Leiser, sparsamer, billiger, sicherer Homeserver

gexxo

Neuling
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02.10.2006
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Hallo zusammen,

der Titel nennt bereits die Hauptanforderungen.

Ich möchte einen Homeserver, d.h. einfach eine Linux-Kiste die ich als kleinen privaten Web-, File-, Database-, und Videostreaming server benutzen will.

Da ich nicht weiss wo ich ihn hinstelle, soll er relativ leise sein, am schönsten wäre passiv gekühlt oder eben ein bis zwei ganz langsame großer Lüfter. Das korreliert auch mit der nächsten Anforderung: Da er immer läuft, soll er möglichst wenig Strom schlucken, vor allem wenn er idle ist.

Er sollte mindestens das gleichzeitige Streamen von zwei HD Filmen schaffen, falls meine Freundin und ich mal unterschiedliche Sachen sehen wollen.

Vom preis her hatte ich "billig" geschrieben. D.h. aber eher gutes Preis-Leistungsverhältnis. Ich will keine Edelfeatures die nur kosten, wichtig sind die Anforderungen und die möglichst billig :).

Vom Speicherplatz hatte ich an 4 x 2TB SATA gedacht. (Ja ich weiss, jetzt mit Thailand ist das schon nicht sooo billig ;) ).

Nun zur Sicherheit (safety):
Die Daten sollen einigermaßen sicher sein. Klar mache ich mal ein Backup der wichtigen Daten und das wichtigste habe ich sowieso in der cloud. Ansonsten soll der Server aber trotzdem bei Hardwareausfällen die Daten behalten, also RAID. Damit auch das Ableben des Raidcontrollers überstanden wird hatte ich einfach an ein RAID 1 gedacht, also hätte ich 4TB komplett gespiegelt. Da sollten doch die Daten einzelner Platten auch ohne RAID lesbar sein oder?

Zwei Hauptfragen stellen sich mir:

Welches mainboard/CPU ist billig, sparsam und reicht aber für streaming und kleinere webserver / datenbank tasks?

Hardware RAID oder Linux Software RAID? Falls Hardware RAID welcher Controller? Wo liegen die Vorteile, vor allem in meinem Fall (die allgemeinen Vor- und Nachteile von Harware vs. Software RAID kenne ich).
 
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So ich gehe nun mal von aus dass du günstig meinst nicht billig ;).

Zu den Anforderungen. Gibt es irgendwelche Features die sein müssen (aka AES-NI oder VT-x/d?)

Gibt es irgendwie eine Obergrenze an Geld was du ausgeben möchtest? Wenn es echte Server Hardware sein soll musst du (ohne Festplatten und (vll) Controller) mit ca 450 Euro rechnen. Günstig genug? ^^

Was ich jetzt mal so in den Raum werfe, ich würde Softwareraid auf Linux und RaidZ (was ja auch SoftRaid ist) auf Opensolaris etc. Der HardwareController lohnt sich mMn nicht in so einem System. Zum anderen Falls dir wirklich mal das MB oder so um die Ohren schlägt gibt es keine Probleme das Raid an nem anderen Rechner zu bekommen (naja bei HW Raid halt auch nur solange der RaidController nicht ausfällt).
 
Hi,

auf Raid würde ich in diesem Fall verzichten, weil Du keine hohe Verfügbarkeit im Fehlerfall brauchst. Stattdessen lieber ein gutes Backup. Die Ausfallwahrscheinlichkeit unabhängig von der Verfügbarkeit erhöht sich bei Verwendung eines RAID eher, da weitere Fehlerquellen abseits der Festplatten und Dateisysteme hinzukommen. Also lieber weglassen und ein funktionierendes Backup aufbauen.
'Die Cloud' ist dafür m.E. nur geeignet wenn Du 100MBit download hast, sonst dauert die Wiederherstellung bei diesen Datenmengen zu lange. 4TB online Backup dürften Dich darüber hinaus auch ein bisschen was kosten :-)

Das mit dem Streaming sollte kein Problem sein, heißt aber dass möglichst Gigabit Anbindung zur Verfügung stehen und auch funktioniern muss (Netto-Bandbreite!). Außerdem sollte die CPU das schultern können (Atom oder A-350 würde ich also hier lieber nicht nehmen).

Zur Sicherheit: Hier müsstest Du mal genauer definieren, was Du damit genau meinst. Das mit dem RAID klingt fast ausschließlich nach Datensicherheit im Sinne von Ausfallsicherheit. Wenn die Kiste vom Internet aus erreichbar sein soll, lohnt es sich evtl. da noch den ein- oder anderen Gedanken dran zu verschwenden.

Wenn auf einem solchen Server private Dateien - sowas wie Unterlagen etc. Fotos und zusätzlich auch noch Filme liegen (selbst wenn Du die Original-DVDs dazu hast), würde ich persönlich auch eine Festplattenverschlüsselung (hier also LUKS oder truecrypt) in Betracht ziehen.

Grüße
nrd
 
Hi,

ich habe ähnliche Vorhaben wie der Threadersteller und mich würde mal interessieren wie du so ein Backup lokal aufbauen würdest. Des weiteren frage ich mich wie viel CPU Power ich brauche bei 2,3 oder 4 Festplatten mit Truecrypt noch schnell genug zu arbeiten. Die Prozessoren mit Hardwarebeschleunigung sind ja alle sowohl teuer als auch viel zu groß für so eine kleine Maschine.

Für mich wäre das mit dem Webserver auch nur experimentell bzw. zur Entwicklung und von daher würde da quasi nie jemand drauf zugreifen. Muss man dann tatsächlich ne größere CPU rein bauen nur um den Webserver und evtl. ne Datenbank im idle Modus laufen zu lassen? Hab irgendwo gelesen, dass es von Intel noch einen anderen Prozessor gibt der besonders sparsam im Idle modus ist. Kann mal jemand eine besonders energiesparsame Variante vorstellen, die wirklich grade so ausreicht um performant die Festplatten zu bedienen und den Webserver zu ideln?

Danke und Gruß!
 
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Zum Backup:

Ich würde das lokal mit rsync aufbauen, so dass eine Spiegelung existiert, bei der aber Fehler, egal wodurch verursacht (Benutzer, Hardware..), z.B. nur alle 24 Stunden auf die Spiegelung übertragen werden anstatt sofort. Bei einem solchen Setup lassen sich im Fehlerfall die Spiegelungs-Platten umstecken, hochfahren und (in der Realität: fast :confused: ) alles läuft relativ schnell wieder.

Zu der CPU:
Für einen webserver zum Testen (http) reicht ein Atom. Mein Hinweis oben zielte darauf ab, dass erstens Samba ziemlich viel CPU-Last macht und zweitens von zwei Rechnern gleichzeitig HD-Material ruckelfrei gezogen werden soll, während möglicherweise nebenher noch was gezippt wird, das Backup läuft o.ä.. Wenn das dann noch über Samba passieren soll, wirds mit dem schnellen Netzwerk schnell eng.

Was die Verschlüsselung anbelangt: Wenn Du von der wirklich rein gar nichts merken willst, reicht meines Erachtens ein Monocore nicht mehr aus und es muss ein Dualcore her, besonders viel Power benötigt man dafür jedoch nicht, zumindest nicht wenn wie bei Dir beschrieben das System im Prinzip im Single-User-Mode betrieben wird.
Viel Power braucht man für Crypto nur, wenn es viele Benutzer gleichzeitig sind, die z.B. per SSL auf websiten mit viel traffic zugreifen.
Wenn Du bereit bist, kleine Performanceeinbußen in Kauf zu nehmen, kannst Du als webserver sogar einen Atom nehmen, die Verschlüsselung macht der schon auch noch nebenher irgendwie. Das Netzwerk ist dann halt nicht mehr ganz so schnell, aber wie gesagt - bei einem oder einer handvoll Usern..

Persönlich würd' ich bei der preiswerten Variante zu einer günstigen stromspar-CPU wie z.B. AMD X2 XXXe (webserver etc.) greifen, damit da noch ein bisschen Luft ist. Wenn da schnell gestreamt werden soll, inkl. Verschlüsselung und Zusätze (quasi Homeserver für Multimedia und Storage) würd ich schon zu einem kleinen Intel Sandy Bridge Dualcore raten. Beide brauchen wenig Strom und haben schon relativ viel Dampf, sind halt ne andere Leistungs- und Preisklasse.

Noch eine Frage an den TE: Kommt das oft vor, dass Ihr zwei unterschiedliche HD-Filme gleichzeitig schaut? ;)
Ich würd da die Kohle lieber anders investieren und bei der Leistung ein bisschen Abstriche machen, bevor ich mir da so einen Boliden als Streaming Server hinstelle, nur für den Fall dass vielleicht mal irgendwann... just my 2 cents
 
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Zum Backup:

Ich würde das lokal mit rsync aufbauen, so dass eine Spiegelung existiert, bei der aber Fehler, egal wodurch verursacht (Benutzer, Hardware..), z.B. nur alle 24 Stunden auf die Spiegelung übertragen werden anstatt sofort. Bei einem solchen Setup lassen sich im Fehlerfall die Spiegelungs-Platten umstecken, hochfahren und (in der Realität: fast :confused: ) alles läuft relativ schnell wieder.
Für nen rsync bräuchte ich ja dann noch einen zweiten rechner der als client agiert und das backup aufnimmt oder meinste das intern von einer platte zur anderen zu spiegeln wie bei RAID1? Könnte ich nicht die readgeschwindigkeit erhöhen wenn ich zwei oder 4 platten auf RAID1 direkt spiegeln lasse?
 
rsync hat nichts mit Spiegelung und Raid zu tun. Rsync kopiert einfach nur Dateien. Bei RAID wird die gesamte Partition verwendet.

RAID1 hat max. 2 Disks.
 
Ja Du bräuchtest für rsync ein weiteres Gerät. Ist aber bei jedem Backup so, und das brauchst Du ja sowieso, egal ob mit oder ohne RAID. Du kannst das Backup natürlich auch anders machen, aber um das separate Gerät wirst Du nicht herumkommen, sonst ist es kein Backup. :-)

Grüße
nrd
 
Hallo gexxo,

da die Frage alle paar Monate mal aufkommt, habe ich mich mit Software-RAID für Linux auseinander gesetzt. Ich selbst setze Software-RAID unter Linux seit acht Jahren ohne totalen Datenverlust ein. Als Argumentationsgrundlage für das Warum habe ich drei Dinge, die du dir durchlesen kann, um rauszufinden, ob es das ist, was du brauchst:

1. Vor- und Nachteile _konkret_ und Funktionsumfang von Software-RAID
Linux Software-RAID für unternehmenskritische Anwendungen » Falks Blog
Am besten du fängst bei "Probleme mit Software-RAID" an zu lesen.

2. Konvertierungs-Matrix - Von wo nach wo geht Online-Konvertierung?
Linux Software-RAID Konvertierung » Falks Blog

3. Ein Kernel der Für die Kombination mdadm+dm-crypt+XFS otimiert ist und mit dessen Konfiguration ich das seit 2003 mache
Debian Spezialkernel für Fileserver: raidcrypto » Falks Blog

Grüße aus dem E-Keller

---------- Beitrag hinzugefügt um 17:52 ---------- Vorheriger Beitrag war um 17:43 ----------

Hallo,

Wenn Du bereit bist, kleine Performanceeinbußen in Kauf zu nehmen, kannst Du als webserver sogar einen Atom nehmen, die Verschlüsselung macht der schon auch noch nebenher irgendwie.

du triffst es auf den Kopf, schon noch irgendwie.

Hast du diese Konfiguration wie du sie vorschlägst auch nur ein einziges mal benutzt? Zur Strafe für solches Halbwissen solltest du mal.

Ohne sonstige Dinge, die ein Atom tut, schafft er ca. 18 bis 31 Mbyte/sec Maximaldurchsatz (Benchmark für Festplattenverschlüsselung). Ein bischen zufällige Zugriffe dazwischen (Logfiles, System, ...), oder mehrere Datenströme und der Durchsatz bricht enorm Richtung 4-5 Mbytes/sec ein. Ja, ich habs ausprobiert.

Kleiner Dual-Core klingt schon besser, ich würde aber bei den Preise heutzutage zum kleinsten Prozessor mit AES-NI raten. Dann ist man das Problem los.

Grüße
 
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