nicht, ist dabei wohl extrem Geschmackssache. Unschön dürfte dem ein oder anderen Käufer, die im Vergleich zu den oben genutzten Mitbewerbern geringere Garantiezeit auffallen. Andererseits muss ich für mich konstatieren, entweder ein Netzteil macht gleich Zicken, oder es fällt erst deutlich später als 5 Jahre aus. Außerdem kommen z.B. Bei BeQuiet die Garantiebedingungen hinzu, dass nur der Erstkäufer die Garantie nutzen kann. Ein gebraucht erworbenes E10 hat daher also schon keine Garantie mehr. Garantiezeiten sollte man daher nicht überbewerten und vor allem auch in Relation sehen. Ein Einsenden ins Ausland, wie z.B. bei einigen Herstellern notwendig, schmälert die Freude im Garantiefall erheblich., Hier kann Enermax mit einer RMA-Adresse in Deutschland (Hamburg) also durchaus ein recht attraktives Paket bieten, was, in meinem Fall auch noch ein Versandlabel einschloss. Hier hatte ich also gar keine Kosten, sondern nur einen Minimalaufwand zum Drucken und das Glück, dass mein Postbote das Paket gleich mitgenommen hat.
Das Gesamtpaket, ein Netzteil mit relativ leisem Lüfter, viel Ausstattung, einem optisch guten Auftreten und einer, für diese Klasse, angemessenen Effizienz ist in meinen Augen durchaus als gelungen zu bezeichnen.
Vorteile:
+ hohe Wattleistung zum kleinen Preis
+ rel. leises Netzteil
+ Cooler Genie im Lieferumfang
Neutral:
o Cooler Genie nur mit PWM-Lüftern nutzbar
o Kabel komplett schwarz als Flachbandkabel
o PFC im Bereich geringer bis mittlerer Auslastung nicht auf dem Niveau des rel. alten Seasonic
o wirkt mit der strukturierten Oberfläche wertig
Nachteil:
- "nur" Bronze Standard; bei stärkerer Nutzung kann dies schnell zu einem Preisnachteil über den Mehrverbrauch führen.
Wer also im Bereich 60-80€ ein Netzteil mit Kabelmanagement, und einer Leistung zwischen 500 und 700W sucht, ist beim RevoBron durchaus richtig.