Lagern einer HDD

Rickyman

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23.02.2010
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Hallo,
ich möchte einige Daten, die ich so gesehen nicht mehr aktiv benötige "einlagern". Dabei dachte ich an eine
neue 1TB-HDD, die ich formatiere und extra prüfe. Dann kommen die Daten (Bilder, Musiktitel, Filme,...) drauf.

Aber wie und wo lagert man die Platte dann am besten?


Oder gibt es eine bessere Alternative für ein solches Vorhaben?


Grüße und Danke
 
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Die Langzeitlagerung von HDDs würde ich vermeiden, die sind dafür nicht gemacht. Dazu schreibt Seagate z.B. hier und auch in einigen anderen Product Manuals:
Wenn also die Lagerbedingungen nicht eingehalten werde, sind 90 Tage und zwar in der ungeöffneten Originalverpackung, sonst bestenfalls 1 Jahr. Nach dem Öffnen sollten HDD nicht länger als 30 Tage stromlos sein.

Bei der neuen Barracuda Pro 10TB mit Heliumfüllung schreibt Seagate:
Also hier nur ein halbes Jahr in der ungeöffneten originalen Versandverpackung von Seagate und sonst 2 Monate, nur bei optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr.

HGST schreibt für die Megascale:

Wie es bei WD aussieht, könnten uns ja mal die WD Mitarbeiter hier im Forum erzählen.
 
Hallo Holt,
ich schließe mich dem zweiten Teil der Frage an: welche Alternativen gibt es? Vor Jahren waren das noch Magnetbaender, ist das heute auch noch so? Damals ging man von 10 Jahren Haltbarkeit aus, wenn man einige Nebenbedingungen einhielt.

Gesendet von meinem ARIA mit Tapatalk
 
Ich finde HDDs trotzdem am sinnvollsten und werde das selbst so machen. Diese Angaben sind nur Richlinien, die man zwar ernst nehmen sollte aber noch lange nichts aussagen. Gibt Platten die lagern Jahre und alles funktioniert. Ich würde dennoch ein Backup machen.

Persönlich werde ich den Weg mit HDD Lagerung riskieren und das wichtigste auch auf ACD online haben. HDDs in einem Festplattenkoffer und zur Inbetriebnahme ein Duo Dock.

von wechselbaren Medien oder gar Bändern zuhause halte ich gar nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Richtlinien sagen nicht, dass die HDD danach zwangsläufig kaputt ist, dass ist richtig. Es bedeutet aber, dass man sich auch nicht darauf verlassen kann, dass sie noch funktioniert. Das Beste ist, die HDDs regelmäßig zu nutzen, die Daten zu prüfen und nach einigen Jahren, HDDs sind ja nur für 5 Jahre Nutzungsdauer ausgelegt, dann auf eine neue HDD umzukopieren. Natürlich sollte immer ein Backup vorhanden sein, also im Zweifel zwei USB Platten mit den gleichen Daten die dann im Wechsel entsprechend behandelt werden, z.B. alle 6 Wochen eine Prüfen. Es kommen ja meist auch neue Daten dazu die man sichern will, was man dann gleich mit erledigen kann.

Bänder sind eine Möglichkeit, nur haben Bänder das Problem der Lesegeräte, diese können meist nur maximal Generationen lesen und altern selbst ja auch. Was nutzt ein 10 Jahre altes Band im Schrank auf dem die Daten noch stehen, wenn das alte Tape Laufwerk nicht mehr funktioniert und die aktuelle Generation die alten Bänder nicht mehr Lesen kann? Also muss man auch dort im Zweifel die Daten regelmäßig auf eine aktuellere Generation von Medien umkopieren.
 
Wie heben Unternehmen 10 Jahre lang ihre Daten revisionssicher auf? Ich habe in diesem Zusammenhang mal etwas von WORM gelesen... das Finanzamt verlangt das anscheinend so. Was ist technisch ein WORM? Wikipedia oder Google werfen dazu wenig erspriessliches aus.

Gesendet von meinem ARIA mit Tapatalk
 
Die Langzeitarchivierung digitaler Daten ist ein Thema für sich und kein leichtes, denn es gibt keine einfachen Lösungen dafür. Es gibt optische Medien deren Hersteller eine lange Haltbarkeit versprechen, nur bleibt auch da das Risiko der Lesegeräte, ohne die kein Medium etwas nutzt.

Zumindest für Heimanwender ist die besten Lösung in meinen Augen die Daten nicht zu lange auf ungenutzten Platten irgendwo legen zu lassen, sondern (auch) auf einem lebenden System wie dem NAS/Heimserver zu halten, welches natürlich regelmäßig gepflegt und nach entsprechender Zeit aktualisiert werden muss. Das ist nicht unbedingt billig, aber es war eben noch nie billig größere Datenmenge sicher und vor allem lange aufzubewahren.
 
Hm, scheint ein aktuelles Thema zu sein :)

Gibt es denn Dienstleister die so etwas anbieten? Also auch mit Datensicherung und Garantie. Was kostet das? Wer macht das?

Zu den HDDs habe ich mittlerweile auch die unterschiedlichsten Angaben gefunden. Das ist eher nicht belastbar; müsste man das Risiko halt eingehen.

Gab es nicht mal von Verbatim eine DVD die 100 jahre halten soll? Einen guten Player kann man ja notfalls "einmotten" wenn die DVD-Technik auslaufen sollte.

Grüße

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Hm, scheint ein aktuelles Thema zu sein :)

Gibt es denn Dienstleister die so etwas anbieten? Also auch mit Datensicherung und Garantie. Was kostet das? Wer macht das?

Zu den HDDs habe ich mittlerweile auch die unterschiedlichsten Angaben gefunden. Das ist eher nicht belastbar; müsste man das Risiko halt eingehen.

Gab es nicht mal von Verbatim eine DVD die 100 jahre halten soll? Einen guten Player kann man ja notfalls "einmotten" wenn die DVD-Technik auslaufen sollte.

Grüße
 
Ein WORM-Medium ist ein Medium, das sich nur genau 1 mal beschreiben lässt, aber bliebig oft auslesen lässt.
Eine klassische CD-R/DVD-R ist also ein WORM-Medium, eine CD-RW/DVD-RW dagegen nicht.
Es gibt auch bei Bändern WORM-Medien.
Beispielsweise LTO ab LTO 3.
LTO-Bänder haben einen kleinen Chip eingebaut, in dem diverse Parameter des Bandes stehen.
Bei WORM-Bändern verweigert die Firmware im Laufwerk ein Ändern oder Überschreiben der Daten.
Theoretisch könnte man das aber aushebeln, in dem man z.B. die Firmware eines Laufwerks manipuliert.
Zur Aufbwahrungsfrist: Die Gesetze schreiben vor, das man den Inhalt der Datenträger innerhalb angemesserer Frist lesbar machen muß.
D.H., hat man ein altes System, muß man die entsprechenden Laufwerke eben mit den Speichermedien aufbewahren.
Was LTO angeht:
Die Laufwerke können alle 1 Generation älter noch schreiben und sogar 2 Generationen älter noch lesen.
Ein aktuelles LTO-7 kann also auch LTO-6 schreiben und LTO-5 lesen.
 
Einen guten Player kann man ja notfalls "einmotten" wenn die DVD-Technik auslaufen sollte.
Nur das Kunststoffe und Gummi auch altern, dann werden die hart und spröde und der Player funktioniert nicht mehr, die FW steht bei dem in einem NAND oder NOR und kann verloren gehen und selbst wenn das nicht passiert, muss man nach den vielen Jahren immer noch einen Rechner mit passenden Anschluss finden und ggf. einen passenden Treiber und auch das Filesystem muss noch unterstützt werden bzw. braucht man SW die das Format in dem die Daten abgelegt wurden, auch noch versteht. Wie Du siehst gibt es da eine Menge Unbekannte in der Gleichung.
 
Es gibt spezielle DVD-R und DVD-Brenner für Archivierungszwecke. Ein Rohling kostet etwa vier Euro, dafür erfüllen sie strenge Qualitätsnormen (ISO/IEC 109995). Bei guter Lageriung halten sie Jahrzehnte. Die Brenner sind auch nicht billig, Tester erlauben eine Qualitätsprüfung der DVDs.

Archiv-System | c't Magazin

Problematisch ist aber auch, ob man in Jahrzehnten mit den Datenformaten noch etwas amfängt. Ein Forschungsthema in Bibliotheken und Archiven.
 
Gibt es denn Dienstleister, die online speichern (Cloud?) und dabei eine Verfügbarkeit/Sicherung und dergleichen garantieren?
Oder ist das immer meine persönliche Angelegenheit?
 
cloud wird wohl bei der Datenmenge etwas teuer. Würde ich eher in Betracht ziehen, wenn du weiterhin auch zugriff auf die Daten brauchst.

DVDs und Schließfach ist da schon sinniger
 
Wieso teuer? Ich finde ACD unlimited für 60€ im Jahr nicht wirklich teuer. 100% darauf verlassen als einziges Speichermedium würde ich mich jetzt nicht, aber als Backup ist das ein super Angebot.
 
Eben, man kann sich auf kein einzelnes Speichermedium (was auch ein RAID oder einen Cloud Anbieter einschließt) verlassen und sollte die Daten daher immer auf mehr als einem halten. Sollte bei einem Cloud Anbieter der Worst Case eintreten, dann kann er Dir die Daten auch nicht mehr liefern, sondern wird Dir allenfalls das Geld erstatten und ich würde vermuten das man in deren AGBs auch entsprechende Klauseln findet.
 
Ausserdem muss man bedenken, dass ein Cloud-Anbieter auch Konkurs gehen kann. Dann ist der von Heute auf Morgen offline und Deine Daten unerreichbar.

Was in den AGB stand ist dann vollkommen egal. Die sind nur noch Makulatur.

Bei Google oder Microsoft vielleicht nicht so wahrscheinlich, aber bei kleineren, die mit niedrigen Preisen um Marktanteile kämpfen, kann das schon mal passieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
OK, also besser selber "lagern". Eventuell eine Kombination aus HDD und DVD; ich denke damit kommt man für den Normalfall
schon recht weit; insbesondedere auf den Preis bezogen.

Grüße
 
Zwei Anwendungsszenarien sehe ich hier:

Das "perfekte" Langzeitmedium finden mit dem du die nächsten Jahre/Jahrzehnte auf der sicheren Seite bist
Vorteile:
- halbwegs sicher über langen Zeitraum

Nachteile:
- sehr teuer
- sehr unflexibel
- Schnittstellenproblem (Lesegerät vorhalten, immer wieder auch neue Adapter kaufen)
- die veraltete Technik bremst aus
Stell dir du wolltest heute alte Kassettenaufnahmen oder 5,25″ Disketten anhören/abrufen. Oder Aufnahmen auf VHS am neuen Fernseher ansehen ...
Technik: Bandlaufwerke (LTO zb), bereits erwähnte Archiv-Brenner


ODER


mit wiederkehrenden Aufwand das Medium für deine Daten erneuern.
Vorteil:
- verhältnismäßig günstig
- Kompatibel zum aktuellen Stand der Technik

Nachteil:
- erhöhter Zeitaufwand
- Regelmäßige Kontrolle
- eigentlich funktionierende Backups werden unnötig
- sich mit neuer Technik auseinandersetzen (wirklich ein Nachteil?)

Ich würde diese Variante empfehlen.
Technik:
Du kannst externe Festplatten mit Online-Backups kombinieren (wenn einer der beiden Backups kaputt ist, das andere wiederherstellen).

Auch als Langzeitarchivierung interessant: Amazon Glacier (Quasi ein LTO-Band in der Cloud)
https://aws.amazon.com/de/glacier/
 
Danke für den Hinweis auf Amazon Glacier. Kannte ich noch nicht.
Gar so günstig ist es allerdings nicht: 0.004 $/GB im Monat = 48 $/TB im Jahr.

Dafür kann man jedes Jahr locker eine neue Platte kaufen.

Das Lesen der Daten (jeder “Abruf“) kostet zusätzlich 40 $/TB. Mit dieser Abrufvariante stehen die Daten nach 3 - 5 Stunden bereit. So schnell habe ich auch die Festplatte herausgekramt. :d
 
Zuletzt bearbeitet:
Große Datenmenge sicher und erst recht auf lange Zeit aufbewahren zu wollen, war noch nie billig!
 
Wenn man Jahrhunderte anpeilt, würde ich zu Papier raten. Man muss es zwar vor Feuer und Wasser schützen, aber das ist bei elektronischen Medien auch nicht anders.

Für Jahrtausende greift man am Besten zu Tontafeln oder ritzt in Steinplatten.

:d
 
Ich wollte auch gerade ein ähnliches Thema dazu schreiben. Ich hatte mir vor ca. 4 Jahren ein Notebook gekauft. Hab die HDD gegen eine SSD getauscht. Auf der HDD war Win8 drauf. Nun mal wieder getestet, kann sie nicht starten, jedoch von einen anderen Betriebsystem zugreifen. Es kommen Fehlermeldungen beim anschließen, aber Daten darauf kann ich noch lesen.

Zum Thema: Als Langzeitspeicher wird auch gerade an DNA gearbeitet. Diese hat eine sehr hohe Datendichte und man kann sich sicher sein, dass die Menschheit diese in Zukunft noch lesen kann. Was bei so ziemlich allen anderen modernen Datenspeichern nicht der Fall ist.
 
Schon etwas angestaubt der Threat hier, aber was haltet ihr von M-DISC?
Seit dem ich vor bummeligen 2 Jahren so ein Laufwerk aus einer Schlachtung eines Defekten PCs über habe steht es auf meiner to do Liste.

Einziges Hindernis: Erstmal die eigenen Daten aufräumen und wichtiges identifizieren.

Wenn man nie ein gutes Speicherkonzept/ Ablagestruktur hatte ist das ganz schön chaotisch...
 
Wie heben Unternehmen 10 Jahre lang ihre Daten revisionssicher auf? Ich habe in diesem Zusammenhang mal etwas von WORM gelesen... das Finanzamt verlangt das anscheinend so. Was ist technisch ein WORM? Wikipedia oder Google werfen dazu wenig erspriessliches aus.

Gesendet von meinem ARIA mit Tapatalk
Write once Read many laut dem ersten google Treffer :P
Heißt, das Medium kann nur ein Mal beschrieben werden, ist also gegen Überschreiben geschützt, nichts Anderes.
Dazu kommt dass es Unternehmen gibt die längere Aufbewahrungsfristen haben, nach ISO irgendwas sind das 15 Jahre.
 
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