Hallo,
Ghetto Blaster original JVC - und Ihr "macht Euch Köpfe" - wie man im 1. oder 2. Versuch eine Musik-Anlage herstellt, die dann auch noch klingen soll, optimal klingen soll. In dieser Angelegenheit ist wie folgt zu berücksichtigen: In dem Forschungslabor von JVC sind hochkarätige Ingenieure und Physiker, die sich Jahrzehnte mit der NF-Technik beschäftigen. "Koffer-Radios" werden oft ohne Entwicklungsprogramm hergestellt, Hauptsache es kommt ein Ton raus, anders bei dem Ghetto Blaster von JVC. Das Ziel war, eine Musik-Anlage zu entwickeln, bei der ein physikalisch bestmögliches Endergebnis unter Berücksichtigung folgender Momente erreicht werden sollte: Batterie-Betrieb, Ausgangsleistung, Wirkungsgrad der Lautsprecher, platzsparend, wenig Gewicht, druckvoller Hifi-Klang. Diese Kriterien sind teilweise verfeindet. Bei Batterie-Betrieb darf die Ausgangsleistung nicht so hoch sein und bei druckvollem Klang könnte man hohe Ausgangsleistungen gut gebrauchen, aber muß die Ausgangsleistung hoch sein - oder? - Nein, muß nicht, vorausgesetzt, die Lautsprecher haben einen hohen Wirkungsgrad. Übliche Wirkungsgrade bei Lautsprechern, wie diese in den vorstehenden Berichten angeführt worden sind, betragen ca. 90 dB. Ein Lautsprecher, der 90 dB Wirkungsgrad hat, muß 16 Watt Verstärkerleistung bekommen, um den Schalldruck abzugeben, den ein Lautsprecher mit 102 dB Wirkungsgrad bei 1 Watt Verstärkerleistung abgibt. Die JVC-Ingenieure haben für das Vorhaben Ghetto-Blaster, extra Lautsprecher konstruiert, die extremen Wirkungsgrad von ca. 103 dB haben. Das war nicht so einfach, zwar brauchten die Lautsprecher nicht sehr hohe Belastungen verkraften, aber das war ja auch so gewollt, wegen des geringeren Stromverbrauchs. Man konnte also nach den physikalischen Gesetzen derartige Lautsprecher konstruieren, wobei erste Voraussetzungen für den hohen Wirkungsgrad, nämlich starke Magnetfelder und geringe Schwingspulendurchmesser (auch wegen der verhältnismäßig geringen Leistung), genutzt werden konnten. Bei 2 Basslautsprechern hätte man schon Gehäusevolumenprobleme gehabt, denn in engen Gehäusen ist die Resonanzfrequenz derart, dass Tiefass nicht wieder gegeben werden kann, also entschied man sich, einen einzigen Basslautsprecher zu nehmen, der dann das Gehäusevolumen so nutzte, dass die Resonanzfrequenz unterhalb 30 Hz erreicht werden konnte. Lautsprecher, Gehäusekonstruktion, Ausgangsleistung etc., wurden in mehreren Forschungsversuchen in wochenlanger Arbeit ermittelt, gemessen und statistisch erfasst und so tastete man sich an dem Optimum immer näher heran, bis schließlich nach vielen Arbeitsstunden das Konzept fest stand, wonach hergestellt werden konnte. In Einzelversuchen derartige Konstruktionen zu machen, ist nahezu unmöglich. Viele Versuche, viele Messungen und physikalische Gesetze sind zu berücksichtigen, bis ein solches Werk Ghetto-Blaster entsteht. Also sollte man es doch dabei belassen und dieses Gerät kaufen, ehe man sich einbildet, man hätte was besseres gemacht.
MfG
Klangtec