Renegat27
Experte
Hallo Hardwareluxxleser ,
hier präsentiere ich euch die Ergebnisse meines Tests des Liquid Freezer 240 aus dem Haus Arctic. Vorneweg möchte ich mich bei Hardwareluxx und Arctic bedanken, die mir ein Testgerät gestellt und damit diesen Test ermöglicht haben.
Zuerst ein paar Infos zum getesteten Gerät: Beim Liquid Freezer 240 handelt es sich um eine All-in-One Wasserkühlung (kurz AiO WaKü). Sie ist für (fast) alle gängigen Sockel verwendbar und kann für Prozessoren von bis zu 350 TDP (Thermal Design Power, angegeben in Watt) verwendet werden. Empfohlen wird ein Einsatz bis 300 TDP. Der Radiator wird in zwei 120mm Lüfterschächte verbaut. Gekühlt wird er von bis zu 4(!) Lüftern. In meinem Test habe ich alle Lüfter in Push/Pull-Konfiguration verwendet. Zum Zeitpunkt des Tests kostet der Liquid Freezer 240 von Arctic ~78€ beim günstigsten Händler.
Inhalt:
- Technische Daten
- Unboxing
- Lieferumfang
- Design/Verarbeitung
- Einbau
- Infos zum Testsystem
- Temperaturvergleich
- Lautstärke
- Übertaktungspotential
- Fazit
Technische Daten
Radiator: Abmessung: 120x272x38mm, Material: Aluminium, Gewicht: 776g
Pumpeneinheit: Abmessung: 82x82x40mm, Kontaktfläche: Kupfer
Schlauch: Länge: 326mm, Durchmesser (außen/innen): 10,5mm/6,0mm
Lüfter: 120x120x25mm, 500-1350RPM, Rotorblätter: 9, Gewicht: 112g
Kompatibilität:
Intel: 1151, 1150, 1155, 1156, 2066*, 2011(-3)*
*Nur Square Ilm 80x80mm
AMD: sTR4, FM1, FM2(+), AM1, AM2(+), AM3(+), AM4 (nur mit Nachrüstkit)
Unboxing
Der Liquid Freezer 240 kommt in einem vergleichsweise kleinen Pappkarton an. Alle Einzelteile sind außerdem einzeln oder in kleinen Sets separat in Plastik verpackt. Die Radiator/Pumpeneinheit ist zusätzlich noch mit Karton gesichert. Mir ist positiv aufgefallen, dass die Plastikbeutel nicht verschweißt sondern mit einem wiederverschließbaren Zip-Verschluss versehen sind. Dies ermöglicht eine flexiblere Lagerung.
Lieferumfang
In der Verpackung befindet sich neben der Radiator-Pumpeneinheit und den vier Lüftern allerlei Zubehör. Es sind Halterungen für AMD und Intelsysteme mit den jeweiligen Abstandshaltern beigegelegt (für Intelsysteme liegen unterschiedliche Abstandshalter für 115X und 2011 bei). Für Intel 115x ist außerdem eine Backplate beigefügt. Was Anleitungen angeht, liegen dem Kühler eine auf Englisch und zwei auf Deutsch bei (wobei sich mir der Sinn dahinter nicht erschließt). Über einen QR-Code, der einem Aufkleber oder der Front der Anleitung entnommen werden kann, ist die Bedienungsanleitung auch noch auf Italienisch, Französisch, Russisch, Spanisch und Tschechisch zugänglich. Die Bedienungsanleitung ist mit gut verständlichen Explosionszeichnungen bebildert. Weiterhin liegen noch Schrauben und Muttern zur Befestigung der Lüfter sowie eine kleine Packung der Hauseigenen Wärmeleitpaste MX-4 (8,5 W/mK) bei. Laut Packungsbeschriftung soll es für zwei Auftragungen genügen, jedoch lässt sich die Tube mit der Wärmeleitpaste nicht wieder verschließen. Standardmäßig sind 2 Jahre Garantie inbegriffen.
Design/Verarbeitung
Wie so ziemlich alle AiO-Kühlungen setzt sich der Arctic Liquid Freezer 240 aus einer Pumpeneinheit und einem Radiator mit bis zu vier Lüftern zusammen. Der Radiator wird an der Gehäusewand verschraubt, während die Pumpeneinheit auf dem Prozessor montiert wird. Es kann Wahlweise in Push/Pull Lüfterkonfiguration oder mit weniger Lüftern gekühlt werden. Pumpe und Radiator sind über zwei glatte, schwarze Gummischläuche verbunden. Designtechnisch ist die AiO-Kühlung sehr zurückhaltend. Es wird auf zusätzliche Dekorationselemente, wie sie zum Beispiel bei einer Corsair H100i V2 zu finden sind, verzichtet. Der Radiator sieht sehr solide und wertig aus, verzichtet aber ebenfalls auf optische Raffinessen. Das gilt auch für die Pumpeneinheit, die von einer glatten Kunststoffplatte mit Arctic-Schriftzug umgeben ist. Angesichts des Preises sehe ich darin aber kein Defizit, da der Kühler in erster Linie kühlen und nicht extravagant aussehen soll und will. Etwas schade finde ich, dass in die Lüfter weiße Propeller eingebaut wurden. Mir persönlich ist der farbliche Kontrast zu hoch, weswegen ich vermutlich die Lüfter nach dem Test austauschen werde. Leider kommt zu den optischen Ecken und Kanten noch ein in meinen Augen leicht vermeidbarer Designfehler hinzu. Alle Lüfter können zwar mit Y-Verbindungen auf einen Anschluss geschaltet werden, jedoch ist an jedem Lüfter ein langes Kabel fest verbaut, was zu einem unnötig großen Kabelgemenge führt. Es wäre besser gewesen, wenn kurze Kabel fest verbaut worden wären und längere Kabel mit separater Y-Verbindung als optionale Verlängerung beigefügt. Damit würde unabhängig der Lüfterbestückung nur ein langes Kabel benötigt. Was die Verarbeitung angeht fallen auf den Ersten Blick keine großen Probleme ins Auge. Bei genauerem Hinsehen ist jedoch zu erkennen, dass einige der Metallspeichen im Radiator verbogen sind.
Einbau
Zuerst wird der Radiator an der vorgesehenen Stelle im Gehäuse montiert und mit der gewünschten Lüfterkonfiguration versehen. Anschließend werden auf die Backplate die entsprechenden Abstandshalter geschraubt. Hierbei muss beachtet werden, dass auf den Abstandshaltern unterschiedliche Gewinde an den beiden Seiten angebracht sind. Nach dem Entfernen der Schutzkappe der Pumpeneinheit wird diese mit einer der beiden Halterungen (Je eine für Intel und AMD) versehen und auf den Prozessor gesetzt. Zuletzt wird die Pumpeneinheit nach auftragen der hauseigenen Wärmeleitpaste mit vier Muttern an den Platzhaltern verschraubt. Wer diesen Radiator bei sich verbauen will, muss im Blick haben, dass er nicht nur groß sondern regelrecht massiv ist (in Push/Pull-Konfiguration 88mm dick). Dem entsprechend kann die Montage im Gehäuse unter Umständen problematisch werden. In den meißten Fällen verhindern Ramriegel und Mainboardkühler das Verbauen des Radiators an Lüfterslots über dem Mainboard, wesshalb auf die Frontslots zurrückgegriffen werden muss. Die Schlauchlänge stellt hierbei normalerweise kein Hindernis da. Der Einbau an sich erfolgt mit Hilfe der beigefügten Anleitungen problemlos. Alle benötigten Teile sind in der Anleitung gut erkenntlich beschriftet und/oder bebildert. Allgemein lässt sich sagen, dass der Einbau nicht schwieriger war als das Verbauen von Gehäuselüftern (bezüglich Radiator) oder anderen CPU-Kühlern (bezüglich Pumpeneinheit). Noch ein kleiner Hinweis für AMD-User: Es wird die Standardbackplate des Mainboards benötigt. Sollte diese nicht zu Hand sein, kann sie kostenfrei bei Arctic nachbestellt werden.
Infos zum Testsystem
Mein Testsystem ist mit folgender Hardware ausgestattet:
CPU: AMD FX 9590 Black Edition (220 TDP)
Mainboard: Asus Sabertooth 990FX R2.0
RAM: 16GB Corsair Vengance dual
GPU: Sapphire Radeon RX 480 Nitro+ OC 8GB
Netzteil: Seasonic 1050W Gold
Festplatten: SSD: Samsung 850 Evo 250GB HDD: Toshiba P300 3TB
Gehäuse: MS-Tech X3 Crow¹
Die Vergleichswerte mit einem Dark Rock 3 Pro (bis 250 TDP) wurden auf einem nahezu identischen System (anderes Netzteil und R9 390 statt der RX480) ermittelt. Die Gehäuselüfter sind bei beiden Systemen unter voller Auslastung betrieben worden.
Temperaturvergleich
Die Wasserkühlung zeigt durchweg die bessere Kühlleistung. Der minimale Temperaturunterschied liegt bei 13,7K (CPU) und ist damit sehr deutlich ausgefallen. Der Temperaturunterschied, gemessen am Mainboard, ist etwas geringer ausgefallen (min 6K). Weiterhin erreicht der Prozessor unter hoher Belastung keine Temperaturen, die ein heruntertakten erforderlich machen würden. Während des Testzeitraums ist der luftgekühlte Rechner mehrfach aufgrund überhöhter Temperaturen herruntergefahren, während das System mit der AiO-Kühlung keine Probleme hatte.
Lautstärke
Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, Dezibelwerte zu messen, da diese zwar die Aussage über die Lautstärke treffen, jedoch nicht über die Art des Tons (Tonhöhe etc.). Stattdessen werde ich den akustischen Eindruck bei offenem Gehäuse und ausgeschalteten Gehäuselüftern bewerten. Erst mal ein paar Worte zum Vergleichssystem. Die Luftkühlung ist dezent aber auch im Leerlauf hörbar, dabei jedoch weder unangenehm noch störend. Der Geräuschpegel der Wasserkühlung, insbesondere bei starker Beanspruchung, ist höher als der Pegel der Luftkühlung. Bei geringer Drehzahl sind die Ventilatoren nahezu unhörbar. Unter Volllast sind sie jedoch sehr deutlich wahrnehmbar. Des Weiteren ist das Geräusch höher und fällt damit stärker auf. Geräusche der Pumpeneinheit sind nur bei geringer Lüferdrehzahl und offenem Gehäuse hörbar. Bei geschlossenem Gehäuse werden sie von den anderen Lüftern übertönt. Die Wasserkühlung eignet sich nur bedingt in Systemen, die nahezu Geräuschlos sein sollen und gleichzeitig sehr hohe Anforderungen an den CPU-Kühler stellen. Sehr leise Builds mit moderaten Anforderungen können dennoch auf diese AiO zurrückgreifen.
Übertaktungspotential
Angesichts der sehr hohen Kühlleistung ist der Liquid Freezer 240 auf jeden Fall für den Einsatz auf übertakteten Prozessoren geeignet. Bei meinem Testsystem wurde bei einer dauerhaften Taktung von 5,0 Ghz (ich weiß, das ist nur der Turbo und kein vollwertiges Übertakten) eine Temperatur von 45°C (CPU-Sensor) nicht überschritten.
Fazit
Der Liquid Freezer von Arctic kann sowohl durch seine Kühlleistung als auch durch ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis überzeugen. Er eignet sich dadurch nicht nur für Hardware-Enthusiasten sondern für jeden heißeren Prozessor, sofern der Radiator im Gehäuse untergebracht werden kann. Gleichzeitig ist er aber auch für gehobene Anforderungen wie das Übertakten von ohnehin heiß laufenden Prozessoren geeignet. Das Design ist sehr zurückhaltend, was angesichts des Preises aber akzeptabel ist. Einzig bei der Verarbeitung müsste an manchen Stellen etwas überarbeitet werden. Der Einbau unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen Kühlern und ist für jeden problemlos machbar, der schon mal einen Prozessorkühler montiert hat. Das Preis-Leistungsverhältniss ist ausgesprochen gut und neben der außerordentlichen Kühlleistung das Hauptkaufsargument. Einzig für Lautlos- oder Kompaktbuilds ist er nicht zu empfehlen, wobei es für letztere auch ein kleineres Modell dieser Produktfamilie gibt. Meinerseits kann ich eine eindeutige Kaufempfehlung geben.
Ich hoffe, dass euch meine Review gefallen hat. Falls Fragen oder Anregungen bestehen, können diese gerne als direkte Antwort unter den Artikel gestellt oder per PN direkt an mich gesendet werden. Dies ist mein erster Artikel, weswegen ich mich besonders über Feedback oder Verbesserungsvorschläge freuen würde
.
PS: Meine Kamera hat sich leider aufgelöst (kleiner Tipp: Kunststoffteile von Acetondämpfen fern halten
), wesswegen nur wenige und qualitativ verbesserungswürdige Fotos beigefügt sind. Sollte Interesse bestehen, liefere ich gerne weitere Fotos nach, sobald ich ein Ersatzgerät besorgt habe.
hier präsentiere ich euch die Ergebnisse meines Tests des Liquid Freezer 240 aus dem Haus Arctic. Vorneweg möchte ich mich bei Hardwareluxx und Arctic bedanken, die mir ein Testgerät gestellt und damit diesen Test ermöglicht haben.
Zuerst ein paar Infos zum getesteten Gerät: Beim Liquid Freezer 240 handelt es sich um eine All-in-One Wasserkühlung (kurz AiO WaKü). Sie ist für (fast) alle gängigen Sockel verwendbar und kann für Prozessoren von bis zu 350 TDP (Thermal Design Power, angegeben in Watt) verwendet werden. Empfohlen wird ein Einsatz bis 300 TDP. Der Radiator wird in zwei 120mm Lüfterschächte verbaut. Gekühlt wird er von bis zu 4(!) Lüftern. In meinem Test habe ich alle Lüfter in Push/Pull-Konfiguration verwendet. Zum Zeitpunkt des Tests kostet der Liquid Freezer 240 von Arctic ~78€ beim günstigsten Händler.
Inhalt:
- Technische Daten
- Unboxing
- Lieferumfang
- Design/Verarbeitung
- Einbau
- Infos zum Testsystem
- Temperaturvergleich
- Lautstärke
- Übertaktungspotential
- Fazit
Technische Daten
Radiator: Abmessung: 120x272x38mm, Material: Aluminium, Gewicht: 776g
Pumpeneinheit: Abmessung: 82x82x40mm, Kontaktfläche: Kupfer
Schlauch: Länge: 326mm, Durchmesser (außen/innen): 10,5mm/6,0mm
Lüfter: 120x120x25mm, 500-1350RPM, Rotorblätter: 9, Gewicht: 112g
Kompatibilität:
Intel: 1151, 1150, 1155, 1156, 2066*, 2011(-3)*
*Nur Square Ilm 80x80mm
AMD: sTR4, FM1, FM2(+), AM1, AM2(+), AM3(+), AM4 (nur mit Nachrüstkit)
Unboxing
Der Liquid Freezer 240 kommt in einem vergleichsweise kleinen Pappkarton an. Alle Einzelteile sind außerdem einzeln oder in kleinen Sets separat in Plastik verpackt. Die Radiator/Pumpeneinheit ist zusätzlich noch mit Karton gesichert. Mir ist positiv aufgefallen, dass die Plastikbeutel nicht verschweißt sondern mit einem wiederverschließbaren Zip-Verschluss versehen sind. Dies ermöglicht eine flexiblere Lagerung.
Lieferumfang
In der Verpackung befindet sich neben der Radiator-Pumpeneinheit und den vier Lüftern allerlei Zubehör. Es sind Halterungen für AMD und Intelsysteme mit den jeweiligen Abstandshaltern beigegelegt (für Intelsysteme liegen unterschiedliche Abstandshalter für 115X und 2011 bei). Für Intel 115x ist außerdem eine Backplate beigefügt. Was Anleitungen angeht, liegen dem Kühler eine auf Englisch und zwei auf Deutsch bei (wobei sich mir der Sinn dahinter nicht erschließt). Über einen QR-Code, der einem Aufkleber oder der Front der Anleitung entnommen werden kann, ist die Bedienungsanleitung auch noch auf Italienisch, Französisch, Russisch, Spanisch und Tschechisch zugänglich. Die Bedienungsanleitung ist mit gut verständlichen Explosionszeichnungen bebildert. Weiterhin liegen noch Schrauben und Muttern zur Befestigung der Lüfter sowie eine kleine Packung der Hauseigenen Wärmeleitpaste MX-4 (8,5 W/mK) bei. Laut Packungsbeschriftung soll es für zwei Auftragungen genügen, jedoch lässt sich die Tube mit der Wärmeleitpaste nicht wieder verschließen. Standardmäßig sind 2 Jahre Garantie inbegriffen.
Design/Verarbeitung
Wie so ziemlich alle AiO-Kühlungen setzt sich der Arctic Liquid Freezer 240 aus einer Pumpeneinheit und einem Radiator mit bis zu vier Lüftern zusammen. Der Radiator wird an der Gehäusewand verschraubt, während die Pumpeneinheit auf dem Prozessor montiert wird. Es kann Wahlweise in Push/Pull Lüfterkonfiguration oder mit weniger Lüftern gekühlt werden. Pumpe und Radiator sind über zwei glatte, schwarze Gummischläuche verbunden. Designtechnisch ist die AiO-Kühlung sehr zurückhaltend. Es wird auf zusätzliche Dekorationselemente, wie sie zum Beispiel bei einer Corsair H100i V2 zu finden sind, verzichtet. Der Radiator sieht sehr solide und wertig aus, verzichtet aber ebenfalls auf optische Raffinessen. Das gilt auch für die Pumpeneinheit, die von einer glatten Kunststoffplatte mit Arctic-Schriftzug umgeben ist. Angesichts des Preises sehe ich darin aber kein Defizit, da der Kühler in erster Linie kühlen und nicht extravagant aussehen soll und will. Etwas schade finde ich, dass in die Lüfter weiße Propeller eingebaut wurden. Mir persönlich ist der farbliche Kontrast zu hoch, weswegen ich vermutlich die Lüfter nach dem Test austauschen werde. Leider kommt zu den optischen Ecken und Kanten noch ein in meinen Augen leicht vermeidbarer Designfehler hinzu. Alle Lüfter können zwar mit Y-Verbindungen auf einen Anschluss geschaltet werden, jedoch ist an jedem Lüfter ein langes Kabel fest verbaut, was zu einem unnötig großen Kabelgemenge führt. Es wäre besser gewesen, wenn kurze Kabel fest verbaut worden wären und längere Kabel mit separater Y-Verbindung als optionale Verlängerung beigefügt. Damit würde unabhängig der Lüfterbestückung nur ein langes Kabel benötigt. Was die Verarbeitung angeht fallen auf den Ersten Blick keine großen Probleme ins Auge. Bei genauerem Hinsehen ist jedoch zu erkennen, dass einige der Metallspeichen im Radiator verbogen sind.
Einbau
Zuerst wird der Radiator an der vorgesehenen Stelle im Gehäuse montiert und mit der gewünschten Lüfterkonfiguration versehen. Anschließend werden auf die Backplate die entsprechenden Abstandshalter geschraubt. Hierbei muss beachtet werden, dass auf den Abstandshaltern unterschiedliche Gewinde an den beiden Seiten angebracht sind. Nach dem Entfernen der Schutzkappe der Pumpeneinheit wird diese mit einer der beiden Halterungen (Je eine für Intel und AMD) versehen und auf den Prozessor gesetzt. Zuletzt wird die Pumpeneinheit nach auftragen der hauseigenen Wärmeleitpaste mit vier Muttern an den Platzhaltern verschraubt. Wer diesen Radiator bei sich verbauen will, muss im Blick haben, dass er nicht nur groß sondern regelrecht massiv ist (in Push/Pull-Konfiguration 88mm dick). Dem entsprechend kann die Montage im Gehäuse unter Umständen problematisch werden. In den meißten Fällen verhindern Ramriegel und Mainboardkühler das Verbauen des Radiators an Lüfterslots über dem Mainboard, wesshalb auf die Frontslots zurrückgegriffen werden muss. Die Schlauchlänge stellt hierbei normalerweise kein Hindernis da. Der Einbau an sich erfolgt mit Hilfe der beigefügten Anleitungen problemlos. Alle benötigten Teile sind in der Anleitung gut erkenntlich beschriftet und/oder bebildert. Allgemein lässt sich sagen, dass der Einbau nicht schwieriger war als das Verbauen von Gehäuselüftern (bezüglich Radiator) oder anderen CPU-Kühlern (bezüglich Pumpeneinheit). Noch ein kleiner Hinweis für AMD-User: Es wird die Standardbackplate des Mainboards benötigt. Sollte diese nicht zu Hand sein, kann sie kostenfrei bei Arctic nachbestellt werden.
Infos zum Testsystem
Mein Testsystem ist mit folgender Hardware ausgestattet:
CPU: AMD FX 9590 Black Edition (220 TDP)
Mainboard: Asus Sabertooth 990FX R2.0
RAM: 16GB Corsair Vengance dual
GPU: Sapphire Radeon RX 480 Nitro+ OC 8GB
Netzteil: Seasonic 1050W Gold
Festplatten: SSD: Samsung 850 Evo 250GB HDD: Toshiba P300 3TB
Gehäuse: MS-Tech X3 Crow¹
Die Vergleichswerte mit einem Dark Rock 3 Pro (bis 250 TDP) wurden auf einem nahezu identischen System (anderes Netzteil und R9 390 statt der RX480) ermittelt. Die Gehäuselüfter sind bei beiden Systemen unter voller Auslastung betrieben worden.
Temperaturvergleich
Temperaturvergleich (Gemessen mit HWiNFO 64):
*Taktfequenz automatisch auf 4,5Ghz herruntergeregelt
Temperaturunterschied:
![Temperatur CPUSensor.jpg Temperatur CPUSensor.jpg](https://www.hardwareluxx.de/community/data/attachments/281/281909-9220e571bf51fb013a98014cb8212e68.jpg)
![Temperatur MainboardSensor.jpg Temperatur MainboardSensor.jpg](https://www.hardwareluxx.de/community/data/attachments/281/281938-b235822016dc88c9861f54c5fc4cbafe.jpg)
In °C | Raumtemperatur | Dark Rock 3 Pro (CPU-Sensor) 1 | Dark Rock 3 Pro (Mainboardsensor) 2 | Liquid Freezer 240 (CPU-Sensor) 3 | Liquid Freezer 240 (Mainboardsensor) 4 |
Leerlauf | 27,4 | 34,0 | 48 | 19,0 | 42 |
Cinebench | 27,4 | 51,8 | 56 | 38,1 | 48 |
CPU-Z (5 min) | 27,0 | 48,2 | 56 | 31,6 | 45 |
Prime95 (5 min) | 27,0 | 51,0* | 60* | 34,6 | 50 |
Witcher 3 (1 h) | 27,0 | 43,0 | 55 | 26,1 | 46 |
Arma 3 (1 h) | 27,2 | 47,3 | 57 | 29,0 | 48 |
*Taktfequenz automatisch auf 4,5Ghz herruntergeregelt
Temperaturunterschied:
In Kelvin | CPU-Sensor | Mainboardsensor |
Leerlauf | 15,0 | 6 |
Cinebench | 13,7 | 8 |
CPU-Z | 16,6 | 11 |
Prime95 | 16,4 | 10 |
Witcher 3 | 16,9 | 9 |
Arma 3 | 18,3 | 9 |
![Temperatur CPUSensor.jpg Temperatur CPUSensor.jpg](https://www.hardwareluxx.de/community/data/attachments/281/281909-9220e571bf51fb013a98014cb8212e68.jpg)
![Temperatur MainboardSensor.jpg Temperatur MainboardSensor.jpg](https://www.hardwareluxx.de/community/data/attachments/281/281938-b235822016dc88c9861f54c5fc4cbafe.jpg)
![Temperaturunterschied.jpg Temperaturunterschied.jpg](https://www.hardwareluxx.de/community/data/attachments/281/281961-084b482c25f8551a5741315a68657f36.jpg)
Die Wasserkühlung zeigt durchweg die bessere Kühlleistung. Der minimale Temperaturunterschied liegt bei 13,7K (CPU) und ist damit sehr deutlich ausgefallen. Der Temperaturunterschied, gemessen am Mainboard, ist etwas geringer ausgefallen (min 6K). Weiterhin erreicht der Prozessor unter hoher Belastung keine Temperaturen, die ein heruntertakten erforderlich machen würden. Während des Testzeitraums ist der luftgekühlte Rechner mehrfach aufgrund überhöhter Temperaturen herruntergefahren, während das System mit der AiO-Kühlung keine Probleme hatte.
Lautstärke
Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, Dezibelwerte zu messen, da diese zwar die Aussage über die Lautstärke treffen, jedoch nicht über die Art des Tons (Tonhöhe etc.). Stattdessen werde ich den akustischen Eindruck bei offenem Gehäuse und ausgeschalteten Gehäuselüftern bewerten. Erst mal ein paar Worte zum Vergleichssystem. Die Luftkühlung ist dezent aber auch im Leerlauf hörbar, dabei jedoch weder unangenehm noch störend. Der Geräuschpegel der Wasserkühlung, insbesondere bei starker Beanspruchung, ist höher als der Pegel der Luftkühlung. Bei geringer Drehzahl sind die Ventilatoren nahezu unhörbar. Unter Volllast sind sie jedoch sehr deutlich wahrnehmbar. Des Weiteren ist das Geräusch höher und fällt damit stärker auf. Geräusche der Pumpeneinheit sind nur bei geringer Lüferdrehzahl und offenem Gehäuse hörbar. Bei geschlossenem Gehäuse werden sie von den anderen Lüftern übertönt. Die Wasserkühlung eignet sich nur bedingt in Systemen, die nahezu Geräuschlos sein sollen und gleichzeitig sehr hohe Anforderungen an den CPU-Kühler stellen. Sehr leise Builds mit moderaten Anforderungen können dennoch auf diese AiO zurrückgreifen.
Übertaktungspotential
Angesichts der sehr hohen Kühlleistung ist der Liquid Freezer 240 auf jeden Fall für den Einsatz auf übertakteten Prozessoren geeignet. Bei meinem Testsystem wurde bei einer dauerhaften Taktung von 5,0 Ghz (ich weiß, das ist nur der Turbo und kein vollwertiges Übertakten) eine Temperatur von 45°C (CPU-Sensor) nicht überschritten.
Fazit
Der Liquid Freezer von Arctic kann sowohl durch seine Kühlleistung als auch durch ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis überzeugen. Er eignet sich dadurch nicht nur für Hardware-Enthusiasten sondern für jeden heißeren Prozessor, sofern der Radiator im Gehäuse untergebracht werden kann. Gleichzeitig ist er aber auch für gehobene Anforderungen wie das Übertakten von ohnehin heiß laufenden Prozessoren geeignet. Das Design ist sehr zurückhaltend, was angesichts des Preises aber akzeptabel ist. Einzig bei der Verarbeitung müsste an manchen Stellen etwas überarbeitet werden. Der Einbau unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen Kühlern und ist für jeden problemlos machbar, der schon mal einen Prozessorkühler montiert hat. Das Preis-Leistungsverhältniss ist ausgesprochen gut und neben der außerordentlichen Kühlleistung das Hauptkaufsargument. Einzig für Lautlos- oder Kompaktbuilds ist er nicht zu empfehlen, wobei es für letztere auch ein kleineres Modell dieser Produktfamilie gibt. Meinerseits kann ich eine eindeutige Kaufempfehlung geben.
Ich hoffe, dass euch meine Review gefallen hat. Falls Fragen oder Anregungen bestehen, können diese gerne als direkte Antwort unter den Artikel gestellt oder per PN direkt an mich gesendet werden. Dies ist mein erster Artikel, weswegen ich mich besonders über Feedback oder Verbesserungsvorschläge freuen würde
![smile :) :)](/community/styles/default/xenforo/smilies/luxx/smile.gif)
PS: Meine Kamera hat sich leider aufgelöst (kleiner Tipp: Kunststoffteile von Acetondämpfen fern halten
![wall :wall: :wall:](/community/styles/default/xenforo/smilies/luxx/wallbash.gif)