[User-Review] [Lesertest] Bitfenix Prodigy M2022 ARGB Review by RcTomcat: Altbewährtes in neuer Auflage

RcTomcat

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Bitfenix Prodigy M2022 ARGB Review by RcTomcat: Altbewährtes in neuer Auflage
Hi,
und willkommen zu meinem Review des Bitfenix Prodigy M2022 Gehäuses.
Wer etwas weniger lesen möchte kann direkt zum Fazit springen ;)

Inhaltsverzeichnis / Table of Contents



K1Überblick über das Case
Das Bitfenix Prodigy M2022 ist die Neuauflage des bekannten und beliebten Prodigy Gehäuses aus dem Jahre 2014.

In diesem Review möchte ich auf das neue Gehäuse eingehen und dieses mit seinem Vorgänger vergleichen. Meine aktuelle Hardware sitzt in besagtem Vorgänger. Gemäß Datenblatt bietet das M2022 ARGB die folgenden Features:
Color Black / White
Material Steel, Mesh, Plastic, Tempered Glass
Chassis Dimensions(W x H x D) 250mm(9.8inch)x 404mm(15.9inch) x 359mm(14.1inch)
Motherboard Support Mini-ITX, MicroATX
Air Cooler Height Support 190mm(7.04inch)
VGA Length Support 339mm(13.3inch)
Cable Management Support up to 44mm(1.73 inch)
Drive Bay(Bottom) HDD or SSD*2
Drive Bay(Hard Drive Bracket) HDD+SSD:2+2 / SSD*3
Fan mounts Front:1 x 120mm or 2 x 60mm, Top: 2 x 120/140mm, Rear: 1 x 120mm
I/O Ports 2 x USB 3.0, Audio IO ,USB 3.1 Gen 2 Type-C x1
PCI-E Slots 5 Slots
Power Supply ATX & Standard / up to 220mm(6.8inch) (Suggest up to 185mm(7.1inch))

Erhältlich ist /das Prodigy M2022 in den Farben Schwarz und Weiß. Laut Hersteller bringt es 6,5KG(netto)7,65KG(brutto) auf die Waage. Mein Testexemplar wurde von Caseking in der schwarzen Ausführung geliefert.

K2Verpackung & Inhalt (Unboxing)
Das Gehäuse wird in einem braunen Karton geliefert welcher bereits den Inhalt zu erkennen gibt. Neben Namen, Logo und einer Abbildung des Gehäuses ist auch ein „Explosion View“ wie man ihn aus manch einem CAD Programm kennt abgedruckt.

Dem Explosion View sind Nummern zugeordnet welche daneben die Bezeichnung der einzelnen Bauteile wiedergeben. Im Inneren findet sich dann das Gehäuse samt Zubehör wieder. Durch die Verwendung der typischen Schaumstoffelemente wird das Gehäuse im Karton an Ort und Stelle gehalten. Zusätzlich ist das Gehäuse in Plastikfolie gehüllt. Mein Testexemplar kam daher ohne Beschädigungen an. Oben auf lag die Box mit dem Zubehör, eine weitere Box war seitlich untergebracht. Die Glasseite des Gehäuses ist zusätzlich durch eine Folie geschützt welche sich problemlos entfernen lies.

K3Lieferumfang und sonstiges Zubehör
Geliefert wird das Prodigy M2022 ARGB mir folgendem Zubehör:
- RGB Steuerung samt Fernbedienung
- RGB Streifen samt Verlängerungen
- Montagematerial für HDD/SSD/Mainboard inklusive Montagehilfe für die Abstandshalter
- Anleitung
- Abdeckung welche im Gehäusedeckel alternativ zum Mesh montiert werden kann

K4Aufbau des Gehäuses und Besonderheiten
Mein aktuelles Case ist der Vorgänger des heutigen Testkandidaten. Wo bei diesem noch auf eine horizontale Montage gesetzt wurde wartet das Prodigy M2022 nun mit einer vertikalen Mainboardposition und der Möglichkeit einer vertikalen GPU-Montage auf. Noch dazu wird das Mainboard „von rechts“ am Mainboardtray verschraubt. Üblich ist, so weit mir bekannt, die Montage von der linken Seite aus. Um die Grafikkarte mittels Riser verwenden zu können gibt es eine Wechselplatte welche anstelle des rückwärtigen Lüfterplatzes montiert werden kann. In beiden Fällen wird die GPU mittels einer Metallplatte + Thumbscrew fixiert.

Wird die Grafikkarte ohne Riser direkt am PCIe Slot des Mainboards verbaut so finden auch bis zu 190mm hohe CPU Kühler ihren Platz.
Bitfenix gibt an Netzteile mit einer Länge von bis zu 220mm verbauen zu können. Je nach verwendeter Grafikkarte dürfte es dann aber schnell zu Problemen kommen. Daher sollte man sich an die empfohlene Länge von 16,5cm halten. Das Netzteil wird via einem Adapterrahmen montiert und anschließend mittels einer Thumbscrew im Gehäuse fixiert. Alternativ lässt sich dieser Rahmen auch entfernen und das Netzteil direkt mit dem Gehäuse verschrauben. Auf diese Weise gewinnt man ungefähr 18-20mm an Platz. Gerade bei längeren Netzteilen wäre dies die empfehlenswertere Vorgehensweise, Bitfenix empfiehlt auch diese Möglichkeit bei Grafikkarten von mehr als 275mm Länge zu wählen. Die Stromversorgung erfolgt von der Rückseite aus. Bifenix sieht hierfür extra eine Art „Verlängerung“ vor welche von der Rückseite durch das Case zur Netzteilhalterung geht. Diese Stromzufuhr muss natürlich neu verlegt werden sofern der Rahmen entfernt werden soll, dazu ist eine extra Klappe im Boden vorgesehen.

Interessant ist das Design des Mainboardtray. Effektiv ist hier nur ein Rahmen mit Ausschnitt verwendet worden. Löst man auf der Rückwärtigen Seite vier Schrauben (Werkzeug von Nöten) um die HDD/SSD Halterung zu entfernen so kann man bequem die größten CPU Kühler montieren.
An der HDD/SDD Halterung können wahlweise 3 SSDs/2,5 Zoll Platten, 2 SSDs/2HDDs oder 2 HDDs verbaut werden. Ebenso finden sich im Bodenbereich zwei HDD/SSD Montagemöglichkeiten sofern die ab Werk verbauten Lüfter entfernt werden.

Hinsichtlich der Kühlung sind die drei vormontierten 120mm Lüfter und ein 60mm Lüfter erwähnenswert. Davon sitzen zwei 120mm Modelle im Boden des Gehäuses, einer an der Rückseite. Alle drei sind aRGB fähig. An der Front ist im oberen Bereich der erwähnte 60mm Lüfter zu finden, je nach verwendetem Netzteil lässt sich hier auch ein 120mm Modell verbauen. Je nach Position der Grafikkarte kann der 60mm Lüfter auch im unteren Bereich vorne rechts montiert werden. Damit ist auch bei Verwendung einer Riser Karte eine optimale Belüftung der GPU sichergestellt. Auch an der Oberseite ist reichlich Platz für weitere Lüfter oder gar Radiatoren. Ab Werk ist hier ein magnetisches Mesh verbaut, darunter finden sich Lüfterhalterungen mit Langlöchern um bei Bedarf zwei 120mm oder zwei 140mm Lüfter montieren zu können.

In der Zubehörbox findet sich eine Kunststoffscheibe welche anstelle des Mesh verbaut werden kann. Diese wird ebenfalls magnetisch an Ort und Stelle gehalten. Wird die Kunststoffscheibe verwendet so erhält man ein Sichtfenster auf der Oberseite.

Auf der Unterseite befindet sich ebenfalls ein Mesh welches magnetisch befestigt wird. Laut Anleitung handelt es sich dabei um einen Staubfilter. Die Maschenweite ist gleich zu dem Mesh an der Oberseite und meines Erachtens nach deutlich zu grobmaschig um zuverlässig als Staubfilter zu fungieren. An einem Corsair Gehäuse aus meinem Haushalt wird die gleiche Maschenweite verwendet, Staub wird dabei kaum gefiltert.

Das IO Panel befindet sich auf der linken Seite und bietet zwei USB 3.0 Anschlüsse, einmal USB 3.1 Gen 2 USB C und Kopfhörer/Mikrofonanschlüsse.

K5Verarbeitung und Material
Scharfe Kanten oder Verarbeitungsfehler suchte ich an meinem Testexemplar vergeblich. Ebenso kann ich keinerlei Unregelmäßigkeiten erkennen, alle Teile passen gut und klemmen nicht.
Die Seitenteile sind aus Tempered Glas und Stahlblech gefertigt. Griffe und Standfüße bestehen aus Kunststoff, alle weiteren Metallteile sind aus Stahlblech.
Im Vergleich zum Vorgänger kommt nirgendwo eine Softtouchoberfläche zum Einsatz. Für mich ein deutliches Plus. Alle lackierten Flächen sind bei mir sauber verarbeitet und zunächst kratzerfrei. Nach einigem hin und her sind jedoch gerade an den Standfüßen schnell erste Gebrauchsspuren sichtbar. Unschön, aber aufgrund der Materialwahl und des Designs unvermeidbar.

K6Wasserkühlungseinbau & Kompatibilität
Teil meines Tests war auch der Einbau einer Wasserkühlung. Bitfenix sieht hier einen 120mm Radiator an der Rückseite und einen 120er/240er/280er Radiator im Deckel vor. Einen 30mm dicken 280er Radiator aus dem Hause Alphacool konnte ich testweise problemlos im Deckel verbauen. Sofern die Grafikkarte mittels Riser schön in Szene gesetzt werden soll wird es meiner Meinung nach schnell sehr eng im Case. Platz für Pumpe und AGB ist dann schlicht kaum mehr vorhanden sofern die Grafikkarte beide Lüfter am Boden überragt. Diese beiden Lüfter stellen in meinen Augen abseits des Hecklüfters die einzige sinnvolle Möglichkeit einer AGB/Pumpenmontage dar. Je nach Größe des verbauten Mainboards besteht eventuell noch etwas Platz zwischen diesem und dem Netzteil.

Der Einbau eines Custom Loops ist also möglich, bedarf jedoch durchaus etwas genauerer Planung. Da ich ein Fan von viel Radiatorfläche bin ist das Thema Wakü im Prodigy M2022 für mich gestorben. Eine AiO Wasserkühlung, welche lediglich die CPU auf Temperatur hält, wäre aber sicherlich eine gute Option.

K7Einbau meines Testsystems
Mein Testsystem ließ sich ohne Probleme einbauen. Der mitgelieferte Quick Start Guide ist äußerst gut gestaltet und dürfte selbst unerfahrenen Benutzern eine schnelle Montage ermöglichen.

Die SSDs werden seitlich eingeklemmt und halten sehr gut, HDDs werden direkt verschraubt und nicht entkoppelt. Letzteres empfinde ich als kaum mehr zeitgemäß. Zwar sind moderne HDDs meist nicht sonderlich laut, eine minimale Entkopplung mittels einiger Gummipuffer vorzusehen wäre jedoch deutlich angenehmer, um möglichem Körperschall vorzubeugen.

K8Kabelmanagement
Zwischen Mainboardtray und HDD/SDD Halterung sind ungefähr 3cm Luft. Sofern also lediglich SSDs verbaut wurden bleibt ordentlich Platz für das Kabelmanagement. Sobald jedoch 3,5 Zoll Festplatten verbaut werden schwindet dieser Platz rapide. Fairer Weise muss man sagen, dass die Mehrzahl der Kabel normalerweise deutlich vor den HDDs auf die andere Seite des Mainboardtrays geführt wird. Da die Glasscheibe am Seitenteil nahezu durchgängig ist empfiehlt sich der Einsatz eines Netzteiles mit modularem Kabelmanagement. Ansonsten könnte das eine oder andere Kabel weiterhin sichtbar bleiben. Problematisch wird es bei der Verlegung der Kabel des IO Panels. Da dieses am Seitenteil angebracht ist können die Kabel nur dann verlegt und montiert werden wenn das Seitenteil nahe am Gehäuse liegt. Die finale Montage erfolgt dann immer mittels „hineinheben“ der verbliebenen Kabel. Ebenso sollte man im Vorfeld auf genug Platz für die Platine/Kabel des IO Panels achten, sonst wird es schnell schwer das Seitenteil zu montieren.

K9Beurteilung der Temperaturen im Case / Lautstärke der Kühlung (subjektiv)
Das Gehäuse ist sehr luftig. Zusammen mit den vier verbauten Lüftern gab es daher keine Temperaturprobleme für meine Hardware. Die Lüftersteuerung via Fernbedienung ist problemlos möglich und sorgt bei Bedarf für die nötige Ruhe. Alternativ zum Anschluss an den Controller kann man die Lüfter natürlich auch direkt über das Mainboard regeln lassen. Der Controller wird dann lediglich für die Beleuchtung genutzt. In meinem Fall war dies die deutlich bessere Lösung, die Lüftersteuerung des Mainboards scheint wesentlich feiner zu arbeiten als der Controller.


K10RGB
Ab Werk sind drei aRGB fähige 120mm Lüfter aus der hauseigenen Spectre Reihe montiert. Zusätzlich liefert Bitfenix zwei magnetische LED Streifen mit aus. Der FAN/RGB Controller verfügt über 7 LED Eingänge und 6 Fan Eingänge. Ebenso ist eine Verbindung zu kompatiblen Mainboards vorgesehen. Unterstützt werden Asus Aura Sync, MSI Mystic Light, Gigabyte RGB Fusion 2.0 und Asrock Polychrome SYNC. Die Stromversorgung wird via einem SATA Stromstecker vom Netzteil sichergestellt. Der Controller bietet 39 verschiedene Beleuchtungsmodi. Zur Befestigung des in einem Kunststoffgehäuse verbauten Controllers wird ein doppelseitiges Schaumstoffklebeband mitgeliefert, ein dedizierter Montageplatz scheint nicht vorgesehen zu sein. Die beiden LED Streifen lassen sich dank der mitgelieferten Verlängerungen nahezu überall im Gehäuse platzieren. Je nach Montageort ist so eine dezente indirekte Beleuchtung möglich. Um das Gehäuse nicht versehentlich mit 5V unter Strom zu setzen sollten die im Lieferumfang enthaltenen Endkappen verbaut werden. Diese waren bei mir jedoch nicht gerade stabil und daher nicht sicher montierbar. Am Ende habe ich mich für die Sicherung mittels Klebeband entschieden.

K11Vergleich zum ursprünglichen Bitfenix Prodigy

Mein altes Prodigy ist nun leider äußerst unansehnlich und nicht mehr zu retten. Die Softtouchoberfläche ist vergilbt und klebrig. Das Prodigy M2022 sollte mangels besagter Oberfläche diese Probleme nicht bekommen. Alle Oberflächen sollten sich problemlos abwischen lassen. Im direkten Vergleich fällt an der Front der Wegfall des 5 ¼ Zoll Käfigs auf, optische Laufwerke werden im Jahr 2022 eben immer weniger verbaut. Durch diese Entscheidung ergibt sich eine klare, durchgängige Front. Auffällig ist auch die Verwendung von Mesh an der Front wo beim Vorgänger noch eine solide Fläche verwendet wurde. Ebenso wurde durch die geänderte Ausrichtung des Mainboards der Montageort für das Netzteil geändert. Dies mag manch einem gefallen, ich persönlich sehe es jedoch kritisch. Die Kabel des Netzteils sind durch die Montage in der Front deutlich sichtbarer als noch beim Vorgänger wo diese doch völlig außer Sicht unterhalb des Mainboardtrays verstaut werden konnten. Der Innenraum lässt sich allein durch die völlig andere Mainboardmontage schon kaum vergleichen. Beim alten Prodigy konnten deutlich mehr HDDs verbaut werden ohne dabei die Anzahl der Lüfter reduzieren zu müssen. Schön ist die Beleutungsmöglichkeit des neuen Prodigy M2022 aRGB. Die drei Spectre Lüfter sind in Kombination mit den beiden LED Streifen durchaus ein Hingucker. Neu ist auch die Möglichkeit die oberen Lüfterplätze mittels der Plexischeibe zu verschließen und die Wahl die Grafikkarte mittels Riser oder direkt am Mainboard zu verbauen.

K12Fazit
Das Bitfenix Prodigy M2022 ARGB tritt die Nachfolge des beliebten Prodigy Gehäuses an. Rein optisch ist die Verwandtschaft sofort eindeutig erkennbar. Die Frage ist jedoch ob das Case empfehlenswert ist oder nicht. Ich empfinde das Gehäuse als grundsolide. Es erfüllt seinen Zweck und leistet sich keine großen Schwächen. An manch einer Stelle wurden manche Dinge jedoch nicht zu Ende gedacht wie ich finde. Nehmen wir beispielsweise die Plexischeibe welche an der Oberseite montiert werden kann. Im Auslieferungszustand wird der Kunststoff noch durch eine entsprechende Folie vor Kratzern geschützt. Sobald man diese aber entfernt ist das Material schutzlos. Warum wurde hier nicht auch auf Tempered Glas wie am Seitenteil gesetzt? Dieses wäre doch deutlich unempfindlicher.
Mein größter Kritikpunkt ist jedoch im Alltag zu finden: Der User muss sich auf der einen Seite zwischen Zugriff auf USB Ports, Headset und Mikrofon Anschluss und der Sicht auf die Hardware auf der anderen Seite entscheiden. Das IO Panel liegt vorne links, genau gegenüber des Sichtfensters auf der rechten Seite. Entweder muss man also ständig um das Gehäuse herum greifen um Anschaltknopf, Headsetanschluss oder USB Ports zu erreichen oder auf Einblicke in das Gehäuse verzichten. Deutlich besser wäre das IO Panel meiner Meinung nach im Deckel oder auf der rechten Seite vor dem Glasteil aufgehoben. Das Prodigy M2022 ist dank seiner Beleuchtung ein wirklicher Hingucker, da will ich doch auch das Gehäuse entsprechend positionieren, um Blicke darauf zu ermöglichen.
Beim Vorgänger hatte ich auch nie das Gefühl zu wenig Platz zu haben, beim M2022 ARGB kam dies jedoch ab und an vor.

Mein Dank gilt dem Hardwareluxx Team, Caseking und Bitfenix.
 
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