[User-Review] [Lesertest] BitFenix Prodigy M2022 black aRGB, der wiederbelebte Klassiker?

Hallo an alle User und Freunde von MiniTowern, Cube und anderen Gehäusen für µATX und kleineren Formaten.

Ich empfehle dir Darstellung des Artikels im Darkmode aufgrund der gepostetn Bilder, Danke

Im Dezember 2021 wurde ich als einer von 3 Usern ausgewählt, um das neue
Bitfenix Prodigy M 2022 aRGB in einem Lesertest vorzustellen und zu beurteilen.

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Hier mein Lesertest:
Inhaltsangabe:
  1. Produktfamilie und Historie​
  2. Lieferumfang​
  3. Ausstattung und Verarbeitung​
  4. Montage, Hinweise zum Einbau:
    1. Testsystem​
    2. Netzteil​
    3. Mainboard​
    4. CPU-Kühler​
    5. Massenspeicher​
    6. Grafikkarte​
    7. Lüfter und Radiatoren+ RGB Spielchen​
  5. Messungen
    1. Bewertung der Daten​
  6. Fazit​



1. Produktfamilie und Historie

Die Firma Bitfenix veröffentlichte bereits im Jahr 2012 mit dem Prodigy ein ITX Gehäuse mit horizontaler Mainboardmontage, dass sich aufgrund Optik, Preis und Ausstattungsmöglichkeiten großer Beliebtheit erfreute. Ergänzt wurde die Familie ab dem Folgejahr von dem Prodigy M, welches mit invertierter ATX-Bauweise zusätzlich µATX Boards aufnehmen konnte.
Es wurde eine bunte Farbpalette und erste Gehäuse mit seitlichen Acrylglasfenstern angeboten. Damalige Prodigy (M) Gehäuse verfügten bereits über die markante Optik mit 2 Kunststoffbügeln oben und unten, die als Griff und Füße dienten. Die Gehäuse Colossus µATX und Phenom µATX des gleichen Herstellers verfügten über einen vergleichbaren invertierten Aufbau, werden aber mit komplett anderer Optik und mit anderen Füßen ausgestattet.

Die schwarze Mesh Front mit der Möglichkeit für ein 5,25“ Laufwerk, mit Softlack gummierte Oberflächen (oft bei Bitfenix zu jener Zeit verwendet), die seitlich angebrachten Schnittstellen und die relativ kompakte Bauweise machten die Gehäuse zu einem kleinen beliebten individuellen Hingucker auf so manchem Schreibtisch.

Ende des Jahres 2021 hat Bitfenix die erfolgreiche Serie renoviert und mit dem Prodigy M 2022 neu belebt.

Hardwareluxx hat dies bereits in diesem Artikel begleitet:


Hier ein Video von Bitfenix für den ersten Eindruck:


Ich darf für meinen Lesertest auf die schwarze Variante mit aRGB Set namentlich
BFC-PM2-300-KKGSK-3A zurückgreifen.


2. Lieferumfang :

Das Gehäuse ist, wie heutzutage üblich, in einem braunen Karton verpackt, welcher mit schwarzem Aufdruck versehen ist. Auf dem Karton wird nicht nur das Gehäuse in üblicher Ansicht, sondern auch als Explosionszeichnung darstellt. Ebenfalls werden bereits erste Eckdaten und Lieferumfänge verraten.

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Das Gehäuse selbst ist in einem Folienbeutel zwischen 2 Polystyrolformteilen sicher im Karton verpackt. Zusätzlich ist seitlich noch ein erster Zubehörkarton sichtbar. Der zweite kleinere Karton versteckt sich auf der anderen Seite.

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Zum Schutz des Seitenteils mit Tempered Glas ist dieses beidseitig mit einer Folie versehen, die sich leicht und spurlos entfernen lässt.

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Im Gehäuse selbst befinden sich zwei weitere Folientüten, die am Mainboardrahmen befestigt sind so wie der Quick Installation Guide.

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Der in DIN A5 gedruckte, rein in Englisch gehaltene Quick Installation Guide (QIG) liegt ebenfalls bei Bitfenix im Supportbereich des Gehäuse als Download vor.


Die mitgelieferten aRGB Lüfter sind bereits im Gehäuse 2x am Boden und 1x im Heck vormontiert.

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Der Inhalt der Zubehörkarton und Folientüten stellt sich wie folgt dar:

Im kleinen Zubehörkarton das Backpanel hinterlegt, welches für den vertikalen Grafikkarteneinbau benötigt wird.

Im großen Zubehörkarton befinden sich alle notwendigen Schrauben , Abstandshalter fürs Mainboard und sogar eine Montagehilfe für die MB-Abstandshalter. Nette kleine Idee.
Dazu wird eine Acrylglasplatte mit Magnethalter geliefert, die anstatt der Lüfter/Radiatorenhalterung mit Staubfilter verbaut werden kann. Diese ist noch beidseitig mit Schutzfolie belegt.

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In den im Gehäuse befestigten Zubehörbeuteln ist der volle Umfang des aRGB Kits zu finden.
Auch wenn es das Manual nicht erwähnt wird, so wird zusätzlich ein doppelseitiger Aufkleber mitgeliefert, mit dem der aRGB Controller im Gehäuse befestigt werden kann. Ebenfalls mitgeliefert werden 2 40cm? Verlängerungen für die LED Stripes.


3. Ausstattung und Verarbeitung:

Zuerst einmal übersichtlich alle technischen Daten :

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Das Gehäuse ist mit den bekannten Kunststoffbügeln auffallend ähnlich zum erfolgreichen Vorgänger gehalten. Die große Meshfront soll sicherlich für einen guten Luftdurchfluss sorgen.

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Für einen Blick ins Gehäuse sorgt die große Glastür auf der rechten Seite, die ohne Scharniere klassisch mit 2 Schrauben am Gehäuse in der vorne Führung gehalten wird.

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Die linke Seite als geschlossene Fläche ist identisch demontierbar. Hier sind hier die Bedienelemente und externen Schnittstellen zu finden. Dieses Bedienpaneel umfasst einen großen Power-, einen Reset/LED Button, zwei kleine Status-LEDs für Betrieb und Festplattenaktivität, einen Kopfhörerausgang, einen Mikrofoneingang, sowie zwei USB 3.0 und einen USB-TypC Ports.
Der Kabelbaum für das Paneel ist entsprechend ausgeführt und ausreichend lang.

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Hinter der linken Seite befindet sich der Halter für SSDs und HDDs. Nach dessen Montage mit 4 Schrauben kann man auf die Rückseite des MB Trays blicken,
hat einen sehr großzügigen Ausschnitt für CPU Cooler Backplates und ca. 40mm Platz zum Verstecken dicken Kabelsträgen oder dem RGB Controller.

Die Rückseite des Gehäuses ist unauffällig bis auf den fehlenden Ausschnitt für das Netzteil, dafür ist dort ein 3pol Anschluss für die Stromversorgung zu finden.

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Die Oberseite ist von einem großen länglichen Ausschnitt geprägt, der flexibel als Sichtfenter oder für diverse Kühlmechanismen genutzt werden kann.
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Auf der Unterseite fallen der Staubfilter und der Ausschnitt für das Netzteil sofort ins Auge.

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Als Material kommen vollständig lackiertes Stahlblech und Kunststoff zum Einsatz, die sich optisch nur minimal im Farbton unterscheiden. Die Metallkanten sind sauber verarbeitet (gefalzt) und es besteht keine Schnittgefahr.

Die Bügel sind anders als beim Vorgänger ohne Softlack und aus mimimal aufgerauhtem, eher stumpfem (lt. Bitfenix „FyberFlex™ Composite“) vermutlich faserverstärktem Kunststoff ausgeführt. Hier lassen sich oben wie unten beim greifen minimal Kanten und Grate erahnen. Auch die Verstrebungen, die für mehr Stabilität sorgen sollen, sind fühlbar/greifbar und keine Handschmeichler.

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Das Gehäuse besitzt mehrere Staubfilter. Auf der Oberseite kann ein Filter magnetisch befestigt werden (plan zur Oberfläche, alternativ zur Acrylglasscheibe) ein anderer deckt auf der Unterseite beide Lüfterpositionen ab und ist ebenfalls magnetisch gefestigt. Beide Filter sind von außen angebracht und lassen sich entsprechend leicht entnehmen. In der Mesh Front, die mit 4 Clips nach der Seitendemontage einfach abgenommen werden kann, ist ebenfalls ein feiner Staubfilter eingearbeitet, der jedoch nicht entfernt werden kann.

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Für die Lüfter und Radiatoren gibt es laut Bitfenix viele verschiedene Einbaumöglichkeiten. Diese habe ich zusammengefasst und ggf. Hinweise oder Einschränkungen hinzugefügt.

Front:
1 St. 120 mm Fan möglich, wenn ein Netzteil Tiefe >=160mm genutzt wird und der NT Halter PSU Bracket entfernt wird (Platzgewinn ca. 18mm)
1 St. 60 mm (mitgeliefert) – sollte entsprechend dem Einbau einer dedizierten Grafikkarte positioniert werden
(obere Pos. für horizontalen Einbau: nur, wenn kein 120mm verbaut ist,
untere Pos. seitlich für vertikalen Einbau der Grafikkarte)
1 St. 120/140 mm Fan (nicht angegeben, Bohrungen vorhanden, Montage nicht möglich, Netzteil blockiert den Platz.

Rückseite:
1 St. 120 mm Fan oder 120mm Radiator
(nur möglich, wenn Grafikkarte horizontal verbaut wird)

Unterseite:
2 St.120 mm Fan
(nur möglich, wenn dort keine 3,5“ oder 2,5“ Laufwerke positioniert sind)

Oberseite:
2 St.120/140 mm Fan oder 240/280 mm Radiator


Im Gehäuse sind ab Werk 2 St. 120 mm Lüfter unten und ein 120 mm Lüfter hinten im Gehäuse verschraubt. Die 120 mm 3pin 12V DC Lüfter sind mit aRGB um die Antriebseinheit und mit transparenten Lüfterblättern ausgestattet. Der Rahmen ist in Gehäusefarbe gehalten und weißt keine Entkopplungen auf.
Der kleine ebenfalls vormontierte 60mm Lüfter in der Front, kann je nach Einbau der Grafikkarte versetzt werden und bei einer Grafikkarte für mehr Frischluft sorgen. Der Lüfter ist laut Hersteller besonders auf Luftstrom und einen geringen Lautstärkepegel optimiert.
Die Lüfterrahmen sind aus Hartplastik und alle Lüfter sind am Gehäuse verschraubt. Eine Entkoppelung ist nicht vorgesehen, aber mit entsprechenden Lüftern (Silikonecken, Silikonaufnahmen) , oder Silikon/Gummihaltern (Z.B. von Noctua) möglich.

Für die Lüfter deren Daten im QID (120mm) bzw auf der Produktseite von Bitfenix (60mm) zu finden sind, (hier Screenshots)

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Screenshots (C) bitfenix.com

Ich habe folgende Umdrehung über die Software fan control ermitteln können.

Lüfter Daten.jpg


Insgesamt fällt mir auf, dass entweder mein Asrock Board über 12V hinaus regelt oder die Lüfter etwas die Vorgaben überschreiten.
Insgesamt ist die Lautstärke der mitgelieferten Lüfter als gut zu bewerten. Selten bekommt man bereits ab Werk leise Lüfter mitgeliefert.
Vorallem der 60mm Fan ist auffallend leise. Es geht doch, wenn man will, liebe Hersteller !

Auf die Steuerung der Lüfter gehe ich in der Montage genauer ein.

Der mitgelieferte aRGB Controller bietet Anschlüsse für bis zu 8 St. 12V DC Lüfter und hat 7 3Pin 5V aRGB Anschlüsse für entsprechendes aRGB Lüfter und Leuchtstreifen. Die Stromversorgung erfolgt über einen SATA Stromanschluss und wer nicht auf die lt. Hersteller 39 hinterlegten Leuchteffekte zurückgreifen möchte, der kann auch die aRGB Steuerung vom Mainboard per Anschlusskabel durchschleifen . Bitfenix gibt die volle Kompatibilität zu den 5 bekannten (a)RGB Steuerungen der MB Hersteller auf seiner Homepage an.
Edit: 10.1.22
Werden die Lüfter am Controller mit Strom versorgt, so sind nur wenige Stufen per Fernbedienung auswählbar. Eine Übergabe der DC Steuerung an das Mainboard
(anders als beim separat kaufbaren Bitfenix SE Controller) ist nicht vorgesehen.

Logos RGB.jpg

Screenshot (C) bitfenix.com

Die Fernbedienung ermöglicht die Steuerung von Helligkeit, Fan Speed und verschiedenen Farblaufmodi. Man kann die Steuerung der Beleuchtung an das MB übergeben (3Pin aRGB 5V Anschluss notwendig) und zurückholen oder auch komplett abschalten.


4. Montage, Hinweise zum Einbau:

Als Testsystem kommen folgende Komponenten zum Einsatz:

Asrock B450M-Pro4
AMD Ryzen 3 2200G (TDP 65W)
Noctua NH-U14S
2 x 8 GB GSkill F4-3200C16 DDR4-2133, XMP Profil 3200 16 16 16 32
250 GB Samsung 840 Evo SSD+
1 TB Sandisk Plus SSD
Seasonic S550W PCGH Ed. 80Plus Gold, alternativ ein BeQuiet Straight Power CM10 80Plus Gold
jeweils mit Kabelmanagement

Ursprünglich ist für den Alltag ein Noctua NH-L9x65 (max. TDP 95W) verbaut, der aber bei 100% Last über 2000 1/min dreht, so dass die Beurteilung der Gesamtlautstärke der Gehäuselüfter nicht fair vorgenommen werden könnte.

Bilder: Ursprungssystem verbaut, Testsystem verbaut, Testhardware im ausgebauten Zustand

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Die von der CPU abgeführte Wärme bleibt im Endeffekt gleich, egal welcher Kühler verbaut ist. Zusätzlich können mit diesem voluminöseren Kühler auch mögliche Engstellen beim Verbauen besser beurteilt werden.

Während der Montage gehe ich weiter auf die Einbaumöglichkeiten im Gehäuse und ggf. Auffälligkeiten ein.

Der Einbau aller Komponenten gestaltet sich ohne Probleme, jedoch musste ich einen erhöhten Montageaufwand hinnehmen. Das Gehäuse ist nicht dafür gemacht „mal eben“ etwas Hardware reinzuwerfen oder auszutauschen. Der Käufer muss sich vorab Gedanken machen, in welcher Reihenfolge er was, wie montieren vorgehen will, denn bestimmte Sachen und Möglichkeiten schließen sich gegenseitig aus Platzgründen oder z.b. kühltechnisch aus.
Nachträgliche Änderungen werden aufwendiger und es kann dabei sehr eng zugehen.
Auch der Verlauf der Luftströmung ist aufgrund des invertierten Aufbaus zu beachten und vorher gut festzulegen.
z.B. ist es problematisch, wenn oben 2 Lüfter ausblasend montiert werden, dann direkt darunter eine extrem leistungsfähige Grafikkarte horizontal zu verbauen, die dann mit Ihren Lüfter dagegen arbeitet.


Der Einbau sollte im besten Fall mit der vollen Demontage aller Einzelteile wie Staubfilter und Deckel, der Seiten, ggf. der Front ! und ! der Griffe aka „Handles“ starten.

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Diese Handles sind nicht nur etwas empfindlich auf Kratzer, sondern leider nicht durchgefärbt. Im Vorstellungsvideo von Bitfenix oben kann man es sogar sehen, dass die „Füße“ abgewetzte helle Stellen aufweisen. Kratzer wären damit noch viel stärker sichtbar als ohnehin schon.

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Achtung!
Wenn bei „mal eben“ Arbeiten am Gehäuse dieses auf den Kopf gestellt wird droht dies auch auf der Oberseite, was sicherlich nicht schön bei einem neuen Gehäuse ist. Handles immer entfernen und vorsichtig behandeln!
Damit war also etwas Vorsicht bei der Montage und Demontage am Gehäuse geboten, denn Hartböden oder robuste Teppiche sorgen sehr schnell für diese Wetzstellen. 😢

Für einige Umbauten müssen die Handles sogar zwingend entfernt werden, um vernünftig an Befestigungsschrauben zu kommen.
Dies betrifft am Boden den möglichen Umbau des Netzteilhalters und die Lüftermontage, am Deckel den möglichen Einbau eines Radiators oder den Umbau von Lüfter /Staubfilter auf Acrylplatte.

Einen montierten Lüfter im Boden und hinten habe ich erst einmal so verbaut gelassen und starte hier mit dem Netzteil, da hier bereits erste Umbauten notwendig sind.

Netzteil:

Laut Hersteller Bitfenix lassen sich Netzteile bis zu einer Länge bis 220mm (empfohlen bis zu 180mm) einbauen. Das NT wird kopfüber mit dem Stromanschluss nach unten eingebaut, so dass die Frischluftzufuhr entweder über die Front gewährleistet wird, oder 180° Grad gedreht die Innenraumluft angesaugt wird. Warme Luft wird immer nach unten ausgestoßen. Somit ist entweder die Luftzufuhr für das NT vom restlichen Gehäuse entkoppelt, oder das NT trägt, wie im üblichen ATX Standard, dazu bei, dass die erwärmte Luft von innen nach außen abtransportiert wird.

Bei der Montage wird das Netzteil zuerst an den abnehmbaren Teil des Netzteilhalters (PSU Bracket) verschraubt und dann mit einer gerändelten Schraube im Gehäuse montiert.
Mein Seasonic NT ist 160mm tief und sorgt mit dem vorgesehenen PSU Bracket dafür, dass ein 120mm Lüfter knapp nicht mehr in der Front montiert werden kann.

Entfernt man das PSU Bracket, so gewinnt man ca. 18 mm mehr Platz. Ebenfalls ergeht es einem alternativem BeQuiet Straight Power 10.

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Bei der gewünschten Montage von einem 120mm Lüfter in der Front sollte bei modularen Netzteilen , je nach Einbaurichtung des NT Lüfters und Anordnung der Steckverbinder auf die Platzverhältnisse geachtet werden,
sonst könnte ein gestecktes Kabel den Lüfter blockieren oder eine verbaute Grafikkarte behindern.

Ich habe das Netzteil so verbaut, dass warme Luft aus dem Inneren angesaugt wird, wie es der ATX Standard vorsieht.
Anders wäre das modulare Kabelsystem mit dem in meinen Augen gewünschten 120mm Lüfter in der Front kollidiert.

Bitfenix empfiehlt das PSU Bracket bei Netzteilen mit Tiefe >= 200 mm zu entfernen. Ebenfalls soll dieser Schritt bei einer Grafikkarten mit einer Länge <=275 mm durchgeführt werden.

Zur Demontage des PSU Bracket müssen 5 Schrauben gelöst werden,und die Stromzufuhr für das Netzteil neu zu legen. Dafür ist auf der Unterseite auch eine entsprechende Durchführung vorgesehen.
Je nach Verbau den Netzteils ist der Stromanschluss mehr oder weniger umständlich zu verlegen oder sichtbar, jedoch dank des guten Abstands zum Boden jederzeit realisierbar. Das Gehäuse bietet beide Möglichkeiten siehe Bilder.

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Hier hätte Bitfenix evtl. eine andere Kabelführung unten am Gehäuse wählen können (Kabelhalter oder Clips ? außen) , statt um jeden Preis das gewinkelte Kabel ins Gehäuse führen zu wollen.


Mainboard:

Das Mainboard lies sich problemlos auch nach dem NT einbauen. Die ATX Blende sitz gut aber nicht zu stramm im Ausschnitt.
Natürlich sollte der CPU kühler wenn möglich noch nicht montiert sein, weil es im Gehäuse mit der Zeit doch recht eng wird. Die Stromversorgung, speziell die 4+4 Zusatzstecker z.B. werden schnell zur ungeliebten Fummelei. Die Verlegung von Anschlusskabeln und für Lüfter und auch später für den aRGB Controller sollten nun bereits bedacht werden. Ich habe die Lüfter nicht am aRGB Controller angeschlüssen sondern per 3Pin DC am Mainboard. Die Kabel der Spectre Lüfter sind mehr als ausreichend lang um auch größere Strecken zu überbrücken, denn der invertierte Aufbau zeigt auch dass die Lüfteranschlüsse auf dem Board an ganz anderen Stellen positioniert sind als erhofft. Für meine Noctua P12 und F12 habe ich Verlängerungen benötigt !


CPU-Kühler:

Die Montage des CPU Kühlers kann, wenn nötig, bei eingebautem Mainboard erfolgen, da ein entsprechend großzügiger gefalzter Ausschnitt 180x160 mm im Gehäuse vorhanden ist. Somit fallen auch Wechsel im verbauten Zustand sehr leicht, wenn einen spezifische Backplate montiert werden muss.

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Die maximale Kühlerhöhe ist abhängig von der Position der Grafikkarte.
Bei horizontalem Einbau im Slot des Mainboards darf der Kühler bis zu 190 mm hoch sein und würde so fast an die Glasscheibe stoßen, bei vertikalem Einbau sind nur max. ca. 120 mm möglich.

Mit dem großen NH-U14S stelle ich dank einer Maximalhöhe von 165mm keine Probleme fest. Der normalerweise verbaute NH-L9x65 ist ebenfalls problemlos, da er noch wesentlich kompakter ausfällt.


Massenspeicher:

Maximal lassen sich in dem Gehäuse fünf 2,5“oder vier 3,5“ Laufwerk verbauen.

Drei 2,5“ Aufnahmen befinden sich auf dem Festplatten Halter, der auch alternativ zur mittleren SSD zwei 3,5“ HDDs aufnehmen kann. (Die Verschraubungen überlappen sich gegenseitig)

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Am Boden des Gehäuses lassen sich zwei weitere Laufwerke in 2,5“ oder 3,5“ verschrauben, wobei für jeden Montageplatz am Boden ein Lüfterplatz verloren geht.
Eine Entkopplung von HDDs ist nicht leider nicht vorgesehen.


Grafikkarte:

Ich montiere keine Grafikkarte möchte aber auch die Kompatibilitätslisten und Längenangaben von Bitfenix im Downlodbereich verweisen.

Auch wenn die Bilder des vertikalen Einbaus etwas anderes suggerieren und mit Kompatibilität von Highway Performance Grafikkarten beworben wird, so unterliegt die vertikale Montage einigen Voraussetzungen. Maximal 2 Slotblenden, maximal 55mm dick und maximal 339mm lang.
Stärke und Anzahl der Slotblenden schließen damit einige High Performance Grafikkarten bei der vertikalen Montage aus.
Zumindest kommen die Lüfter der Scheibe so nahe, dass hier mit Frischluftmangel gerechnet werden muss. Da das separate Backpanel nur 2 Slot aufweißt, hätte man hier auf Kosten der Bauhöhe edes CPUKühlers sicherlich noch etwas mehr Platz für eine 3. Blende schaffen können.
Die auf der HP gezeigte und ingame getestete vertikal verbaute Karte mit 3 großen Lüftern ist leider nur eine GTX3060 (non Ti). Bitfenix weiß bestimmt warum ...
Nicht ohne Grund haben bisher nur größere Gehäuse die Möglichkeit geboten die Grafikkarte vertikal hinter einer Scheibe zu präsentieren.
Ein notwendiger Riser wird nicht mitgeliefert und muss separat beschafft werden.


Kabelmanagement

Mit 35-40 mm ist mehr als ausreichend Platz hinter dem MB gegeben, die Spezifikation spricht von 44mm, aber je nach Nutzung des Festplattenhalters z.B. mit HDD wird der Platz stark reduziert.

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Ansonsten darf der Platz ohne HDDs großzügig für ungeübte und weniger geschickte Kabelverlegung genutzt werden 😲 .

Es muss nur darauf geachtet werden, dass für das Seitenteil mit Bedienpaneel im vorderen Bereich ausreichend Platz zur Verfügung steht. Die Montage der Paneelsseite ist dagegen wieder etwas fummelig.
Schließlich wollen noch die Anschlüsse mit dem Mainboard verbunden werden und die sonst übliche sorgsame Verlegung der Anschlüsse wird mit jeder Öffnung der Seite wieder zunichte gemacht.
Ein anderer Standort für das Bedienpaneel wäre demnach gar nicht so ungeschickt gewesen.

Nachdem die Hardware verbaut war, habe ich noch den aRGB Controller hinter den SSDs versteckt. Hier fällt auf, dass gerade bei aRGB noch kein wirklich schönes Steckersystem etabliert ist. Fehlende Rastnasen lassen gerne Kabel bei geringstem Zug aus dem Anschluss rutschen. Dafür kann Bitfenix aber nichts, weil bereits alles so am Markt etabliert und festgelegt ist.

Neben den 3 Lüftern habe ich neugierig auch beide LED Stripes wie eine Art Deckenbeleuchtung im oberen Bereich des Gehäuses verbaut. Da diese auch magnetisch sind, habe ich auf eine Verklebung vorerst verzichtet. Bei ordentlicher Montage sollte dies aber erfolgen. Die mitgelieferten Verlängerungen sind mehr als großzügig lang 40cm? und lassen der Verbau der Stripes fast überall im gehäuse zu. Optimal ist die volle Tiefe im Gehäuse, weil die Länge sehr gut passt. Dabei ist aufgefallen, dass die Endstücke (ja sollte man immer setzen, da dort auch 5V anliegen) sehr leicht wieder abfallen. Hier hätte ich mir etwas haltbareres gewünscht, ggf eine Abdeckung, die man überstülpen kann, oder Ähnliches.

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Da ich mich aufgrund der Vergleichbarkeit der Gehäuse im ersten Schritt zu 2 Lüftern entschlossen habe, wählte ich als Gehäusedeckel die Acrylplatte. Dazu habe ich das Montagepaneel für die Lüfter und Radiatoren entfernt. Nachdem ich die Folie der Acrylplatte entfernt habe, fielen mir ensprechende Cuts in der schwarzen Lackierung auf. Dies ist wohl in der Produktion passiert, da diese auffällig zu den Magnetstreifen laufen.

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Erst jetzt viel mir bei der Montag des Glas Seitenteils auf, dass dieses auch nicht bündig mit dem Gehäuse sitz. Hier wurde der hintere Winkel (Verschraubung am Gehäuse scheinbar so versetzt geklebt, dass das Seitenteil 1-2mm zu den Handles zurücksteht. Ebenfalls ein unschönes Detail für einen Schreibtisch Hingucker. Wer den mit doppelseitigem Klebeband befestigten Winkel löst, kann dieses Fehler aber leicht beheben. (y)

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Damit war der Zusammenbau soweit abgeschlossen.

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Zu guter Letzt habe ich mich in freudiger Erwartung auf die Beleuchtung mit aRGB gestürtzt und war dann sehr fasziniert wie offen das Gehäuse mit weißer Beleuchtung und Arcylplatte oben wirken kann.
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Bild oben Umgebung Realfarben , danach Weißlichtabgleich zur besseren Darstellung der weißen LED Beleuchtung.

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Der Frontlüfter wurde ebenfalls an den sRGB Controller angeschlossen: auch wenn er nicht drehen durfte, so ergab sich doch ein schönes Bild in der Front.

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Die Farbpalette und Farblaufmodi lassen von der Fernbedienung erst einmal keine weiteren Wünsche für den Anfänger offen.
Der Profi freut sich bestimmt, dass man die Steuerung vom MB und damit per Software eine größere Bandbreite an Lichtspielen erreichen ggf sogar mit Sound syncronisieren oder anderweitige Anpassungen vornehmen kann.

Das Anschalten des PCs muss jetzt in meinem Fall immer haptisch erfolgen, weil der Rechner ziehmlich nah zur Wand steht, was aber kein Problem darstellt. Eher störend ist schon, dass die USB3.0 Ports auch auf der Seite liegen (vom Nutzer abgewandt) - es ist für mich fast einfacher die Ports am I/O Shield auf der Rückseite zu benutzen. Ein USB Hub wird wohl für den Alltag angeschafft werden müssen.

Auch die helle weiße HDD LED ist eher störend als hilfreich und reflektiert sogar noch stark von der Wand. Dagegen wirkt die rote Power LED noch angenehm. Waren die Farben nicht mal genau anders herum (pwer grün ider weiß, HDD rot?) Evtl. prüfe ich auch nochmal die Verkabelung.



5. Messungen:

Bei der Ermittlung der Temperaturdaten bin ich folgendermaßen vorgegangen.

Um eine Vergleichbarkeit herzustellen, messe ich sowohl meine alte Konfig mit 2x Noctua Lüftern im Cube Gehäuse, als auch im Bitfenix mit 2 verbauten Lüftern und ebenfalls mit den 2x Noctua.

Dabei wird zusätzlich für die Lüfter von Noctua als auch von Bitfenix die Drehzahl ermittelt, bei der die Lüfter subjektiv nicht mehr als störend im Gehäuse wahrzunehmen sind.
Für beide unterschiedlichen Lüfter -parallel verbaut- habe ich im geschlossenen Gehäuse folgende Werte festgelegt.

Noctua ca. 400 1/min (= 35%) 50%= ca. 800 1/min
Bitfenix ca. 570 1/min (= 25%; 24% = Anlaufspannung) 50%= ca. 970 1/min

Die Bitfenix Spectre laufen an sich extrem ruhig, aber der Antrieb generiert ein leises Klackern, so dass ich sie 1% über Anlaufspannung betreibe.
Andere Personen mögen Lautstärke anders wahrnehmen. Ich persönlich bin eher sensibel bei Lüftergeräuschen, wenn ich 8h im Homeoffice sitze und das Gehäuse neben mir auf Schreibtischhöhe steht.


Die 2 Gehäuselüfter sind in beiden Gehäuse 1x im Boden und 1x hinteren Teil des Gehäuses angebracht und werden einmal mit 50% laut BIOS (50% PWM/ DC) und einmal mit reduzierter Drehzahl angesprochen. Der Frontlüfter ist in allen Fällen abgeschaltet, um ein vergleichbares Szenario zu erhalten. (Das Anidees mit Noctua NF-A20 in der Front wäre auch mehr als unfair zu bezeichnen)

Ein Test mit 100% und 75% macht bei der geringen Abwärme einer APU ohne dedizierte Grafikkarte in meinem Fall keinen Sinn. Dies würde nur hohe Lautstärke bei kaum messbaren Temperaturdifferenzen ergeben.

Ich habe folgende Szenarien festgelegt, da diese in meinen Augen die aussagekräftigsten Werte erzeugen sollten.


30 min 100% CPU+GPU Last , (Temp nach 30 min)
30 min Last Gaming Dirt3, (max. Temp)
30 min Idle, (Temp nach 30 min)

Daraus ergeben sich 6 verschiedene dieser Durchläufe, für die ich Temperaturen für CPU und Mainboard ermittle.


Für 100% CPU Last benutze ich Aida64 Stresstest in der Standardeinstellung + GPU Last, während Idle durch den reinen Win10 Desktop ohne weitere Benutzung dargestellt wird.

Dirt3 erzeugt laut CPU-Z Sensorik 100% Grafiklast und eine Mittlere CPU Last in HD und ist so grafisch eingestellt, dass möglichst immer 60 fps dargestellt werden. Da die Rennen nicht 100% identisch sind, verwende ich hier mehrere gleiche Renndurchläufe hintereinander und ermittle immer nur den max. Temperaturwert.

Die Werte werden mit Hwinfo64 als CSV Datei geloggt und per Excel ausgewertet.
Für die Lüfterregelung nehme ich Fan Control, wobei die 50% Steuerung vom MB BIOS vorgenommen wird (49,8% unter fan control). (Im Asrock BIOS lassen sich die 50% Drehzahl sowohl für 4Pin als auch für 3Pin Lüfter (PWM / DC) per Automatikerkennung vorgeben. Somit werden 4Pin und 3Pin Lüfter vergleichbar.


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Bewertung der Daten:

Wie man erkennen kann, halten sich die Differenzen recht klein.
Ich habe oft und lange in der Vergangenheit am Anidees Gehäuse an der Kühlung gewerkelt, um eine möglichst leise und effiziente Kühlung zu erreichen.
Vorher war dort mal eine 95W TDP Heizkachel namens i7-6700k und einer 230W Asus ROG 5700XT verbaut und diese wurden selbstverständlich standesgemäß ordentlich übertaktet.

Insgesamt kann man Erkennen, dass das Prodigy M 2022 keine schlechte Figur abgibt und auch die mitgelieferten Bitfenix Spectre Lüfter ihre Arbeit relativ gut verrichten.
Bei 50% sind alle Lüfter deutlich hörbar im Prodigy M, nur dies erzeugt leider kaum wesentlich bessere Kühltemperaturen, so dass es sich lohnt den persönlichen Sweet Spot zwischen Lautsärke und Kühlung nach unten auszuloten.
Auch die invertierte Bauweise wird sicherlich dazu beigetragen haben, dass das Prodigy insgesamt minimal wärmer im Betrieb bleibt.
Die Überlegung die Acrylplatte gegen den Staubfilter zu tauschen und so einen Wärmestau oben zu mindern verwerfe ich persönlich, da dieser Staubfilter oben ohne Lüfter etwas durchhängt und eher wabbelig wirkt.
Hier fehlt der Halt wie er am Boden zu finden ist.

Edit:
Die kleine Verwunderung, dass dass beim Prodigy M mit Noctua Lüftern die CPU Temp geringer als die MB Temp im Idle ist, läßt sich dadurch gut erklären dann die MB Temp auf dem Board dort gemessen wird, wo relativ wenig Luftstrom im Prodigy ankommt. Dazu bläßt, siehe Bilder, der Bodenlüfter zusätzlich seitlich auf den CPU kühler mit drauf. Da die Noctuas auch bei geringeren Geschwindigkeiten gut Druck aufbauen, profitiert der CPU Kühler hier in Idle wesentlich mehr als die Gehäusetemperatur.

Insgesamt kann man aber sagen, dass das Prodigy M 2022 selbst mit nur 2 Lüftern ordentlich Abwärme aus dem Gehäuse bringt und zu keiner Zeit eine kritische Temperatur erreicht wird.
Mit einem 3 großen und ggf einem 60mm Lüfter kann man dazu noch deutlich mehr Frischluft ins Gehäuse bringen.

Hier muss sich jeder selbst ein Konzept entwickeln, wie er die Lüfter in disem ungewöhnlichen Aufbau anordnet.


6. Fazit:

Ich bin etwas zwiegespalten. Meine Erwartungen sind sicherlich hoch, was Gehäuse angeht, schließlich benutze ich meine Gehäuse wesentlich länger als die verbaute Hardware
und achte deshalb darauf, möglichst keine Kompromisse zu machen.


Bitfenix hat -wie viele andere Hersteller auch- ein beliebtes Design fortgesetzt und die aktuell üblichen Anpassungen vorgenommen.
Eine Mesh Front für mehr Luftdurchlass, ein tempered Glas Seitenteil, Anpassung der Gehäuseanschlüsse auf aktuellen Standard inkl USB-C,
dazu die Möglichkeit, Grafikkarten vertikal einzubauen und eine Version mit aRGB Ausstattung wird ebenfalls für beide Farben angeboten.
Ebenfalls hat man das Problem der Griffe mit Softlack und zu geringer Belastbarkeit aufgegriffen.
Außerdem gefällt mir immer noch, dass die Lüfter am Boden ordentlich Abstand zur Stellfläche haben, um Frischluft ins Gehäuse zu schaufeln.
Also viel in Richtung Optik, was ja alle Hersteller mittlerweile so machen.

Soweit , so gut, aber was haben wir auch anderes in 2022 erwartet? Ist das nicht so ziemlich der Standard aktuell?

Wirklich herausragend finde ich allgemein nur die relativ leisen Lüfter (vor allem der 60mm) und die gute zusätzliche aRGB Ausstattung zum Aufpreis auf das Gehäuse ohne aRGB.

Auf der anderen Seite stoßen mir persönlich einige Sachen auf, die ich persönlich gerne anders hätte.

Tempered Glas Seitenteil: Es mag ein einzelner Fehler in der Produktion sein, dass der Winkel hinten nicht passend verklebt wurde,
aber dann eine Acrylglasscheibe oben zu verwenden? Das wirkt dann eher wie ein Rückschritt und will nicht ganz zum modernen Gehäuse passen.
Dass dieses dann -zugegeben recht empfindliche- Acryl schon Schnitte in der schwarzen Lackierung hat, wirkt noch weniger wertig.

Nicht unbedingt wertig lassen sich auch die eigentlich verbesserten Griffe beschreiben. Nicht immer saubere Kanten, nur überlackierter Kunststoff und ein unangenehmes Gefühl beim Tragen …
hier hätte man doch eine Lösung finden können, wie man nicht die ganzen eingelegten Versteifungen und Querstreben in der Hand haben muss. Einlagen, Polster aus weichem Material etc.?
So verkümmern die Handles zum reinen Design ohne große Funktion und sorgen für unnötige Arbeit bei Montage und anderen Arbeiten.
Der Wegfall des 5,25“ Schachtes für optische Laufwerke schmerzt mich ebenfalls, auch wenn es Trend geworden ist, diese mangels Kundennachfrage zu streichen.


Wozu baut Bitfenix eine Mesh Front, wenn man diese nicht für einen großen Lüfter nutzt? Das Netzteil wird direkt davor gesetzt.
Macht man das Gehäuse etwas größer, passen große Lüfter (1x 140mm?) in die große Front und sorgen für Frischluft für die aktuell stromfressende, heiße Hardware.
Warum immer noch das invertierte Design, wenn doch bekannt ist, dass diese Art der Kühlung eher Nachteile bietet und eher gegen die Physik arbeitet (Kamineffekt).
Ein verbaute Grafikkarte saugt die Luft von oben an und ein größerer CPU Kühler blockiert eher die 2 Lüfter am Boden, die im schlimmsten Fall eher hinter als vor den Kühlkörper blasen.
Die Stromkabelverlegung unten am Gehäuse ist so konstruktiv sicherlich irgendwie notwendig, aber auch nur eine Folge der eher hinderlichen NT Positionierung.
Der Einbau einer große Grafikkarte vertikal sieht toll auf Fotos aus, geht aber voll auf Kosten der Bauhöhe eines CPU Kühlers,
der im schlimmsten Fall noch mit dem Riserkabel von Frischluft abgeschirmt wird, während die Grafikkarte knapp vor der Glasscheibe nach Frischluft ringt.
Hier sollte man fast schon zwingend einen Radiator im Deckel als CPU Kühlung kombinieren.
Für diesen Vertikalen GPU Einbau muss dann auch noch der 120mm Lüfter hinten geopfert werden, wieder ein schmerzhafter Kompromiss bei der Kühlung.


Punkten kann das Gehäuse im Endeffekt aber, wenn nicht an jeder Ecke das Extrem ausgeschöpft werden soll.
Dann fallen die Limitierungen nicht stark auf.
Wer also ein System ohne große, heiße dedizierte Grafikkarte und nur geringer Abwärme (CPU mit max 65W TDP) darin betreibt,
der wird absolut keine Probleme haben, seine Hardware leise und kühl zu halten.
Wenn das Gehäuse dann noch auf dem Schreibtisch stehen darf, so kann man die verbaute Hardware gut präsentieren.
Ist dann die Idee vorhanden, das Ganze um eine Beleuchtung zu ergänzen, so stellt die aRGB Version für einen geringen Aufpreis richtig viel Material zur Verfügung,
um eigene Ideen leuchtstark umzusetzen.


Ob ich jetzt vom eher einfachen Anidees Ai7 aus 2015 zum Prodigy M 2022 wechseln werde, ich bin immer noch hin und hergerissen ...

kl_P1200359.jpg kl_P1200360.jpg kl_P1200361.jpg



Ich hoffe jetzt bluten keinem Leser die Augen - kurz und knapp konnte ich leider noch nie gut … 😁

Ich hoffe, ich konnte mit meinem Review einen genaueren Einblick geben und Unklarheiten beseitigen. Sollte noch Fragen offen sein, könnt Ihr mich gerne dazu ansprechen.
Ich versuche diese schnellstmöglich zu beantworten.

VG Streik Igel anno dazumal





Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bei Stegan von Hardwareluxx für den Support und Caseking.de sowie Bitfenix für die Möglichkeit zum Testen bedanken.
Es hat sehr viel Spaß gemacht, meinen ersten Lesertest zu verfassen.





Edit: 09.01.22
Eigenschaftentabelle ergänzt
Tabellen an Dark Mode angepasst
Fazit ergänzt, Rechtschreibkorrekturen
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr schöner Test 8-)
Hast du die Lüfter direkt am Mainboard gemessen? Ich hab sie für meinem Bericht nur am Controller betrieben weil mein Board nur PWM hat.
 
Hast du die Lüfter direkt am Mainboard gemessen? Ich hab sie für meinem Bericht nur am Controller betrieben weil mein Board nur PWM hat.
Das Asrock hat PWN 4Pin Anschlüsse für alle Lüfter, kann aber im Bios sowohl DC als auch PWN einstellen bzw sogar automatisch erkennen.
Schau mal nach, in deinem Handbuch zum MB, Seite 31 . Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nur PWM und kein DC unterstützt.

2022-01-10 11_18_46-mb_manual_b550i-aorus-pro-ax_e_1003.pdf und 3 weitere Seiten - Geschäftlic...png

Deswegen hab ich die 50% darüber gemacht, Lüftersoftware ausschalten und der geht sofort auf die Bios Einstellungen mit 50%. Am Controller ist das mit den wenigen Stufen nicht erträglich. Müsste eigentlich auch mit ins Fazit, aber ich wollte das Gehäuse nicht gleich komplett zerreissen.

Es sieht schicker und moderner aus, ist auch von den Anschlüssen her moderner, aber wenn man mal vergleicht ... das Prodigy ist fast genauso hoch insgesamt wie das alte Gehäuse und ins Ai7 passt sogar ATX rein, wenn auch nur mit Mühe und Kompromissen ;)
 
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Danke für den Tipp. Muss ich mir anschauen.
Der Trend geht gefühlt zu immer größeren Gehäusen. Ob der Platz gebraucht wird hängt nur von Mainboard, CPU-Kühler und Grafikkarte ab.
Drehende Platten und DVD-Laufwerke werden sehr selten.
 
Der Trend geht gefühlt zu immer größeren Gehäusen. Ob der Platz gebraucht wird hängt nur von Mainboard, CPU-Kühler und Grafikkarte ab.
Drehende Platten und DVD-Laufwerke werden sehr selten.
Jein, HDDs und SSDs werden seltener, ja, aber wer sich am Markt absetzen will, der muss auch mal Nischen bedienen.
Warum nicht das Gehäuse als kleinen Fileserver oder NAS nutzen? 4 HDD Platten passen rein.
Optisches Laufwerk kann ja optional sein, wie damals beim alten Prodigy M , da war beim schwarzen auch der Einbau möglich, oder?

Was die Größe angeht, ich sehe es da eher, dass es kaum noch mittelgroße Gehäuse gibt. Entweder ITX und extrem klein oder ATX Tower ab Fractal Design R6 Größe aufwärts.
So ein Mittelding gibt es immer seltener, zumal die Gehäusehersteller auch eher am MB Hersteller hängen und die ATX und ITX boards haben teilweise High End verbaut während viele µATX Boards eher Mittelklasse Komponenten bekommen (Audio Chipsätze, spezielle Anschlüsse etc.).

Als ich mein B550 Board von Asus rausgesucht habe, wollte ich unbedingt für USB-C am Gehäuse (Define R7) den Anschluss auf dem Board. Das hatte bei der aktuellen Asus B550 TUF Serie nur das Pro und das war ein ATX Board. Ansonsten nur noch teurer Richtung ROG Serie, da dann aber bei ITX und ATX.

Aber ich hoffe, das sich der USB-C Header bei den Boards durchsetzt, denn mittlerweile haben ja recht viele Gehäuse den USB-C Anschluss und 1-2x hinten am I/O Shield ist ja auch keine Lösung. Die neuen Chipsätze supporten ja wesentlich schnellere und auch mehrere USB3.2 Anschlüsse ...
 
Jein, HDDs und SSDs werden seltener, ja, aber wer sich am Markt absetzen will, der muss auch mal Nischen bedienen.
Warum nicht das Gehäuse als kleinen Fileserver oder NAS nutzen? 4 HDD Platten passen rein.
Optisches Laufwerk kann ja optional sein, wie damals beim alten Prodigy M , da war beim schwarzen auch der Einbau möglich, oder?
Ich habe das alte Prodigy (nicht die M-Version) eine ganze Zeitlang als eine Kombination aus Microserver und HTPC genutzt.
Da gingen schon serienmäßig 5 x 3,5" + 4 x 2,5" + 1 x 5,25" rein, wenn man einen gemoddeten HDD-Cage verwendete sogar 10 x 3,5" + 4 x 2,5" (dann allerdings ohne den 5,25"-Einschub).

Die Plastikteile (Griffe und Füße) hatte ich entfernt (waren nach ein paar Jahren sowieso brüchig), dadurch wurde das Gehäuse deutlich kompakter und passte auch in ein Regal. Anstelle der serienmäßigen Füße hatte ich Gerätefüße für HiFi-Geräte montiert, die Montageöffnungen der alten Griffe und Füße mit farblich passenden Kunststoffleisten abgedeckt.

In so fern sehe ich bei der Neuauflage eigentlich keinerlei Fortschritt, in Bezug auf den lächerlichen 60mm-Lüfter sogar einen echten Rückschritt.
 
In so fern sehe ich bei der Neuauflage eigentlich keinerlei Fortschritt, in Bezug auf den lächerlichen 60mm-Lüfter sogar einen echten Rückschritt.
Gut, die ITX Prodigys hatten auch einen komplett anderen Aufbau innen. Der Vergleich zwischen ITX und µATX Variante verbietet sich eigentlich sowieso , weil Äpfel und Birnen. 😉

Aber ich gebe dir Recht, das Teil als ITX damals war geräumig und sehr beliebt ...

Als ich damals mein Anidees Ai7 gekauft habe, hatte ich eigentlich ein Prodigy M gesucht, aber nicht mehr erhältlich (muss so 2016/2017 gewesen sein).
Das Anidees Ai7 hat auch so seine Qualitätsmängel, aber eben so Sachen wie klapprige Schalter, nur ein sehr einfaches Acrylgflasfenster und eher asphaltgrau statt schwarze Oberfläche und nur dünnes Blech an den Seiten, was sich gerne verzieht bei der Montage der Seitenwände.
 
Bei mir hatte "damals" das Lian Li PC-Q25 wegen der 5 Host-Swap Rahmen "gewonnen".
Die alten sind aber mit der aktuellen Version nicht vergleichbar.
Das Prodigy M 2022 hat eine ganz andere Ausrichtung.
 
So, mittlerweile ist ins Gehäuse etwas andere Hardware reingewandert, allerdings auch ein Office PC.

LGA1151, H110 Micro ATX Board mit I5-6600.

Meine Empfehlung bleibt, das NT ohne Rahmen einzubauen, NT Lüfter zur Front drehen, wenn möglich (bei modularen Netzteilen immer Anschlüsse beachten und möglichst weit runter zu setzen, dann kann man in die Front locker einen der 120MM Lüfter reinsetzen, was auch bei RGB optisch kein Fehler ist.

Kühltechnisch bin ich bei 1x Front-, 1x Hecklüfter beim Thema Office PC sehr gut aufgestellt. Oben ist die Acrylplatte weiterhin eingelegt.

Alternativ bleibt nur die Kombi unten + oben, wobei ich da die Lüfter auf Minimaleinstellung laufen lassen würde. Dennoch sollten oben dann auch 2 Lüfter verbaut werden, damit der Staubfilter nicht wabbelig durchhängt
 
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