~HazZarD~
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1.Einleitung
An erster Stelle möchte ich Endorfy und Etonix für das Bereitstellen des Fortis 5 ARGB für dieses Review danken. Eine Einflussnahme auf den Test fand nicht statt, es gab nur die Bitte, den Test möglichst zeitnah zu veröffentlichen. Endorfy bewirbt den Fortis 5 (ARGB) mit einer hohen Gehäusekompatibilität aufgrund der geringen Höhe von nur 159mm bei Verwendung eines 140mm Lüfters, daneben sollte die asymmetrische Bauweise des Kühlers auch die Kompatibilität mit Komponenten um den Sockel (insbesondere Grafikkarte und RAM) erhöhen. Ob der Fortis 5 ARGB den Aussagen des Herstellers gerecht wird, bereits bei geringer Lautstärke viel Kühlleistung zu entwickeln, möchte ich in diesem Test untersuchen.
2.Unboxing
Der Karton des Fortis 5 ARGB ist eher schlicht, bedruckt mit einer Abbildung des Kühlers und beschriftet mit den wesentlichen technischen Daten. Im Karton findet sich der Kühlkörper, eine Schachtel mit den Montagematerialien, eine Schachtel mit dem Lüfter, die Montageanleitung und ein kleiner Umschlag mit einer Dankeskarte für Early Adopter (die bei später gekauften Kühlern evtl. nicht mehr beiliegen könnte).
Im Lieferumfang finden sich Montagematerialien für alle aktuellen Sockel und auch einige ältere Sockel, die teilweise schon EOL sind. Gerade in Bezug auf die Kompatibilität mit älteren Sockeln ist es lobenswert einen dedizierten RGB-Controller beizulegen, mit dem die Beleuchtung des Kühlers gesteuert werden kann. Ansonsten findet sich eine Spitze Wärmeleitpaste, die für ein paar Anwendungen reichen sollte und ein zweites Paar Lüfterklammern im Lieferumfang, mit den ein zusätzlicher 120mm Lüfter an der Rückseite des Lamellenpakets befestigt werden kann. Für den 140mm Lüfter des Fortis 5 ARGB werden insgesamt 8 Gummipuffer beigelegt, um den Lüfter so weit wie möglich vom Kühlkörper zu entkoppeln. Auch wenn die Kompatibilität mit älteren Sockeln zu loben ist, muss ich zumindest im Fall von den älteren AMD-Sockeln etwas Kritik aussprechen, da Sockel AM2/AM3 von Platine bis Heatspreaderoberfläche etwa 1mm höher ist als AM4 und bei der Verwendung eines Abstandshalters für beide Sockel somit unterschiedlicher Anpressdruck anliegt. Hier hätte man z.B. zusätzliche Unterlegscheiben beilegen können, um die Höhendifferenz auszugleichen.
Der Kühlkörper des Fortis 5 (ARGB) ist ein Singletower Design, der die grundsätzliche Designsprache des Fortis 2 und Fortis 3 fortgesetzt. Während es beim Fortis 2 noch getrennte Lamellenpakete gibt, die bei späteren Versionen verbunden sind, erinnern Einschnitte zwischen den Heatpipepaketen erinnern aber immer noch an den Ursprung. Optisch auffällig sind ebenfalls die Sägezahnprofile an den Lamellenkanten. Wie schon beim Fortis 3 ist das Lamellenpaket des Kühlkörpers, um die Kompatibilität mit hohen RAM-Modulen zu erhöhen etwas nach hinten verschoben und ab dem Fortis 5 zusätzlich asymmetrisch um das Lamellenpaket weiter von den Erweiterungsslots zu entfernen, um Mainboard bzw. Grafikkartenkompatibilität zu erhöhen. Auf den Lamellen findet sich eine Noppenstruktur, ich könnte mir vorstellen, dass dadurch der Luftfluss, der über die Lamellen strömt, etwas zu verwirbelt wird und somit mehr des Luftvolumens, das den Kühler durchläuft zur Kühlung zu nutzen und nicht nur die Grenzschicht an der Lamellenoberfläche. Beim Fortis 5 ARGB besteht der Kühlerboden aus sechs Direct Touch Heatpipes, die abgesehen vom äußeren Rand der Bodenplatte scheinbar fließend ineinander übergehen. Die Blende auf dem Kühler besteht aus milchigem Kunststoff mit einer schwarz Lackierten Zierplatte aus Metall in der sich das Endorfy Logo befindet. In einem Spalt mittig im Lamellenpaket verläuft das ARGB-Kabel der Zierplattenbeleuchtung und ist mit einer Länge von 50 cm (+5 cm am Y-Kabel) ausreichend lang. Im Test sind mir die vergleichsweise dünnen Lamellen mit nur 0,3mm Dicke aufgefallen (NH-D15s 0,5mm; AK400 0,4mm), die etwas fragiler wirken. Dies lässt den Kühler bei sonst makelloser Verarbeitung etwas weniger wertig erscheinen, sofern es hierdurch keinen negativen Effekt auf die Kühlleistung gibt, würde ich es insgesamt aber nicht als negativ bewerten.
Der beigelegte Fluctus 140 ARGB OS Lüfter ließ sich sogar noch unter die angegebene Minimaldrehzahl von 250rpm (+/- 100rpm) drosseln und lief noch mit minimal 128rpm (akustisch ermittelt, da das Lüftertachometer keinen Drehzahlwert mehr ausgab), der Lüfter bleibt bei sehr niedrigem PWM-Signal komplett stehen (Fanstop). Die Maximaldrehzahl des Lüfters liegt mit etwa 1430rpm gut innerhalb der Spezifikationen. Sowohl das Lüfterkabel als auch das ARGB-Kabel haben ein integriertes Y-Kabel was das Verkabeln von Kühlerbeleuchtung und die Einbindung eines zweiten Lüfters vereinfacht. Das Lüfterkabel hat eine Länge von 19cm + 12cm, das ARGB-Kabel eine Länge von 57cm + 5cm.
3.Montage
Für die Montage auf AM4 müssen die Standard Montagebrackets entfernt werden, anschließend werden vier Abstandshalter in die AMD Backplate geschraubt und die Montageplatte in der gewünschten Orientierung aufgelegt und abschließend mit vier Schrauben fixiert werden. Abschließend wird der Kühlkörper auf der Montageplatte fest verschraubt und der Lüfter mit den beiliegenden Lüfterklammern eingehängt. Grundsätzlich ist es möglich den Fortis 5 ARGB auch auf AMD-Sockeln um 90° gedreht zu montieren.
Die ARGB-Beleuchtung des Fortis 5 ARGB teilt sich auf in die Beleuchtung der Deckplatte des Kühlers und den Lüfter. Dabei befinden sich 9 LEDs in der Abdeckung und 8 LEDs in der Lüfternabe. Durch die Konzentration LEDs in der Lüfternabe ist ein deutlicher Helligkeitsabfall zu den Blattspitzen erkennbar. In der Beleuchtung der Abdeckung sind durch die geringe Anzahl an LEDs je nach Betrachtungswinkel Hotspots sichtbar. Mit dem mitgelieferten ARGB-Controller lässt sich die Beleuchtung mit vorgegebenen Beleuchtungsmuster bzw. festen Farben einstellen.
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4.Testmethodik
Um die Kühleistung des Endorfy Fortis 5 ARGB besser einschätzen zu können wird der Kühler mit einem AMD Wraith Prism, Noctua NH-U12S chromax.black, Deepcool AK400 und einem Deepcool AK620 verglichen.
Das Testsystem besteht aus folgenden Komponenten:
Um die Lüfterdrehzahl bzw. das benötigte PWM-Signal zu bestimmen, bei dem alle Kühler möglichst nah an einem vorgegeben dBA-Wert liegen, wurde die Lautstärke mit einem Smartphone in einem Abstand von 10cm zur "Lärmquelle" gemessen, um auch bei niedrigen Drehzahlen einen Schalldruckpegel messen zu können der ausreichend vom Umgebungsschaldruckpegel abweicht. Hierzu wurde der Schalldruckpegel über 30 Sekunden aufgenommen und der Mittelwert der Messung als Wert für den Schalldruckpegel genutzt. Als Referenz für die zwei auf Schalldruck normalisierten Temperaturmessungen (etwa 28 und 39dBA) dient der Noctua NH-D15s mit eLoop Lüfter bei etwa 700 bzw. 1200rpm. Zusätzlich habe ich ab diesem Test noch eine dritte Messung bei etwa 33dBA und eine weitere bei maximaler Drehzahl des Kühlers durchgeführt. Auch hier wurde der zugehörige Schalldruckpegel bestimmt.
Als Wärmeleitpaste kam für alle Kühler Arctic MX-4 zum Einsatz. Nach den Tests wurde bei allen Kühlern die Verteilung der Wärmeleitpaste auf dem Kühlerboden bzw. Heatspreader begutachtet, um sicherzustellen, dass alle Kühler während der Tests guten Kontakt zum Heatspreader der CPU hatten. Die Wärmeleitpaste wurde für alle Kühler mit Hilfe eines Spachtels auf dem Heatspreader verteilt, bevor der Kühler montiert wurde. Um den DeltaT Wert bestimmen zu können wurde die Umgebungstemperatur mit einem Aquacomputer Temperatursensor (verbunden mit einem Aquacomputer Quadro) im Ansaugbereich des oberen seitlichen Lüfters bestimmt.
Für die Dauer der Tests wurden die eloops im Boden und Deckel des Gehäuses deaktiviert und die seitlichen Lüfter mit 35% PWM (etwa 600 rpm) und der hintere Lüfter mit 40% PWM (etwa 830 rpm) betrieben.
Als Software um die CPU zu belasten, wurde Prime95 genutzt. Als Einstellung kamen In Place FFTs mit 12k Länge zum Einsatz. Um die Kühler vor der Messung zu sättigen, wurde eine Aufwärmphase von 30Minuten genutzt und anschließend eine Messzeit von 15 Minuten. Zwischen verschiedenen Lüftereinstellung abermals 30 Minuten Sättigungszeit. Die Temperaturwerte wurden mittels HWInfo geloggt und zur Auswertung der Daten wurde Microsoft Excel genutzt. Die genutzten Rohwerte sind die Mittlere Temperatur der CPU (CPU Die (average)) und die Ansaugtemperatur des Gehäuselüfters (Umgebungstemperatur). Aus diesen Werten wird Delta T CPU (Differenz der mittleren CPU-Temperatur und mittleren Umgebungstemperatur) berechnet.
5.Ergebnisse
5.1 Temperatur
Betrachtet man die Temperaturwerte so kann sich der Fortis 5 ARGB gerade bei niedrigen Lüfterdrehzahlen (~650rpm Fortis 5) bei gleicher Laustärke deutlich vom Noctua NH-U12S absetzen (6.8K zugunsten des Fortis 5 ARGB), dieser kann den Abstand mit zunehmenden Drehzahlen aber verringern, schließt bei höheren Drehzahlen auf (~1050pm Fortis 5) auf und überholt den Fortis 5 ARGB am oberen Ende des Drehzahlbandes schließlich. Der AK400 wird über das komplette Drehzahlband auf Abstand gehalten, wobei auch hier die Temperaturdifferenz mit zunehmender Drehzahl leicht abnimmt (2.9K bei minimaler Drehzahl, 0,8K bei maximaler Drehzahl). Der teurere AK620 hält den Fortis 5 ARGB über das komplette Drehzahlband etwa 3,5-3,8K auf Abstand. Der Wraith Prism als Premium Boxed-Kühler im Test wird sehr deutlich geschlagen und kann nur bei maximaler Drehzahl (~2700rpm) und einem Vielfachem der Lautstärke in etwa die gleiche Kühlleistung entwickeln wie der Fortis 5 ARGB, nur dass dieser bei gleicher CPU-Temperatur (nahezu) unhörbar agiert.
5.2 Lautstärke
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Abgesehen von dem stärksten Peak bei etwa 1200rpm ist Humming beim Fortis 5 ARGB sehr zurückhaltend und sollte den meisten Nutzern im Alltag nicht störend auffallen, da 1200rpm am oberen Ende des Drehzahlbandes liegen wird man bei gut eingestellter Lüftersteuerung auch eher selten darauf stoßen. Abgesehen davon sind mir keinerlei weitere Nebengeräusche, wie z.B. Schleif oder Motorgeräusche aufgefallen. Das Lüftergeräusch ist generell niederfrequent und angenehm mit wenig Abrissgeräuschen.
6.Fazit
Endorfy macht beim Fortis 5 (ARGB) Vieles richtig und liefert einen Kühler der gute Kühlleistung und Kompatibilität vereint. Die Basisversion des Kühlers, ohne RGB, sortiert sich damit Preis/Leistungstechnisch gut ins Preisgefüge der eher budgetorientierten Kühler ein. Der Aufpreis für die zusätzliche Beleuchtung und den RGB-Controller beträgt etwas über 10€. Neben der Kühlleistung spricht die gute Mainboard und RAM-Kompatibilität für den Fortis 5 (ARGB). In meinem Testsystem als Beispiel für einige weitere (mATX und kleinere) Mainboards ist der Sockel zu nahe am ersten PCIe Slot um einige Kühler mit 140mm Lüfter nutzen zu können, dank des asymetrischen Aufbaus des Fortis 5 (ARGB) gibt es hier aber keine Probleme. Zusätzlich ist das Lamellenpaket in Richtung der I/O Blende verschoben und der Lüfter des Fortis 5 ARGB verdeckt so die RAM-Slots nicht, weshalb auch hohe RAM-Module genutzt werden können bzw. der Lüfter eine evtl. vorhandene Beleuchtung der Speicherriegel nicht verdeckt. Dank beigelegtem ARGB-Controller kann die Beleuchtung des Kühlers auch in älteren Systemen gesteuert werden, die evtl. noch keinen integrierten RGB-Controller haben, auch wenn hier nur auf vorprogrammierte Farben und Beleuchtungsmuster zurückgegriffen werden kann.
Geizhals: https://geizhals.de/endorfy-fortis-5-argb-ey3a010-a2849300.html
An erster Stelle möchte ich Endorfy und Etonix für das Bereitstellen des Fortis 5 ARGB für dieses Review danken. Eine Einflussnahme auf den Test fand nicht statt, es gab nur die Bitte, den Test möglichst zeitnah zu veröffentlichen. Endorfy bewirbt den Fortis 5 (ARGB) mit einer hohen Gehäusekompatibilität aufgrund der geringen Höhe von nur 159mm bei Verwendung eines 140mm Lüfters, daneben sollte die asymmetrische Bauweise des Kühlers auch die Kompatibilität mit Komponenten um den Sockel (insbesondere Grafikkarte und RAM) erhöhen. Ob der Fortis 5 ARGB den Aussagen des Herstellers gerecht wird, bereits bei geringer Lautstärke viel Kühlleistung zu entwickeln, möchte ich in diesem Test untersuchen.
2.Unboxing
Der Karton des Fortis 5 ARGB ist eher schlicht, bedruckt mit einer Abbildung des Kühlers und beschriftet mit den wesentlichen technischen Daten. Im Karton findet sich der Kühlkörper, eine Schachtel mit den Montagematerialien, eine Schachtel mit dem Lüfter, die Montageanleitung und ein kleiner Umschlag mit einer Dankeskarte für Early Adopter (die bei später gekauften Kühlern evtl. nicht mehr beiliegen könnte).
Im Lieferumfang finden sich Montagematerialien für alle aktuellen Sockel und auch einige ältere Sockel, die teilweise schon EOL sind. Gerade in Bezug auf die Kompatibilität mit älteren Sockeln ist es lobenswert einen dedizierten RGB-Controller beizulegen, mit dem die Beleuchtung des Kühlers gesteuert werden kann. Ansonsten findet sich eine Spitze Wärmeleitpaste, die für ein paar Anwendungen reichen sollte und ein zweites Paar Lüfterklammern im Lieferumfang, mit den ein zusätzlicher 120mm Lüfter an der Rückseite des Lamellenpakets befestigt werden kann. Für den 140mm Lüfter des Fortis 5 ARGB werden insgesamt 8 Gummipuffer beigelegt, um den Lüfter so weit wie möglich vom Kühlkörper zu entkoppeln. Auch wenn die Kompatibilität mit älteren Sockeln zu loben ist, muss ich zumindest im Fall von den älteren AMD-Sockeln etwas Kritik aussprechen, da Sockel AM2/AM3 von Platine bis Heatspreaderoberfläche etwa 1mm höher ist als AM4 und bei der Verwendung eines Abstandshalters für beide Sockel somit unterschiedlicher Anpressdruck anliegt. Hier hätte man z.B. zusätzliche Unterlegscheiben beilegen können, um die Höhendifferenz auszugleichen.
Der Kühlkörper des Fortis 5 (ARGB) ist ein Singletower Design, der die grundsätzliche Designsprache des Fortis 2 und Fortis 3 fortgesetzt. Während es beim Fortis 2 noch getrennte Lamellenpakete gibt, die bei späteren Versionen verbunden sind, erinnern Einschnitte zwischen den Heatpipepaketen erinnern aber immer noch an den Ursprung. Optisch auffällig sind ebenfalls die Sägezahnprofile an den Lamellenkanten. Wie schon beim Fortis 3 ist das Lamellenpaket des Kühlkörpers, um die Kompatibilität mit hohen RAM-Modulen zu erhöhen etwas nach hinten verschoben und ab dem Fortis 5 zusätzlich asymmetrisch um das Lamellenpaket weiter von den Erweiterungsslots zu entfernen, um Mainboard bzw. Grafikkartenkompatibilität zu erhöhen. Auf den Lamellen findet sich eine Noppenstruktur, ich könnte mir vorstellen, dass dadurch der Luftfluss, der über die Lamellen strömt, etwas zu verwirbelt wird und somit mehr des Luftvolumens, das den Kühler durchläuft zur Kühlung zu nutzen und nicht nur die Grenzschicht an der Lamellenoberfläche. Beim Fortis 5 ARGB besteht der Kühlerboden aus sechs Direct Touch Heatpipes, die abgesehen vom äußeren Rand der Bodenplatte scheinbar fließend ineinander übergehen. Die Blende auf dem Kühler besteht aus milchigem Kunststoff mit einer schwarz Lackierten Zierplatte aus Metall in der sich das Endorfy Logo befindet. In einem Spalt mittig im Lamellenpaket verläuft das ARGB-Kabel der Zierplattenbeleuchtung und ist mit einer Länge von 50 cm (+5 cm am Y-Kabel) ausreichend lang. Im Test sind mir die vergleichsweise dünnen Lamellen mit nur 0,3mm Dicke aufgefallen (NH-D15s 0,5mm; AK400 0,4mm), die etwas fragiler wirken. Dies lässt den Kühler bei sonst makelloser Verarbeitung etwas weniger wertig erscheinen, sofern es hierdurch keinen negativen Effekt auf die Kühlleistung gibt, würde ich es insgesamt aber nicht als negativ bewerten.
Der beigelegte Fluctus 140 ARGB OS Lüfter ließ sich sogar noch unter die angegebene Minimaldrehzahl von 250rpm (+/- 100rpm) drosseln und lief noch mit minimal 128rpm (akustisch ermittelt, da das Lüftertachometer keinen Drehzahlwert mehr ausgab), der Lüfter bleibt bei sehr niedrigem PWM-Signal komplett stehen (Fanstop). Die Maximaldrehzahl des Lüfters liegt mit etwa 1430rpm gut innerhalb der Spezifikationen. Sowohl das Lüfterkabel als auch das ARGB-Kabel haben ein integriertes Y-Kabel was das Verkabeln von Kühlerbeleuchtung und die Einbindung eines zweiten Lüfters vereinfacht. Das Lüfterkabel hat eine Länge von 19cm + 12cm, das ARGB-Kabel eine Länge von 57cm + 5cm.
3.Montage
Für die Montage auf AM4 müssen die Standard Montagebrackets entfernt werden, anschließend werden vier Abstandshalter in die AMD Backplate geschraubt und die Montageplatte in der gewünschten Orientierung aufgelegt und abschließend mit vier Schrauben fixiert werden. Abschließend wird der Kühlkörper auf der Montageplatte fest verschraubt und der Lüfter mit den beiliegenden Lüfterklammern eingehängt. Grundsätzlich ist es möglich den Fortis 5 ARGB auch auf AMD-Sockeln um 90° gedreht zu montieren.
Die ARGB-Beleuchtung des Fortis 5 ARGB teilt sich auf in die Beleuchtung der Deckplatte des Kühlers und den Lüfter. Dabei befinden sich 9 LEDs in der Abdeckung und 8 LEDs in der Lüfternabe. Durch die Konzentration LEDs in der Lüfternabe ist ein deutlicher Helligkeitsabfall zu den Blattspitzen erkennbar. In der Beleuchtung der Abdeckung sind durch die geringe Anzahl an LEDs je nach Betrachtungswinkel Hotspots sichtbar. Mit dem mitgelieferten ARGB-Controller lässt sich die Beleuchtung mit vorgegebenen Beleuchtungsmuster bzw. festen Farben einstellen.
Datenschutzhinweis für Youtube
An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein Youtube-Video zeigen. Ihre Daten zu schützen, liegt uns aber am Herzen: Youtube setzt durch das Einbinden und Abspielen Cookies auf ihrem Rechner, mit welchen sie eventuell getracked werden können. Wenn Sie dies zulassen möchten, klicken Sie einfach auf den Play-Button. Das Video wird anschließend geladen und danach abgespielt.
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4.Testmethodik
Um die Kühleistung des Endorfy Fortis 5 ARGB besser einschätzen zu können wird der Kühler mit einem AMD Wraith Prism, Noctua NH-U12S chromax.black, Deepcool AK400 und einem Deepcool AK620 verglichen.
Das Testsystem besteht aus folgenden Komponenten:
- AMD Ryzen 7 3700X
- Asrock X570m Pro4
- KFA2 RTX 2070 mit Deshroud Mod
- Lian Li O11D Mini mit 6x 140mm Noiseblocker eLoop B14-PS und einem Noiseblocker eLoop B12-PS (gesteuert durch ein Aquacomputer Quadro)
- Corsair SF600 Platinum
Um die Lüfterdrehzahl bzw. das benötigte PWM-Signal zu bestimmen, bei dem alle Kühler möglichst nah an einem vorgegeben dBA-Wert liegen, wurde die Lautstärke mit einem Smartphone in einem Abstand von 10cm zur "Lärmquelle" gemessen, um auch bei niedrigen Drehzahlen einen Schalldruckpegel messen zu können der ausreichend vom Umgebungsschaldruckpegel abweicht. Hierzu wurde der Schalldruckpegel über 30 Sekunden aufgenommen und der Mittelwert der Messung als Wert für den Schalldruckpegel genutzt. Als Referenz für die zwei auf Schalldruck normalisierten Temperaturmessungen (etwa 28 und 39dBA) dient der Noctua NH-D15s mit eLoop Lüfter bei etwa 700 bzw. 1200rpm. Zusätzlich habe ich ab diesem Test noch eine dritte Messung bei etwa 33dBA und eine weitere bei maximaler Drehzahl des Kühlers durchgeführt. Auch hier wurde der zugehörige Schalldruckpegel bestimmt.
Als Wärmeleitpaste kam für alle Kühler Arctic MX-4 zum Einsatz. Nach den Tests wurde bei allen Kühlern die Verteilung der Wärmeleitpaste auf dem Kühlerboden bzw. Heatspreader begutachtet, um sicherzustellen, dass alle Kühler während der Tests guten Kontakt zum Heatspreader der CPU hatten. Die Wärmeleitpaste wurde für alle Kühler mit Hilfe eines Spachtels auf dem Heatspreader verteilt, bevor der Kühler montiert wurde. Um den DeltaT Wert bestimmen zu können wurde die Umgebungstemperatur mit einem Aquacomputer Temperatursensor (verbunden mit einem Aquacomputer Quadro) im Ansaugbereich des oberen seitlichen Lüfters bestimmt.
Für die Dauer der Tests wurden die eloops im Boden und Deckel des Gehäuses deaktiviert und die seitlichen Lüfter mit 35% PWM (etwa 600 rpm) und der hintere Lüfter mit 40% PWM (etwa 830 rpm) betrieben.
Als Software um die CPU zu belasten, wurde Prime95 genutzt. Als Einstellung kamen In Place FFTs mit 12k Länge zum Einsatz. Um die Kühler vor der Messung zu sättigen, wurde eine Aufwärmphase von 30Minuten genutzt und anschließend eine Messzeit von 15 Minuten. Zwischen verschiedenen Lüftereinstellung abermals 30 Minuten Sättigungszeit. Die Temperaturwerte wurden mittels HWInfo geloggt und zur Auswertung der Daten wurde Microsoft Excel genutzt. Die genutzten Rohwerte sind die Mittlere Temperatur der CPU (CPU Die (average)) und die Ansaugtemperatur des Gehäuselüfters (Umgebungstemperatur). Aus diesen Werten wird Delta T CPU (Differenz der mittleren CPU-Temperatur und mittleren Umgebungstemperatur) berechnet.
5.Ergebnisse
5.1 Temperatur
Betrachtet man die Temperaturwerte so kann sich der Fortis 5 ARGB gerade bei niedrigen Lüfterdrehzahlen (~650rpm Fortis 5) bei gleicher Laustärke deutlich vom Noctua NH-U12S absetzen (6.8K zugunsten des Fortis 5 ARGB), dieser kann den Abstand mit zunehmenden Drehzahlen aber verringern, schließt bei höheren Drehzahlen auf (~1050pm Fortis 5) auf und überholt den Fortis 5 ARGB am oberen Ende des Drehzahlbandes schließlich. Der AK400 wird über das komplette Drehzahlband auf Abstand gehalten, wobei auch hier die Temperaturdifferenz mit zunehmender Drehzahl leicht abnimmt (2.9K bei minimaler Drehzahl, 0,8K bei maximaler Drehzahl). Der teurere AK620 hält den Fortis 5 ARGB über das komplette Drehzahlband etwa 3,5-3,8K auf Abstand. Der Wraith Prism als Premium Boxed-Kühler im Test wird sehr deutlich geschlagen und kann nur bei maximaler Drehzahl (~2700rpm) und einem Vielfachem der Lautstärke in etwa die gleiche Kühlleistung entwickeln wie der Fortis 5 ARGB, nur dass dieser bei gleicher CPU-Temperatur (nahezu) unhörbar agiert.
5.2 Lautstärke
Datenschutzhinweis für Youtube
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Abgesehen von dem stärksten Peak bei etwa 1200rpm ist Humming beim Fortis 5 ARGB sehr zurückhaltend und sollte den meisten Nutzern im Alltag nicht störend auffallen, da 1200rpm am oberen Ende des Drehzahlbandes liegen wird man bei gut eingestellter Lüftersteuerung auch eher selten darauf stoßen. Abgesehen davon sind mir keinerlei weitere Nebengeräusche, wie z.B. Schleif oder Motorgeräusche aufgefallen. Das Lüftergeräusch ist generell niederfrequent und angenehm mit wenig Abrissgeräuschen.
6.Fazit
Endorfy macht beim Fortis 5 (ARGB) Vieles richtig und liefert einen Kühler der gute Kühlleistung und Kompatibilität vereint. Die Basisversion des Kühlers, ohne RGB, sortiert sich damit Preis/Leistungstechnisch gut ins Preisgefüge der eher budgetorientierten Kühler ein. Der Aufpreis für die zusätzliche Beleuchtung und den RGB-Controller beträgt etwas über 10€. Neben der Kühlleistung spricht die gute Mainboard und RAM-Kompatibilität für den Fortis 5 (ARGB). In meinem Testsystem als Beispiel für einige weitere (mATX und kleinere) Mainboards ist der Sockel zu nahe am ersten PCIe Slot um einige Kühler mit 140mm Lüfter nutzen zu können, dank des asymetrischen Aufbaus des Fortis 5 (ARGB) gibt es hier aber keine Probleme. Zusätzlich ist das Lamellenpaket in Richtung der I/O Blende verschoben und der Lüfter des Fortis 5 ARGB verdeckt so die RAM-Slots nicht, weshalb auch hohe RAM-Module genutzt werden können bzw. der Lüfter eine evtl. vorhandene Beleuchtung der Speicherriegel nicht verdeckt. Dank beigelegtem ARGB-Controller kann die Beleuchtung des Kühlers auch in älteren Systemen gesteuert werden, die evtl. noch keinen integrierten RGB-Controller haben, auch wenn hier nur auf vorprogrammierte Farben und Beleuchtungsmuster zurückgegriffen werden kann.
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