[User-Review] Lesertest: Corsair Voyager Air 1TB

GP1337

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Einleitung

Die Firma Corsair aus den USA sollte jedem PC-Enthusiasten bekannt sein. Sie entwickelte sich aus einem Hersteller von Arbeitsspeicher mit hohem Übertaktungspotenzial für Overclocker und Gamer zu einem übergreifenden PC-Komponenten Anbieter. Das Angebot reicht von Netzteilen, Gehäusen, Keyboards und Mäusen, CPU-Kühlern bis hin zu Hochleistungsmassenspeichermedien wie USB-Flashspeicher und Solid State Drives. Neu hinzugekommen ist die Voyager Air, eine externe –und nicht nur – Festplatte, die dieser Lesertest weiter behandelt.

Danke an HardwareLuxx und Corsair für das Bereitstellen der Festplatte und das Vertrauen.


Unboxing



Positiv auffallend ist das mitgelieferte Zubehör. Neben dem obligatorischen USB 3.0 Kabel Typ Micro B auf Typ A, beinhaltet der Lieferumfang einen 12V Autoadapter und einen flexiblen Netzadapter, der sich zusätzlich zum vorhandenen Schucko-Stecksatz zu einem für das Vereinigte Königreich konformen Commonwealth-Stecker umrüsten lässt. Zum Schluss ist noch eine Quick-Start Bedienungsanleitung, sowie ein eher sehr unhandliches Täschchen für die Voyager Air beigelegt.


Technische Daten des Herstellers

Es besitzt die Abmessungen 174 x 50 x 243 und wiegt knapp 360g. Zum Vergleich, eine externe Seagate GoFlex 2.5" Festplatte:



Die etwas größeren Maße haben mit den zusätzlichen Eigenschaften des Gerätes zu tun:


  • Einen 6200 mAH wieder aufladbaren Lithium-Ionen Akku (nicht austauschbar) für eine Laufzeit (laut Hersteller) von bis zu 7 Stunden
  • Wi-Fi 2.4 GHz 802.11 b/g/n mit einer Reichweite von bis zu 30 Metern
  • Gigabit Ethernet (RJ45)
  • angebotene Speichergrößen 500GB & 1000GB

Es wird momentan in den Farben schwarz und rot angeboten, laut Corsair soll es in einer undefinierten Zeit auch weitere Farben im Sortiment geben.

Die Corsair VoyagerAir verfügt über eine Festplatte aus dem Haus Toshiba mit der Bezeichnung MQ01ABD100. Diese besitzt eine Umdrehungsgeschwindigkeit von 5400 RPM, 8MB Cache und ein SATA 3.0Gb/s Interface.

Optik & Verarbeitung

Das Gerät macht einen wertigen Eindruck. Es besteht zum Teil von einem (vermutlich) Aluminiumgehäuse mit einer gummiähnlichen Ummantelung (höchstwahrscheinlich für die zusätzliche Griffigkeit).

Vorne sind 4 LED-Anzeigen zu sehen, die von links nach rechts für Ein/Aus, Batteriestatus, Netzstrom und eingeschaltetem Wi-Fi stehen. Dabei gibt es zwei Schalter für das Ein- und Ausschalten des Gerätes und des Wi-Fi's.



Hinten sieht man drei Anschlüsse, einmal für das Netzkabel, USB 3.0 und Ethernet.




Inbetriebnahme



Als erstes wurde die Corsair Voyager Air mit dem Netzteil an die Stromversorgung angeschlossen. Das erstmalige Aufladen des Akkus dauert zwischen 3-4 Stunden bzw. 4-5 Stunden, wenn der Akku fast leer ist. Das Aufladen über die USB-Schnittstelle dauert im Vergleich länger. Die Batterieanzeige vorne leuchtet grün wenn das Gerät vollständig aufgeladen ist, orange wenn es über 20% und rot wenn es unter 20% der gesamten Ladung liegt.

Ob das Gerät als Wi-Fi Hub, Wi-Fi Verbindung, per Ethernet oder USB 3.0 betrieben wird, muss es zuvor immer mit dem Ein-Schalter eingeschaltet werden. Für die Wi-Fi Funktionen ist wie erwähnt ein gesonderter Schalter vorzufinden. Es soll beachtet werden, dass sich die Wi-Fi Funktionalität ausschaltet, sobald die Voyager Air über Ethernet oder USB-3.0 betrieben wird.

Von Haus aus kommt die VoyagerAir mit dem Dateisystem NTFS vorformatiert. Somit kann das Gerät nach dem auspacken neben Windows auch mit einem Mac OSX mittels proprietärer Software angesprochen werden. Leider benötigt die Mac OSX interne Backup Software Time Machine ein HFS+ Dateisystem bzw. formatierte. Dies lässt sich leider ohne Weiteres nicht auf das Gerät einrichten, da keine GUID Partitionstabelle vorhanden ist. Also muss das ganze erneut mit den gewünschten Partitionen und den jeweiligen Dateisystemen partitioniert und formatiert werden. Anschließend funktioniert alles wie erwartet reibungslos.

Die Verbindung über USB 3.0 an einem Rechner / Notebook mit USB 3.0 Controller klappt anstandslos und wird hier nicht tiefer darüber eingegangen. Auch die Wi-Fi Verbindung klappt mit Wi-Fi fähigen Notebooks und Endgeräten wie mobilen Telefonen ohne Probleme. Das einzige Problem für Handys, Tablets ist die Voraussetzung eines Android oder iOS Betriebssystems um auf das Gerät mittels der Hauseigenen „Air-App“ zuzugreifen. Mehr Informationen bzgl. dieser App können in den Reviews meiner Mittester gelesen werden :) . Ohne die App kann leider nicht auf die Daten zugegriffen und diese auch abgespielt werden. Es bedarf erweiterter Funktionalität seitens der VoyagerAir wie beispielsweise der Bereitstellung einer Media-Server ähnlichen Schnittstelle bzw. von seitens der Endgeräte, Netzlaufwerke zu erkennen und da drauf zugreifen zu können. Weitere Möglichkeiten wie Streaming über DLNA werden im Verlauf dieser Review behandelt.

Ob die App auch für andere Endgeräte verfügbar seien wird, wie z.B. Windows RT oder Windows Phone 7/8 konnte ich auf der Website von Corsair nichts bezügliches finden.



  • Wi-Fi

Ist das Gerät eingeschaltet und Wi-Fi über den Schalter aktiviert, kann man sich erstmalig ohne Passwort mit einem Wi-Fi fähigen Rechner o. Endgerät verbinden. Dabei besitzt die VoyagerAir die Standard IP-Adresse 192.168.77.1. Es ist ratsam sofort ein Passwort über die Einstellungen des Gerätes festzulegen. Dabei geht man über den Browser mit der Angabe der IP-Adresse wie folgendes Bild genauer illustriert über Password Enabled vor:



Zusätzlich kann man auf der Hauptseite weitere Einstellungen vornehmen wie *Passthru oder *Edit Lockout aktivieren, den Gerätenamen ändern oder einen anderen Wireless-Channel wählen. Zuletzt gibt es noch Informationen über den Akkustand, die momentan auf das Gerät verbundene User, die Firmware-Version und die jeweiligen MAC-Adressen des Gerätes für Wi-Fi und Ethernet. Leider gibt es keine Möglichkeit, separat Benutzer anzulegen und erweiterte Zugriffskontrollen einzurichten.


*Erläuterung zu Passthru und Edit Lockout:

Mit Passthru kann die Wi-Fi Hub Eigenschaft der VoyagerAir aktiviert werden. Dabei kann sich das Gerät an einem Hotspot o.ä. verbinden und als Hub für andere Wi-Fi fähigen Geräte fungieren.

Edit Lockout ist eine wichtige Funktion, indem die Daten auf der VoyagerAir vor Schreib-,Lösch-, oder Kopiervorgängen geschützt werden können. Man überlege sich nur wie man seine Urlaubsfotos in der Runde oder wichtige Dokumente in einem Meeting zur Einsicht freigibt, und werden von einem Kollegen oder Freund ausversehentlich gelöscht oder verschoben :)



  • Ethernet

Hat man das Gerät direkt am Router angeschlossen, so fungiert es zum Teil wie eine NAS. Leider besitzt es keine erweiterten Dienste wie FTP, SSH etz., was man aus eigentlichen NAS Systemen kennt. Die Corsair VoyagerAir erscheint vielmehr als ein angeschlossenes Netzwerkgerät in der heimischen Netzwerkumgebung. Klickt man z.B. unter MacOSX im Finder auf das angezeigte Netzwerkgerät, so erhält man nicht nur die als NTFS formatierte Partitionen als Netzlaufwerk angezeigt, sondern auch wie es in meinem Fall war, die HFS+ für Mac OSX. Diese kann jedoch in der Mountain Lion 10.8 Version des Mac OSX Betriebssystems nicht als Backup für die Time Machine verwendet werden. Dazu muss das Gerät direkt über USB 3.0 angeschlossen werden.

Was sich durch 2 unterschiedlichen Router nicht realisieren lies, war die Festplatte in Windows 7 SP1 Professional im Netzwerk angezeigt zu bekommen. Zuerst war mein verdacht, dass die Router das Problem wären aber die VoyagerAir erscheint Problemlos im Finder des MacOSX Betriebssystems. Eine weitere Analyse der Festplatte mittels des Programms „nmap“ ergab, dass es einen Linux Kernel besitzt bzw. Samba 3.5.6 verwendet. Der Remote Procedure Call Dienst ist zwar auf Port 111 bereit um die Anfragen von Windows zu mappen, jedoch scheint diese bestimmte Samba Version und die Veränderungen die Microsoft auf die Unix Services vorgenommen hat, von den ehemaligen Services for Unix zu einem Subsystem für Unix Applikationen, das Problem zu sein. Daneben vermute ich auch neue Funktionalitäten die zu der Samba 3.5.x Version hinzugekommen sind wie ein anderes, als Standard festgelegtes Backend, können zu diesem Problem weiter beitragen. Es gibt angebliche „Registry“ Lösungen, indem man den alten NFS-Client in Windows 7 zum laufen bringt, jedoch konnte ich momentan kein Ergebnis erzielen. Unter Windows 7 Ultimate und Enterprise und Windows Server 2008 R2 sind jedoch diese Dienste von Microsoft unangetastet bzw. nicht wie in meiner Professional Version mit „gestützt“ Flügeln, was diese Problematik beheben sollte (ich hoffe einer von Corsair liest das und geht der Sache nach?!). Für die Funktionalität unter Windows 8 lag mir zu dem Zeitpunkt kein Rechner vor. WinowsXP und Vista sollten von diesem Problem aber nicht befallen sein. Aus diesen Gründen muss im Folgenden leider der Performanztest von Ethernet weggelassen werden, da mein Notebook keine Ethernet Schnittstelle besitzt und mir kein weiterer Rechner, indem die VoyagerAir im Netzwerk angezeigt wird, bereitsteht.

Abschließend muss gesagt werden, dass es über Ethernet keine Konfigurationsmöglichkeiten der VoyagerAir, ähnlich wie über den Wi-Fi betrieb gibt . Obwohl ein http Dienst auf Port 80 zu finden ist, wird dieser vom Gerät gefiltert bzw. blockiert.

Was ist mit DLNA?


Neben Tablet, Handy und Notebook würde man auch die Konnektivität des eigenen Heimfernsehers benutzen wollen. Verfügt der Fernseher über die Möglichkeit die VoyagerAir im Netzwerk zu identifizieren (mein Sony Bravia leider ohne Media Server nicht), so ist der Zugriff auf Mediendateien wie Musik, Bilder oder auch Videos denkbar. Was aber überwiegend von allen modernen Fernsehern unterstützt wird (inkl. meines Bravias) ist das DLNA-Streamen von Medieninhalten. Leider wird dies momentan nicht von der VoyagerAir unterstützt. Eine Recherche ergab, dass Corsair dies in einem zukünftigen Firmware-Update zur Verfügung stellen möchte.

Akkuverbrauch

Corsair verspricht eine Wiedergabe von HD-Videos bis hin zu 5 Stunden. Der Betrieb über Ethernet ergibt bei mir eine maximale Betriebszeit von ca. 4 Stunden. Unter idealen Bedingungen könnten 5 Stunden n u r für die Wiedergabe von HD-Videos denkbar sein, leider erlaubt mir mein enges Zeitfenster keine langen Videoabenden um dies genauer und ohne Unterbrechungen festzuhalten.

Performanz

Um die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten zu testen, wurden zwei weit verbreitete Festplatten-Benchmark-Tools, HD-Tune Pro (Trial) und das kostenlose aber seit längerem nicht mehr gewartetes ATTO eingesetzt.

Als erstes wurde die Lese-/Schreibegeschwindigkeit unter Verwendung der USB-3.0 Schnittstelle gemessen. Zum Vergleich wurde das Gerät auch im USB-2.0 Modus betrieben, um die Vorzüge einer USB-3.0 Schnittstelle hervorzuheben.

USB-3.0:



USB-2.0:



ATTO:



Um den Durchsatz per Wi-Fi zu messen, behalf ich mich hier meines MacBooks und des Befehls dd für das Erzeugen (Lesen und Schreiben) von Datenströmen. Um hier auch einen Vergleich und eine Konsistenz der Ergebnisse zu bewahren, wurde auch USB-3.0 mit dem genannten Befehl in den Test mit inbegriffen.

USB-3.0 (Durchsatz in MB/s):



Wi-Fi (Durchsatz in MB/s):



Man sieht, dass das Verschieben größerer Dateien wie HD-Videos über Wi-Fi seine Zeit in Anspruch nehmen wird, jedoch für die kleinere Dateien wie Musik oder Bilder am schmerzlosesten erscheint. Das Streamen von HD-Videos soll dennoch keine Probleme verursachen wenn man sich überlegt, dass alle modernen Filme mit 3D, Dolby- Surround/ Digital Plus mit einer Auflösung von 1080p eine Bandbreite von nicht mehr als 9Mbps benötigen, was sich auf ca. 1,1 MB/s der benötigten Bandbreite des Wi-Fis wiederschlägt.

Der Hersteller gibt eine Wi-Fi Reichweite von 30m vor. Es sollte jedoch beachtet werden, dass das Entfernen vom Gerät eine geringere Empfangsleistung mit sich zieht, was sich negativ auf die Übertragungsgeschwindigkeit auswirkt.

Fazit

Die Corsair VoyagerAir ist ein Allrounder was die Verbindungsmöglichkeiten angeht, sie ist Portabel und bietet genügend Speicher für „On-the-Go“. Momentan gibt es meines Erachtens keine andere externe 2.5“ Festplatte die sowohl Ethernet als auch Wi-Fi neben einer USB-3.0 Schnittstelle vereint und es tut, was eine externe Festplatte tun soll mit einer Top-Leistung. Jedoch ist man etwas aufgeschmissen wenn man kein Endgerät besitzt, dass iOS oder Android verfügt und durch die fehlende DLNA Unterstützung konnte ich die medialen Vorzüge die die Voyager Air anbieten kann, wie die Wiedergabe von Videos oder das anhören eines Musikstücks, nicht auskosten. Das zusätzliche Problem mit Windows 7 Professional / Samba 3.5.6 und der Ethernet Konnektivität, legt als Ergebnis dar, dass noch Verbesserungsbedarf besteht und nicht alles reibungslos funktioniert.

Für das Zubehör, den Betrieb als Festplatte, der Leistung aber auch die angebotenen Schnittstellen vergebe ich eine 10/10.
Für die fehlenden, eingeschränkten und nicht ganz reibungslos verlaufenden Funktionalitäten die es meiner Meinung haben sollte, gebe ich der VoyagerAir 4/10.

Somit ergibt sich für mich eine subjektive Endnote von 7/10.

Dies ist nicht der einzige Lesertest für die Voyager Air! Die User Bratwurstmobil & Morpheus19 haben ebenso was über die Festplatte zu berichten ;)
 
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Schöner Test, aber warum ist das USB 3.0 Kabel proprietär ?
So schaut jeder Micro USB 3.0 Anschluss aus, zumindest wäre es mir neu wenn es noch andere Steckerarten gibt,alle meine Devices die Micro USB 3 haben haben diesen Stecker/Buchse.
Neben dem proprietären USB 3.0 Kabel Typ Micro B auf Typ A

Oder meintest du evtl. obligatorisch ?

MfG

Lucky
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöner Test, das Lesen hat Spaß gemacht!
Interessantes Teil :hwluxx:
 
Schöner Test, aber warum ist das USB 3.0 Kabel proprietär ?
So schaut jeder Micro USB 3.0 Anschluss aus, zumindest wäre es mir neu wenn es noch andere Steckerarten gibt,alle meine Devices die Micro USB 3 haben haben diesen Stecker/Buchse.


Oder meintest du evtl. obligatorisch ?

MfG

Lucky

Yup, obligatorisch... Doh' von mir :P
 
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