~HazZarD~
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1.Einleitung
Bevor es mit dem Review losgeht, möchte ich erwähnen, dass ich der überwiegenden Anzahl an AiOs eher kritisch gegenüberstehe, da ich kein Freund davon bin Materialen mit nem deutlich unterschiedlichen Potential über nen Elektrolyten zu verbinden, was grundsätzlich ordentliches Korrosionspotential hat. Es kann zwar problemlos funktionieren, jedoch ist man als Kunde an der Stelle komplett dem Hersteller ausgeliefert und muss diesem vertrauen, dass dieser seine Hausaufgaben gemacht hat und beim Entwurf und Fertigung der AiO Alles notwendige beachtet und keine Sparmaßnahmen getroffen wurden, die am Ende zu einem verfrühten Ausfall (Pumpe, Zusetzen von Kühlblock/Radiator, Auslaufen) führen. Wie alle Wasser/Flüssigkeitskühlungen brauchen auch AiOs eine Pumpe, die für mich als Silentfetischisten gerade im Idle-Betrieb eine unnötige Lärmquelle darstellen können. Umso neugieriger war ich meine eigenen Erfahrungen mit ner AiO sammeln zu können und mir das Konzept einmal genauer anzusehen. An der Stelle möchte ich Deepcool danken, die mir den Kühler über Etonix zur Verfügung gestellt haben.
2.Unboxing
Wie auch schon bei AK620 kommt die LS720 in einem zweiteiligen Karton, der Hauptkarton ist dabei abgesehen von wenigen Aufdrucken "natur", auf dem Überwurfkarton finden sich Bilder und die Spezifikationen der AiO. Innerhalb des Hauptkarton findet sich die AiO in einer weiteren Pappschale in Schutzfolien für Radiator, Pumpenblock und die drei Lüfter. Daneben findet sich dort nochmal eine kleinere Schachtel mit den Montagematerialen und einer Montageanleitung für die verschiedenen Sockel.
An Montagematerial findet man für verschieden Intel-Sockel (115x, 1200, 1700) und AMD-Sockel (AM4, AM5, Threadripper), sowie je 12 Schrauben, um die Lüfter am Radiator bzw. den Radiator im Gehäuse zu befestigen und einen Kabelbaum um die AiO mit dem System zu verbinden sowie ein dazu passendes Verlängerungskabel. Eine offiziele Unterstützund für AM2/AM3 gibt es nicht, jedoch weißen die Montagebleche für die AMD-Sockel auch Löcher in passenden Abständen für AM2/3 auf. Allerdings wird der Anpressdruck aufgrund der unterschiedlichen Sockelhöhe bei AM2/3 deutlich größer ausfallen, weshalb man bei einer Montage sehr vorsichtig sein sollte um eventuelle Schäden zu vermeiden.
Die Verarbeitung der der AiO lässt grundsätzlich keinen Grund zur Kritik und wirkt wertig. Das Pumpengehäuse wirkt durch das Gewicht von Pumpeneinheit und Kühler wuchtig, die Spaltmaße an der Pumpeneinheit gehen absolut in Ordnung. Durch die spiegelnden Teile oben am Pumpengehäuse im Zusammenspiel mit dem silbermetallic farbenen Gehäuse hat die Pumpeneinheit eine ansprechende und fast schon edle Optik. Die mittlere Platte mit dem Deepcool Logo kann in 90° Schritten rotiert werden damit es je nach Montage die richtige Orientierung hat. Alternativ wäre es auch möglich die mittlere Platte mit einer mitgelieferten milchig-weißen Platte zu ersetzen die man nach eigenen Wünschen gestalten kann. Der Radiator ist sauber lackiert und hat bis auf wenige Ausnahmen keine verbogene Kühllamellen. Am Anschlussterminal für die Schläuche findet sich auch der Leck-Schutz der AiO, der eine Art in den Radiator gestülpter Ballon ist und als flexible Membran erlaubt den Druck im Kreislauf auszugleichen, da Flüssigkeiten nahezu inkompresabel sind und sich bei einer Erhöhung der Kühlmitteltemperatur somit auch der Druck im Kreislauf erhöht, was bei sehr hoher Kühlmitteltemperatur zu Lecks führen könnte. Die Schläuche sind mit einem Gewebe ummantelt und sollten eine ausreichende Länge haben, um den Radiator in der überwiegenden Anzahl an Gehäusen entweder im Deckel oder in der Front des Gehäuses montieren zu können. Um die Schläuche geordneter durchs Gehäuse führen zu können sind zwei bereits vorinstallierte Schlauchführungen angebracht, die sich aber noch verschieben bzw. entfernen lassen. Die LS720 kommt mit auf der Kühlerbodenblatte voraufgetragenen Wärmeleitpaste. Die Bodenplatte selbst ist nicht vernickeltes, matt erscheinendes Kupfer. Entsprechend empfiehlt es sich bei der LS720 auf Flüssigmetallwärmeleitpaste zu verzichten. Die leichten Oberflächenbeschädigungen auf dem Bild der Kühlerbodenplatte ohne Wärmeleitpaste sollten von der vorherigen Montage kommen und sollten die Kühlleistung allerdings nicht messbar negativ beeinflussen.
Die drei FC120 Lüfter, die der LS720 beiliegen sind weichen von den normalen FC120 Lüftern durch eine höhere Maximaldrehzahl ab (2250rpm vs 1800rpm) und haben entsprechend auch einen merklich erhöhten Stromverbrauch (0,29A vs 0,13A). Wie auch die Retail Lüfter haben die beiliegenden FC120 ein 6Pin-Kabel statt eines getrennten 4Pin-Lüfter- und 3Pin-ARG-Kabel. Über Buchsen in der Seite der Lüfter können mehrere Lüfter über Daisychaining verbunden werden, was hilft den Kabelsalat zu verringern und gerade im Fall der LS720 die Montage deutlich vereinfacht. Die Lüfter werden über ein ein spezielles Kabel mit dem restlichen System verbunden, und die Stromversorgung erfolgt über einen SATA-Stecker, was angesichts der hohen maximalen Leistungsaufnahme der Lüfer Sinn ergibt, da alle drei Lüfter zusammen nicht mehr allzu viel von der 1A Grenze der meisten Mainboard Lüfteranschlüsse entfernt sind. Für das PWM und Tachosignal gibt es einen weiteren Zweig des Kabels, der mit einem Lüfteranschluss auf dem Mainboard verbunden wird, um Drehzahlen auszulesen und die Lüfter zu steuern.
Für die Steuerung der A-RGB Beleuchtung gibt es eine weiter Abzweigung mit einem Standard 3Pin Mainboardanschluss. Wird das A-RGB Kabel nicht mit dem Mainboard verbunden Leuchten die Pumpe und Lüfter mit einem vordefinierten Regenbogeneffekt.
Die Beleuchtung der Lüfter ist grundsätzlich sehr gleichmäßig und sieht gut aus, aufgrund der Positionierung der LEDs in der Lüfternabe ist die Mitte der Lüfter minimal heller als die Spitzen der Lüfterblätter.
Auch das Pumpengehäuse hat an der Oberseite eine Beleuchtung mit Infinity-Mirror-Effekt und die optisch ansprechend wirkt. Die Beleuchtung der mittleren Platte ist an die Stromversorgung der Pumpe gekoppelt und somit nicht über Software steuerbar und wird immer weiß leuchten (bzw. das Deepcool Logo mit der vorinstallierten Platte nur türkis).
Einen Kritikpunkt zur Beleuchtung muss ich an der Stelle aber loswerden. Die Beleuchtung der Lüfter und Pumpe werden parallel angesteuert, was grundsätzlich kein Problem darstellen sollte. Da Pumpe und Lüfter allerdings eine Unterschiedliche Anzahl an LEDS haben (Pumpe 10LEDs, Lüfter je 6) ist es unmöglich Effekte perfekt auf beide abzustimmen. Stimmt man die Effekte auf die Lüfter ab fehlt also ein Teil der Pumpenbeleuchtung oder der Effekt ist auf der Pumpenbeleuchtung mehrfach zu sehen oder es fehlt ein Teil des Effekts in der Beleuchtung der Lüfter. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Lüfter und die Pumpe in Reihe und nicht parallel angesteuert werden.
3.Montage
Die Montage wurde auf einem Asrock X570m Pro4 in einem Lian Li O11D Mini durchgeführt.
Für die Montage wird die orignale AMD Backplate verwendet, die AMD-Haltenasen müssen entfernt werden und werden durch die passenden Abstandshalter ersetzt. An die Pumpeneinheit müssen noch die passenden Montagebleche für den gewünschten Sockel angebracht werden. Die Deepcool Montageanleitung sieht auf AM4 die Schlauchanschlüsse auf der 3 Uhr Position vor, was angesichts der Orientierung der Kühlkanäle auch am meisten Sinn macht, da die Kühlkanäle so senkrecht zur langen Seite des Core-Dies verlaufen und somit mehr Kühlkanäle effektiv genutzt werden.
Die drei Lüfter sollten vor der Montage des Radiators im Gehäuse am Radiator verschraubt werden und dann als gesamte Radiatoreinheit mit den mitgelieferten Schrauben am Gehäuse befestigt werden. Werden die drei Originallüfter für den Radiator genutzt, so wird das Kabel der Pumpenbeleuchtung in einen Lüfter eingesteckt und im gesamten über den mitgelieferten Kabelbaum mit dem restlichen System verbunden. Alternativ wird das Kabel für die Pumpenbeleuchtung direkt mit mit dem Kabelbaum verbunden.
4.Testmethodik
Um die Kühleistung der Deepcool LS720 besser einschätzen zu können wird die AiO mit einem AMD Wraith Prism, Noctua NH-U12S chromax.black, Noctua NH-D15s, BeQuiet PureRock Slim 2 sowie einem Deepcool AK620 verglichen.
Das Testsystem besteht aus folgenden Komponenten:
Um die Lüfterdrehzahl bzw. das benötigte PWM-Signal zu bestimmen, bei dem alle Kühler möglichst nah an einem vorgegeben dBA Wert liegen, wurde die Lautstärke mit einem Smartphone in einem Abstand von 10cm zur "Lärmquelle" gemessen, um auch bei niedrigen Drehzahlen einen Schalldruckpegel messen zu können der ausreichend vom Umgebungsschaldruckpegel abweicht. Hierzu wurde der Schalldruckpegel über 30 Sekunden aufgenommen und der Mittelwert der Messung als Wert für den Schalldruckpegel genutzt. Als Referenz für die zwei auf Schalldruck normalisierten Temperaturmessungen dient der Noctua NH-D15s mit eLoop Lüfter bei etwa 700 bzw. 1200rpm. Zusätzlich wird noch eine dritte Messung bei maximaler Drehzahl des Kühlers durchgeführt. Auch hier wurde der zugehörige Schalldruckpegel bestimmt.
Als Wärmeleitpaste kam für alle Kühler Arctic MX-4 zum Einsatz, die LS720 wurde zudem mit der bereits auf dem Kühlerboden aufgetragenen Paste getestet (LS720 stock). Nach den Tests wurde bei allen Kühlern die Verteilung der Wärmeleitpaste auf dem Kühlerboden bzw. Heatspreader begutachtet, um sicherzustellen, dass alle Kühler während der Tests guten Kontakt zum Heatspreader der CPU hatten. Die Wärmeleitpaste wurde für alle Kühler mit Hilfe eines Spachtels auf dem Heatspreader verteilt, bevor der Kühler montiert wurde. Um den DeltaT Wert bestimmen zu können wurde die Umgebungstemperatur mit einem Aquacomputer Temperatursensor (verbunden mit einem Aquacomputer Quadro) im Ansaugbereich des oberen seitlichen Lüfters bestimmt und mit einem zweiten Sensor im Ansaugbereich des Kühlers, um die Temperatur der tatsächlich vom Kühler angesaugten Luft zu bestimmen. Sofern nicht anders erwähnt lag die Pumpendrehzahl bei 100% (ca. 3150rpm).
Für die Dauer der Tests wurden die eloops im Boden und Deckel des Gehäuses deaktiviert und die seitlichen Lüfter mit 35% PWM (etwa 600 rpm) und der hintere Lüfter mit 40% PWM (etwa 830 rpm) betrieben.
Als Software um die CPU zu belasten wurde Prime95 genutzt. Als Einstellung kamen In Place FFTs mit 12k Länge zum Einsatz. Um die Kühler vor der Messung zu sättigen wurde eine Aufwärmphase von 30Minuten genutzt und anschließend eine Messzeit von 15 Minuten. Zwischen verschiedenen Lüftereinstellung abermals 30 Minuten Sättigungszeit. Die Temperaturwerte wurden mittels HWInfo geloggt und zur Auswertung der Daten wurde Microsoft Excel genutzt. Die genutzten Rohwerte sind die Mittlere Temperatur der CPU (CPU Die (average)), die Ansaugtemperatur des Gehäuselüfters (Umgebungstemperatur) und die Ansaugtemperatur des CPU-Kühlers.
Aus diesen Werten wird Delta T CPU (Differenz der mittleren CPU Temperatur und Umgebungstemperatur) , Delta T Gehäuse (Differenz aus Ansaugtemperatur des CPU Kühlers und Umgebungstemperatur) und Delta T CPU Delta T Gehäuse (Differenz von Delta T CPU und Delta T Gehäuse) berechnet.
5.Ergebnisse
5.1 Temperatur
Bei der minimal möglichen Drehzahl der Lüfter der LS720 liegt die AiO minimal oberhalb vom angepeilten Schalldruckpegel und muss sich mit diesen Einstellungen dem AK620 und NH-D15s geschlagen geben, die messbar besser kühlen. Erhöht man die Drehzahl der Lüfter, kann die LS720 an den beiden großen Luftkühlern vorbeiziehen und sich bei maximaler Drehzahl deutlicher absetzen, allerdings auch bei deutlich höherem Schalldruckpegel. Der Grund für die niedrige Kühlleistung bei niedrigen Lüfterdrehzahlen sollte sowohl an der hohen Finnendichte des Radiators als auch dem eher restriktiven Gehäusedeckel meines O11D Mini liegen, weshalb die Lüfter eine höhere Drehzahl benötigen, um genügend Druck aufzubauen, um Luft durch beide Hindernisse zu drücken. Die bereits voraufgetragene Wärmeleitpaste schlägt die händisch aufgetragene mx4 bei allen Drehzahlen, daher hat die voraufgetragene Wärmeleitpaste eine mehr als ausreichende Leitfähigkeit und muss vor dem Einbau nicht zwingend ersetzt werden.
Kleinere Kühler wie ein Boxed Kühler bis hin zum NH-U12s werden von der LS720 schon auf meinem 3700X, unabhängig davon welchen Lautstärkebereich man betrachtet, deutlich geschlagen, was aber auch zu erwarten war.
An beiden Enden des Radiators gibt es zwischen den Lüftern und Radiator einen Spalt von mehreren Millimetern, aus dem im Betrieb spürbar Luft entweicht, die nicht durch den Radiator geht und somit zu einem Druckabfall führen sollte, was die Kühlleistung etwas verringern sollte. Um den Einfluss der Spalte auf die Temperaturen zu testen habe ich sie für eine weitere Messreihe mit Kaptontape geschlossen. Beide Messungen wurden mit der voraufgetragenen Wärmeleitpaste durchgeführt und und der Kühler wurde zwischen den Messungen nicht von der CPU entfernt, um den Einfluss der Wärmeleitpaste auf die Ergebnisse zu minimieren. Gerade bei niedrigen Lüfterdrehzahlen zeigt sich eine messbare Temperaturdifferenz, was daran liegen sollte, dass der Druckverlust dort einen stärkeren Einfluss auf die Menge der durch den Radiator gedrückten Luft haben wird. Mit zunehmender Lüfterdrehzahl nimmt die Temperaturdifferenz ab und ist bei maximaler Lüfterdrehzahl nicht mehr messbar. Im offenen Aufbau bzw. in einem Gehäuse mit durchlässigerem Deckel sollte die Temperaturdifferenz auch bei niedrigen Drehzahlen geringer ausfallen als in meinem Testaufbau.
Kapton-Mod:
Als letztes wollte ich noch den Einfluss der Pumpengeschwindigkeit auf die Kühlleistung testen. Hierzu haben ich zwei zusätzliche Messungen mit 60% Pumpengeschwindigkeit (ca. 2300rpm statt 3150rpm) für 480 bzw. 1070rpm Lüftergeschwindigkeit gemacht. Auch hier kam für die Vergleichbarkeit die voraufgetragene Wärmeleitpaste zum Einsatz. In meinem Testsystem gab es zwischen den verschiedenen Pumpengeschwindigkeiten zwar eine messbare, aber nicht allzu große, Temperaturdifferenz. Ich könnte mir zumindest vorstellen, dass der Temperaturunterschied bei CPUs, die mehr Abwärme erzeugen als mein 3700X, noch etwas größer werden wird.
Einfluss der Pumpengeschwindigkeit:
5.2 Lautstärke
Damit es möglich ist sich einen Eindruck von der Lautstärke der Lüfter zu bekommen habe ich sowohl das komplette Drehzahlspektrum eines einzelnen Lüfters als auch der auf dem Radiator montierten Lüfter aufgezeichnet. Wie schon beim AK620 macht sich auch bei den FC120 Lüfter ein abschnittsweises Humming (allerdings bei anderen Frequenzen) bemerkbar. Für mich ist das Humming auch im alltäglichen Betrieb wahrnehmbar, da es aber viele Besitzer von z.B. einem AK620 gibt, denen es nicht störend auffällt ist wird es im Endeffekt vom individuellen Empfinden abhängen, ob es ein K.O.-Kriterium ist oder nicht.
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Da bei einer AiO die Lüfter nicht die einzige Lärmquelle sind habe ich auch die Geräusche der Pumpe bei verschiedenen Drehzahlen aufgezeichnet. Bei 100% (~3150rpm) hört man deutlich ein eher hochfrequentes Geräusch, das bei ca. 70% (~2500rpm) verschwindet und bis ca. 60% (~2300pm) sehe ich die Pumpe als nicht mehr störend an. Je nach Gehäuse und Entfernung zum Gehäuse kann es sein, dass man noch ein (sehr) leises Surren der Pumpe wahrnehmen kann, als störend würde ich es aber nicht mehr bezeichnen.
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6.Fazit
Insgesamt muss ich zugeben, dass die LS720 mich positiv überrascht hat und meine Horrorzenarien, vor allem, was eine laute Pumpe angeht, so nicht eingetreten sind. Es aber gibt defintiv noch Punkte, an denen aus meiner Sicht nachgebessert werden kann und sollte. Ich bin mir nicht sicher, was ich von den proprietären Lüfterkabeln halten soll und ob es nicht möglich gewesen wäre eine Lösung zu finden die mit Standardanschlüssen auskommt. Was den Platzbedarf angeht wird die derzeitige Lösung in engeren Gehäusen aber definitiv Vorteile haben, allerdings ist man so für den Betrieb der Lüfter immer auf den Kabelbaum angewiesen.
Ein weiterer Kritikpunt hat indirekt mit dem Kabelbaum zu tun, und zwar geht es um die Ansteuerung der Beleuchtung. So wie die AiO kommt sind Alle Beleuchtungselemente parallelgeschaltet (Lüfter, Pumpe), für die Steuerung der Lüfter macht es auch Sinn, da Alle Lüfter mit der vollen Spannung von 12V versorgt werden müssen, aber bei der Ansteuerung der LEDs wird durch die unterschiedliche Anzahl an LEDs in Pumpen und Lüfterbeleuchtung schwierig manche Leuchteffekte auf beide Komponenten abzustimmen.
Der Spalt an den kurzen Seiten am Radiator ist zwar kein schwerwiegender Designfehler, je nach Situation kann es aber sein, dass dadurch etwas Kühlleistung verloren gehen kann.
Der für mich persönlich am schwerwiegendste Kritikpunkt ist das Humming der Lüfter, das wie schon beim AK620 bei verschiedenen Drehzahlen auftritt. Der einzige Workaround, der mir dafür einfällt wäre, die Lüfter bei einer festen Drehzahl laufen zu lassen, bei der kein Humming auftritt, oder die betreffenden Bereiche mit einer angepassten Lüfterkurve möglichst schnell zu überspringen.
Die Kühlleistung ist selbst auf meinem kleinen 3700X durchaus beachtlich, wenn man den Lüftern ein bisschen mehr Drehzahl gibt. Im niedrigen Drehzahlbereich verliert die AiO in meinem Gehäuse eingebaut gegenüber dem AK620 und NH-D15S deutlich an Leistung, was zum Teil an meinem Gehäuse und auch an der Auslegung der AiO liegen wird. Mit der hohen Finnendichte und der hohen Maximaldrehzahl der Lüfter vermute ich, dass der Fokus bei der Auslegung der AiO eher auf der Maximierung der Kühlleistung lag und man somit etwas Performance im niedrigen Drehzahlbereich "geopfert" hat. Wobei ich in einem Alltagstest nicht das Gefühl hatte, dass der AiO bei niedrigen Lüfterdrehzahlen in den eher auftretenden Teillastbereichen (z.B. Gaming) Kühlleistung fehlt, die Temperaturen waren vergleichbar mit meinem NH-D15s bzw. AK620 und nie in einem kritischen Bereich. Ich würde vermuten, dass die LS720 erst auf CPUs mit höherer Abwärme ab dem mittleren Drehzahlbereich etwas deutlicher von guten Luftkühlern wegziehen kann.
Die Verabeitung und Montage der AiO gehen auf jedenfall absolut in Ordnung, optisch würde ich sagen, dass die LS720 eher zu den schöneren AiOs zählt, die man derzeit kaufen kann. Entgegen meinen "Ängsten" geht die Lautstärke der Pumpe absolut in Ordnung wenn man die Drehzahl absenkt, der leichte Kühlleistungsverlust, der dadurch entsteht ist in meinen Augen verschmerzbar ist.
Geizhals: LS720, LS720 WH
Bevor es mit dem Review losgeht, möchte ich erwähnen, dass ich der überwiegenden Anzahl an AiOs eher kritisch gegenüberstehe, da ich kein Freund davon bin Materialen mit nem deutlich unterschiedlichen Potential über nen Elektrolyten zu verbinden, was grundsätzlich ordentliches Korrosionspotential hat. Es kann zwar problemlos funktionieren, jedoch ist man als Kunde an der Stelle komplett dem Hersteller ausgeliefert und muss diesem vertrauen, dass dieser seine Hausaufgaben gemacht hat und beim Entwurf und Fertigung der AiO Alles notwendige beachtet und keine Sparmaßnahmen getroffen wurden, die am Ende zu einem verfrühten Ausfall (Pumpe, Zusetzen von Kühlblock/Radiator, Auslaufen) führen. Wie alle Wasser/Flüssigkeitskühlungen brauchen auch AiOs eine Pumpe, die für mich als Silentfetischisten gerade im Idle-Betrieb eine unnötige Lärmquelle darstellen können. Umso neugieriger war ich meine eigenen Erfahrungen mit ner AiO sammeln zu können und mir das Konzept einmal genauer anzusehen. An der Stelle möchte ich Deepcool danken, die mir den Kühler über Etonix zur Verfügung gestellt haben.
2.Unboxing
Wie auch schon bei AK620 kommt die LS720 in einem zweiteiligen Karton, der Hauptkarton ist dabei abgesehen von wenigen Aufdrucken "natur", auf dem Überwurfkarton finden sich Bilder und die Spezifikationen der AiO. Innerhalb des Hauptkarton findet sich die AiO in einer weiteren Pappschale in Schutzfolien für Radiator, Pumpenblock und die drei Lüfter. Daneben findet sich dort nochmal eine kleinere Schachtel mit den Montagematerialen und einer Montageanleitung für die verschiedenen Sockel.
An Montagematerial findet man für verschieden Intel-Sockel (115x, 1200, 1700) und AMD-Sockel (AM4, AM5, Threadripper), sowie je 12 Schrauben, um die Lüfter am Radiator bzw. den Radiator im Gehäuse zu befestigen und einen Kabelbaum um die AiO mit dem System zu verbinden sowie ein dazu passendes Verlängerungskabel. Eine offiziele Unterstützund für AM2/AM3 gibt es nicht, jedoch weißen die Montagebleche für die AMD-Sockel auch Löcher in passenden Abständen für AM2/3 auf. Allerdings wird der Anpressdruck aufgrund der unterschiedlichen Sockelhöhe bei AM2/3 deutlich größer ausfallen, weshalb man bei einer Montage sehr vorsichtig sein sollte um eventuelle Schäden zu vermeiden.
Die Verarbeitung der der AiO lässt grundsätzlich keinen Grund zur Kritik und wirkt wertig. Das Pumpengehäuse wirkt durch das Gewicht von Pumpeneinheit und Kühler wuchtig, die Spaltmaße an der Pumpeneinheit gehen absolut in Ordnung. Durch die spiegelnden Teile oben am Pumpengehäuse im Zusammenspiel mit dem silbermetallic farbenen Gehäuse hat die Pumpeneinheit eine ansprechende und fast schon edle Optik. Die mittlere Platte mit dem Deepcool Logo kann in 90° Schritten rotiert werden damit es je nach Montage die richtige Orientierung hat. Alternativ wäre es auch möglich die mittlere Platte mit einer mitgelieferten milchig-weißen Platte zu ersetzen die man nach eigenen Wünschen gestalten kann. Der Radiator ist sauber lackiert und hat bis auf wenige Ausnahmen keine verbogene Kühllamellen. Am Anschlussterminal für die Schläuche findet sich auch der Leck-Schutz der AiO, der eine Art in den Radiator gestülpter Ballon ist und als flexible Membran erlaubt den Druck im Kreislauf auszugleichen, da Flüssigkeiten nahezu inkompresabel sind und sich bei einer Erhöhung der Kühlmitteltemperatur somit auch der Druck im Kreislauf erhöht, was bei sehr hoher Kühlmitteltemperatur zu Lecks führen könnte. Die Schläuche sind mit einem Gewebe ummantelt und sollten eine ausreichende Länge haben, um den Radiator in der überwiegenden Anzahl an Gehäusen entweder im Deckel oder in der Front des Gehäuses montieren zu können. Um die Schläuche geordneter durchs Gehäuse führen zu können sind zwei bereits vorinstallierte Schlauchführungen angebracht, die sich aber noch verschieben bzw. entfernen lassen. Die LS720 kommt mit auf der Kühlerbodenblatte voraufgetragenen Wärmeleitpaste. Die Bodenplatte selbst ist nicht vernickeltes, matt erscheinendes Kupfer. Entsprechend empfiehlt es sich bei der LS720 auf Flüssigmetallwärmeleitpaste zu verzichten. Die leichten Oberflächenbeschädigungen auf dem Bild der Kühlerbodenplatte ohne Wärmeleitpaste sollten von der vorherigen Montage kommen und sollten die Kühlleistung allerdings nicht messbar negativ beeinflussen.
Die drei FC120 Lüfter, die der LS720 beiliegen sind weichen von den normalen FC120 Lüftern durch eine höhere Maximaldrehzahl ab (2250rpm vs 1800rpm) und haben entsprechend auch einen merklich erhöhten Stromverbrauch (0,29A vs 0,13A). Wie auch die Retail Lüfter haben die beiliegenden FC120 ein 6Pin-Kabel statt eines getrennten 4Pin-Lüfter- und 3Pin-ARG-Kabel. Über Buchsen in der Seite der Lüfter können mehrere Lüfter über Daisychaining verbunden werden, was hilft den Kabelsalat zu verringern und gerade im Fall der LS720 die Montage deutlich vereinfacht. Die Lüfter werden über ein ein spezielles Kabel mit dem restlichen System verbunden, und die Stromversorgung erfolgt über einen SATA-Stecker, was angesichts der hohen maximalen Leistungsaufnahme der Lüfer Sinn ergibt, da alle drei Lüfter zusammen nicht mehr allzu viel von der 1A Grenze der meisten Mainboard Lüfteranschlüsse entfernt sind. Für das PWM und Tachosignal gibt es einen weiteren Zweig des Kabels, der mit einem Lüfteranschluss auf dem Mainboard verbunden wird, um Drehzahlen auszulesen und die Lüfter zu steuern.
Für die Steuerung der A-RGB Beleuchtung gibt es eine weiter Abzweigung mit einem Standard 3Pin Mainboardanschluss. Wird das A-RGB Kabel nicht mit dem Mainboard verbunden Leuchten die Pumpe und Lüfter mit einem vordefinierten Regenbogeneffekt.
Die Beleuchtung der Lüfter ist grundsätzlich sehr gleichmäßig und sieht gut aus, aufgrund der Positionierung der LEDs in der Lüfternabe ist die Mitte der Lüfter minimal heller als die Spitzen der Lüfterblätter.
Auch das Pumpengehäuse hat an der Oberseite eine Beleuchtung mit Infinity-Mirror-Effekt und die optisch ansprechend wirkt. Die Beleuchtung der mittleren Platte ist an die Stromversorgung der Pumpe gekoppelt und somit nicht über Software steuerbar und wird immer weiß leuchten (bzw. das Deepcool Logo mit der vorinstallierten Platte nur türkis).
Einen Kritikpunkt zur Beleuchtung muss ich an der Stelle aber loswerden. Die Beleuchtung der Lüfter und Pumpe werden parallel angesteuert, was grundsätzlich kein Problem darstellen sollte. Da Pumpe und Lüfter allerdings eine Unterschiedliche Anzahl an LEDS haben (Pumpe 10LEDs, Lüfter je 6) ist es unmöglich Effekte perfekt auf beide abzustimmen. Stimmt man die Effekte auf die Lüfter ab fehlt also ein Teil der Pumpenbeleuchtung oder der Effekt ist auf der Pumpenbeleuchtung mehrfach zu sehen oder es fehlt ein Teil des Effekts in der Beleuchtung der Lüfter. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Lüfter und die Pumpe in Reihe und nicht parallel angesteuert werden.
3.Montage
Die Montage wurde auf einem Asrock X570m Pro4 in einem Lian Li O11D Mini durchgeführt.
Für die Montage wird die orignale AMD Backplate verwendet, die AMD-Haltenasen müssen entfernt werden und werden durch die passenden Abstandshalter ersetzt. An die Pumpeneinheit müssen noch die passenden Montagebleche für den gewünschten Sockel angebracht werden. Die Deepcool Montageanleitung sieht auf AM4 die Schlauchanschlüsse auf der 3 Uhr Position vor, was angesichts der Orientierung der Kühlkanäle auch am meisten Sinn macht, da die Kühlkanäle so senkrecht zur langen Seite des Core-Dies verlaufen und somit mehr Kühlkanäle effektiv genutzt werden.
Die drei Lüfter sollten vor der Montage des Radiators im Gehäuse am Radiator verschraubt werden und dann als gesamte Radiatoreinheit mit den mitgelieferten Schrauben am Gehäuse befestigt werden. Werden die drei Originallüfter für den Radiator genutzt, so wird das Kabel der Pumpenbeleuchtung in einen Lüfter eingesteckt und im gesamten über den mitgelieferten Kabelbaum mit dem restlichen System verbunden. Alternativ wird das Kabel für die Pumpenbeleuchtung direkt mit mit dem Kabelbaum verbunden.
4.Testmethodik
Um die Kühleistung der Deepcool LS720 besser einschätzen zu können wird die AiO mit einem AMD Wraith Prism, Noctua NH-U12S chromax.black, Noctua NH-D15s, BeQuiet PureRock Slim 2 sowie einem Deepcool AK620 verglichen.
Das Testsystem besteht aus folgenden Komponenten:
- AMD Ryzen 7 3700X
- Asrock X570m Pro4
- KFA2 RTX 2070 mit Deshroud Mod
- Lian Li O11D Mini mit 6x 140mm Noiseblocker eLoop B14-PS und einem Noiseblocker eLoop B12-PS (gesteuert durch ein Aquacomputer Quadro), für die Tests der LS720 wurden die zwei eLoops im Deckel durch den Radiator ersetzt.
- Corsair SF600 Platinum
Um die Lüfterdrehzahl bzw. das benötigte PWM-Signal zu bestimmen, bei dem alle Kühler möglichst nah an einem vorgegeben dBA Wert liegen, wurde die Lautstärke mit einem Smartphone in einem Abstand von 10cm zur "Lärmquelle" gemessen, um auch bei niedrigen Drehzahlen einen Schalldruckpegel messen zu können der ausreichend vom Umgebungsschaldruckpegel abweicht. Hierzu wurde der Schalldruckpegel über 30 Sekunden aufgenommen und der Mittelwert der Messung als Wert für den Schalldruckpegel genutzt. Als Referenz für die zwei auf Schalldruck normalisierten Temperaturmessungen dient der Noctua NH-D15s mit eLoop Lüfter bei etwa 700 bzw. 1200rpm. Zusätzlich wird noch eine dritte Messung bei maximaler Drehzahl des Kühlers durchgeführt. Auch hier wurde der zugehörige Schalldruckpegel bestimmt.
Als Wärmeleitpaste kam für alle Kühler Arctic MX-4 zum Einsatz, die LS720 wurde zudem mit der bereits auf dem Kühlerboden aufgetragenen Paste getestet (LS720 stock). Nach den Tests wurde bei allen Kühlern die Verteilung der Wärmeleitpaste auf dem Kühlerboden bzw. Heatspreader begutachtet, um sicherzustellen, dass alle Kühler während der Tests guten Kontakt zum Heatspreader der CPU hatten. Die Wärmeleitpaste wurde für alle Kühler mit Hilfe eines Spachtels auf dem Heatspreader verteilt, bevor der Kühler montiert wurde. Um den DeltaT Wert bestimmen zu können wurde die Umgebungstemperatur mit einem Aquacomputer Temperatursensor (verbunden mit einem Aquacomputer Quadro) im Ansaugbereich des oberen seitlichen Lüfters bestimmt und mit einem zweiten Sensor im Ansaugbereich des Kühlers, um die Temperatur der tatsächlich vom Kühler angesaugten Luft zu bestimmen. Sofern nicht anders erwähnt lag die Pumpendrehzahl bei 100% (ca. 3150rpm).
Für die Dauer der Tests wurden die eloops im Boden und Deckel des Gehäuses deaktiviert und die seitlichen Lüfter mit 35% PWM (etwa 600 rpm) und der hintere Lüfter mit 40% PWM (etwa 830 rpm) betrieben.
Als Software um die CPU zu belasten wurde Prime95 genutzt. Als Einstellung kamen In Place FFTs mit 12k Länge zum Einsatz. Um die Kühler vor der Messung zu sättigen wurde eine Aufwärmphase von 30Minuten genutzt und anschließend eine Messzeit von 15 Minuten. Zwischen verschiedenen Lüftereinstellung abermals 30 Minuten Sättigungszeit. Die Temperaturwerte wurden mittels HWInfo geloggt und zur Auswertung der Daten wurde Microsoft Excel genutzt. Die genutzten Rohwerte sind die Mittlere Temperatur der CPU (CPU Die (average)), die Ansaugtemperatur des Gehäuselüfters (Umgebungstemperatur) und die Ansaugtemperatur des CPU-Kühlers.
Aus diesen Werten wird Delta T CPU (Differenz der mittleren CPU Temperatur und Umgebungstemperatur) , Delta T Gehäuse (Differenz aus Ansaugtemperatur des CPU Kühlers und Umgebungstemperatur) und Delta T CPU Delta T Gehäuse (Differenz von Delta T CPU und Delta T Gehäuse) berechnet.
5.Ergebnisse
5.1 Temperatur
Bei der minimal möglichen Drehzahl der Lüfter der LS720 liegt die AiO minimal oberhalb vom angepeilten Schalldruckpegel und muss sich mit diesen Einstellungen dem AK620 und NH-D15s geschlagen geben, die messbar besser kühlen. Erhöht man die Drehzahl der Lüfter, kann die LS720 an den beiden großen Luftkühlern vorbeiziehen und sich bei maximaler Drehzahl deutlicher absetzen, allerdings auch bei deutlich höherem Schalldruckpegel. Der Grund für die niedrige Kühlleistung bei niedrigen Lüfterdrehzahlen sollte sowohl an der hohen Finnendichte des Radiators als auch dem eher restriktiven Gehäusedeckel meines O11D Mini liegen, weshalb die Lüfter eine höhere Drehzahl benötigen, um genügend Druck aufzubauen, um Luft durch beide Hindernisse zu drücken. Die bereits voraufgetragene Wärmeleitpaste schlägt die händisch aufgetragene mx4 bei allen Drehzahlen, daher hat die voraufgetragene Wärmeleitpaste eine mehr als ausreichende Leitfähigkeit und muss vor dem Einbau nicht zwingend ersetzt werden.
Kleinere Kühler wie ein Boxed Kühler bis hin zum NH-U12s werden von der LS720 schon auf meinem 3700X, unabhängig davon welchen Lautstärkebereich man betrachtet, deutlich geschlagen, was aber auch zu erwarten war.
27dBA:
39dBA:
Max rpm:
Kühler | LS 720 stock | LS720 mx4 | AK620 | NH-D15s | NH-U12s | PureRockSlim 2 | Wraith Prism |
∆T CPU in °C | 60,1 | 60,9 | 55,5 | 58,2 | 66,1 | CPU >95 °C | CPU >95 °C |
rpm | 480,0 | 480,0 | 720 | 500 | 560 | 905 | 950 |
Schalldruckpegel in dBA | 28,4 | 28,4 | 27,4 | 27,7 | 27,2 | 27,8 | 27,6 |
average CPU in °C | 83,8 | 84,0 | 78,3 | 81,1 | 89,7 | CPU >95 °C | CPU >95 °C |
Umgebungstemperatur in °C | 23,7 | 23,1 | 22,8 | 22,9 | 23,6 | CPU >95 °C | CPU >95 °C |
∆T Gehäuse in °C | 5,2 | 4,6 | 3,3 | 3,7 | 3,6 | CPU >95 °C | CPU >95 °C |
∆T CPU ∆T Gehäuse in °C | 54,9 | 56,3 | 52,2 | 54,5 | 62,5 | CPU >95 °C | CPU >95 °C |
39dBA:
Kühler | LS 720 stock | LS720 mx4 | AK620 | NH-D15s | NH-U12s | PureRockSlim 2 | Wraith Prism |
∆T CPU in °C | 48,6 | 49,9 | 50,3 | 50,8 | 53,5 | 62,4 | 65,8 |
rpm | 1070 | 1070 | 1310 | 1000 | 1120 | 1640 | 1730 |
Schalldruckpegel in dBA | 39,4 | 39,4 | 39,9 | 39,0 | 39,2 | 39,1 | 39,5 |
average CPU in °C | 71,5 | 72,0 | 73,4 | 74,1 | 77,1 | 84,8 | 89,6 |
Umgebungstemperatur in °C | 22,9 | 22,1 | 23,1 | 23,3 | 23,7 | 22,9 | 23,9 |
∆T Gehäuse in °C | 3,0 | 3,6 | 3,4 | 3,6 | 3,3 | 4,6 | 15,6 |
∆T CPU ∆T Gehäuse in °C | 45,6 | 46,3 | 46,9 | 47,2 | 50,2 | 57,8 | 50,2 |
Max rpm:
Kühler | LS 720 stock | LS720 mx4 | AK620 | NH-D15s | NH-U12s | PureRockSlim 2 | Wraith Prism |
∆T CPU in °C | 44,0 | 45,1 | 49,1 | 48,9 | 51,6 | 59,5 | 59,2 |
rpm | 2280 | 2280 | 1830 | 1450 | 1350 | 2100 | 2740 |
Schalldruckpegel in dBA | 58,2 | 58,2 | 49,1 | 51,8 | 43,3 | 46,0 | 52,8 |
average CPU in °C | 66,3 | 67,0 | 72,1 | 72,3 | 75,1 | 81,9 | 83,0 |
Umgebungstemperatur in °C | 22,3 | 21,9 | 23,0 | 23,3 | 23,5 | 22,5 | 23,8 |
∆T Gehäuse in °C | 1,5 | 1,7 | 3,4 | 3,6 | 3,3 | 4,2 | 14,1 |
∆T CPU ∆T Gehäuse in °C | 42,5 | 43,5 | 45,7 | 45,4 | 48,4 | 55,3 | 45,1 |
An beiden Enden des Radiators gibt es zwischen den Lüftern und Radiator einen Spalt von mehreren Millimetern, aus dem im Betrieb spürbar Luft entweicht, die nicht durch den Radiator geht und somit zu einem Druckabfall führen sollte, was die Kühlleistung etwas verringern sollte. Um den Einfluss der Spalte auf die Temperaturen zu testen habe ich sie für eine weitere Messreihe mit Kaptontape geschlossen. Beide Messungen wurden mit der voraufgetragenen Wärmeleitpaste durchgeführt und und der Kühler wurde zwischen den Messungen nicht von der CPU entfernt, um den Einfluss der Wärmeleitpaste auf die Ergebnisse zu minimieren. Gerade bei niedrigen Lüfterdrehzahlen zeigt sich eine messbare Temperaturdifferenz, was daran liegen sollte, dass der Druckverlust dort einen stärkeren Einfluss auf die Menge der durch den Radiator gedrückten Luft haben wird. Mit zunehmender Lüfterdrehzahl nimmt die Temperaturdifferenz ab und ist bei maximaler Lüfterdrehzahl nicht mehr messbar. Im offenen Aufbau bzw. in einem Gehäuse mit durchlässigerem Deckel sollte die Temperaturdifferenz auch bei niedrigen Drehzahlen geringer ausfallen als in meinem Testaufbau.
Kapton-Mod:
Kühler | LS720 stock | LS720 kapton | LS720 stock | LS720 kapton | LS720 stock | LS720 Kapton |
∆T CPU in °C | 60,1 | 59,3 | 48,6 | 48,2 | 44,0 | 44,0 |
rpm | 480 | 480 | 1070 | 1070 | 2280 | 2280 |
Schalldruckpegel in dBA | 28,4 | 28,4 | 39,4 | 39,4 | 58,2 | 58,2 |
average CPU in °C | 83,8 | 82,6 | 71,5 | 71,0 | 66,3 | 66,1 |
Umgebungstemperatur in °C | 23,7 | 23,3 | 22,9 | 22,8 | 22,3 | 22,2 |
∆T Gehäuse in °C | 5,2 | 5,0 | 3,0 | 3,4 | 1,5 | 2,0 |
∆T CPU ∆T Gehäuse in °C | 54,9 | 54,3 | 45,6 | 44,9 | 42,5 | 42,0 |
Als letztes wollte ich noch den Einfluss der Pumpengeschwindigkeit auf die Kühlleistung testen. Hierzu haben ich zwei zusätzliche Messungen mit 60% Pumpengeschwindigkeit (ca. 2300rpm statt 3150rpm) für 480 bzw. 1070rpm Lüftergeschwindigkeit gemacht. Auch hier kam für die Vergleichbarkeit die voraufgetragene Wärmeleitpaste zum Einsatz. In meinem Testsystem gab es zwischen den verschiedenen Pumpengeschwindigkeiten zwar eine messbare, aber nicht allzu große, Temperaturdifferenz. Ich könnte mir zumindest vorstellen, dass der Temperaturunterschied bei CPUs, die mehr Abwärme erzeugen als mein 3700X, noch etwas größer werden wird.
Einfluss der Pumpengeschwindigkeit:
Kühler | LS720 Pumpe@100% | LS720 Pumpe@60% | LS720 Pumpe@100% | LS720 Pumpe@60% |
∆T CPU in °C | 60,1 | 60,3 | 48,6 | 50,0 |
rpm | 480 | 480 | 1070 | 1070 |
Schalldruckpegel in dBA | 28,4 | 28,4 | 39,4 | 39,4 |
average CPU in °C | 83,8 | 83,4 | 71,5 | 72,7 |
Umgebungstemperatur in °C | 23,7 | 23,1 | 22,9 | 22,7 |
∆T Gehäuse in °C | 5,2 | 5,2 | 3,0 | 3,6 |
∆T CPU ∆T Gehäuse in °C | 54,9 | 55,1 | 45,6 | 46,4 |
5.2 Lautstärke
Damit es möglich ist sich einen Eindruck von der Lautstärke der Lüfter zu bekommen habe ich sowohl das komplette Drehzahlspektrum eines einzelnen Lüfters als auch der auf dem Radiator montierten Lüfter aufgezeichnet. Wie schon beim AK620 macht sich auch bei den FC120 Lüfter ein abschnittsweises Humming (allerdings bei anderen Frequenzen) bemerkbar. Für mich ist das Humming auch im alltäglichen Betrieb wahrnehmbar, da es aber viele Besitzer von z.B. einem AK620 gibt, denen es nicht störend auffällt ist wird es im Endeffekt vom individuellen Empfinden abhängen, ob es ein K.O.-Kriterium ist oder nicht.
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Da bei einer AiO die Lüfter nicht die einzige Lärmquelle sind habe ich auch die Geräusche der Pumpe bei verschiedenen Drehzahlen aufgezeichnet. Bei 100% (~3150rpm) hört man deutlich ein eher hochfrequentes Geräusch, das bei ca. 70% (~2500rpm) verschwindet und bis ca. 60% (~2300pm) sehe ich die Pumpe als nicht mehr störend an. Je nach Gehäuse und Entfernung zum Gehäuse kann es sein, dass man noch ein (sehr) leises Surren der Pumpe wahrnehmen kann, als störend würde ich es aber nicht mehr bezeichnen.
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6.Fazit
Insgesamt muss ich zugeben, dass die LS720 mich positiv überrascht hat und meine Horrorzenarien, vor allem, was eine laute Pumpe angeht, so nicht eingetreten sind. Es aber gibt defintiv noch Punkte, an denen aus meiner Sicht nachgebessert werden kann und sollte. Ich bin mir nicht sicher, was ich von den proprietären Lüfterkabeln halten soll und ob es nicht möglich gewesen wäre eine Lösung zu finden die mit Standardanschlüssen auskommt. Was den Platzbedarf angeht wird die derzeitige Lösung in engeren Gehäusen aber definitiv Vorteile haben, allerdings ist man so für den Betrieb der Lüfter immer auf den Kabelbaum angewiesen.
Ein weiterer Kritikpunt hat indirekt mit dem Kabelbaum zu tun, und zwar geht es um die Ansteuerung der Beleuchtung. So wie die AiO kommt sind Alle Beleuchtungselemente parallelgeschaltet (Lüfter, Pumpe), für die Steuerung der Lüfter macht es auch Sinn, da Alle Lüfter mit der vollen Spannung von 12V versorgt werden müssen, aber bei der Ansteuerung der LEDs wird durch die unterschiedliche Anzahl an LEDs in Pumpen und Lüfterbeleuchtung schwierig manche Leuchteffekte auf beide Komponenten abzustimmen.
Der Spalt an den kurzen Seiten am Radiator ist zwar kein schwerwiegender Designfehler, je nach Situation kann es aber sein, dass dadurch etwas Kühlleistung verloren gehen kann.
Der für mich persönlich am schwerwiegendste Kritikpunkt ist das Humming der Lüfter, das wie schon beim AK620 bei verschiedenen Drehzahlen auftritt. Der einzige Workaround, der mir dafür einfällt wäre, die Lüfter bei einer festen Drehzahl laufen zu lassen, bei der kein Humming auftritt, oder die betreffenden Bereiche mit einer angepassten Lüfterkurve möglichst schnell zu überspringen.
Die Kühlleistung ist selbst auf meinem kleinen 3700X durchaus beachtlich, wenn man den Lüftern ein bisschen mehr Drehzahl gibt. Im niedrigen Drehzahlbereich verliert die AiO in meinem Gehäuse eingebaut gegenüber dem AK620 und NH-D15S deutlich an Leistung, was zum Teil an meinem Gehäuse und auch an der Auslegung der AiO liegen wird. Mit der hohen Finnendichte und der hohen Maximaldrehzahl der Lüfter vermute ich, dass der Fokus bei der Auslegung der AiO eher auf der Maximierung der Kühlleistung lag und man somit etwas Performance im niedrigen Drehzahlbereich "geopfert" hat. Wobei ich in einem Alltagstest nicht das Gefühl hatte, dass der AiO bei niedrigen Lüfterdrehzahlen in den eher auftretenden Teillastbereichen (z.B. Gaming) Kühlleistung fehlt, die Temperaturen waren vergleichbar mit meinem NH-D15s bzw. AK620 und nie in einem kritischen Bereich. Ich würde vermuten, dass die LS720 erst auf CPUs mit höherer Abwärme ab dem mittleren Drehzahlbereich etwas deutlicher von guten Luftkühlern wegziehen kann.
Die Verabeitung und Montage der AiO gehen auf jedenfall absolut in Ordnung, optisch würde ich sagen, dass die LS720 eher zu den schöneren AiOs zählt, die man derzeit kaufen kann. Entgegen meinen "Ängsten" geht die Lautstärke der Pumpe absolut in Ordnung wenn man die Drehzahl absenkt, der leichte Kühlleistungsverlust, der dadurch entsteht ist in meinen Augen verschmerzbar ist.
Geizhals: LS720, LS720 WH
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