Lüfter unter Heizkörper = Manipulation?

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desMaxle

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Wenn man unter herkömmlichen Heizkörpern mit elektronischen Heizkostenverteiler 120mm Lüfter anbringt um den Luftdurchsatz zu erhöhen... ist das dann Manipulation? :d Denn so wird ja mehr Wärme abgeführt, der Heizkörper bleibt nicht solange heiß und der HKV mißt weniger...theoretisch^^
 
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Man könnte neben dem Thermometer auch nen Peltierelement anbringen, dann misst er wohl gar nichts mehr, aber ich dachte da wäre auch nen Durchflusssensor o.ä, oder messen die Dinger tatsächlich nur die Temperatur ?
 
Manipulation des Heizkostenverteilers, denn der misst ja die Temperatur des Heizkörpers. Der wiederum bleibt dann nicht solange heiß, da die wärme schneller abgeführt wurde.
@ INU :
Kommt drauf an , gibt verschiedene. Was man da genau für ein gerät hat müsste man mal googeln^^
 
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Interessante Frage ...
Ich denke, dass es keine Manipulation in dem Sinne ist, dass du deine Hausverwaltung/Stadtwerke besch***t.

Zunächst, wie funktioniert die Regelung beim Heizkörper:
Die simpelste Variante einer Regelung wäre eine Zwei-Punktregelung. Wenn die Raumtemperatur einen bestimmt Wert unterschreitet, wird das Heizungsventil (vollständig) geöffnet. Wenn die Temperatur im Raum um z.B. 2°C gestiegen ist, wird das Heizungsventil wieder (vollständig) geschlossen. Für die Heizkosten ist dann nur relevant, wie lange das Ventil offen war, also wieviel heißes Wasser du verbraucht hast.

Was geschieht durch den Lüfter:
Der Lüfter verbessert den Wärmeübergang zwischen Heizung und Raum. Der Heizkörper kann so aus der selben Menge heißem Wasser mehr Energie an den Raum abgeben bzw. braucht weniger heißes Wasser um den Raum um den selben Betrag aufzuheizen. Das Heizungsventil bleibt also nicht so lange offen. Außerdem führt es dazu, dass im Rücklauf die Wassertemperatur niedriger ist.

Fazit:
Durch den Lüfter senkst du den "Heißwasserverbrauch" und damit die Kosten für dich. Das Verhältnis von "Heißwasserverbauch"/"durch die Heizung abgegebenen Energie" wird kleiner. Damit bezahlst du also weniger Geld für die selbe Energiemenge. Die Hausverwaltung/Stadtwerke machen also ein schlechteres Geschäft. Allerdings ist das Verhältnis sowieso abhängig von der Raumtemperatur (niedrigere Temperatur führt zu einem besseren Verhältnis) und sollte eigentlich durch eine Mischkalkulation eh brücksichtigt sein.

Was man noch bedenken sollte:
Der Lüfter braucht Strom. Ich kann mir vorstellen, dass die Stromkosten den positiven Effekt auffressen, zumal ich vermute, dass der Effekt des Lüfters auch eher gering sein wird (Heizkörper sind eigentlich schon ziemlich gut von ihrer Wärmeübertragerleistung). Je nach Stärke des Lüfters kann es auch sein, dass die Luft so schnell bewegt wird, dass es unangenehm ist. Die große Kunst bei der Gebäudeklimatisierung ist es nämlich wenig Luftbewegung zu verursachen, da man sich als Mensch sonst schnell dadurch gestört fühlt.
 
Die meisten Heizkostenverteiler Messen die Temperaturdifferenz zwischen Heizkörper und Raumluft über der Zeit. Das wird dann integriert und zum Verbrauch umgerechnet.

Die heute und schon seit einigen Jahren (20-30?) üblichen Thermostate regeln stufenlos. Da ist eine Flüssigkeit drin die sich ausdehnt und zusammenzieht und damit das Ventil steuert.
Wenn man jetzt ein Lüfter an den Heizkörper anbringt, dann wird die Raumluft einfach schneller warm und das Thermostat macht eher zu. Der Heizkörper wird schneller wieder kalt.

Das ganze wird den gemessen Verbrauch senken, weil der Heizkörper kürzer warm ist um die Raumluft zu erwärmen. Ein bessere Luftdurchsatz senkt also den tatsächlich gemessen Verbrauch, deswegen sollte man die Heizkörper auch nicht abdecken und ab und zu mal innen reinigen. Das wird mehr bringen als der Lüfter der auch noch Strom braucht.
 
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Genau wir haben die Dinger, die nicht den Durchfluss messen, sondern Temperaturdifferenz zwischen Zimmer und Heizkörper. Und da scheint es echt was zu bringen...hab einiges im Netz dazu gefunden. Den Stromverbrauch kann man m.M.n vernachlässigen. Theoretisch müssten die Lüfter ja nur anspringen, wenn der Heizkörper grade wieder losglüht, könnte man über einen Thermoschalter regeln. Zum Thema ''Bescheißen" hab ich folgendes gefunden: Wenn die Heizkosten, sowie bei uns, über die Verteiler und über die Wohnungsfläche abgerechnet werden (Verhältnis 50:50) dann gehen die eigens optimierten Heizkörper auf Kosten der Mitmieter. Man hat schließlich einen bestimmten Wert verbraucht, aber die Verteilen haben weniger gemessen. Damit bleibt ja auch der Gesamtverbrauch des Hauses gleich und dieser wird dann auf die Fläche verteilt, sprich der Preis pro Fläche erhöht sich für alle.
 
Sorry, dass ich den Thread nochmal rauskrame aber ich möchte diesen Bullshit nicht so stehen lassen. Mich regt es dermaßen auf, dass Leute ohne jegliches Hintergrundwissen so einen Quark von sich geben und andere in die Irre führen.

Die Frage lässt sich mit klarem Ja beantworten. Aber wer wird hier betrogen? Deine Nachbarn und nicht der Energielieferant!

Ein Heizkostenverteiler hat die Aufgabe die Kosten der gesamten verbrauchten Energie eines Hauses bzw. Aufganges (je nachdem wie die Heizkessel/Fernwärme aufgeteilt sind) zwischen den Mietern „gerecht“ zu verteilen.

Beispiel: Ein Mehrfamilienhaus mit 6 Mietern hat einen Hauptzähler (muss geeicht werden), der sehr genau die Gesamtenergie ermittelt. Diese Energie muss von den 6 Mietern bezahlt werden. D.h. der Energielieferant bekommt seine Kohle so oder so. Nehmen wir an, es sind 3000 € an Kosten entstanden. Natürlich könnte man einfach die 3000 € durch 6 teilen, aber dann würden einige aufschreien und sagen, dass sie weniger heizen als die anderen. Ok, da es sehr aufwendig wäre jede Wohnung bzw. Heizkörper mit einem Wärmemengenzähler zu versehen (Außerdem müssen ja die Verluste durch Heizrohre, Pumpen etc. auch bezahlt werden), hat man diese Variante mit den Heizkostenverteiler (wo der Name einiges schon aussagt) ins Leben gerufen, damit jeder „gerecht“ seine verbrauchte Energie bezahlt. Betrügen geht also nur, wenn nur ein Paar Leute dies machen und man seine Nachbarn hasst. Wenn alle 6 Einwohner gleichermaßen betrügen dann zahlt man genau das gleiche wie vorher, da alles relativ ausgeglichen wird! Sicher müssen auch die Leute zahlen, die gar nicht heizen, da die Leute die heizen diese Person auch mit Wärme versorgen. Somit werden 30-50% der Gesamtkosten nach Fläche aufgeteilt und die restlichen 50-70% nach den HKV. (http://www.heizspiegel.de/richtig-heizen/heizkostenabrechnung/#c86315). Das ist deshalb so, weil wenn man einen Nachbarn hat, der überhaupt nicht heizt, ihm sonst seine bezahlte Wärmeenergie über die Wände schenken würde.

Der Heizkostenverteiler misst 2 Temperaturen (2 Sensoren HKV), nämlich die Heizkörper- und Raumtemperatur. Jeder HKV wird für jeden Heizkörper parametriert, d.h. die Geometrie des Heizkörpers geht hier in die Rechnung mit ein. Sonst wäre es nämlich schwachsinnig, da nur mit der Temperaturdifferenz ist es keine Aussage darüber wieviel Energie man verbraucht hat, da ein kleiner HK bei gleichen Delta-T weniger Energie umsetzt als ein großer HK. Aus diesen Angaben (Delta-T und Heizkörpergeometrie) lässt sich die Leistung des HKs ermitteln und über Zeit integriert die verbrauchte Energie.

Das will heißen, wenn ich die Leistungsfähigkeit des Heizkörpers erhöhe und diese aber nicht in dem Zähler berücksichtigt ist, entnehme ich mehr Energie als es vom Zähler registriert wird. Wer schon mal Passiv- und Aktivkühler von einer ähnlichen Leistungsbilanz gesehen hat wird deren enorme Größenunterschiede bemerkt haben. Ein Passivkühler würde mit einem Lüfter abnormal mehr Wärme abgeben als ohne. Die PC-Lüfter, die ca. 90 m³/h Luft umwälzen haben eine Leistung von ca. 1-2 W (manche Geräte haben im Standby mehr). Diese Stromenergie steht verhältnismäßig zu der Wärmeenergie wie etwa ein Sonnenblumenkern zu einer Grapefruit.

Am besten hat der biaaas geschrieben. Man heizt den gleichen Raum viel schneller auf und spart damit Energie. Das geht über ein Perpetuum Mobile sogar hinaus.
Leistung= Arbeit(Energie)/Zeit.

Na gut, bei manchen kommt das Wasser und der Strom ja aus der Wand heraus ;)

Ich kann nur Tipps geben wie man sich selber nicht bescheißt. Man sollte die Heizkörper nie bedecken oder Wäsche darauf trocknen, da dadurch die Wärmeübertragung enorm verschlechtert wird, wobei es vom Zähler nicht berücksichtigt wird. Auch Vorhänge oder zugestellte HK liefern weniger Leistung, es muss länger geheizt werden und man bezahlt über die tatsächlich verbrauchte Energie hinaus.

Es gibt tatsächlich bessere Möglichkeiten den Zähler unerkannt zu Manipulieren, aber das werde ich sicher nicht im Netz posten und ich halte es moralisch als sehr bedenklich wenn man seine Nachbarn, also normale Menschen wie Du und ich, bescheißt.
 
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Der letzte Absatz ist wirklich peinlich. Hätte ich noch mal lesen sollen. Da ist wohl etwas durcheinander gekommen.
Ich habe das mal geändert.
 
Aber wirklich schön, dass wir das nach fast 3 Jahren mal geklärt haben.
 
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