[Lesertest] Corsair Voyager Air

Fallwrrk

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Mit der Voyager Air veröffentlicht der amerikanische Speicherhersteller Corsair Memory eine externe Festplatte, welche mit schneller Datenübertragung per USB 3.0 und WiFi glänzen soll. Durch den eingebauten Akku soll man seine Daten auch mobil überall abrufbereit haben. Ob Corsair seine Versprechen hält, möchte ich in diesem Test versuchen zu überprüfen.

Vielen Dank an Corsair Memory und Hardwareluxx GmbH für das Bereitstellen des Testsamples.​

Inhaltsverzeichnis:

  1. Technische Daten
  2. Verpackung & Lieferumfang
  3. Verarbeitung
  4. Erste Inbetriebnahme
  5. Datenrate
  6. SMART-Werte
  7. Das WiFi-Modul
  8. Lautstärke und Entkopplung
  9. Corsair Voyager Air-App
  10. Fazit




Technische Daten:

  • Wiederaufladbarer 6200 mAh Lithium-Ionen-Polymer-Akku
  • Drahtlosübertragung per WiFi bis zu 30m in den Standards 802.11 b/g/n (2,4 GHz).
  • Abmessungen: 140mm x 83,75mm x 27.75mm (L X B x H)
  • Gewicht: 330g
  • Maximale Übertragungsgeschwindigkeit per USB 3.0:
    Lesen: 120 MB/s
    Schreiben: 119 MB/s
  • Garantie: Drei Jahre




Verpackung und Lieferumfang:

Ausgeliefert wird die kleine 2,5"-HDD in einem recht schön anzusehenden Pappkarton, eingepackt in Plastikfolie. Auf der Vorderseite nimmt ca. ein Drittel ein Bild der Voyager Air ein, um dem potenziellen Käufer ein erstes Bild der Festplatte zu liefern. Direkt darunter ist das Logo der HDD und die wichtigsten Features, aufgedruckt. Das Bild der Festplatte und das Logo wurden perforiert, sodass ein kleiner 3D-Effekt entsteht.
Bis auf die rechte Seite sind die Seiten der Verpackung recht unspektakulär. Oben befindet sich lediglich das Logo der Voyager Air, links ein weiteres Logo mit ein wenig Text und auf der Unterseite befinden sich Copyright-Angaben, EAN-Code u.Ä. Auf der rechten Seite sind jedoch die wichtigsten Daten über die Festplatte gelistet, und zwar in den Sprachen Englisch und Deutsch.
Auf der Rückseite befindet sich, ebenfalls in Englisch und und Deutsch, eine ausführliche Beschreibung der HDD. Die Daten von der rechten Verpackungsseite sind hier ebenfalls aufgelistet, jedoch noch um die maximale Übertragungsgeschwindigkeit (USB 3.0) und weitere Laufzeitdaten ergänzt.
Die Verpackung lässt sich einfach wie ein Schuhkarton auseinandernehmen. Sie sitzt jedoch recht stramm, sodass man vielleicht etwas an der Packung wackeln muss, bis man den Deckel von der Verpackung gelöst bekommt.
Nach dem Öffnen findet sich zuerst lediglich die Voyager Air und eine rund 40-seitige schwarz-weiß bebilderte Kurzanleitung in den Sprachen Englisch, Französisch und Deutsch. Nimmt man diese heraus, offenbart sich die erste Hälfte des üppigen Zubehörs. Zu finden ist dort ein 5V-Netzkabel (2 Ampere Ladegeschwindigkeit), ein recht verwindungssteifes USB 3.0-Kabel und ein 12V-Autoadapter. Ebenso befindet sich ein Netzadapter im Lieferumfang, mit dem die Voyager Air mit Hilfe des Netzkabels mit dem Stromnetz verbunden werden kann. In diesen Adapter lässt sich ganz einfach ein Stecker für Europa oder für Großbritannien einklipsen. In der nordamerikanischen Version der Voyager Air ist jedoch lediglich ein Stecker für die USA und Kanada auffindbar.
Um das Zubehör unterzubringen, packt Corsair auch eine kleine Stofftaschen mit in den Lieferumfang. Diese befindet sich doppelt gefaltet unter der Voyager Air selbst, und ist ausreichend groß, um das Daten- und Netzkabel inklusive Netzadapter und Stecker zu beherbergen. Dann lässt sie sich einfach zuziehen.




Verarbeitung:

Die Verarbeitung der Voyager Air ist, bis auf eine Ausnahme, sehr gelungen. Das schwarze Chassis der HDD ist aus Aluminium und absolut steif. Der graue Zierdeckel ist aus Hartplastik, jedoch nicht minder verarbeitet. Auch dieser ist uneindrückbar und knarzt auch nicht bei Druck. Aber kein Produkt ist perfekt, was leider auch auf die Voyager Air zutrifft. Der LAN-Port an der Rückseite hat den ersten Testabend leider nicht so gut überstanden. Bereits beim erstem Entfernen eines RJ45-Kabels ist die Plastikhalterung am LAN-Port abgebrochen, wodurch die Kabel jetzt nicht mehr fixiert sind. Das RJ45-Kabel kann nun relativ leicht herausrutschen. Zwar lassen sich über den Port noch immer ohne Probleme
Dateien übertragen, die Sicherheit, dass das Kabel beim Kopieren jedoch stecken bleibt, ist nicht gegeben. Die beiden Schalter für Power und WiFi sind ebenfalls aus Plastik, wackeln in ihrer Fixposition nicht und lassen sich sehr gut bedienen. Kleine Beanstandungen gibt es bei der Fixierung der Schalter. Diese lassen sich nicht auf zwei Positionen einstellen, sondern gleich auf drei. So klipst man den Schalter beim bedienen erst auf der einen Seite aus, schiebt ihn dann einen Millimeter weit und klipst ihn dann erst wieder auf der anderen Seite des Schalters ein. Ein flüssiger Übergang zwischen Ein und Aus hätte ich mir lieber gewünscht.
Die vier Betriebsleuchten auf der Vorderseite des Gerätes (Power, Akkustand, Netzstrom, WiFi) leuchten auch aus starkem Blickwinkel sehr deutlich und übertragen ihre Leuchtkraft auch nicht auf die umliegenden Leuchten. Die Helligkeit ist nicht zu hoch, aber auch nicht zu dunkel, sondern ziemlich optimal, die LEDs sind auch im Sonnenlicht gut erkennbar.




Erste Inbetriebnahme:

Die erste Inbetriebnahme gestaltet sich deutlich einfacher als gedacht. Vorformatiert ist die HDD mit einer einzelnen MBR-Partition in NTFS mit der Bezeichnung "VoyagerAir" und einer Clustergröße von 4096 kb. Die Größe ****** die üblichen 931 GB.




Datengeschwindigkeit:

Getestet wurde die Lese-/Schreibgeschwindigkeit der Voyager Air nach einem Secure Erase mit Hilfe der UNIX/Linux-Distribution "pmagic". Die Platte war zum Zeitpunkt des Benchmarks also vollständig leer. Gebencht wurde mit Hilfe des ATTO Disk Benchmark. Die Einstellungen sind auf den Screenshots der Ergebnisse sichtbar.
Sowohl in Sachen Lesegeschwindigkeit, als auch in Sachen Schreibgeschwindigkeit muss sich die kleine 5400 Upm-Festplatte nicht verstecken. Ab einer Dateigröße von 32 KB gibt die Voyager Air vollgas und erreicht dabei eine Maximale Lese- und Schreibgeschwindigkeit von 115 MB/s, was den angegebenen 120 MB/s schon sehr nahe kommt. Bis auf einen kleinen Ausrutscher (sichtbar beim Benchmark mit 4096 KB) bleibt dieser Wert auch durchweg stabil.

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SMART-Werte:

Wie aus den SMART-Werten herauslesbar stammt der Datenträger selbst, der in der Voyager Air verbaut ist, vom Hersteller Toshiba und trägt bei der 1 TB-Version die Modellbezeichnung "MQ01ABD100". Intern ist die Festplatte an einen SATA/300-Anschluss angeschlossen.

smart1.jpg

Laut CrystalDiskInfo kam die HDD auch nach intensivem Beschreiben nicht über eine Temperatur von 38° bei 21° Raumtemperatur. Dieser Wert ist zwar nicht völlig herausragend, aber definitiv im annehmbaren Bereich.




Das WiFi-Modul:

Das WiFi-Modul der Voyager Air soll es, in Kombination mit dem Akku, ermöglichen, die Festplatte kabellos mit dem Smartphone, Tablet, Notebook oder dem Router zu verbinden. Wahlweise kann die Voyager dabei entweder einen eigenen WLAN-Hotspot eröffnen, oder sich in ein bestehendes WLAN-Netz einklinken. Im Werkszustand hat die Festplatte die SSID "VoyagerAir". Es ist kein Passwort festgelegt und dementsprechend auch keine Sicherheitsstufe. Standard ist WiFi-Kanal 5. Das Gerät unterstützt alle bekannten Sicherheitsstufen (WEP, WPA, WPA2), das Kennwort ist kann die standardmäßigen 8-63 ASCII-Zeichen lang sein.
Die Verbindung zur Voyager Air ist ausreichend stabil. Abbrüche, auch bei schlechteren Verbindungsqualitäten, hatte ich während des Tests nicht. Die Entfernung bis zum Abbruch ****** bei meinen Tests rund 20-25m für eine stabile Verbindung. Die angegebenen 30m konnte ich nicht erreichen. Die Voyager Air wurde zwar vom dem Notebook (Acer Apsire 7750G) erkannt, jedoch schlug jeder Verbindungsversuch fehl.




Lautstärke und Entkopplung:

Die Festplatte ist an allen vier Seiten durch ca. 2cm x 1cm x 2mm große Gummifüße vom Boden entkoppelt. Das reicht um, die Festplatte absolut vibrationsarm auf jedem Untergrund abzustellen. Die Festplatte selbst ist sehr leise, bei einem normalen Abstand von 30cm nicht mehr hörbar. Erst wenn man sich der Platte auf <20cm nähert, kann man ein Laufgeräusch feststellen. Dabei macht es auch keinen Unterschied, ob von ihr gelesen oder auf sie geschrieben wird, sie bleibt genauso ruhig wie im Idle. So ist es mir während des Testzeitraums mehrmals passiert, dass ich die HDD einfach die gesamte Nacht lang angeschaltet auf meinem Nachttischschrank liegen gelassen hab, weil ich sie schlicht und ergreifend nicht wahrgenommen habe.




Corsair Voyager Air-App:

Die passende App zur Voyager Air ist im Google Play Store und im Apple App Store für iOS kostenlos erhältlich. Die auf Android rund 1,5 MB große App soll für eine leichte Verwaltung der Dateien auf der Voyager Air sorgen. Leider war das nur selten der Fall, worauf ich später erneut zurückkomme. Getestet wurde die App in der Version 1.1.10 vom 15.02.2013 für Android OS. Hat man sich per WiFi mit der Voyager Air verbunden, so hat man im Hauptmenü der App die Wahl zwischen "Folders", "Local", "Recent" und "Settings". In der unteren linken Ecke zeigt die App an, ob sie sich erfolgreich mit der Voyager Air verbunden hat oder ob die Verbindung überprüft werden muss. Wenn die Verbindung erfolgreich steht, wechselt das Symbol von einem durchgestrichenen WiFi-Symbol zu einem Punkt, der entweder grün, gelb oder rot ist. Die Farbe spiegelt dabei den Akkustand der Voyager Air aus und ist identisch mit der Farbe der Akku-LED an der Festplatte selbst. Mit einem Fingertip auf "Settings" landen wir in den Einstellungen der App. Hier ist es möglich den genauen Akkustand in Prozent abzulesen, die Anzahl der verbundenen Benutzer oder die Firmware der HDD einzusehen. Des Weiteren lässt sich hier die SSID, die Sicherheitsstufe inklusive Passwort oder der genutzte WiFi-Kanal der Voyager Air ändern. Ebenso gibt es einen Schalter, der davor bewahren soll, versehentlich Dateien auf dem Speichermedium zu löschen oder zu editieren. Die App kann dan lediglich Dateien lesen, jedoch nicht bearbeiten.
Mit einem Tip auf den Button "Folders" im Hauptmenü landet man in der Ordnerstruktur der Voyager Air. Hier werden die Dateien ganz normal wie am PC inklusive Dateiendung angezeigt. Sehr schön: Hat man mehrere Partitionen auf der Voyager Air angelegt, werden einem bei einem Tip auf "Folders" nicht sofort die Dateien angezeigt, sondern man darf erst zwischen den verschiedenen Partitionen wählen. So war es auch möglich eine Liste aller Dateien auf der von mir angelegten ext4-Partition einzusehen. Der Support für UNIX-Dateisysteme ist also ebenfalls gegeben.
Weniger schön, und auch der Grund, wieso man lediglich die Liste der Dateien sehen konnte, war die Tatsache, dass es mit der App nicht möglich war eine Datei, egal welchen Typs, zu öffnen. Bei jedem Versuch eine Datei auf einer der Partitionen, also auch der NTFS-Partition, stürzte die Android-App mit der Meldung "Leider wurde Voyager Air beendet." ab. Der Upload von Dateien auf die Festplatte oder das Erstellen neuer Ordner war jedoch problemlos möglich. Mehrere Rezensionen im Play Store konnten dieses Problem bestätigen. Andere Apps jedoch, wie "Solid Explorer" oder "ES Datei Explorer" konnten ohne Probleme, sowohl via FTP, als auch SMB, auf die Dateien zugreifen (Download als auch Streaming). Ebenso wurde im Hauptmenü unter "Local" nichts in den vier vordefinierten Ordnern "Documents", "Music", "Photos" und "Videos" angezeigt, obwohl diese Dateitypen auf meinem Gerät (HTC Sensation) vorhanden waren. Somit lässt sich die Voyager Air-App bisher ausschließlich dafür nutzen, Einstellungen am WiFi vorzunehmen. Generell muss gesagt werden, dass die Programmierung der App recht schlampig wirkt. Bei der Navigation in der App wurde das Corsair-Symbol unten in der Mitte mehrmals nach links oder nach rechts verschoben, die Anzeige des Akkustandes ebenfalls. Da muss Corsair noch ordentlich nachbessern.




Fazit:

Die Voyager Air soll eine schnelle Datenübertragung per USB 3.0 oder WiFi liefern und durch den eingebauten 6200 mAh-Akku auch unterwegs ohne Probleme nutzbar sein. Ja, aber tut sie das auch? Mit der Antwort tut man sich schwer. Einerseits bietet die HDD ausgezeichnete Lese-/Schreibwerte über USB 3.0, aber auch über WiFi. Der Akku hält bei normaler Nutzung Tage lang. Das WLAN ist stabil und sendet ausreichend weit. Die Verarbeitung ist halt typisch Corsair. Die hochwerigen Materialien sind durchweg gut verarbeitet und lackiert. Nur der kleine Mankel am LAN-Port hält davon ab, von einer "perfekten" Verarbeitung zu sprechen. Doch dieser Komfort den die Festplatte auf den ersten Bick liefert, wird durch die App für mobile Geräte stark gedämmt. Zum zeitpunkt des Tests war es ohne einen 3rd Party-Explorer nicht möglich auf die Dateien auf der Festplatte zuzugreifen. Ist man jedoch in Besitz eines weiteren Dateimanagers, glänzt die Voyager Air wieder. Das Streamen eines HD-Filmes funktioniert hervorragend, auch wenn mehrere Geräte auf den Datenträger zugreifen.

Positiv:
- Sehr schnelle Datenübertragung, über USB, als auch über WiFi
- Sehr hohe Akkulaufzeit
- Hervorragende Verarbeitung (bis auf das LAN-Problem)
- Praktisch vibrations- und geräuscharm

Negativ:
- Mobile App
 
Zuletzt bearbeitet:
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So, Test ist fertig. Leider konnte ich noch keine Bilder der Platte schießen, da ich die letzte Zeit nicht Zuhause war. Werde ich aber in den nächsten zwei Tagen noch nachholen. ;)

Verbesserungsvorschläge werden gerne entgegen genommen, ist mein erster Hardware-Test. :)

Viel Spaß beim Lesen!

mfg Marcel
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr schön, wird sich mit meiner Review gut ergänzen können. Muss nur noch die Bilder bearbeiten :)
 
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