[User-Review] Lesertest der Corsair K70 Mk.2

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Moin!

Ich bin einer der glücklichen Gewinner einer Corsair K70 Mk2. Vielen Dank an Hardwareluxx für die Vermittlung und Abwicklung des Preisausschreibens sowie an Corsair für das Bereitstellen der Testexemplare!

Die K70 ist schon länger auf dem Markt und wurde nun noch mal überarbeitet, entstanden ist die Mk2. Sie ist im Hochpreissegment angeordnet, ungefähr 180€ müssen für den Kauf über den Tresen wandern. Nachfolgend werde ich meine Meinung dazu geben, ob sie auch ihr Geld wert ist. Neben ein paar Bildern (meiner Meinung nach gibt es genug im Netz) werde ich auch noch ein paar Audioaufnahmen hochladen. Diese werden aber erst im Laufe der Woche folgen.
Ein paar Vergleiche zu anderen Tastaturen die ich bei mir rumliegen habe werden ebenfalls gezogen.

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Fangen wir gleich mal an mit der 1. Verpackung

Die Tastatur füllt die komplette Breite und fast die gesamte Höhe des Kartons aus – damit ist er recht kompakt und es wird kaum Platz verschwendet. Außen ist er nicht zu schrill aber auch nicht zu langweilig designt. Es stehen alle wichtigen Features darauf.
Im Lieferumfang befinden sich noch eine gummierte und geriffelte Handballenauflage und insgesamt zehn Ersatztastenkappen (für MOBA- und FPS-Anwendungen) mit einfachem Tastenzieher. Ein kleines Garantieheft und eine Schnellstartanleitung in allen erdenklichen Sprachen lassen sich auch noch im Karton finden.

2. Erster Eindruck

Die Oberplatte aus Aluminium sorgt gleich für ein wertiges Gefühl. Die Schwere und Kühle des Metalls spiegeln den Preis wieder. Ferner wirkt sie recht wuchtig, wobei sie im Vergleich eines Cherry MX Boards 3.0 nicht größer als diese ist. Das Font der Tasten und das recht kantige Design klassifizieren sie gleich gelungen als „Gamer-Tastatur“.
Das Kabel ist mit sieben Millimeter sehr dicke, dicht umflochtene Kabel ist recht störrig. Dafür ist es mit etwas mehr als zwei Metern überdurchschnittlich lang.

3. Äußerlichkeiten

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Kommen wir zum Gehäuse und seinen „Features“. Die Aluminiumplatte, die die offen stehenden Schalter fixiert, ist gebürstet und schwarz eloxiert. Es ist „aircraft grade“-Aluminium aus dem Flugzeugbau. Einen Vorteil beim Gamen bietet dies aber nicht und sonderlich stark wird die Platte wohl nie belastet werden. Dafür nimmt sie auch dankbar Fingerabdrücke entgegen. An der Handballenauflage und unter dem Gehäuse befinden sich großzügige Gummiflächen, die ein Rutschen jedweder Hinsicht verhindern. Auch die einfach gehaltenen Aufsteller hinten sind gummiert.
Durch die Platte ist das Gehäuse unglaublich stabil. Kein Biegen oder Flexen zu sehen. Da hat die Cherry G80 von 1996 ihr Nachsehen, denn dies ist total wabbelig. Das modernere MX Board 3.0 hat nur leichtes Flexing. Die Corsair kommt auf das beste Level der Stabilität und überflügelt auch den bisherigen Spitzenreiter, meine Coolermaster Novatouch.
Die gesonderten Medientasten und Profilwahltasten sind mit Rubberdometechnik realisiert. Meiner Meinung ist das kein Nachteil, denn sie sind auch RGB beleuchtet. Super ist, dass die Tasten hinter dem Numblock erhöht wurden und somit leicht zu erreichen – es gibt keine krass große unübersichtliche Kante.
Die Tastenkappen bestehen aus ABS Kunststoff und sind nur lackiert. Ihre Beschriftung wurde mit einem Laser ausgeschnitten. Es ist kein langlebiges Verfahren, mitunter brechen die Tastenkappen auch. Aber diese sitzen sehr solide, es wird nicht so schnell der Fall sein. Ersatztastenkappen kann man von Corsair beziehen. Den Satz jedoch komplett austauschen wird schwer, da die unterste Reihe ein anderes Layout besitzt als das normale, eigentlich zum Standard erkorene Cherry Layout.
Die Tastatur besitzt an der rückseitigen Stirnwand noch einen USB-Slot als Passthrough. Somit muss man zwei USB-Slots opfern, wenn man die Tastatur voll nutzen möchte. Die Stecker sind markiert, sodass man den Passthrough auch einfach weglassen kann. Bitte beachtet, dass die Tastatur unbedingt an einen USB 3.0 Port angeschlossen werden muss, da sie mehr als 500 mA und damit mehr Strom verbraucht als ein USB 2.0 Port hergibt.

4. Alltagserfahrungen und Tippverhalten

Ich habe mich für Cherry MX Red Silent Schalter entschieden. Im Gegensatz zu den normalen MX Red Schaltern sind sie mit kleinen Gummipuffern gedämpft, das heißt das Geräusch des inneren Stößels, der auf den Schalterboden trifft, ist leiser. Genauso wird das nicht ganz so kritische „Top Out“, also das Anschlagen am oberen Rand des Schaltergehäuses, ebenfalls in der Lautstärke vermindert. Die Dämpfung ist meines Erachtens sehr effektiv. Als linearer Schalter haben sie keinen spürbaren Druckpunkt. Dies ist bei Computerspielern sehr beliebt, da so Eingaben rapide erfolgen können. Meine kleine Sammlung enthält bisher nur taktile Schalter (MX Blue, Clear, Brown, ML und Topre), die Linearität war anfangs ungewohnt, doch nun finde ich sie durch ihre Leichtgängigkeit prima zum Zocken, denn sind sie wirklich ein bisschen agiler als z.B. MX Blue. Beim Tippen von sehr langen Texten sind sie mir fast schon zu schwammig und bieten zu wenig Rückmeldung. Aber das ist alles Geschmackssache.
Lieferbar ist dieses Modell noch mit MX Blue, MX Red, MX Speed und MX Brown Schaltern, darum ist Antesten Pflicht.
Anfangs roch die Handballenauflage etwas nach Kunststoff, aber das gab sich nach zwei Tagen. Für große Hände wie meine ist sie allerdings zu flach. Jedoch ist sie eine gern gesehene Dreingabe, die nicht selbstverständlich ist – selbst in diesem Preissegment.
Das Gehäuse ist keilförmig und besitzt eine ständige, leichte Steigung. Ganz flach geht sie leider nicht.
Die Auswechseltastenkappen habe ich sogleich wieder ausgetauscht, denn sie sind beim Schreiben eher störend. Ihre Oberfläche ist geriffelt und stark „verformt” um die Finger in der Position zu halten. Um sich aber wirklich als Gamer zu zeigen sind sie natürlich gerne gesehen ;)

5. Geräusche und Sound

Es mag verrückt klingen, doch auch der Sound ist für mich entscheident für den Kauf einer Tastatur. Dich die vielen Federn in den Schaltern können eine Menge Nebengeräusche entstehen (Pingen, Nachhallen der Federn), die den Tippspaß trüben. Auch Stabilisatoren unter den großen Tasten erzeugen mitunter Quietschen.
In diesem Fall haben wir es mit leichtem bis mäßigen Pingen zu tun. Je nach Schalter kann es leiser oder auch weg sein. Klopfen auf das Gehäuse und Tippen können Geräusche erzeugen. Durch die „leisen“ Schalter und der offenen Bauweise tritt das Phänomen mehr in den Vordergrund. Dies ist allerdings kein Vergleich zu meiner „Pingmaster“ Cherry G80-3000HEMDE von 1996 mit MX Clear – Beim Tippen bei der Corsair geht das Pingen mit dem normalen Tippgeräuschen fast komplett unter.
Das MX Board pingt nicht. Die Novatouch durch ihre Topreschalter ist in diesem Bereich auch unkritisch.
Die Stabilisatoren quietschen nicht, sehr gut! Allerdings sind die großen Tasten durch ein leichtes Klappern lauter als die Kleinen, vor allem bei der Leertaste. Das ist ein bisschen unschön, aber auch bei den anderen Tastaturen tritt dies mehr oder weniger auf. Die Audioaufnahmen werden noch nachgeliefert!

6. Software

Dies ist meine allererste Tastatur mit Beleuchtung – und dann noch so eine Komplexe! Ohne Software ist man allerdings für das Verändern dieser aufgeschmissen. Drei Presets sind hardwareseitig gespeichert und erleuchten auch ohne Software. Mehr als drei Presets sind aber nicht speicherbar und man besitzt nicht den vollen Umfang wie wenn man die Beleuchtung nur mit auf dem PC gespeicherten Softwarepresets nutzt, was ich etwas schade finde. Mehr als fünf Effekte gleichzeitig ist auch nicht drin. So ist z.B. der Nachleuchteneffekt wenn man eine Taste drückt nicht auf der Tastatur direkt speicherbar. Seltsam.
Allerdings hat man mit der Software iCue, die man schnell und unkompliziert runterladen kann, sehr viele Möglichkeiten. Neben der Beleuchtung der normalen Tasten hat man sogar Zugriff auf die Beleuchtung der Profilwechseltasten und des beleuchteten Logos. Makros gibt es ebenfalls. Die Software ist anfangs ziemlich verwirrend. Es gibt auch keinen Knopf zum Speichern, man kann sie nie sicher sein ob die Änderungen wirklich übernommen wurden.
In der Software gibt es drei Fenster: Rechts die Wahl des Modus (Beleuchtung, Makros, Verschiedenes anderes), oben die Tastatur als Bild, bei man Tasten per Maus auswählen kann (auch mit Shift und Strg zum Markieren mehrere Tasten!); im Fenster darunter lässt sich der Beleuchtungsmodus und ihre Eigenschaften auswählen. Dazu zählt auch wann der Effekt einsetzt, wie oft und auch wo; die Geschwindigkeit einiger Sachen lässt sich auch einstellen, aber leider nur in drei Stufen. Ich denke stufenlos wäre bestimmt drin gewesen.
Mit etwas Eingewöhnung habe ich nach einer Stunde die tollsten Dinge basteln können. Es macht Spaß sich seine eigene Beleuchtung zusammenzustellen. Abstürze oder Bugs habe ich noch keine bemerkt.
Es gibt leider kein Tutorial und keine Anleitung wie man mit der Software umgeht. Man wird auch nicht darauf hingewiesen, dass man mit den Pfeiltasten und vor allem der Leertaste Parameter in den Fenstern ändert. Testet man diese Tasten werden mitunter bestimmte Dinge geändert.

7. Illumination

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Kommen wir zum vorletzten Punkt meines Reviews. Ihr habt es gleich geschafft ;)
Das große Merkmal dieser Tastatur ist die Beleuchtung. Wenn wir sie mit der umfangreichen Software nach unseren Wünschen eingerichtet haben, wie sieht es dann aus? In meinen Augen sehr gut. Man kann leider nicht verleugnen, dass die Cherry Schalter den Nachteil der ungleichmäßigen Ausleuchtung haben. Darum sind auch nur die oberen Teile der einzelnen Tasten in den buntesten Farben zu sehen. Schön fett dank dem Font, auch recht hell. Direkte Sonnenstrahlung hatte ich noch nicht, aber alles andere hat sie prima weggesteckt. Intellligenterweise hat man den Buchstaben/das Symbol der Taste in den oberen Bereich gesetzt – somit fällt es kaum auf, dass der untere Teil nicht leuchtet. Die Sekundärbeschriftung ist so aber gar nicht zu sehen, und das ist gut – denn es findet kein „Bleeding“ oder „Fading“ von oben nach unten statt, was eher hässlich ist als Dunkelheit.
Die offen stehenden Schaltergehäuse leuchten auch mit, somit wird auch die Platte leicht illumimiert. Sehr schön!

8. Fazit

Ist die Tastatur nun ihr Geld wert? Würde ich sie empfehlen? Jain. Zum einen ist sie es mit der guten Beleuchtung, dem fantastisch stabilen Gehäuse, der perfekten Verarbeitung und auch der brauchbaren Software. Die Medientasten sind sehr sinnvoll eingerichtet und nützlich, da kein „FN + … “-Käse. Es gibt eine große Auswahl an lieferbaren Schaltern.
Andererseits wurde an der Halterung der Handballenauflage gespart, den Tastenkappen (PBT Doubleshot wären deutlich schöner und langlebiger, sie sind nicht austauschbar) – somit ist sie nichts wirklich für einen Bastler oder Enthusiasten. Einem Freund, dem das egal ist, würde ich definitv mal Probespielen lassen.

Ich hoffe das Review war aufschlussreich.
Vielen Dank fürs Lesen!
 
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