[User-Review] Lesertest - ASUS RoG Xonar Phoebus...im Vergleich gegen die hauseigene Konkurrenz

Ra1St

Enthusiast
Thread Starter
Mitglied seit
24.04.2010
Beiträge
2.895
ASUS RoG Xonar Phoebus...im Vergleich gegen die hauseigene Konkurrenz


dsc00035edj4z.jpg


Zuallererst möchte ich mich, ebenso wie mein Mittester TheLeetFly, bei dem gesamten Hardwardluxx-Team dafür bedanken, dass sie in Zusammenarbeit mit ASUS und weiteren Unternehmen immer wieder Lesertests ermöglichen.
Ich hoffe, dass Lesertests auch weiterhin als sinnvolle Ergänzung der originalen Hardwareluxx-Tests angeboten werden, um möglichst detailliert über sämtliche Aspekte eines Produktes informieren zu können. In dem Zusammenhang möchte ich auch direkt nochmal auf den Originaltest verweisen der hier zu finden ist.

Aber nun zum eigentlichen Test...

Das Unboxing

Im Gegensatz zu den zwei ebenfalls aus dem Hause ASUS stammenden Soundkarten Xonar Xense und Xonar Essence STX, mit denen ich die Phoebus im Folgenden vergleichen werde, wurde das Design der Verpackung an das von der RoG-Mainboard-Serie bekannten roten Farbschema angepasst. Die Verpackung im Ganzen wirkt dabei sehr hochwertig und ähnelt im Aufbau der der Essence STX. Damit kann sie sich vor allem von dem Wust aus Plastik und kleinen Päckchen aus Pappe absetzten, mit dem man beim öffnen der Verpackung der Xense konfrontiert wird. Allen drei Verpackungen ist das Klappcover gemein, welcher schon vor dem Auspackung einen Blick auf die Karten bzw. deren EMI-Shield ermöglicht.

dsc00020ggjr8.jpg
dsc00021vvjl8.jpg


Nach dem Öffnen der Verpackung findet sich die Karte selbst sowie die Kontroll-Box und ein Teil des Zubehörs in einem Plastik-Tray. An dieser Stelle sei kurz auf TheLeetFleets Lesertest verwiesen, der ein schönes Bild dieser Ebene integriert hat.
Stattdessen möchte ich ein Blick auf das Zubehör werfen, welches der zweiten Ebene der Verpackung zu entnehmen ist. Dort findet man, in einem schwarzen Cover die obligatorische Treiber-CD, das Handbuch, einen Casebatch mit dem RoG-Logo sowie einen Aufkleber, der auch den beiden anderen Karten beiliegt und in meinen Augen vollkommen nutzlos ist. In dem Zusammenhang muss ich das erste Mal Kritik üben. Anstatt des Aufklebers hätte man durchaus mehr Wert auf die Optik des 6Pol-Adapters legen können und diesen wenn schon nicht mit Sleeve versehen, dann zumindest mit schwarz ummantelten Kabeln und schwarzen Steckern. Zumal der Adapter doch bei so einigen Usern zum Einsatz kommen könnte, die in ihrem Rechner ein Netzteil der 400-500W Klasse verbaut habe, da dort die zumeist nur 2 zur Verfügung stehenden PCIe-Stromanschlüsse von der Grafikkarte beansprucht werden.

dsc00027acjj7.jpg




Die Verarbeitung

Kurz und knapp: die Verarbeitung der Karte und der Kontroll-Box sind, wie die Verpackung schon vermuten lässt, sehr gut. Die Lötung des PCBs wirkt vorbildlich soweit ich das an meiner Testkarte sehen konnte.

dsc00038c4jvh.jpg
dsc000330mk4t.jpg




Der Treiber

Anders als die die Xense und die Essence verwendet die Phoebus einen eigenen Treiber anstatt des Standardtreibers der für die meisten ASUS Soundkarten eingetzt wird.
Für meinen Test verwendete ich die aktuellste Version 7.0.1.29 des Phoebus Treibers. Diese stammt direkt von ASUS.com.

Vor der eigentlichen Installation des Treibers wird man zu einem Firmwareupdate aufgefordert, was aber absolut unproblematisch mit einem Klick auf "OK" und einem Neustart durchgeführt ist. Einen weiteren Neustart später ist der Treiber dann auch installiert und wartet mit seinem klar strukturierten aber sehr stark verschachtelten Benutzerinterface auf.

Phoebus Treiber:
phoebustreiber5tjn1.png

Jegliche optische und steuerungstechnische Anleihen aus den Realtek-Treibern, die dem Standardtreiber noch eigen sind, wurden entfernt. Eine gewisse Einlernzeit in die Benutzung des Treibers ist also unumgänglich. Danach geht die Nutzung des Interfaces aber sehr gut von der Hand. Ganz subjektiv muss ich aber gestehen, dass mir das Interface des Standardtreibers besser gefällt. Aber das ist wohl einfach Geschmacksache.

Standard Treiber:
xensetreiber14kdg.png


Positiv anzumerken ist, dass der Treiber im gesamten Testzeitraum keinerlei Probleme oder gar Instabilitäten verursachte und sich auch ohne Probleme neben dem Treiber des Onboard-Codecs nutzen ließ, wie im Gerätemanager-Fenster zu erkennen ist.


Kommen wir jetzt zum interessanten Teil...

Der Klangcheck

Die Phoebus musste sich bei mir in der Zusammenarbeit mit Kopfhörern (Beyerdynamic DT990 250 Ohm und Beydynamic DT880 250 Ohm und Sennheiser HD 418), Headsets (Sennheiser PC 160 und SteelSeries 5Hv2) und 2 Samson Resolv A5 Nahfeld-Monitoren beweisen.
Ein Test ihrer Aufnahmequalitäten bzw. derer der Kontroll-Box gehörte natürlich ebenfalls zum Testparcours.
Ihre musikalischen Qualitäten wurden dabei mit mehreren Musikrichtungen erpobt.
Aus dem Bereich Metal: Noumena - Anatomy of Life / Iron Maiden - Dance of Death / Flammensturm - Die Feuer sind entfacht
Aus dem Bereich Rock/Punk: Bad Religion - The New America / Royden - Best Friends Our Worst Enemies
Aus dem Bereich Pop: Phil Collins - Both Sides
Aus dem Bereich Electro: ATB - No silence
Den Bereich Filme habe ich anhand der DVD zu Avatar - Aufbruch nach Pandora gestet.
Und im Bereich Games wurde mit CounterStrike: Source und GuildWars 2 das Gesamklangbild und die Ortbarkeit unter die Lupe genommen.

Beginnen möchte ich mit der Kategorie Musik @ Heasets. Dabei ergaben sich folgende Klangeindrücke:

SteelSeries 5H v2 40 Ohm
(Settings: Gain +0dB / 96 KHz Samplingfrequenz / Dolby Headphone disabled)
+ überraschend basslastig
+ dünne Mitten
+ klare aber sehr scharfe Höhenwiedergabe (über 15 kHz)
= ein wenig unausgewogen durch zurückhaltende Mitten, keine Bühne, für Metal recht angenehme Gesamtcharakteristik (durch die Bassanhebung)
(besonders vocal-lastige Passagen wirken leer und dumpf)

Ab hier ist der Kopfhörerverstärker aktiv, was man hardwareseitig am Farbwechsel des Phoebus Schriftzuges von blau auf rot sehen kann. In dem Zusammhang sei auch noch auf die Beleuchtung der Ports auf der Slotblende hingewiesen, die ich persönlich sehr praktisch finde, sofern die Kontrollbox nicht genutzt wird. (Bezüglich Bild 2 möchte ich noch erwähnen, dass die Karte natürlich nicht schief ist, mein Slotsteg orientiert sich aber an der Grafikkarte und ist etwas verschoben.;))
dsc000427fk6t.jpg
dsc000406gkrv.jpg


Sennheiser PC 160 16 Ohm
(Settings: Gain +6dB / 96 KHz Samplingfrequenz / Dolby Headphone disabled)
+ unverhofft ausgewogener Klang
+ angenehmer gut ausbalancierter Hochtonbereich
= (für ein HS) sehr ausgewogener Klang, für die Preisklasse des Headsets eine überragende Klangkombination

Weiter geht es mit der Kathegorie Musik @ Kopfhörer:

Sennheiser HD 415 32 Ohm
(Settings: Gain +6dB / 96 KHz Samplingfrequenz / Dolby Headphone disabled)
+ deutlich differenzierterer Klang im Vergleich zum 5H
+ angenehme Höhenwiedergabe
= insgesamt immernoch ein recht kühler distanzierter Klang (besonders auffällig bei: Phil Collins - We fly so close) aber deutlich ausgewogener als auf dem 5H v2

Beyer Dynamic DT 990 250 Ohm
(Settings: Gain +12dB / 96 KHz Samplingfrequenz / Dolby Headphone disabled)
+ sehr klarer Klang
+ der Charakteristik des Kopfhörers folgende deutliche Badewanne
+ einwandfreie Differenzierung im oberen Frequenzbereich
= ausgewogener und mit deutlicher, breiter Bühne gegenüber der Wiedergabe auf dem HD 415 und 5H v2

Beyer Dynamic DT 880 250 Ohm

(Settings: Gain +12dB / 96 KHz Samplingfrequenz / Dolby Headphone disabled)
+ sehr ausgewogener Klang
+ in allen Höhenlagen differenzierter angenehmer Klang
+ einwandfreie Differenzierung im oberen Frequenzbereich
= der Wiedergabe auf dem DT 990 sehr ähnlich aber distanzierter im Bassbereich

Im Vergleich zur Essence STX schlägt sich die Phoebus vor allem bei der Zuspielung an Headsets besonders gut und verhilft diesen zu guten klanglichen Ergebnissen, die sich auf jeden Fall deutlich von Onboard-Codecs absetzen. Gegenüber der Xense konnte ich keine nennenswerten Unterschiede feststellen. Bei der Betrachtung der Ergebnisse mit den höherpreisigen Kopfhörern kann sich die Essence aber dann doch von der Phoebus als auch der Xense distanzieren, indem sie sich im gesamten Frequenzband über eine bessere Trennung und höhere Neutralität auszeichnet. Hinsichtlich der Zuspielung an die Nahfeldmonitore sind die Unterschiede eher marginal. Dennoch hat die Phoebus hier entscheidende Vorteile auf die ich später noch eingehen will.

Als nächste Kathegorie folgt der Bereich Film @ Kopfhörer (den ich ob des Zeitaufwandes nur mit DT 990 250 Ohm getestet habe)

Beyerdynamic DT 990 250 Ohm
(Settings: Gain +12dB / Samplingfrequenz 96 kHz / Dolby Home Theater v4 enabled)
+ gute Räumlichkeit (besser als STX)
+ schlechtere Stimmenwiedergabe
+ deutlich weniger differenziert gegenüber deaktiviertem DHT v4
= insgesamt schlechter als Xense/STX weil insbesondere Stimmen sehr flach wiedergegeben werden und dadurch untergehen

Beyerdynamic DT 990 250 Ohm
(Settings: Gain +12dB / Samplingfrequenz 96 kHz / Dolby Home Theater v4 disabled)
+ geringe Räumlichkeit
= klanglich deutlich differenzierter als mit aktiviertem Dolby Home Theater v4 aber teilweise Verlust der Räumlichkeit

Ja, was soll ich dazu schreiben, es ist nicht einfach. Die Phoebus hat sich in dem Bereich ganz klar unterwert verkauft. Sie liefert eine solide Vorstellung ab kann aber im Bereich der Raumklangsimulation nicht mit den deutlich besseren Ergebnissen der beiden anderen Karten mithalten. Da hatte ich mir mehr versprochen.


Aber kommen wir zur vermeintlichen Paradedisziplin der Phoebus, den Games. Dabei werde ich auch noch auf die Aufnahmequalität der Kontroll-Box eingehen.

Und nein, die Phoebus enttäuscht natürlich nicht, was ihre Gamingqualitätten betrifft. Sowohl in der Disziplin Ortung, die für viele Shooter-Fans sicher ein zentrales Kaufkriterium darstellt, als auch in derben Effektgewittern, die im Welten-PVP von GuildWars 2 oft anzutreffen oder besser gesagt zu hören sind, schlägt sich die Phoebus sehr gut. In CounterStrike: Source sind selbst weit entfernte Gegner präzise anhand ihrer Schrittgeräusche auszumachen. Die Phoebus liegt damit auf gleichem Niveau mit den anderen beiden ASUS Soundkarten als auch mit der Konkurrenz aus dem Hause Creative in Form der X-Fi Soundkarten, die über viele Jahre hinweg die Referenz bezüglich Raumklang in Spielen bildeten. Insbesondere aber trumpft die Phoebus mit einem einwandfreien Klang in Kombination mit den 2 Nahfelmonitoren auf, die sie mit einem beinahe rauschfreien Signal versorgt. Besonders die STX fällt hier weit zurück, da sie in Spielen ein leises aber doch warnehmbares tiefes Brummen in ihre Chinchausgabe mischt.
Aber nun noch kurz zur Aufnahmequalität. Mit war ich ebenfalls hochzufrieden. Das in die Kontroll-Box eingebaute Mikro funktioniert tadellos, verusacht kaum Störgeräusche und fällt nur durch eine gewisse Frequenzanhebung der Aufnahme auf. Ich gehe aber davon aus, dass dies gewollt ist um die Verständlichkeit zu erhöhen. Insbesondere im Vergleich zum doch recht weit verbreiteten Ansteckmikro ZM-MIC 1 der koreanischen Firma Zalman ist die Aufnahmequalität deutlich überlegen. Geschlagengeben muss sich das Mikro der Kontroll-Box nur den Aufnahmequalitäten der Sennheiser Headsets (PC 160 und PC 350) aber das war Prinzipbedingt auch nicht anders zu erwarten. Für die Kommunikation per Teamspeak oder Skype ist das integrierte Mikro aber mehr als ausreichend und eröffnet nebenbei die Möglichkeit des Einsatzes eines Kopfhörers ohne ein zusätzliches Kabel verlegen zu müssen.

rog_5zxuzb.jpg

Das Fazit

Da mein Test nur auf meinen eigenen unweigerlich subjektiven Eindrücken der Karte basiert und ich keine objektiven Messungen über die Leistungen der Phoebus anstellen kann, möchte ich auch mein Fazit nicht mit quantitativen Bewertung irgendwelcher Art versehen. Über die Phoebus selber kann ich aber nach meinem Test sagen, dass sie eine würdige Vertretung der Gattung der Gaming-Soundkarten darstellt und in meinen Augen vor allem durch ihre Allroundqualitäten zu überzeugen weiß. Im Vergleich zur Essence STX fällt mir da die bessere Bespielung der Headsets und der Nahfeldmonitore ein. Bezüglich der, ebenso wie die Phoebus als Gaming-Karte beworbenen, Xense steht ganz klar die bessere Useablelity in Form der Kontroll-Box als auch der Verzicht auf 6,3 mm Klinkebuchsen und die unpraktische Kabelpeitsche. Über die marginalen klanglichen Defizite gegenüber der hauseigenen Konkurrenz können die meisten User auch getrost hinwegsehen. Letzlich ist die Entscheidung für oder gegen die Phoebus keine leichte, aber mich hat sie auf jeden Fall überzeugt, auch ohne ihre Kontrahenten auszustechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Schöner Test! Nicht so dahingeklatscht, wie die letzten Asus Headsetsusertests. :bigok:
 
In dem Treiber kann man ja zwischen den Symbolen mit der Note, der Pistole und anderen umschalten,
findest du auch, dass sich Musik im Modus mit der Note absolut schrecklich anhört und nicht gut wie im HiFi Modus?
 
@Madz: Danke, freut mich dass mein Test gefällt und ich ihn nicht umsonst geschrieben hab.

@Sparanus: Ja, das stimmt der Music Mode ist der aller schlimmste. Ich nutze aber generell keinen der Modi, die Standardausgabe ist einfach am Besten. Wobei der HiFi-Modus ohnehin dem Default Setting entspricht.
 
Ich benutze in Shootern die Raumklang Situation das ist echt klasse, aber sonst auch nichts.
 
Naja am Ende muss das natürlich jeder selbst entscheiden, das ist klar. Trotzdem bleibe ich dabei: den besten Klang bekommt man mMn per Default Einstellung egal mit welcher der Karten (einzige Ausnahme könnten evtl. Filme sein).
 
Naja am Ende muss das natürlich jeder selbst entscheiden, das ist klar. Trotzdem bleibe ich dabei: den besten Klang bekommt man mMn per Default Einstellung egal mit welcher der Karten (einzige Ausnahme könnten evtl. Filme sein).

Da hast du vollkommen Recht.
 
Eben, am besten dreht man garnichts am Klang.
 

Ähnliche Themen

Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh