G
Gelöschtes Mitglied 288544
Guest
aqua computer hat vor einiger Zeit den Controller farbwerk 360 vorgestellt, welcher bis zu 360 adressierbare LEDs gleichzeitig mit bis zu 20 Effekten auf einmal ansteuern können soll. In Kooperation mit Hardwareluxx haben sie fünf Lesern die Möglichkeit gegeben, diesen zusammen mit einem Paket aus weiteren RGB-Komponenten von aqua computer zu testen, darunter auch mir, wofür ich mich bedanken möchte.
Vorweg einmal die offiziellen technischen Daten:
-vier Anschlüsse für jeweils bis zu 90 einzelne LEDs
-bis zu 20 verschiedene Effektcontroller (mehr dazu in der Besprechung der Software)
-32-bit-Prozessor (höchstwahrscheinlich mit ARM-Architektur)
-integrierter Speicher für bis zu vier Profile
-vier Temperatursensor-Anschlüsse
-ein aqua-computer-Flow-Sensor-Anschluss
-16 Software-Sensoren
-ein aquabus-Anschluss, passendes Zubehör wird aber noch nicht angeboten
-Betriebsspannung: 5V
-Maximale Stromstärke: 8A
Systemanforderungen:
-freier 4-Pin-Peripherie- (umgangssprachlich als "Molex" bezeichnet) und USB-2.0-Anschluss
-Windows 8.1 oder neuer für die zur Konfiguration benötigte aquasuite
Inhalt:
1. Verpackung und Lieferumfang
2. Installation der Komponenten
3. Die Software aquasuite
4. Der Betrieb der Komponenten
5. Fazit
Verpackung und Lieferumfang
Das Ganze kommt in einem braunen Paket, welches mit Packband mit aqua-computer-Logos versiegelt wurde. Die Teile innen sind durch Papierstreifen voneinander getrennt und zumindest ausreichend geschützt.
Die Tester erhalten ein relativ umfangreiches Paket, welches neben dem farbwerk 360 aus den folgenden Teilen besteht:
-22x LED Strip 15 LEDs (tatsächlich wurden 24 geliefert; entweder haben sich die Lagermitarbeiter verzählt oder dies hat einen anderen Grund, welcher später noch erklärt wird)
-1x RGBpx Anschlusskabel 2m
-2x RGBpx Anschlusskabel 50cm
-10x RGBpx Anschlusskabel 10cm
-10x RGBpx Anschlusskabel 5cm
-RGBpx Ring 50mm
-2x SPLITTY 4
-4x Temperatursensor
-Adapterkabel von proprietärem VISION- / farbwerk-Anschluss auf USB 2-0 Typ-A
-umfangreiche, zweisprachige (Englisch und Deutsch), nicht im Handel erhältliche Anleitung für das farbwerk und die aquasuite, welche aber anscheinend als Download kostenlos zur Verfügung steht
Im Lieferumfang des farbwerk 360 selbst befinden sich noch zwei weitere LED-Strips, einige Kabel, eine zweisprachige Kurzanleitung sowie vier Schrauben und Muttern.
Das farbwerk ist relativ kompakt gehalten. Vorne befindet sich eine Metallplatte, an den Seiten und hinten/unten wird es von einem gummi-/silikonartigen Material geschützt.
Nimmt man die Metallplatte ab, erhält man Zugriff auf vier Bohrungen, in den sich die Schrauben mit den Muttern und dem Gehäuse verschrauben lassen. Entfernt man auch die elastische Schutzhülle, kann man auch die Rückseite des PCBs betrachten, welche sauber verlötet zu sein scheint.
Der Splitty4 kann bis zu vier PWM-Lüfter und adressierbare RGB-Produkte von NZXT oder Corsair betreiben. Benötigt wird ein RGBpx-Anschluss an z.B. einem farbwerk 360 und ein 4-Pin-Lüfter Anschluss am Mainboard oder einer Lüftersteuerung. Über zwei Schrauben und Muttern kann der Hub an zwei nebeneinanderliegenden Lüftern oder einem Dual-Radiator installiert werden.
Der RGB-Ring besteht außen aus einem ähnlichen flexiblen Material wie das farbwerk und innen aus einem weniger flexiblen, gebogenem PCB. Er kann einen zylindrischen Ausgleichsbehälter mit einem Durchmesser von 50mm mit 10 adressierbaren RGB-LEDs. beleuchten Damit sind eigentlich nur die aqualis 100- und 150-Modelle möglich, da andere Hersteller oft auf einen Durchmesser von 80mm zurückgreifen. Das Signal des Controllers kann nur in eine Richtung weitergeleitet werden.
Die Anschlusskabel werden in den Längen 4, 10, 50 und 200 cm angeboten. Sie haben eine äußere Isolierung aus schwarzem Gummi und eine innere in "Italien-Farben" (diese sind anders als "Ketchup-und-Senf-Farben" für Stromkabel mit 5 und 12V bei Datenkabeln üblich), welche an den Enden bei den längeren Kabeln leider zum Vorschein kommt. Der Connector ist weiß und kann mit nicht allzu großer Kraft verbunden, aber auch gelöst werden.
Die Temperaturfühler sind mehr oder weniger Standardware: 2-Pin-Anschluss, ungesleevtes Kabel, etwas zu langes Ende aus leicht zu knickender, gelber Folie mit einem darin eingebetteten Temperatursensor.
Die LED-Streifen lassen sich sowohl mit Magneten als auch über im Auslieferungszustand abgedecktes doppelseitiges Klebeband, welches laut Aufschrift von 3M stammt, anbringen. Einer war bei Auslieferung defekt, dies könnte der zweite Grund sein, warum mehr als 22 zusätzliche geliefert wurden - aqua computer wollte sicherstellen, dass mindestens 24 LED-Stripes insgesamt funktionieren.
Installation der Komponenten
Die Löcher des farbwerks haben kein genormten Abstand, daher lässt es sich nur mit etwas Glück innerhalb des eigenen Gehäuses installieren. Im Define R6 war dies nicht möglich, daher habe ich mich letztendlich dafür entschieden, es mit dem für die Tester mitgelieferten Kabel extern zu installieren.
Das 4-Pin-Molex-Kabel zur Stromversorgung muss in diesem Fall aus dem Gehäuse herausgeleitet werden.
Der Kleber auf den RGB-Stripes ist leider nicht stark genug, um dauerhaft auf einer rauen Oberfläche wie einer Tapete oder der Rückseite von vielen Monitoren zu halten; alle paar Minuten bis Stunden lösen sie sich wieder ab. Die Magneten dagegen haben eine befriedigende Stärke. Die Kabellängen sind etwas ungünstig gewählt, wünschenswert wären bspw. auch 1 Meter und 20 oder 30 cm, welche bisher noch nicht erhältlich sind. Die 4 cm langen Kabel sollten eher auf ca. 3 cm gekürzt werden, die 10 cm langen dagegen werden kaum benötigt. Dass das Signal bei den LED-Stripes nur in eine Richtung geleitet werden kann, ist nirgends gekennzeichnet. Erst wenn man das doppelseitige Klebeband verwenden möchte, ist eine Beschriftung mit "IN" und "OUT" sichtbar. Es kann immer nur in Richtung der Beschriftung geleitet werden (auf der Seite von "aqua" ist der Eingang, auf der Seite von "computer" der Ausgang). Hier lässt sich natürlich argumentieren, dass durch die Natur von Dioden der Strom nur in eine Richtung geleitet werden kann, andere Hersteller wie Phanteks dagegen schaffen es aber, Strips mit einem internen Aufbau, der beim Stromfluss in beide Richtungen den Strom an die LEDs immer in eine Richtung lenkt, zu verwenden (hier wurde bewusst die Formulierung "herstellen" vermieden, da LEDs und wohl auch die Streifen in der Regel eher von großen OEMs und ODMs gefertigt werden). Dadurch, dass an den Strips nur männlich und an den Kabeln nur weibliche Anschlüsse sind, lassen sich LED-Strips nicht direkt aneinander stecken; es wird immer ein Kabel benötigt.
Die Software aquasuite
Die aquasuite ist eine Closed-Source-Software von aqua computer, mit welcher sich alle Produkte des Herstellers, die über Software-Steuerung verfügen, steuern lassen. Sie ist zur Zeit aufgrund der Verwendung ener Mono-inkompatiblen .NET-Version sowie von Windows-proprietären Hardware-Ansprechungs-Funktionen nur mit diesem Betriebssystem kompatibel, dementsprechend würde sie auch mit WINE nicht funktionieren.
Unter dem Reiter "Geräte" finden sich das "farbwerk 360" sowie weitere Geräte, sofern angeschlossen. Hier findet man nur die Daten der Temperatur- sowie Software-Sensoren. Die Funktion letzterer hat sich dem Tester noch nicht erschlossen. Eventuell werden sie nur für aquabus-Geräte benötigt.
Unter dem Reiter "farbwerk 360" lässt sich unter dem Unterpunkt "RGBpx" die Beleuchtung konfigurieren. aqua computer wirbt mit einem an Videobearbeitung erinnernden System. Um einnen Effekt ("Controller") hinzuzufügen, wählt man einen der 4 Anschlüsse aus und drückt dort auf das Plus-Symbol. Dann lässt sich ein Effekt auswählen, zu welchen neben einigen Regenbogen- und Standard-Effekten noch "Time", eine etwas umständlich abzulesende Anzeige der Uhrzeit, "Ambientpx", eine Anpassung der Farbe an den Monitor-Inhalt, bei der sich allerdings nicht der gesamte Bildschirm oder die Mitte, sondern nur die Ränder bis zur Mitte auswählen lassen, und einige soundgesteuerte Effekte, bei denen beim Abspielen von Musik in der Regel nur ein wirres Blinken zu erkennen ist, auswählen lassen. Anschließend sind weitere Konfigurationsmöglichkeiten auswählbar, z.B. die Farbe oder die Datenquelle: bei Effekten wie "Bar Graph" lässt sich beispielsweise ein Temperatursensor auswählen. Controller lassen sich kopieren, für bestimmte Profile ein- oder ausschalten, durch größer oder kleiner ziehen auf mehr oder weniger LEDs des Anschlusses legen oder in mehreren Schichten übereinander legen. Legt man beispielsweise "Breathing" über "Scanner", wird ersteres für letzteres als Hintergrund genommen. Hierbei ist allerdings auf die Reihenfolge zu achten, zudem überlagern sich die Effekte normalerweise gegenseitig und es wird einfach der oberste ausgewählt.
Ambientpx funktionierte am Testmonitor mit einer Auflösung von 2560x1440 Pixeln relativ latenzfrei, allerdings waren die Farbwechsel zum Teil recht schnell und nicht stufenlos. Diese harschen Wechsel lassen sich forcieren, indem man zu einem andersfarbigen Fenster wechselt oder in einem Spiel auf ein andersfarbiges, bildschirmfüllendes Objekt schaut.
Ein statisches Leuchten, bei dem jede LED in einer anderen Farbe leuchtet, ist leider nicht einfach zu erstelle, hier muss der "Static"-Effekt auf jede LED einzeln aufgesetzt werden. Das ist mühselig und kostet Zeit und verbleibende Controller, welche mit 20 für ein solches Vorhaben doch recht knapp sind.
Bugs wurden während des Tests keine gefunden, auch mit 90 LEDs pro Anschluss was 360 LEDs insgesamt und damit der maximalen LED-Anzahl entspricht, sowie insgesamt 20 Effekten gleichzeitig, konnten keine Fehler oder Probleme, abgesehen von den oben genannten, gefunden werden.
Da die Effekte im Speicher des Controllers gespeichert werden und über dessen Prozessor berechnet werden, zieht die aquasuite zum einen wenig Leistung und muss nicht im Hintergrund laufen, zum anderen werden eingestellte Effekte auch in andere Betriebssysteme und an andere Coputer übernommen. Allerdings funktionieren in Linux und wahrscheinlich auch OS: X / MacOS Effekte, die Informationen vom Betriebssystem benötigen, also Audioeffekte und Ambientpx, nicht.
Der Betrieb der Komponenten
Das farbwerk erwärmt sich schon nach kurzer Zeit auf eine Temperatur, die deutlich über der Raumtemperatur, vielleicht bei 40-50 Grad Celsius liegt. Nach einiger Zeit lässt sich dies auch bei den LED-Streifen feststellen. Während des Testzeitraums sind keine LEDs außer dem DOA-Strip (Dead On Arrival) ausgefallen.
Währen das farbwerk selbst keine Störgeräusche von sich gibt, produzieren die Strips ein hochfrequentes Geräusch ähnlich Spulenfiepen oder gedimmten Lampen, was bei leisen Lüftern und ohne Kopfhörer schon nach kurzer Zeit störend wird. Da es doch sehr an gedimmte Lampen erinnert und bei Effekten wie "Breathing", bei denen immer wieder gedimmt wird, die Lautstärke schwankt, liegt die Vermutung nahe, dass sie tatsächlcih gedimmt werden. Dies könnte verschiedene Gründe haben: Vielleicht altern die LEDs bei hoher Helligkeit schneller (so wie OLEDs) und sollen geschont werden, oder wären eigentlich zu hell, schließlich können sie auch so schon fast blenden.
EDIT: Laut einem abderen Tester ist das ganze aqua computer bekannnt und tritt nur auf, wenn die LED-Streifen auf Metall montiert werden. Bei mir ist dies bei allen aufgetreten, für die dies zutrifft, es handelt sich hierbei also anscheinend nicht um Serienstreuung.
Schließt man zu viele LEDs, einen defekten LED-Streifen oder mindestens eine falsch herum an, leuchten dieeser und alle restlichen nicht auf.
Die Beleuchtung ist theoretisch relativ homogen, da aber ein schwarzes PCB verwendet wird, leidet die Homogenität trotzdem. Wahrscheinlich möchte aqua computer eine Vermischung der einzelnen Farben Farben vermeiden. Wie immer gilt also, dass indirekte Beleuchtung bevorzugt werden sollte.
Fazit
Tatsächlich funktionieren aqua computers Versprechen recht gut, auch wenn es zum Teil sinnlos ist, so viele Effekte übereinander zu legen. Auch sonst lässt sich selbstverständlich über die Sinnhaftigkeit streiten, wer aber wirklich 360 adressierbare RGB-LEDs möchte oder eine kleinen aqualis entsprechend beleuchten möchte, ist hiermit bestens bedient. Auch fällt der Preis mit 40€ für den Controller nicht zu hoch aus, vergleicht man dies mit anderen Herstellern wie Corsair oder NZXT, welche hier je nach Modell fast das Doppelte verlangen (abhängig von Ort des Kaufs).
Allerdings gibt es auch gravierende Nachteile: Die Störgeräusche, die trotz allen Versuchen mit integriertem Speicher und Prozessor doch fehlende Linux-Kompatibilität, welche andere Hersteller außer über Hardware-Steuerung per Knöpfen oder Fernbedienung aber auch nicht bieten, die etwas zu hohe Helligkeit und fehlende Beschriftung der LED-Strips sowie optisch mangelhaft isolierten Kabel und der hohe Preis für ein Gesamtpaket mit mehreren LED-Stripes, welches schnell 200€ überschreiten kann, sollten alle nicht außer Acht gelassen werden.
Von mir persönlich gibt es keine Empfehlung und den "Cookie-Award für High-End mit Schwächen", allerdings sollte jeder selbst entscheiden, welche RGB-Steuerung man verwendet, falls überhaupt gewünscht. Die Störgeräusche und weiteren Nachteile können selbstverständlich auch bei anderen Herstellern auftreten.
Fragen, Ergänzungen, Kritik etc. können gerne in den Kommentaren angemerkt werden und sind selbstverständlich erwünscht.
Vorweg einmal die offiziellen technischen Daten:
-vier Anschlüsse für jeweils bis zu 90 einzelne LEDs
-bis zu 20 verschiedene Effektcontroller (mehr dazu in der Besprechung der Software)
-32-bit-Prozessor (höchstwahrscheinlich mit ARM-Architektur)
-integrierter Speicher für bis zu vier Profile
-vier Temperatursensor-Anschlüsse
-ein aqua-computer-Flow-Sensor-Anschluss
-16 Software-Sensoren
-ein aquabus-Anschluss, passendes Zubehör wird aber noch nicht angeboten
-Betriebsspannung: 5V
-Maximale Stromstärke: 8A
Systemanforderungen:
-freier 4-Pin-Peripherie- (umgangssprachlich als "Molex" bezeichnet) und USB-2.0-Anschluss
-Windows 8.1 oder neuer für die zur Konfiguration benötigte aquasuite
Inhalt:
1. Verpackung und Lieferumfang
2. Installation der Komponenten
3. Die Software aquasuite
4. Der Betrieb der Komponenten
5. Fazit
Verpackung und Lieferumfang
Das Ganze kommt in einem braunen Paket, welches mit Packband mit aqua-computer-Logos versiegelt wurde. Die Teile innen sind durch Papierstreifen voneinander getrennt und zumindest ausreichend geschützt.
Die Tester erhalten ein relativ umfangreiches Paket, welches neben dem farbwerk 360 aus den folgenden Teilen besteht:
-22x LED Strip 15 LEDs (tatsächlich wurden 24 geliefert; entweder haben sich die Lagermitarbeiter verzählt oder dies hat einen anderen Grund, welcher später noch erklärt wird)
-1x RGBpx Anschlusskabel 2m
-2x RGBpx Anschlusskabel 50cm
-10x RGBpx Anschlusskabel 10cm
-10x RGBpx Anschlusskabel 5cm
-RGBpx Ring 50mm
-2x SPLITTY 4
-4x Temperatursensor
-Adapterkabel von proprietärem VISION- / farbwerk-Anschluss auf USB 2-0 Typ-A
-umfangreiche, zweisprachige (Englisch und Deutsch), nicht im Handel erhältliche Anleitung für das farbwerk und die aquasuite, welche aber anscheinend als Download kostenlos zur Verfügung steht
Im Lieferumfang des farbwerk 360 selbst befinden sich noch zwei weitere LED-Strips, einige Kabel, eine zweisprachige Kurzanleitung sowie vier Schrauben und Muttern.
Das farbwerk ist relativ kompakt gehalten. Vorne befindet sich eine Metallplatte, an den Seiten und hinten/unten wird es von einem gummi-/silikonartigen Material geschützt.
Nimmt man die Metallplatte ab, erhält man Zugriff auf vier Bohrungen, in den sich die Schrauben mit den Muttern und dem Gehäuse verschrauben lassen. Entfernt man auch die elastische Schutzhülle, kann man auch die Rückseite des PCBs betrachten, welche sauber verlötet zu sein scheint.
Der Splitty4 kann bis zu vier PWM-Lüfter und adressierbare RGB-Produkte von NZXT oder Corsair betreiben. Benötigt wird ein RGBpx-Anschluss an z.B. einem farbwerk 360 und ein 4-Pin-Lüfter Anschluss am Mainboard oder einer Lüftersteuerung. Über zwei Schrauben und Muttern kann der Hub an zwei nebeneinanderliegenden Lüftern oder einem Dual-Radiator installiert werden.
Der RGB-Ring besteht außen aus einem ähnlichen flexiblen Material wie das farbwerk und innen aus einem weniger flexiblen, gebogenem PCB. Er kann einen zylindrischen Ausgleichsbehälter mit einem Durchmesser von 50mm mit 10 adressierbaren RGB-LEDs. beleuchten Damit sind eigentlich nur die aqualis 100- und 150-Modelle möglich, da andere Hersteller oft auf einen Durchmesser von 80mm zurückgreifen. Das Signal des Controllers kann nur in eine Richtung weitergeleitet werden.
Die Anschlusskabel werden in den Längen 4, 10, 50 und 200 cm angeboten. Sie haben eine äußere Isolierung aus schwarzem Gummi und eine innere in "Italien-Farben" (diese sind anders als "Ketchup-und-Senf-Farben" für Stromkabel mit 5 und 12V bei Datenkabeln üblich), welche an den Enden bei den längeren Kabeln leider zum Vorschein kommt. Der Connector ist weiß und kann mit nicht allzu großer Kraft verbunden, aber auch gelöst werden.
Die Temperaturfühler sind mehr oder weniger Standardware: 2-Pin-Anschluss, ungesleevtes Kabel, etwas zu langes Ende aus leicht zu knickender, gelber Folie mit einem darin eingebetteten Temperatursensor.
Die LED-Streifen lassen sich sowohl mit Magneten als auch über im Auslieferungszustand abgedecktes doppelseitiges Klebeband, welches laut Aufschrift von 3M stammt, anbringen. Einer war bei Auslieferung defekt, dies könnte der zweite Grund sein, warum mehr als 22 zusätzliche geliefert wurden - aqua computer wollte sicherstellen, dass mindestens 24 LED-Stripes insgesamt funktionieren.
Installation der Komponenten
Die Löcher des farbwerks haben kein genormten Abstand, daher lässt es sich nur mit etwas Glück innerhalb des eigenen Gehäuses installieren. Im Define R6 war dies nicht möglich, daher habe ich mich letztendlich dafür entschieden, es mit dem für die Tester mitgelieferten Kabel extern zu installieren.
Das 4-Pin-Molex-Kabel zur Stromversorgung muss in diesem Fall aus dem Gehäuse herausgeleitet werden.
Der Kleber auf den RGB-Stripes ist leider nicht stark genug, um dauerhaft auf einer rauen Oberfläche wie einer Tapete oder der Rückseite von vielen Monitoren zu halten; alle paar Minuten bis Stunden lösen sie sich wieder ab. Die Magneten dagegen haben eine befriedigende Stärke. Die Kabellängen sind etwas ungünstig gewählt, wünschenswert wären bspw. auch 1 Meter und 20 oder 30 cm, welche bisher noch nicht erhältlich sind. Die 4 cm langen Kabel sollten eher auf ca. 3 cm gekürzt werden, die 10 cm langen dagegen werden kaum benötigt. Dass das Signal bei den LED-Stripes nur in eine Richtung geleitet werden kann, ist nirgends gekennzeichnet. Erst wenn man das doppelseitige Klebeband verwenden möchte, ist eine Beschriftung mit "IN" und "OUT" sichtbar. Es kann immer nur in Richtung der Beschriftung geleitet werden (auf der Seite von "aqua" ist der Eingang, auf der Seite von "computer" der Ausgang). Hier lässt sich natürlich argumentieren, dass durch die Natur von Dioden der Strom nur in eine Richtung geleitet werden kann, andere Hersteller wie Phanteks dagegen schaffen es aber, Strips mit einem internen Aufbau, der beim Stromfluss in beide Richtungen den Strom an die LEDs immer in eine Richtung lenkt, zu verwenden (hier wurde bewusst die Formulierung "herstellen" vermieden, da LEDs und wohl auch die Streifen in der Regel eher von großen OEMs und ODMs gefertigt werden). Dadurch, dass an den Strips nur männlich und an den Kabeln nur weibliche Anschlüsse sind, lassen sich LED-Strips nicht direkt aneinander stecken; es wird immer ein Kabel benötigt.
Die Software aquasuite
Die aquasuite ist eine Closed-Source-Software von aqua computer, mit welcher sich alle Produkte des Herstellers, die über Software-Steuerung verfügen, steuern lassen. Sie ist zur Zeit aufgrund der Verwendung ener Mono-inkompatiblen .NET-Version sowie von Windows-proprietären Hardware-Ansprechungs-Funktionen nur mit diesem Betriebssystem kompatibel, dementsprechend würde sie auch mit WINE nicht funktionieren.
Unter dem Reiter "Geräte" finden sich das "farbwerk 360" sowie weitere Geräte, sofern angeschlossen. Hier findet man nur die Daten der Temperatur- sowie Software-Sensoren. Die Funktion letzterer hat sich dem Tester noch nicht erschlossen. Eventuell werden sie nur für aquabus-Geräte benötigt.
Unter dem Reiter "farbwerk 360" lässt sich unter dem Unterpunkt "RGBpx" die Beleuchtung konfigurieren. aqua computer wirbt mit einem an Videobearbeitung erinnernden System. Um einnen Effekt ("Controller") hinzuzufügen, wählt man einen der 4 Anschlüsse aus und drückt dort auf das Plus-Symbol. Dann lässt sich ein Effekt auswählen, zu welchen neben einigen Regenbogen- und Standard-Effekten noch "Time", eine etwas umständlich abzulesende Anzeige der Uhrzeit, "Ambientpx", eine Anpassung der Farbe an den Monitor-Inhalt, bei der sich allerdings nicht der gesamte Bildschirm oder die Mitte, sondern nur die Ränder bis zur Mitte auswählen lassen, und einige soundgesteuerte Effekte, bei denen beim Abspielen von Musik in der Regel nur ein wirres Blinken zu erkennen ist, auswählen lassen. Anschließend sind weitere Konfigurationsmöglichkeiten auswählbar, z.B. die Farbe oder die Datenquelle: bei Effekten wie "Bar Graph" lässt sich beispielsweise ein Temperatursensor auswählen. Controller lassen sich kopieren, für bestimmte Profile ein- oder ausschalten, durch größer oder kleiner ziehen auf mehr oder weniger LEDs des Anschlusses legen oder in mehreren Schichten übereinander legen. Legt man beispielsweise "Breathing" über "Scanner", wird ersteres für letzteres als Hintergrund genommen. Hierbei ist allerdings auf die Reihenfolge zu achten, zudem überlagern sich die Effekte normalerweise gegenseitig und es wird einfach der oberste ausgewählt.
Ambientpx funktionierte am Testmonitor mit einer Auflösung von 2560x1440 Pixeln relativ latenzfrei, allerdings waren die Farbwechsel zum Teil recht schnell und nicht stufenlos. Diese harschen Wechsel lassen sich forcieren, indem man zu einem andersfarbigen Fenster wechselt oder in einem Spiel auf ein andersfarbiges, bildschirmfüllendes Objekt schaut.
Ein statisches Leuchten, bei dem jede LED in einer anderen Farbe leuchtet, ist leider nicht einfach zu erstelle, hier muss der "Static"-Effekt auf jede LED einzeln aufgesetzt werden. Das ist mühselig und kostet Zeit und verbleibende Controller, welche mit 20 für ein solches Vorhaben doch recht knapp sind.
Bugs wurden während des Tests keine gefunden, auch mit 90 LEDs pro Anschluss was 360 LEDs insgesamt und damit der maximalen LED-Anzahl entspricht, sowie insgesamt 20 Effekten gleichzeitig, konnten keine Fehler oder Probleme, abgesehen von den oben genannten, gefunden werden.
Da die Effekte im Speicher des Controllers gespeichert werden und über dessen Prozessor berechnet werden, zieht die aquasuite zum einen wenig Leistung und muss nicht im Hintergrund laufen, zum anderen werden eingestellte Effekte auch in andere Betriebssysteme und an andere Coputer übernommen. Allerdings funktionieren in Linux und wahrscheinlich auch OS: X / MacOS Effekte, die Informationen vom Betriebssystem benötigen, also Audioeffekte und Ambientpx, nicht.
Der Betrieb der Komponenten
Das farbwerk erwärmt sich schon nach kurzer Zeit auf eine Temperatur, die deutlich über der Raumtemperatur, vielleicht bei 40-50 Grad Celsius liegt. Nach einiger Zeit lässt sich dies auch bei den LED-Streifen feststellen. Während des Testzeitraums sind keine LEDs außer dem DOA-Strip (Dead On Arrival) ausgefallen.
Währen das farbwerk selbst keine Störgeräusche von sich gibt, produzieren die Strips ein hochfrequentes Geräusch ähnlich Spulenfiepen oder gedimmten Lampen, was bei leisen Lüftern und ohne Kopfhörer schon nach kurzer Zeit störend wird. Da es doch sehr an gedimmte Lampen erinnert und bei Effekten wie "Breathing", bei denen immer wieder gedimmt wird, die Lautstärke schwankt, liegt die Vermutung nahe, dass sie tatsächlcih gedimmt werden. Dies könnte verschiedene Gründe haben: Vielleicht altern die LEDs bei hoher Helligkeit schneller (so wie OLEDs) und sollen geschont werden, oder wären eigentlich zu hell, schließlich können sie auch so schon fast blenden.
EDIT: Laut einem abderen Tester ist das ganze aqua computer bekannnt und tritt nur auf, wenn die LED-Streifen auf Metall montiert werden. Bei mir ist dies bei allen aufgetreten, für die dies zutrifft, es handelt sich hierbei also anscheinend nicht um Serienstreuung.
Schließt man zu viele LEDs, einen defekten LED-Streifen oder mindestens eine falsch herum an, leuchten dieeser und alle restlichen nicht auf.
Die Beleuchtung ist theoretisch relativ homogen, da aber ein schwarzes PCB verwendet wird, leidet die Homogenität trotzdem. Wahrscheinlich möchte aqua computer eine Vermischung der einzelnen Farben Farben vermeiden. Wie immer gilt also, dass indirekte Beleuchtung bevorzugt werden sollte.
Fazit
Tatsächlich funktionieren aqua computers Versprechen recht gut, auch wenn es zum Teil sinnlos ist, so viele Effekte übereinander zu legen. Auch sonst lässt sich selbstverständlich über die Sinnhaftigkeit streiten, wer aber wirklich 360 adressierbare RGB-LEDs möchte oder eine kleinen aqualis entsprechend beleuchten möchte, ist hiermit bestens bedient. Auch fällt der Preis mit 40€ für den Controller nicht zu hoch aus, vergleicht man dies mit anderen Herstellern wie Corsair oder NZXT, welche hier je nach Modell fast das Doppelte verlangen (abhängig von Ort des Kaufs).
Allerdings gibt es auch gravierende Nachteile: Die Störgeräusche, die trotz allen Versuchen mit integriertem Speicher und Prozessor doch fehlende Linux-Kompatibilität, welche andere Hersteller außer über Hardware-Steuerung per Knöpfen oder Fernbedienung aber auch nicht bieten, die etwas zu hohe Helligkeit und fehlende Beschriftung der LED-Strips sowie optisch mangelhaft isolierten Kabel und der hohe Preis für ein Gesamtpaket mit mehreren LED-Stripes, welches schnell 200€ überschreiten kann, sollten alle nicht außer Acht gelassen werden.
Von mir persönlich gibt es keine Empfehlung und den "Cookie-Award für High-End mit Schwächen", allerdings sollte jeder selbst entscheiden, welche RGB-Steuerung man verwendet, falls überhaupt gewünscht. Die Störgeräusche und weiteren Nachteile können selbstverständlich auch bei anderen Herstellern auftreten.
Fragen, Ergänzungen, Kritik etc. können gerne in den Kommentaren angemerkt werden und sind selbstverständlich erwünscht.
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