[User-Review] Lesertest: Alphacool Core Ocean T38 CPU AIO 120MM

Hallo Community,

vor Kurzem wurde hier im Forum die Möglichkeit offeriert, eine der neuen Alphacool Core Ocean T38 CPU AIOs zu testen.
Da das Glückslos unter anderem auf mich fiel und das Paket heute unbeschadet den Transportweg zu mir fand, werde ich in diesem Thread meine Testergebnisse veröffentlichen.
Stück für Stück wird sich hier in den nächsten vier Wochen die ein oder andere Info und natürlich das ein oder andere Testergebnis wiederfinden.


Was ist eigentlich eine AIO?

Wer schon einmal mit Wasserkühlungen zu tun hatte, wird sich sicherlich ob der vielen Komponenten im Kreislauf gewundert haben.
Als Mindestanforderung für diesen Kreislauf gelten im Allgemeinen: der CPU-Kühler, der Radiator, die Schläuche/die Röhren, das Fluid und eine Pumpe.

Als ich 2004 mit Wasserkühlung begonnen habe, waren Tauchpumpen aus dem Aquariumbereich, Laborschläuche, knuffige Push-In-Adapter aus dem Druckluftbereich und einfache Aluminiumröhren oder kleine KFZ-Wärmetauscher als Radiator keine Seltenheit und so mancher Veteran wird sich noch an diese Zeit erinnern können. Passenderweise war dann meine erste, richtige Wasserkühlung ein Alphacool Starterset mit Alhacool NexXxos XP für Sockel 775, Eheim 600 Tauchpumpe im runden Acrylbehälter und 120 mm Radiator aus dem Vobis-Computergeschäft aus der Umgebung, weil der "gute" alte Pentium IV 3,0E mit normalen Mitteln nicht leise kühl zu bekommen war...
Noch heute nutze ich in vielen meiner PCs eine Wasserkühlung; Grafikkarte und Board sind bei dem ein oder anderen ebenfalls im Kreislauf. Und wenn man es genau nimmt, werkelt mit dem Watercool MoRa 2 zumindest noch ein Radiator im Haus, der, wenn mich nicht alles täuscht, seine weit entfernten Ursprünge ebenfalls im KFZ-Bereich hat :fresse:.

Aber bevor wir uns nun all zu weit von der Fragestellung entfernen, ist die Planung, Verschlauchung und natürlich die Kostenfrage für viele ein Ausschlusskriterium für eine solche, althergebrachte Wasserkühlung.
Schon vor etwa 10 Jahren fanden sich deshalb die ersten sogenannten All-In-One-Komplettlösungen am Markt ein. Diese waren, wie der Name bereits suggeriert, mit allen wichtigen Komponenten zu einem fest verschlauchten und verschlossenen Kreislauf mit minimalem Platzbedarf zusammengefügt. Ausgleichsbehältnis, Radiator, Pumpe und Kühler sind so meist in lediglich zwei Einheiten kombiniert und mit Schläuchen verbunden. Dadurch war zum Einen eine deutliche Kostenreduktion der zu kühlenden Komponente möglich (CPU oder GPU), zum Anderen musste auch ein deutlich geringerer Montageaufwand betrieben werden. So reichte ein 120 mm AIO-Kühler aus, um bspw. eine AMD Radeon Fury ausreichend (leise) zu kühlen. Dieser war bereits ab Werk an der Grafikkarte montiert und benötigte lediglich einen freien 120 mm Lüfterplatz im Gehäuse.
Mit der Zeit verbesserten sich mit zunehmenden Marktteilnehmern nicht nur die Qualität. Auch die Einsatzfelder solcher Lösungen sind deutlich gewachsen. Moderne Highend-CPUs benötigen gar eine derart potente Kühlung, dass AIOs nicht mehr nur Nischenprodukte und für einen kühlen Betrieb nahezu unerlässlich sind. Selbst Urgesteine der Leistungsfähigkeit innerhalb der Luftkühler, wie der Noctua NH-D15, kommen da schon an ihre Grenzen.

Wieso eigentlich Core?

Über die letzten Jahre wurden AIOs immer weiter verbessert. Wie bei "richtigen" Wasserkühlungen hielten Kupferradiatoren, Fluidnachbefüllung und Erweiterbarkeit Einzug. Diese verbessern allerdings nicht nur die Leistung, sondern erhöhen auch den Preis der Kühllösung. Mit der Core Ocean T38-Reihe möchte Alphacool nun eine kostenoptimierte und damit günstigere Einstiegslösung bieten.
Statt teurem Kupfer wird hier etwas günstigeres 3003er Aluminium für den Radiator verwendet. Der Kühlerboden unter der Pumpe besitzt jedoch weiterhin Kupfer zur optimalen Wärmeübertragung von der CPU zum Kühler. Desweiteren entfällt die Erweiterbarkeit des Systems. Dennoch besteht das Pumpengehäuse aus hochwertigem ABS-Kunststoff und das Pumpenlager aus Keramik. Auch wenn der Fokus auf ein günstiges Einsteigersystem gesetzt ist, geht man mit der Zeit und sleeved die Schläuche bzw. verbaut 12 LEDs im Pumpengehäuse mit aRGB-Anscheuerung. Dank 30 cm langer Schläuche (die 35 cm laut Datenblatt beinhalten die starren Anschlüsse) sollte die AIO somit auch in die meisten Gehäuse problemfrei passen.

Wieso nur 120 mm?

Alphacool bietet die Core Ocean T38 CPU AIOs in mehreren Radiatorgrößen an: 120 mm, 240 mm, 280 mm, 360 mm und 420 mm. Somit ist für jede CPU und Gehäusekombinationen gesorgt.

Immer wieder gibt es im Netz lautstarke Diskussionen darüber, welche Große man nun für den jeweiligen Einsatzzweck in Erwägung ziehen sollte. Da ich bereits mit Serverlösungen (auch von Alphacool) beruflich zu tun hatte, kann ich zumindest eines festhalten: Ein 120 mm-Radiator ist nicht zwingend besser oder schlechter als ein 360 mm Modell, um die Abwärme moderner CPUs in Schach zu halten Die Frage der Kühlleistung richtet sich nämlich nicht nur nach der Radiatorgröße, sondern auch nach den eingesetzten Lüftern und der grundsätzlichen Temperaturdifferenz von Kreislauf und Umgebung. Verwendet man gerahmte Abstandhalter, vergrößert sich der Abstand zwischen Lüfter und Radiator und mehr Lamellen können idealerweise vom Luftstrom durchströmt werden. Je nach Geschwindigkeit und statischem Druck der Lüfter kann somit weitreichend Einfluss auf die Kühlleistung genommen werden. Das dies dann nicht ohne entsprechende Geräuschkulisse einher geht, sollte klar sein. Dennoch möchte ich mit meiner Wahl des 120 mm Modells mit verschiedenen Lüftern zeigen, was mit dieser Radiatorgröße möglich ist.

Alphacool legt der Core Ocean T38-Serie, je nach Radiatorgröße, 120 mm- oder 140 mm- PWM-Lüfter bei. Diese kommen ohne (a)RGB-Features daher und bieten mit 62,8 bzw 92,3 CFM bei 2500 bzw. 2000 U/min recht übliche Kennwerte. Dennoch bieten beide maximale, statische Drücke von 2,13 bzw. 2,53 mm H2O, was im Leistungsbereich eines, derzeit sehr beliebten, Noctua NF-A12x25 PWM liegt.

Zum Vergleich der Kühlleistung beabsichtige ich mehrere Lüfter und CPUs zu testen. Da es sich hierbei jeweils um unterschiedliche Hardwarekomponenten und Gehäuse handelt, ist ein direkter Vergleich untereinander nicht möglich. Dennoch zeigt es je System auf, ob die bereits vorhanden Kühllösung besser oder schlechter ist.


Was wird getestet?

Seitens Alphacool und Hardwareluxx wurde mir dankenswerterweise folgendes Produkt zugesandt: Alphacool Core Ocean T38 CPU AIO 120MM.

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*Die Bilder sind der offiziellem Produktvorstellung auf der Alphacool-Webseite entnommen und können dort als Paket heruntergeladen werden, denn erneut die selben Fotos anzufertigen, hielt ich für wenig sinnvoll.


Hierbei handelt es sich um besagte AIO mit 120 mm Radiator und Lüfter. Der Namenszusatz T38 impliziert eine gewisse Ähnlichkeit mit den ES Aluminium 120MM T38 Enterprise-Radiatoren. Diese sind zwar äußerlich etwas unterschiedlich, bieten allerdings laut Beschreibung die selben, grundsätzlichen Parameter: 3003er Aluminium, dichtere Lamellen und mehr Kühlkanäle. Damit soll der Nachteil von Aluminium gegenüber teurerem Kupfer als Grundmaterial entgegen gewirkt werden. Auch der Lüfter macht mit seinen angegebenen 2500 U/min eher den Eindruck, als wäre er dem Enterprisebereich entlehnt.


Aktuell plane ich Tests an drei meiner Systeme. Als CPUs kommen dabei ein AMD Ryzen 9 5950X, ein Ryzen 7 3800X und ein Ryzen 3 3100 zum Einsatz. Insofern es mir Zeit und Muße Erlauben, kommen eventuell noch ein oder zwei Modelle dazu.

Als Lüfter kommen zunächst, neben dem enthalten Alphacool-Modell, noch ein Noctua NF-A12x25 PWM und ein Alphacool ES 120 mm zum Einsatz. Letzterer liegt dank 4000 U/min und 12,67 mm H2O statischem Druck normalerweise im industriellen Anwendungsbereich, wo Lautstärke nicht ganz so wichtig ist.

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VLNR: Alphacool Core 120, Noctua NF-A12x25, Alphacool ES 120 4000



Wie wird getestet?

Gemessen wird zunächst bei jedem System der Ist-Zustand im lastfreien Zustand auf dem ruhenden Desktop und mit der aktuellen Einstellung, die Core Ocean T38 120MM dagegen mit den genannten Lüftern im lastfreien Zustand auf dem ruhenden Desktop, bei maximaler Umdrehungszahl und mit Mainboard-Grundeinstellung. Letzteres, da mMn die anvisierte Käufergruppe eher im Plug&Play-Verfahren handelt. Zusätzlich wird mit der vorhandenen Mainboardsteuerung ein optimiertes Profil angelegt, was von der Lautstärke her ertragbar ist.

Auf alle Systemen kommt Thermal Grizzly Kryonaut Wärmeleitpaste zum Einsatz.

Da aktuell kein PC Microsoft Windows installiert hat, wird der Stresstest von s-tui auf openSUSE Tumbleweed KDE benutzt.

Alle Temperaturen werden nach 30 min abgelesen. Gemessen wird per "watch -n.5 sensors" über die Konsole. Für die CPU wird der Tctl-Wert als Kerntemperatur genommen.

Die Lautstärke wird mit einem Voltcraft SL-100 aus 50 cm Abstand zur geschlossenen (!) Seitenwand gemessen- also so, wie man den PC normalerweise auch neben sich stehen hat.



Die Testsysteme

PC1:

Gehäuse: Bitfenix Nova Mesh SE mit 3x Arctic P12 PWM PST in der Front und 1x im Heck
Prozessor: Ryzen 3 3100 mit Wraith Prism auf Low | PBO aktiviert
Board: Gigabyte GA-A320M-H
RAM: 32 GB (2x 16 GB) Corsair Vengeance RT 3600 CL16
Grafikkarte: Gigabyte RX470 G1 Gaming 4G
Netzteil: Seasonic Focus GX-550
SSD: Samsung 970 EVO Plus 1 TB
OS: openSUSE Tumbleweed x64 KDE Stand: 20230106-0

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PC2:
Gehäuse: Corsair Graphite 230T mit den 3 enthaltenen Corsair-Lüftern und 2x Phobya Nano-G14 im Deckel
Prozessor: Ryzen 7 3800X mit Noctua NH-D14 mit beiden Lüftern | PBO aktiviert
Board: MSI x370 Gaming Pro Carbon
RAM: 32 GB (2x 16 GB) Corsair Vengeance LPX 3600 CL18
Grafikkarte: MSI RX480 Gaming X 8GB
Netzteil: Seasonic Focus Plus Gold 650W
SSD: Sabrend Rocket Q 1TB
OS: openSUSE Tumbleweed x64 KDE Stand: 20230106-0

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Man sehe es mir nach, dass ich hier noch die RX470 statt der RX480 im Bild habe.. hatte vergessen ein Vorher-Bild zu machen und nach dem Test gleich auch die Lüfter getauscht. Bild ist also etwas älter 😅


PC3:
Gehäuse: Lian Li O11 Dynamic XL silber mit 10x Noctua NF-A12x25
Prozessor: Ryzen 9 5950X wassergekühlt #1 | PBO aktiviert
Board: MSI MEG x570 Unify
RAM: 64 GB (4x 16 GB) Kingston HyperX Fury 3200 C18
Grafikkarte: AMD Radeon Vega 56 wassergekühlt #1
Netzteil: Seasonic Prime TX-750
SSD: WD_Black SN850X 1TB
OS: openSUSE Tumbleweed x64 KDE Stand: 20230106-0

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#1: Watercool HeatKiller IV Pro Acryl-Edition, Watercool HeatKiller IV für Vega, Watercool Mo-Ra 2 Pro mit Blende und 9x Noctua NF-A12x25, Laing DDC 3.25 mit Bitspower DDC-Top und Deckel, Tygon 15,9/12,7 Clear, Tüllen


PC4:
Gehäuse: Silverstone GD09-B mit 2x Arctic P8 PWM PST und 3x P12 PWM PST
Prozessor: Ryzen 7 1700X mit AMD Wraith Prism
Board: MSI x370 XPower Gamig Titanium
RAM: 64 GB (4x 16 GB) Kingston HyperX Fury 2400 C14
Grafikkarte: ASUS GeForce GT730 2GB PCIe-x1
Netzteil: Seasonic G-650
SSD: Samsung 960 EVO 500GB
OS: openSUSE Tumbleweed x64 KDE Stand: 20230106-0

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Montage des Kühlerblocks

Die Core Ocean AIO wiird mit Montagematerial für verschiedene Sockel geliefert (laut Datenblatt: Intel: LGA 2066, 115x, 1200 und 1700 | AMD: AM4 und AM5).
In meinem Fall (Sockel AM4) wird die Backplate des Mainboards weiter benutzt. Entgegen der offiziellen Auflistung, passt der Kühler natürlich auch auf AM3+; die Bohrungen in der Halterung sind ausreichend groß um auch diesen Sockel zu unterstützen.

Zunächst muss am Kühlerblock die, dem Sockel entsprechende, Halterung montiert werden. Diese wird einfach von beiden Seiten in die vorgesehenen Vertiefungen eingeführt und mit beherztem Druck mit knackigem "Klick" fest verbunden. Nach dem Auftragen der Wärmeleitpaste wird der Block so darauf positioniert, dass die geknickte LED-Ecke in Richtung der linken, oberen Mainboardkante zeigt. Anschließend werden 4 Schrauben jeweils mit einer Feder und zwei verschiedenen Unterlegscheiben versehen und durch die Halterung mit der Backplate verschraubt. Auch wenn es zunächst recht einfach klingt, so ist die Montage etwas fummelig. Zum Einen muss (insofern nicht verklebt) die Backplate von der Rückseite her fixiert werden, zum Anderen neigen die kleinen Unterlegscheiben zur chaotischen Verteilung auf der Platine. Nicht ideal, aber durchaus machbar, insofern ausreichend Platz im Gehäuse vorhanden ist und die Fingernägel zum fixieren der Unterlegscheiben nicht zu kurz. Ein Montagesystem, wie beim Watercool Heatkiller IV wäre wünschenswerter, würde aber wohl den anvisierten Preisbereich übersteigen.

Wie bereits bei dem Lesertest von Netter-Mann aufgeführt, existieren im Paket vier kleine Muttern und eine Anleitung für die Pumpenmontage einer Eisbaer-Pumpe auf AM4-Sockel. Wegen der Aufschrift, hatte ich diesen Beipackzettel zunächst verworfen und nicht näher betrachtet. Allerdings wird dort die Montage mit den Muttern dargelegt. Diese fixieren die gefederten Schrauben. Allerdings sollte man diese soweit aufdrehen, dass diese etwa 2 mm über dem Gewindeübergang sitzen, da die Muttern sonst zu früh auf die Backplatemuttern treffen und der Anpressdruck nicht gegeben ist.


Anpassungen:
PC1: Pumpe in Ermangelung an PWM-Headern der Platine direkt per 12V über Molex-Adapter angeschlossen.

PC2: Pumpe direkt am, für Pumpen vorgesehenen, PUMP-Header angeschlossen, aber Regelung für die Vergleichsmessung deaktiviert.

PC3: Pumpe direkt am, für Pumpen vorgesehenen, PUMP-Header angeschlossen, aber Regelung für die Vergleichsmessung deaktiviert.

PC3: Pumpe direkt am, für Pumpen vorgesehenen, PUMP-Header angeschlossen, aber Regelung für die Vergleichsmessung deaktiviert.


Montage des Radiators

Da hier jeweils unterschiedliche Gehäuse zum Einsatz kommen, wird der Radiator je nach Platz und Bauart bedingter Möglichkeit montiert.
Um auf Dauer zu verhindern, dass die Pumpe über die Jahre trocken läuft, weil zu viel Flüssigkeit heraus diffundiert ist, sollte man darauf achten, dass sich die Schläuche am unteren Radiatorende befinden und dieser seinen höchsten Punkt möglichst über dem Kühlerblock hat- idealerweise also im Deckel (Luft sammelt sich immer am höchsten Punkt). Alphacool selbst bildet in der beiliegenden Installationsanleitung auch nur genau diese Einbauart als Push- und Pull-Option ab, zeigt allerdings auf Produktfotos die Variante mit Schlauchanschlüssen oberhalb der Kühlblockhöhe. Hierbei kann es allerdings bei ansteigendem Luftanteil und aufgrund der Pumpstärke mit der Zeit verfrüht zu Gluckergeräuschen kommen.


PC1: Im Bitfenix Nova Mesh SE sind theoretisch 6 mögliche Positionen zur Radiatormontage vorhanden. Aufgrund der Schlauchlänge und Knickmöglichkeit reduziert sich diese Anzahl auf zunächst drei Einsatzorte: 2x Front oben und einmal Deckel vorn. Leider ist der verwendete Arbeitsspeicher von Corsair knapp 4 mm zu hoch, sodass letztlich nur die beiden oberen Frontlüfterpositionen nutzen lassen. Als weitere Unwegsamkeit stellt sich die Montage in der Front heraus. Die Sparmaßnahmen am Gehäuse führen dazu, dass der Blechrahmen sehr dünn ist und gegen Eindrücken mit Wülsten verstärkt wurde. Diese wiederum führen dazu, dass die mitgelieferten Schrauben etwa 2 mm zu kurz sind. Insofern nicht entsprechend längere Schrauben in ausreichender Länge vorrätig sind, muss etwas gebastelt werden. In meinem Fall waren noch zwei längere Schrauben im eigenen Fundus auffindbar, die zunächst diagonal mit der Front und dem Lüfter verschraubt wurden. Mit etwas längeren Festplattenschrauben ließ sich der Radiator am Lüfter montieren, der Lüfter selbst bekam normale Lüfterschrauben mit grobem Gewinde an die fehlenden Löcher.

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PC2: Das Corsair Graphite 230T hat einzig im Deckel vorn die Möglichkeit, den Radiator zu verbauen, insofern man die oberen beiden Laufwerksschächte nicht mit Laufwerken besetzt. Die beiden vorderen Gehäuselüfterpositionen sind zu weit entfernt; die Heckposition würde die Schläuche zu weit knicken. Ansonsten gestaltet sich die Montage recht unspektakulär. Möchte man einen weiteren Lüfter im Deckel belassen, passen allerdings die vorhandenen Schraubenlöcher aufgrund der Radiatorabmessungen nicht mehr, wenn man den Lüfter im Push-Verfahren nutzt. Mit etwas Gefühl, kann man ihn aber mithilfe der kleinen Schrauben minimal schräg durch die Gitterlöcher befestigen. Der Pull-Betrieb wäre dadurch nicht beeinträchtigt.

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PC3: Mit dem Lian Li O11 Dynamic XL bietet sich ein Gehäuse mit reichhaltig Lüfterplätzen. Aufgrund der Schlauchlänge und der vorhandenen Wasserkühlungskomponenten wird der Radiator im Deckel in der vordersten Position verbaut. Dafür werden die beiden anderen Deckellüfter weitestmöglich Richtung Heck versetzt. Der verbleibende Platz der Montageschiene von knapp 14 cm bis zur Front reicht aus, um den Radiator ohne Anpassungen zu befestigen. Auch eine Positionierung in der Deckelmitte oder an der oberen Lüfterposition neben dem Mainboard wäre denkbar, insofern nicht vorhandene Schläuche die Verwendung beeinträchtigen würden.

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PC4: Das Silverstone GD09 (HTPC-Gehäuse mit Rackmound-Option) bietet insgesamt drei 120 mm Lüfterplätze. Leider sitzen diese aufgrund der Bauhöhe des Gehäuses bereits sehr dicht am Mainboard, sodass eine Montage rechts (also quasi über dem Mainboard) nicht möglich ist. Auf der gegenüberliegenden Seite beim Netzteil wäre eine Montage um 90° gedrehten Anschlüssen gerade so möglich, denn die Stecker der Netzteilkabel liegen sehr dicht am Lüfter. Mit etwas Geschick lassen sich diese aber drum herum verlegen. Am Ende musste noch eine Schraube der Frontblende weichen, damit der Radiator, quasi bündig mit dem Gehäuse, mit sanftem Druck in dieser Position mit den vorgefertigten Löchern verweilen konnte. Zumindest die Schläuche sind ausreichend lang und erlauben die Montage der Gigabyte Radeon RX470 G1 Gaming 4G.
Andererseits geht eine normale Montage mit den Anschlüssen oben oder unten nicht, da genau dort das USB-Kabel zu den Frontanschlüssen montiert ist. Man hätte so nur die Wahl alle Frontanschlüsse zu demontieren oder die AIO zu verbauen.

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Wie man Im Bild erkennen kann, geht es hier im Gehäuse eng zu...




Testergebnisse

Grundsätzlich lässt sich unmittelbar für alle PCs folgendes feststellen: Sobald die Pumpe unter PWM geregelt wird, zeichnet sich sofort ein dauerhaft fiependes Geräusch ab, welches sich anhört, als wäre ein Scheibenwischer am Auto an seinem Lebensabend angekommen. Dieses Verhalten ist unter DC-Regelung (also über die Spannung) nicht vorhanden. Interessanterweise sagt Alphacool selbst in der Produktbeschreibung: "Die verbaute Pumpe verfügt über einen Drehzahlbereich von 2500 - 3500 RPM (+/- 10%) und kann via PWM gesteuert werden." Können ja, empfehlenswert nein. In der angeführten Tabelle zur Pumpe wird allerdings nur DC erwähnt. Hierbei auch die Startspannung von mind. 6 V (in meinem Fall mind. 7,2 V).

Wer sich das Geräusch anhören möchte: Forenpost von HoizMichl

Zudem wird ein deutliches Brummen erzeugt, welches aber für Wasserpumpen normal ist.

Im ungeregeltem PWM Fullspeed bzw. DC 12 V hat die mir zugesandte Pumpe ganze 3183 U/min. Per Spannung geregelt ist sie weiterhin "flüsterleise" und zeigt nur ein typisches, surrendes Pumpengeräusch. Dabei kann ich mein Exemplar bis zur gleich großen Startspannung von 7,2 V runter regeln, allerdings hat sie dann zwischen 2200 und 2250 U/min und dreht somit niedriger als im Datenblatt angegeben. Erst ab 8,2 V geht dann die Umdrehungszahl sprunghaft auf 2518 U/min und steigt dann ziemlich linear bis 11,5 V. Da hat sie dann 3050 U/min. Anschließend gibt es erst bei 11,9 V wieder einen starken Anstieg auf 3183 U/min.

Wie bereits bei dem Lesertest von HoizMichl aufgeführt, empfielt Alphacool die Pumpe dauerhaft ungeregelt zu betreiben.

Das mir zugesandte Exemplar produziert dann eine Lautstärke von 36,9 dB(A). Das ist aus 50 cm Abstand deutlich hörbar, aber nicht störend.
Grundlautstärke im Raum lag über den gesamten Testzeitraum bei 32,2 dB(A).

Da meine Frau eine Frierkatze ist und sich die Rechentechnik im selben Raum konzentriert, liegt die Raumtemperatur über alle Tests zwischen 23,4 °C und 24,4 °C (einziger Ausreißer mit 25,1 °C ist der Test beim 5950X mit optimierter Lüfterkurve). Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, alle Werte als Temperaturdifferenz zur Raumtemperatur anzugeben.

Noch nicht betrachtet habe ich das Thema aRGB. Die Pumpe besitzt einen kleinen, dreieckigen Bereich oben links und einen ringsum verlaufenden Ring unter dem Deckel, hinter welchem sich 12 aRGB-LEDs befinden. Diese wechseln standardmäßig wabernd die Farbe. Da ich Linux benutze, nur ein Board von meinen PCs überhaupt einen entsprechenden Anschluss bereitstellt und ich persönlich nicht der große Fan von bunten Blinkelichtern bin, werde ich nicht weiter darauf eingehen. Erfreulich ist allerdings, dass es eher dezent und nicht aufdringlich wirkt. So ist es deutlich weniger auffällig, wie der AMD Wraith Prism.


PC1:

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Wie man unschwer erkennen kann, stellt die automatische Mainboardregelung des sehr günstigen Gigabyte-Boards den Lüfter auch ohne Last recht konservativ mit hohen Umdrehungen ein. Hierbei ist bereits ein deutliches Rauschen bei beiden Alphacool-Lüftern festzustellen. Mit dem Lüfterprofil "Lautlos" Wird das Ganze deutlich reduziert. Mit wenig Anpassung der Werte im Profil "Manuell" konnte jedoch eine deutliche Reduktion der Drehzahlen und damit der Lautstärke erreicht werden, ohne allzu viel zeit in Optimierungen der Lüfterkurve stecken zu müssen. Die geringe TDP des Ryzen 3 3100 kommt dem natürlich entgegen. Wie bereits erwähnt sind wegen dem Pumpensurren nicht weniger als 36,9 dB(A) möglich. Interessanterweise kommt der Wraith Prism von AMD (Boxed-Kühler meines 3900x) mit eingestelltem Schalter auf "Low" direkt am Kühler auf genau die selbe Lautstärke. Der Alphacool ES 120 4000 steht außerhalb der Wertung und dient lediglich zur Darstellung, wie viel Kühlleistung letztlich möglich ist, wenn Lautstärke nicht wichtig erscheint (Rechenzentrum, separater Kellerraum oder Einsatz bei dauerhaft hohen Raumtemperaturen).

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Kommen wir zur ersten Leistungseinschätzung. Wie man dem Diagramm entnehmen kann, ist ohne Last zu jederzeit eine ausreichende Kühlung gewährleistet und im Maximum nicht einmal 10 K über der Raumtemperatur. Bei gleicher/ähnlicher Lautstärke im Idle macht es keinen großen Unterschied, ob man den großen Wraith Prism auf "Low" einsetzt oder einen besseren Kühler bzw. eine AIO. Unter Last sieht dies natürlich anders aus. Hier kommt der AMD Boxed vom Ryzen 9 3900X wegen des Lüfterschalters auf "Low" bereits an seine Grenzen und schafft es gerade so, den kleinen Prozessor auf 68,8°C zu kühlen, was einer Differenz von 44,5 K entspricht. Da wir uns hierbei immernoch im grünen Bereich der gestatteten Temperaturgrenzen seitens AMD befinden, konnte im manuell optimierten Lüfterprofil die Core Ocean T38 120 MM mit besserer Kühlleistung bei deutlicher Lautstärkereduktion gegenüber dem Boxed Kühler brillieren. Vergleicht man den Alphacool Core mit dem Noctua NF-A12x25 PWM im voreingestellten Lüfterprofil "Normal", so wird man mit dem Einsatz des letzteren mit einer Lautstärkereduktion von stolzen 10 dB(A) belohnt bei lediglich 0,4 K Temperaturunterschied. Wer also eher eine Plug&Use-Lösung für eine 65W TDP-CPU ohne UEFI-Anpassungen sucht, sollte hier direkt den Lüfter tauschen.
Zum Vergleich noch kurz die Einschätzung zum Einsatz des ES 120 4000 aus dem Industriebereich. Hiermit bekommt man zwar die geringsten Temperaturen im Vergleich, erkauft die nicht einmal 1 K Temperaturdifferenz mit erheblicher Lärmbelästigung. Knapp 50 dB(A) im Idle bzw. mehr als 65 dB(A) unter Last- sind hier nicht annähernd den Einsatz wert. Andererseits bietet der beiliegende Core 120 Lüfter das bessere Spektrum zwischen möglicher Lautstärke und "Luft" nach oben, falls die Raumtemperatur deutlich über normal liegen sollte. Etwas Optimierung mit geringerer Drehzahl und etwas höherer Temperatur wäre ohne Probleme noch möglich.


PC2:

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Bisher werkelte auf dem Ryzen 7 3800X der nunmehr recht betagte Noctua NH-D14. Mit seinen gut 13 Jahren kommt dieser so langsam mit Verschleißerscheinungen daher. So sind zwar die Drehzahlen der beiden eingesetzten Originallüfter (NF-P14 und NF-P12) recht niedrig, dennoch zeichnet sich unter Last eine vergleichbar hohe Lautstärke ab. Da der PC bisher fast ausschließlich für Officezwecke eingesetzt wird, fiel das bisher nicht auf.
Da es sich hierbei um ein anderes Mainboard handelt, bei dem die Lüfterkurve etwas sanfter gestaltet ist, können alle Kühler/Lüfter (außer ES 120 4000) mit recht geringer Lautstärke unter Idle brillieren. Erst unter Last spaltet sich das Feld minimal auf. Dennoch bleibt das Niveau hoch und ist in jedem Fall deutlich hörbar bis störend.


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Wie man unschwer erkennen kann, liegen die Temperaturen im lastfreien Zustand im grünen Bereich. Überraschend ist lediglich, dass alle eingesetzten Lüfter auf der AIO bei geringerer Lautstärke besser kühlen, als der NH-D14. Unter Last haben wir dagegen ein anderes Bild. Hier kann die AIO nur mit dem ES 120 4000 Lüfter aufschließen, denn es tritt zusätzlich eine Schwierigkeit ein: Der Ryzen 7 3800X reduziert ab 75°C Kerntemperatur seinen maximalen Takt. So liegen dauerhaft beim Noctua NH-D14 und dem ES 120 4000 ganze 4,2 GHz AllCore-Takt an. Der NH-D14 schafft es aber auch nur gerade so mit 72,9 °C darunter zu bleiben. Selbst nach einer Stunde Volllast erhöhte sich diese Temperatur nicht. Der Standardlüfter der Core Ocean T38 schafft es dagegen selbst mit maximaler Drehzahl nicht, unter dieser Grenze zu bleiben, was letztlich in einem AllCore-Takt von nur noch 4,1 GHz mündet. Es kommt also bereits bei dieser CPU mit dem beiliegendem Lüfter zu Leistungseinbußen trotz einer Lautstärke von störenden 52,8 dB(A).



PC3:

Nachdem wir nun gesehen haben, dass selbst der Ryzen 7 3800X mit 105 W TDP an der Leistungsgrenze liegt, schauen wir uns dennoch das Topmodell der letzten Generation, den Ryzen 5950X mit gleicher TDP aber deutlich mehr Kernen, an.

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Auch bei diesem PC handelt es sich um ein Board von MSI, jedoch mit anderer Standardlüfterkurve). Hier zollt die Kernzahl ihren Tribut, denn die Mindestdrehzahl ist hier höher eingestellt. Mit der vorhandenen Wasserkühlung ist es ohne Weiteres möglich die Lautstärke durch geringe Drehzahlen einzudämmen. Da das Gehäuse mit einem dicken und damit dämpfenden Glasseitenteil versehen ist, reduziert sich die Lautstärke der AIO mit eingesetztem Noctua NF-A12x25 auf nur noch 36,2 dB(A), insofern keine Last anliegt. Auf dem selben Niveau liegt die vorhandene Wasserkühlung, woraus man ableiten kann, dass wohl der massive Einsatz an Lüftern am MoRa 2 und im Gehäuse seinen Tribut zollt. Unter Last dagegen ist in allen Lüfterprofilen die maximale Drehzahl des Lüfters anliegend. Nur der ES 120 4000 hat noch gute 200 U/min Raum für mehr...


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Die hohe Kernzahl treibt die Temperaturen in schwindelerregende Höhen. Ist mit der vorhandenen Wasserkühlung im Idle noch eine Differenz von lediglich 4,4 K zur Raumluft möglich, so sind es schon mindestens 11,6 K mit der AIO. Unter Volllast hat die kleine Core Ocean T38 CPU AIO 120 MM keine Chance. Der AllCore-Takt liegt mit der vorhandenen Wasserkühlung noch bei 4,47 GHz; mit der AIO sind es nur noch 4,23 GHz. Setzt man die Brechstange in Form des ES 120 4000 ein, sind es nur minimal mehr: bei 4,32 GHz ist dann Schluss. Dies liegt auch hier hauptsächlich an der Kerntemperatur. Ab 80°C Kerntemperatur kommt es zu alternierenden Schwankungen. Hieran trägt die Boardsteuerung Schuld, die den Lüfter nicht mit voller Drehzahl von 4027 U/min ansteuert, denn mit diesen gut 200 U/min mehr schafft es die AIO gerade so, 79,7°C Kerntemperatur zu halten- bei massiver Lautstärke.


PC4:
Zu guter Letzt noch der Test mit einer 95 W TDP-CPU als Vergleichsgrundlage. Der Ryzen 7 1700X kam ursprünglich ohne beiliegendem Kühler auf den Markt. Da jedoch auch die nachfolgenden CPUs der 3000er und 5000er Reihe trotz 105 W TDP den Wraith Prism enthielten, lag der Entschluss zum Einsatz auf dem 1700X nicht fern.

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Auch in diesem Test wird ein anderes Mainboard genutzt, sodass die Lüfterkurve sich etwas zu den anderen Boards unterscheidet. Wie man erkennen kann, ist auch hier eine eher flache Kurve Standard. So ist sowohl der Wraith Prism (Schalter auf Low), wie auch der Alphacool Core 120 mm-Lüfter im Idle sehr leise. Auch wenn die Balkendiagramme recht große Differenzen andeuten, so sind die Skalen bewusst eingekürzt, um eben diese besser kenntlich zu machen. So liegen tatsächlich lediglich 52 bzw. 233 U/min zwischen den Beiden. Dies resultiert in einer erfreulich niedrigen Lautstärke. Im Gegensatz zu den anderen Gehäusen ist durch den schweren Stahl in Kombination mit dem Überdruck ins Gehäuse eine etwas niedrigere Geräuschkulisse der AIO zu vernehmen. Erst eine Messung an der Rückseite erhöht diese auf die bisher (wiederholt) gemessenen 36,9 dB(A). Selbst unter Last sind gerade einmal 6 dB(A) Unterschied zu vernehmen. Hörbar, aber gerade noch nicht störend, subjektiv sogar auf gleichem Niveau durch das vorhandene Rauschen der Luft durch die Lamellen der Kühler.

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Die erste Ryzen-Generation zeichnete sich durch erfreulich konkurrenzfähige Verbrauchswerte aus. Lediglich die beiden Topmodelle Ryzen 1700X und 1800X besaßen ein Offset von 20°C seitens der Kerntemperatur, was AMD zufolge eine schnellere Erhöhung der Lüfter erreichen sollte, um die Abwärme besser abführen zu können. Dennoch waren die Kerntemperaturen erfreulich niedrig. Durch die doppelt so große Fertigungsstruktur gegenüber den 3000er/5000er Ryzen ließ sich die entstehende Wärme auf größerer Die-Fläche besser abführen. Dies zeigt sich auch in den gemessenen Temperaturwerten.
So ist es sowohl dem Wraith Prism auf Low, wie auch der Alphacool Core ocean T38 AIO, ohne Lautstärkeeskapaten der enthaltenen Lüfter möglich, die CPU in niedrigen Temperaturbereichen zu halten. Dabei wäre mit etwas Anpassung der Lüfterlkurve noch Potential für noch geringere Lautstärke seitens der AIO gegeben. In jedem Fall wird der Turbotakt über alle Kerne unter Last dauerhaft bei 3,5 GHz gehalten und die maximale Kerntemperatur ist noch weit genug entfernt, um ggf. noch an der Taktschraube des Prozessors zu drehen.




Fazit

Zunächst sei gesagt, dass die Alphacool Core Ocean T38 CPU AIO 120MM in diesem Test von vorn herein einen schweren Stand hatte. Ziel war die Darstellung, welche Leistungsfähigkeit ein 120 mm Radiator aufweisen kann.
Da bereits mein FX-9590 mit stolzen 220 W TDP aufwarten konnte und damals seitens AMD auch mit 120 mm AIO ähnlicher Parameter (wohl eine angepasste Cooler Master Seidon-120XL-Variante mit 2 Lüftern) verkauft wurde, lag die Vermutung nah, dass die hier getestete Alphacool Core Ocean T38 CPU AIO 120MM diese TDP ebenfalls im Zaum halten könnte.
Da aber TDP nicht gleich TDP ist und für jede CPU-Generation und jeden Hersteller separat betrachtet werden muss, war bei den verwendeten AMD Ryzen CPUs in PC1 bis PC3 nur ein Bruchteil dieser Leistung möglich. Zum Einen sind CCDs der CPU nicht genau mittig unter dem Heatspreader, zum Anderen bedingen die geringen Strukturgrößen eine wesentlich höhere Wärmemenge pro mm² als bei älteren Chips (PC4). Beides Faktoren, die dem optimalen Wärmeübergang auf die AIO beeinträchtigen. Dennoch lies sich mit dem Test zeigen, welchen Einsatzzweck eine AIO mit 120 mm-Radiator in dieser Preisklasse leisten kann.
Da sich der Test ebenfalls eher am Plug&Use-Nutzer orientiert, ist zu erwarten, dass selten mehr als ein Lüfter montiert werden wird. Desweiteren konnte gezeigt werden, dass nicht jedes Gehäuse ausreichend Platz bietet, um eine AIO zu verbauen, geschweige denn gleich mit Doppelbestückung; wir reden hierbei ja dann von 88 mm Bauhöhe. Wer dagegen 150 Euro und mehr für ein aktuelles Gehäuse mit ausreichend Platz ausgibt, ist eher weniger in der Käuferschicht einer günstigen 120 mm-AIO.

Wenn, wie im Test mit PC1 gezeigt, eine aktuelle CPU bis 65 W TDP bzw. eine ältere CPU mit 95 W TDP eingesetzt wird, ist die Alphacool Core Ocean T38 CPU AIO 120MM durchaus in der Lage, eine ausreichende Kühlung bei verträglicher Lautstärke zu bieten.
Auch zeigt der Test des 105 W-PC2, dass mit ausreichend starkem Lüftereinsatz auch Luft nach oben vorhanden wäre, um zumindest etwas an der Taktschraube der unter 100W-CPU-Klassen zu drehen.
Als Schnelltest zum Vergleich außerhalb der Wertung konnte zumindest der Ryzen 7 3800X mit reduzierter TDP im ECO-Mode ohne Probleme im Temperaturrahmen arbeiten- allerdings eben auch mit reduzierter Leistung.
Ein Test mit meinem AMD FX-9590 ließ sich leider aufgrund des vorhandenen Mainboardwasserkühlers nicht durchführen. Hierfür hätte die Sockelhalterung der AIO zwischen den Sockellöchern erheblich eingekürzt werden müssen, was allerdings dem Anpressdruck und der Haltbarkeit entgegen stehen würden.

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Zu allen Tests muss hinzugefügt werden, dass im Alltagsbetrieb nur selten eine derart maximale Last anliegt, wie es Tools wie s-tui, BOINC oder Prime95 einfordern. Wenn der übliche Anwendungspool es dennoch erreicht, ist man zumeist eh eher in einer anderen CPU-Klasse unterwegs. So zeigten alle drei PCs unter Teillast bei geringerer Lautstärken und Temperaturen gegenüber dem Volllastbetrieb, selbst mit PBO. Allerdings wäre die Kühllösung bereits bei den recht hohen Raumtemperaturen, wie sie im Test vorhanden waren, mit 105 W-CPUs ziemlich auf Kante genäht und ein Einsatz ohnehin nicht empfehlenswert.

Überrascht hat jedoch der geringe Einfluss des hohen statischen Druckes in Kombination mit der hohen Drehzahl beim Einsatz mit einem Alphacool ES 120 4000-Lüfter. Nur mit nahezu maximaler Drehzahl und damit ohrenbetäubendem Lärm, wie man ihn sonst in Rechenzentren vorfindet, blieb der Ryzen 7 3800X unterhalb seiner Temperaturgrenze für maximalen AllCore-Takt.
Andererseits zeigt dies auch, dass dem Übergang der Wärme vom Wasser auf das Medium Luft physikalische Grenzen gesetzt sind, die mit höherer Drehzahl und höherem statischen Druck nur bedingt kompensiert werden können bzw. dass der Radiator im Einsatz mit den Parametern des beiliegenden Lüfters recht nahe am Optimum liegt. Letztlich schafft der Einsatz eines Noctua NF-A12x25 PWM beim Ryzen 3 3100 nur eine geringfügig bessere Temperatur, bei sogar höherer Lautstärke im selben Lüfterprofil bei genau gleicher Drehzahl (1800 U/min). Erst mit voller Drehzahl könnte der Noctua hier seinen Lautstärkevorteil ausspielen; angenehm wird es dann aber ebenfalls nicht.

Am Ende bleibt lediglich die sehr grobe Empfehlung, pro 100W TDP weitere 120 mm Radiatorfläche hinzuzurechnen und eine AIO entsprechender Größe zu verbauen. Bei 105 W TDP also mind 240 mm Radiatorfläche.
Je älter der Prozessor dagegen ist, desto eher reicht ein einzelner 120mm-Radiator auch für höhere TDP-Klassen.

Ist die Alphacool Core Ocean T38 CPU AIO 120MM eine Empfehlung wert? Ja und nein.
Für die älteren Ryzen bis 95 W TDP und die aktuellen AMD Ryzen APUs, Ryzen 3 und Ryzen 5 bis 65 W kann die AIO durchaus empfohlen werden. Mit etwa 63 € ist sie die günstigste 38 mm dicke AIO am Markt und bietet für benannte CPUs durchaus noch Luft nach Oben.
Betrachtet man dagegen aktuelle Prozessoren höhere TDP-Klassen, so muss zwingend zu größeren Radiatorflächen gegriffen werden, insofern man nicht händisch die TDP per UEFI eindämmt.

Negativ stoßen dagegen die Geräusche und missverständlichen Aussagen in Verbindung mit der Drehzahlreduzierung der Pumpe auf. Regelt man, wie beworben per PWM, hat man fietschende Geräusche; per Spannungsreduktion wird seitens Alphacool für einen dauerhaften Einsatz abgeraten. Hier hätte eine klare Aussage oder von vornherein ein 3Pin-Anschluss für mehr Klarheit gesorgt.


Pro
+ passend für AM3(+)
+ dezentes, nicht aufdringliches aRGB-Feature
+ Kühlleistung bei 65 W TDP-Ryzen 3000
+ Kühlleistung bei 95 W TDP-Ryzen 1000
+ verständliche Anleitung
+ stabile, schlichte Verpackung
+ Wärmeleitpaste mit 7,5 W/mK (reicht für 2-3 Montagen)
+ schlichtes Design

Weder pro noch contra
* Anleitung für eine Eisbaer-Pumpe als Montageergänzungsbeilage
* Grundlautstärke der Pumpe bei 12 V/100% PWM
* Kabellänge und Schlauchlänge
* die Schrauben für den Lüfter und den Radiator könnten 1 mm länger sein

Contra:
- Pumpe sollte nicht gedrosselt werden, obwohl damit geworben wird
- Pumpengeräusche bei Drosselung per PWM
- Lautstärke des beiliegenden Lüfters
- Kühlleistung bei neueren CPUs nur bis 65 W TDP ausreichend
- nur 2 Jahre Garantie





Abschließend möchte ich mich recht herzlich bei Alphacool (Bereitstellung), Aquatuning.de (Versender) und Hardwareluxx (Organisation) bedanken, dass ich am Lesertest teilnehmen durfte.

Beste Grüße,
smoothwater
 

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Ich habe gerade mein Video an Alphacool geschickt und warte auf Rückmeldung ob bei unseren Pumpen eventuell ein Defekt vorliegt. Der Tester von Igors Lab konnte jedenfalls keine Störgeräusche wie wir reproduzieren. (außer er hat halt nur mit DC gearbeitet)

Schade eigentlich. Ich hatte die Pumpe kurzzeitig mit 2000RPM betrieben und 2 x Noctua NF-F12 mit 1000RPM darauf fixiert. Mein i7 11700k wurde damit maximal 80 Grad warm und blieb dabei immer sehr sehr leise.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Btw. hast du ein kalibriertes Mikrofon zum Testen? Falls du Zeit und Lust hast, könntest du den "Scheibenwischer" Effekt mal aufnehmen bitte? :-D Mich würden die dabei erzeugten DBA und ggf. ein Frequenzspektrum interessieren.
 
Defekt bei allen 3 Testern bei unterschiedlichen Produkten? Dann wäre es ein prinzipielles Pumpenproblem.
Ein kalibriertes Mikrofon hab ich nicht. aber ich kann mal schauen, ob man das irgendwie halbwegs erkennbar aufnehmen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube ja auch eher an ein prinzipielles Pumpenproblem, aber man kann ja nie wissen heutzutage. Eventuell hatten wir einfach nur "Pech". Aber letztendlich hilft spekulieren eh nix und Alphacool wird schon sagen ob das so gewollt ist oder nicht.
 
Review ist fertig :LOL:
 
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