Nach meiner Bewerbung für den Lesertest habe ich mich sehr gefreut, als ich hörte, dass ich einer der Glücklichen bin, die eines der Netzteile testen dürfen. Nach ca. 10 Tagen kam dann auch ein Paket direkt von Cooler Master bei mir an. Es handelt sich bei diesem Review um mein Erstes, ich hoffe dennoch, dass ich die Erwartungen der Leser halbwegs erfüllen kann.
Technische Daten / Beschreibung
Die neue V-Serie von Cooler Master soll höchste Effizienz nach 80PLUS GOLD Zertifikat bieten und beinhaltet Varianten mit 700, 850 und 1000 Watt. Alle sind absolut Haswell ready, soll heißen sie können auch in den Low Powerstates wo nur ein sehr geringer Strom fließt, saubere Spannungen liefern.
Für das hier getestete V850 wird mit folgenden Features geworben:
• Vollmodulares Kabelmanagement
• Eine einzelne Leistungsstarke +12V Schiene mit 70A (mehr zu den Vor-/Nachteilen von Single Rail Netzteilen: http://www.computerbase.de/forum/showthread.php?t=478426
• Abmessungen (BxHxT): 150x86x170mm
• Unterstützt C6/C7 Low-Power States der Intel Haswell Architektur
• 80 PLUS GOLD-Zertifikat (Bis zu 93% Effizient bei 50% Last)
• 135mm Silent Lüfter mit Fluid Dynamic Bearing
• 4x PCIE 6+2 Pin Anschlüße für Grafikkarten
• 100% hochwertige japanische Kondensatoren für „Höchstleistung und Zuverlässigkeit“
• 5 Jahre Herstellergarantie
Lieferumfang
Der Lieferumfang der V -Serie kann sich durchaus sehen lassen. Neben dem Netzteil selbst und dem Kaltgerätekabel sind sämtliche unten aufgelisteten Anschlusskabel für Grafikkarten, Mainboard und Laufwerke mit dabei. Dabei kommen Netzteil und Kabel jeweils in einer schönen Textiltasche mit Herstellerlogo und lassen das Produkt schon durch die Verpackung sehr hochwertig wirken. Zusätzlich sind noch vier Montageschrauben und die Bedienungsanleitung mit dabei. Letztere wurde sehr übersichtlich und kompakt gestaltet.
Verarbeitung
Wie es schon im Vorfeld die Verpackung ankündigte handelt es sich bei diesem Netzteil um ein sehr edles Stück Hardware.
Außen:
Die Verarbeitung des Gehäuses kann sich wirklich sehen lassen. Auf der Unterseite um den Lüfter herum befindet sich ein gebürstetes Aluminium Blech, an dem der Lüfter selbst mit eingelassenen Senkkopf-Inbusschrauben montiert ist. Der Rest des Gehäuses ist wie bei den meisten Netzteilen schwarz pulverbeschichtet. Die Anschlüsse auf der DC-Seite wirken insgesamt sehr aufgeräumt und strukturiert. Sehr gut gefällt mir hier, dass durchweg auf das Molex Mini Fit-Jr. Steckerpatent gesetzt wurde. Diese sind günstig und, bis auf die 5-poligen für die Laufwerke, ohne Probleme im Einzelhandel zu bekommen. Dadurch ist es durchaus möglich sich seine eigenen Anschlusskabel mit Wunschlänge zu krimpen.
Auf der AC Seite befindet sich der Kaltgerätestecker, sowie ein Ein-/Ausschalter, auf eine Power LED wurde an dieser Stelle verzichtet.
Innen:
Auch der Blick ins Innere erfüllt die Erwartungen, die Lötqualität ist mit das sauberste was ich bisher bei PC-Netzteilen gesehen habe. Die Kondensatoren stammen allesamt von namhaften Herstellern wie Rubycon und Chemi-Con. Die gesamte Elektronik wirkt sehr durchdacht. So sind Logik-ICs sind durch Tochterboards weitestgehend von den Leistungsbauteilen isoliert worden um Einkopplungen zu vermeiden.Anschlusskabel:
Zuletzt noch ein Blick auf die Anschlusskabel. Diese sind allesamt bis auf das ATX-Kabel aus schwarzem Flachbandkabel konfektioniert was optisch wohl auch bei den meisten Kunden Gefallen finden wird. Die ambitionierten Kabelsleever unter uns müssen jedoch auch keine Angst haben, die Einzelnen Adern der Flachbandkabel lassen sich nämlich wunderbar auftrennen, um sie mit dem farbigen Geflechtsschlauch umhüllen zu können.
Die Vielfalt der Anschlusskabel, könnte für meine Bedürfnisse noch etwas größer ausfallen. Kunden die 850W oder gar 1000W Netzteile brauchen, haben meist relativ ausgefallene Hardware, die mit Strom versorgt werden will. Sei es ein SLI-System, einen PC mit vielen HDD’s oder in meinem Fall ein Overclocker Board wie das EVGA x79 Dark, welches zwei 8 polige Mainboardstecker benötigt, muss hier teilweise schon mit Adaptern oder selbstgekrimpten Kabeln gearbeitet werden. Hier könnte man noch ein oder zwei zusätzliche Anschlüsse vorsehen, um den Kunden mehr Freiraum zu lassen.
Die Kabellängen sind im Großen und Ganzen sinnvoll gewählt worden, einzig bei den SATA Stromsteckern würde man sich anstatt der 100mm eher 120-150mm Wünschen um auch nicht direkt benachbarte Laufwerke erreichen zu können. Selbiges gilt für die PCI-e Kabeln, bei denen zwischen den beiden Steckern auch 100mm Kabel eingeplant wurden. Will man diese nämlich beide an einer Grafikkarte anschließen ist dies zu lang um schön auszusehen. Sollen sie auf verschiedenen Karten eingesteckt werden sind sie zu kurz. Unter Umständen wäre hier je ein Kabel pro Anschlussstecker eine sinnvollere Alternative gewesen.
Effizienz
Um die Effizienz des Netzteils zu testen wurde der Strom mit einer Fluke 374 Strommesszange und die Spannung mit einem Fluke 179 gemessen. Belastet wurde das Netzteil während der Tests mittels einer elektronischen Last von meiner Arbeitsstelle. Trotzdem sei gesagt, dass die Werte mit relativ einfachem Testaufbau ermittelt wurden, bei denen die Präzision nicht mit professionellem Messequipment für PC-Netzteile zu vergleichen ist.
Mein ermittelter Wirkungsgrad kommt nicht ganz an den vom Hersteller versprochenen Wert heran, bewegt sich aber durch aus in den angepriesenen Regionen und ist insgesamt als sehr gut einzuordnen. Die Ripplespannungen habe ich mir aus Zeitnöten nicht angeschaut, da hierfür zuerst ein sinnvolles Messverfahren entwickelt werden müsste (Entkopplung durch Trenntrafo, Filtern von Störsignalen…)
Lautstärke
Laut ist das Netzteil in meiner subjektiven Wahrnehmung wahrlich nicht, jedoch ist das Geräusch des oben erwähnten 135mm Lüfters durchweg präsent. Da ist mein bisher genutztes Sapphire Pure 1250 im Idle doch nochmal ein Stück leiser. Bei großer Last dreht der Lüfter ordentlich auf, sodass man ihn schon etwas stärker wahrnimmt. Ein Blick auf die Grafik auf der OVP bringt Klarheit, denn an der Lüfterdrehzahl ändert sich im Bereich von 0%- ca. 80% nicht viel, erst bei Lasten >80% wird die Lüftergeschwindigkeit erhöht. Nichts desto trotz, wo Leistung abfällt musst gekühlt werden und das hat Cooler Master auf eine durchaus humane Weise hinbekommen. Trotzdem könnte hier der Schallpegel im Idle-Betrieb wohl mit einer verbesserten Lüftersteuerung bei ausreichender Kühlung noch etwas reduziert werden.
Fazit
Ich gebe zu, Cooler Master war bisher keiner der Hersteller die mir in den Sinn kamen, wenn es darum ging einen neuen PC aufzubauen. Nach dem Test dieses Produktes hat sich dies jedoch geändert.
Von der Verpackung, über die technischen Leistungen, bis hin zum kleinsten Detail wie den Lötstellen, hat in Sachen Verarbeitung in meinen Augen eigentlich alles gepasst. Auch technisch präsentiert sich das V850 während des Tests als ein sehr solides Netzteil, wenn auch die Lautstärke im Idle noch etwas geringer ausfallen könnte. In meinem Testsystem (siehe Signatur) gab es während des 1-wöchigen Einsatzes keine Probleme im Alltäglichen Betrieb(Gaming, Office…).
Den Preis von derzeit ca. 145€ halte ich daher durchaus für angemessen.
Mein Dank gilt den Moderatoren vom Hardwareluxx für die Auswahl, sowie Cooler Master für das zur Verfügung gestellte Sample.
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