[User-Review] Lesertest MSI MPG X570 Gaming Edge WIFI by the_patchelor

the_patchelor

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Im Rahmen des von hardwareLUXX und MSI organisierten Lesertest erhielt auch ich die Möglichkeit das MSI MPG X570 Gaming Edge WIFI sowie die MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X zu testen. Die Lieferung kam punktgenau an meinem Geburtstag im Mai, vielen Dank noch einmal dafür!

Mainboard Review

MSI bietet mittlerweile 9 Mainboards mit dem AMD X570 Chipsatz an. Die Preise reichen von ca. 165€ für das einfache MSI X570-A Pro bis ca. 635€ für das Top Board der Linie, dem MSI MEG X570 Godlike. Das hier zur Verfügung gestellte MSI MPG X570 Gaming Edge WIFI ist mit seiner technischen Ausstattung noch im preiswerten Bereich einzuordnen, es liegt aktuell bei ca. 200€.
Am Markt ist es aber das günstigste Board mit verbautem Wireless LAN, zwischen ihm und dem MSI MAG X570 Tomahawk WIFI oder dem ASUS TUF Gaming X570-Plus [WI-FI] liegen bereits ca. 35€.


1. Unboxing und Detailbetrachtungen

...ist denn schon Weihnachten?!

Es ist alles dabei, Handbuch, Einbauanleitung, DVD mit Treibern und Tools, M.2 Schrauben, recht nützliche Kabelmarkierungen und MSI Werbung


Direkt in Auge springt die Einkerbung des PCB um die S-ATA Anschlüsse, der Warnaufkleber auf dem Chipsatz Lüfter (der tatsächlich fast immer steht) und auf der Rückseite die Warnungen wo keine Gehäusebefestigungen verbaut werden dürfen (um das Board nicht zu beschädigen). Die beiden PCIe 4.0 x16 Slot sind ganz bzw. teilweise verstärkt und geschützt.


Das Board verfügt über EZ Debug LEDs die beim Initialisieren der einzelnen verbauten Komponenten die Fehlersuche erleichtern. Zusätzlich zum 24 Pin ATX Stromanschluss wird noch ein 8 Pin EPS12V/CPU Power Anschlusss und ein einzelner 4 Pin ATX12V/CPU Power Anschluss empfohlen. Das Board startet aber auch ohne den 4 Pin Anschluss. Im Bild ist auch der der IR35201 Spannungsregler zu sehen.
Rückseitig hat das Board eine fest verbaute ATX Blende / IO Shield für mehr Schutz vor elektromagnetischen Interferenzen und erhöhten Einbaukomfort. Die Anschlüsse sind zwar alle beschriftet aber Dunkelrot auf Dunkelgrau ist nicht immer gut zu lesen. Eine Besonderheit in der Preisklasse ist der "Flash USB" Port und der Taster links daneben, mit der USB BIOS Flashback Funktion kann auch ohne CPU eine neues UEFI/Bios geflasht werden. Dadurch werden auch zukünftige CPU Typen und Upgrades unterstützt und der Einbau vereinfacht da man nicht schon vorher mit einer "alten" CPU das neue passende UEFI/Bios flashen muss.
Das Board verfügt über zwei M.2 Steckplätze. Der obere mit M2_1 markierte Anschluss unterstützt den neuen PCIe 4.0 x4 Standard und ist direkt am Ryzen Prozessor angebunden (PCIe 4.0 nur ab Ryzen3000 CPU). MSI verbaut einen massiven Aluminium Kühlkörper an dieser Stelle und nennt das ganze M.2 Shield FROZR. Der M.2 Kühlkörper bildet eine optische Einheit mit dem Chipsatz Frozr-Kühlkörper mit dem patentierten Lüfter samt Doppelkugellager.


2. Technische Details und Besonderheiten

ChipsatzAMD X570
CPU-KompatibilitätRyzen 3000, Ryzen 3000G, Ryzen 2000, Ryzen 2000G
RAM4x DDR4 DIMM, dual PC4-35200U/DDR4-4400 (OC), max. 128GB
Erweiterungsslots2x PCIe 4.0 x16 (1x x16, 1x x4), 3x PCIe 3.0 x1
1x M.2/M-Key (PCIe 4.0 x4, 22110/2280/2260/2242 via Ryzen)
1x M.2/M-Key (PCIe 3.0 x4/SATA, 2280/2260/2242 via X570)
Anschlüsse intern2x USB 3.0 Header (4x USB 3.0), 2x USB 2.0 Header (4x USB 2.0)
6x SATA 6Gb/s (X570), 1x seriell, 1x TPM-Header, 1x Chassis Intrusion-Header
CrossfireAMD 2-Way-CrossFireX (x16/x4)
RAID UnterstützungRAID 0/1/10 (X570)
Anschlüsse extern1x HDMI 1.4, 1x USB-C 3.1 (CPU), 1x USB-A 3.1 (CPU)
2x USB-A 3.1 (X570), 2x USB-A 3.0, 2x USB-A 2.0
1x Gb LAN (Realtek RTL8111H), 5x Klinke, 1x Toslink, 1x PS/2 Combo
2x Wireless LAN Antenne
WirelessWLAN 802.11a/b/g/n/ac (1x1, Intel 3168, im M2_3 Key-E), Bluetooth 4.2
Audio7.1 (Realtek ALC1220)
Header Kühlung1x CPU-Lüfter 4-Pin, 4x Lüfter 4-Pin, 1x Pumpe 4-Pin
Header Beleuchtung2x 4-Pin RGB (+12V/G/R/B, max. 3A), 2x 3-Pin ARGB (+5V/DATA/GND, max. 3A)
VRMPWM-Controller: IR35201 und IR3598 MOSFET Dual Teiber/Doubler (Rückseite) 4+1 / 8+2 Design
MOSFETs CPU8x ON Semiconductor NTMFS 46A 4C029N/4C024N
MOSFETs SoC2x Ubiq QA3111


Anschlüsse satt!

Insgesamt 4x USB 3.0 intern (blau) sowie 4x Lüfteranschluss (rot) an der Mainboard Unterkannte. Sämtliche wichtigen Anschlüsse und Pin-Header sind zentral an dieser Stelle verbaut, das kann beim Verkabeln im Gehäuse von Vorteil sein. Fast schon versteckt zwischen RAM Steckplätzen und dem massiven VRM Kühlkörper gibt es noch die CPU Lüfter- und Pumpen Anschlüsse.


2.1. VRM und Co.

Bei der Spannungsversorgung der CPU nutzt MSI einen (für mich) etwas unklaren Aufbau, der IR35201 PWM-Controller könnte 8 Kanäle ansprechen, genutzt werden aber nur 5 in einem 4+1 Setup (CPU+SoC Phasen). An jedem Kanal hängt ein IR3598 Treiber, vereinfacht gesagt ein Doppler der aber auch in einem Dual Modus betrieben werden kann. CPU seitig werden dann je Kanal ein 4C029 highside und 4C024 lowside Mosfet zusammengeschaltet und ergeben 8 Phasen. Für den SoC werden hinter dem IR3598 Treiber zwei Ubiq QA3111 Mosfet betrieben.



Die 5 kleinen IR3598 Treiber sind unscheinbar auf der Mainboard Rückseite verbaut und die Mosfets verstecken sich unter den massiven Aluminium Kühlkörpern. Die Kühlkörper haben allerdings kein wirklich gutes Wärme abführendes Design, sondern kühlen einfach durch ihre Masse und werden im Betrieb spürbar warm bis heiß. Andere Hersteller nutze hier stark gefächerte Kühlkörper, Kupfer Kühlkörper, Heatpipes oder Lüfter. Die MSI Lösung ist günstig, leise und erfüllt aber ihren Zweck.


3. Zusammenbau des Systems

Das System besteht aus folgenden Komponenten und wurde für die ersten Tests auf einem offenen Benchtable betrieben. Dadurch wird der RAM Wechsel deutlich erleichtert und auch die EZ Debug LED ist besser ablesbar. Für den abschließenden Test wird ein geschlossenes Gehäuse verwendet. Dort erfolgen auch weitere Temperatur Messungen zusammen mit der MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X und die RGB Betrachtung.

Das System besteht aus folgenden Komponenten:

MSI MPG X570 Gaming Edge WIFI [MB]
AMD Ryzen 9 3900X IF1900 fähig [CPU]
MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X [Graphics]
2/4x 8GB G.Skill TridentZ DDR4-3200 CL14 B-Die [RAM1]
2x 16GB G.Skill TridentZ DDR4-3200 CL14 B-Die [RAM2]
Samsung M.2 960 Pro 512GB NVME PCIe 3.0x4 [SSD]
Cryorig A40 Ultimate eine AiO-Kühlung mit 240-mm-Radiator [CPU Cooler]
Corsiar RMi 650W [Power]
Streacom BC1 [offener Benchtable für die einige Mainboard Tests]
& Cooltek Eins RGB [Case]


Die zwei RGB LED Blöcken an der Mainboard Unterseite fallen sofort ins Auge beim ersten Systemstart.


4. Mainboard Test

4.1. UEFI Einstellungen


Das Mainboard wurde mit der UEFI Version 1.50 geliefert. Bevor ich überhaupt etwas verstellt oder getestet habe, wurde die aktuelle (nicht beta) Version 1.80 geflasht. MSI hat seit der Veröffentlichung des X570 bereits einiges aktualisiert und optimiert. Dabei konnte gleich das M-Flash Tool vom MSI getestet werden. Das Bios habe ich auf einen USB Stick gespeichert und dann M-Flash aus dem normalen UEFI heraus gestartet.




Das UEFI/Bios ist MSI typisch gegliedert aufgebaut. Begrüßt wird man mit einem EZ "Easy" Modus der sich mittels F7 Taste in den Advanced Modus umschalten läßt. Im EZ Modus kann man schnell und einfach die verschiedenen Informationen abrufen oder zentrale Einstellungen schnell und einfach vornehmen (z.B. RGB abschalten oder zwischen CSM legacy Modus und UEFI Bootmodus wechseln). Das navigieren geht gut mit der Tastatur oder dank der grafischen Oberfläche auch mit der Maus. Leider benötigt man mit der Maus den halben Schreibtisch da die Abtastung sehr langsam erfolgt.
Die Maus Geschwindigkeit läßt sich nachträglich im UEFI einstellen, allerdings bewegt sich der Mauspfeil dann unnatürlich und beschreibt in der Diagonalen eher kleine Treppenstufen.

EZ Modus

Einstieg/CPU ÜbersichtMemory InfoStorage InfoFan InfoFavoriten AbrufHardware Monitor

Über die M-Flash Schaltfläche startet man bequem das bereits oben gezeigte MSI Flash Tool.
Der Hardware Monitor gefällt mir sehr gut, ich finde die MSI Lösung übersichtlich, informativ und nicht überladen!


Advanced Modus

Hier lassen sich Systemeinstellungen umfassend abrufen und einstellen. In den System Settings gibt es Untermenüs für "System Status", "Advanced", "Boot", "Security" und auch "Save & Exit" hat sich hier versteckt (wichtig wenn man einmal in den tiefen der Untermenüs angelangt ist).

Die zweite große Schaltfläche links führt und den Nutzer zu den OC Einstellungen. Dazu zählen die CPU und Speicher spezifischen Einstellungen wie z.B. Multiplikator, FCLK. FCH Base Clock, A-XMP Speicher OC, Advanced DRAM Configuration und Spannungseinstellungen.
-Für die ersten einfachen Tests wurde dabei alles auf Auto belassen, einzig das passende Speicher Profil wurde geladen.

Die dritte Schaltfläche startet das zuvor schon erwähnte M-Flash Tool von MSI.

Rechts geht es weiter mit den OC Profilen, hier können verschiedene Einstellungen abgelegt werden und z.b. CPU oder RAM OC Profile für unterschiedliche Anwendungsbereiche hinterlegt werden.

Den Hardware Monitor kennen wir schon vom EZ Modus.

Zuletzt gibt es noch rechts unten den Board Explorer der die verbauten Komponenten grafisch darstellt und knappe Informationen liefert.
Fun Fact: So ganz kann man sich immer noch nicht von der ATI Marke trennen... die 5700XT wird als ATI Gerät aufgeführt.

System SettingsOC SettingsOC ProfilesBoard Explorer


4.2. Installation und MSI Treiberübersicht

Nachdem das UEFI/Bios aktualisiert wurde und das optimierte (A)-XMP Speicherprofil geladen wurde, erfolgte eine unspektakuläre Windows 10 Pro (64bit) Neuinstallation.
Der UEFI Boot Stick mit der aktuellen Windows 1909 Version wurde dabei problemlos erkannt und geladen. Die Installation erfolgte auf das Samsung NVME Laufwerk.

Es wurde ein Offline Benutzerkonto eingerichtet und alle verfügbaren Window 10 Updates installiert. Die verbaute Realtek RTL8111H Netzwerkkarte wurde von Windows automatisch erkannt und benötigte keinen Treiber für die Erstbenutzung.

Im Anschluss wurden von der MSI Support Seite die verfügbaren Treiber heruntergeladen. Dabei werden allerdings teilweise nur gepackte Zip Archive bereitgestellt ohne eigenen Installer. Man muss sich auch teilweise zwischen einem normalen "alten" Windows Treiber und dem neueren UWD Treibermodel entscheiden da beide Verzeichnisse in den Zip Dateien bereitgestellt werden.


Die Treiber sind alle sehr aktuell, ältere werden von MSI wohl immer gleich einfernt.

Den Chipsatztreiber habe ich aber direkt bei AMD heruntergeladen (Version 2.04.04.111), da die MSI Version ein AM4/TR4 und Adrenalin Grafiktreiber Komplettpaket ist.
Der AMD Chipsatztreiber (für X570) installiert auch drei Ryzen Energie(spar) Pläne bzw. Profile.

Dieses stellt den guten "Ist-Zustand" dar, ein frisch auf gesetztes System ohne besondere Einstellungen, ohne viel Datenmüll.
Ich schreibe extra "guter Ist-Zustand" weil das MSI Dragon Center da anders "tickt" aber dazu gleich mehr...


4.3. MSI Dragon Center Software für Windows

Eins gleich vornweg, ich bin kein Fan von System"optimierungs" Tools wie Ryzen Master und Co. da sie mir zu sehr und teilweise auch dauerhaft in die UEFI/Bios Einstellungen eingreifen. D.h. ich nutze diese nicht und habe nur für den Test das Ryzen Master SDK nutzende MSI Dragon Center installiert. Leider benötigt man dieses Programm auch wenn man "nur" die RGB Einstellungen vornehmen möchte da die X570 Plattform nicht oder noch nicht vom MSI MYSTIC LIGHT "Standalone" Programm unterstützt wird.

Mit der Mystic Light Integration lassen sich die verbauten und kompatiblen RGB Geräte steuern und wenn gewünscht auch synchronisiert gemeinsam steuern. In meinem System wird das Board (die kleine RGB Leiste unter dem ATX Strom Anschluss), die MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X und der G.Skill TridentZ RGB RAM erkannt und kann gesteuert werden. Ich bin mit einem einfachen Regenbogen Effekt glücklich. Eine langsame Leuchtgeschwindigkeit finde ich sehr angenehm und Augen schonend. Testweise habe ich auch alles inkl. den RGB Lüftern des Cooltek Eins RGB auf ein AMD typisches Rot eingestellt, ein toller Effekt abends.
Je nach Lust und Laune bietet somit Mystic Light eine einfache und schnelle Farbanpassung.



Mit Hilfe des Dragon Center lassen sich verschiedene Leistungsprofile systemübergreifend einstellen oder erstellen. D.h. man kann die CPU über- oder untertakten, genau so wie die AMD Grafikkarte aktueller Baureihe. Man kann bequem Lüfterkurven vorgeben und somit CPU-Lüfter, Chipsatz Lüfter und auch die zusätzlich angeschlossenen Gehäuse Lüfter nach eigen Wünschen regeln lassen. Zum Chipsatz Lüfter sei aber gesagt dass man sich die Einstellerei sparen kann da er im Normalbetrieb immer aus ist. Auch interessant ist das Hardware Monitoring wie man es bereits aus dem UEFI/BIOS kennt. Es werden die Frequenzen von CPU, Grafikkarte und RAM ausgelesen sowie die verschiedenen Spannungen, Temperaturen und Lüftergeschwindigkeiten. Grafisch schön anzuschauen und natürlich informativ. Wer es übersichtlicher und platzsparender will, kann z.B. hwinfo64 verwenden.

Das Programm benötigt und installiert nach dem ersten Start weitere Tools und gleicht einem Download Manager...



Mit der Version 2.0.48.0 hatte ich ein Takt Problem, so lag der Takt fest auf 3800Mhz und änderte sich auch nicht durch den Wechsel der verschiedenen voreingestellten "User Scenario".

Darauf hin habe ich das Programm samt dem mit installierten Ryzen Master SDK wieder deinstalliert und mich im Grunde ganz von dem Tool verabschiedet, RGB Steuerung hin oder her.

Seit dem 2.6.2020 gibt es eine neue Version 2.0.51.0 zum Download. Damit tritt der Fehler nicht mehr auf. Ich habe aber auch nicht noch einmal mit der alten Version "gegen getestet".

Programmübersicht:



Sinnvoll sind die voreingestellten Leistungs "Pre-sets", von MSI "User Scenario" genannt. Diese funktionieren auch wenn man z.B. den RAM und den FCLK manuell im UEFI übertaktet hat. Man kann auch ein Custom Profil erstellen.

Sobald das Programm läuft, kostet es etwas System Performance... zumindest im Benchmark messbar. So gesehen bringt RGB keine 20% Mehrleistung sondern kostet ;)

Ergebnisse "Stock" Speed mit und ohne Dragon Center installiert

ohne, 3900X stock, 16GB DDR4-3200CL14 A-XMP geladen, die CPU taktet im Single Core Test bis auf 4625Mhz


mit DC (kein Profil gewählt), 3900X stock, 16GB DDR4-3200CL14 A-XMP geladen, average Core0 Takt (CB R20 zugewiesen) liegt auch niedriger

Gerade im Single CPU Test sieht man den leichten Performance Verlust, hier schlagen bis zu 27 Punkte Unterschied zu Buche.. Ein Grund warum ich persönlich gut auf das Dragon Center verzichten kann. Das Ganze ist nicht dramatisch aber erwähnen wollte ich es trotzdem.


4.4. CPU Overclocking

Das vermutlich gedoppelte 4+1 VRM Design soll laut anderen Reviews bei 16 Kernen mit leichtem OC langsam an seine Grenzen kommen, wie es sich mit dem hier verbauten 12 Kerner AMD Ryzen 9 3900X verhält soll auch im OC Stress Test untersucht werden.

Alle Tests wurde nach den zuvor gewonnen Erkenntnissen ohne das Dragon Center im Hintergrund durchgeführt.

Benchmarks @ Stock 3800Mhz


@ 4400Mhz Allcore

Die 4400Mhz Allcore laufen schon hart am Limit, gegenüber anderen deutlich teureren Mainboards wie dem ASRock Taichi X570 muss schon deutlich an der Spannungsschraube gedreht werden um die CPU überhaupt durch den Cinebench R20 Multicore CPU Benchmark zu jagen.
Die Vcore im Bios wurde auf 1,4V gesetzt und Loadline Calibration Level 6 gewählt, damit sank die Spannung unter Last auf ca. 1,344V ab.
Zum Vergleich: auf einem ASRock Taichi X570 wurden nur ca. 1,280V für den stabilen Cinebench R20 Run benötigt


4.5 RAM Overclocking

Mich hat schon vor dem Review die Arbeitsspeicher Unterstützung interessiert. 4 RAM Steckplätze müssen gefüllt werden wenn der Hersteller sie verbaut!
Getestet habe ich den maximalen Takt mit 2 Modulen sowie die Stabilität mit 4 Modulen bei 3800Mhz damit ich den Fabric Clock 1:1 laufen lassen konnte.

Es ist angerichtet...


2x8GB 3200CL14 A-XMP
Das A-XMP Proifil der G.Skill Module ließ sich ohne Probleme laden.


@4266
Eine nettes Feature versteckt sich im OC Menü des UEFI/Bios, unter "Memory Try It" sind bereits zahlreiche Speichertakt Voreinstellungen gespeichert und können nach belieben ausprobiert werden. Natürlich erfolgt die Benutzung immer auf eigene Gefahr da auch die DIMM Spannung angehoben wird.


Für den ersten Test wurde ein 16GB DDR4-3200CL14 RGB/A2 Kit von G.Skill verwendet, das Kit schaffte auf einem Board mit Intel Z390 Chipsatz schon 4500Mhz bei CL17.
Auf dem MSI MPG X570 Gaming Edge WIFI waren immerhin 4266Mhz damit möglich. Es lief sogar "out of the box" das vordefinierte 4266Mhz CL18 Profil. Höhere Taktraten waren auch bei weiter herabgesetzten Timings nicht möglich.


Mit etwas Handarbeit an den Timings stieg auch der Speicherdurchsatz deutlich an. Leider taktet der Fabric Clock und der UCLK nur noch 1:2 zum RAM Takt (2133/1066Mhz)


Der Sweetspot liegt daher immer noch bei DDR4-3800 mit CL16 oder besser. Damit sind hohe Speicherdurchsätze und die niedrigste Speicherlatenz möglich.

@3800CL16 IF1900


Speicherbandbreite aufbereitet:



Ergebnisse mit 4x8GB DDR4-3200CL14
Bei Vollbestückung war bei 3800Mhz Schluss, höhere Taktraten verweigerte das Board. Unproblematisch ließ sich das 3200Mhz CL14 Profil laden. Die Module werden dabei aber mit einer Command Rate von 2T bzw. im Gear Down Mode mit 1T angesteuert. Die Performance fällt gegenüber 2x8GB und echtem CR=1T leicht ab.


@3800CL16


Speicherbandbreite aufbereitet:



Ergebnisse mit 2x16GB Dual Ranked

DDR4-3200CL14 A-XMP



@3800CL16


Auch die Dual Ranked G.Skill Module liefen sowohl mit dem A-XMP Profil stabil und ließen sich noch weiter übertakten und optimieren. Die Command Rate läßt sich auf 1T einstellen und auch booten, teilweise treten dann aber Freezer auf. Nutzt man anstatt 1T oder 2T den Gear Down Modus für die Command Rate, wird der RAM offensichtlich mit 1T angesprochen, läuft stabiler, liefert aber minimal niedergiere Durchsatzwerte als mit 1T.

Speicherbandbreite aufbereitet:



4.6. VRM Temperaturen

Im offenen Betrieb

...stiegen die VRM Temperaturen nach 10 Cinebench R20 Durchläufen mit 4300Mhz Allcore Übertaktung, 1900Mhz Fabric Clock und 3800Mhz RAM Takt auf bis zu 69°C.


Nach 30 Minuten Prime95 non-AVX (smallest) und ca. 160W CPU Package Power kletterte der Wert auf bis zu 90°C.


Für den Test wurde der Luftstrom vom Radiator absichtlich fast komplett geblockt um die Leistung der recht massiven aber passiven Kühlkörper zu testen. Es traten aber keine Instabilitäten auf.



Temperaturen im eingebauten Zustand:
10x Cinebench R20: 84°C
30 Minuten Prime95 non-AVX: 99°C

Die Temperaturen sind aber auch stark abhängig vom verbauten Gehäuse und den installierten Lüftern. In meinem Fall sieht das Kühlkonzept wie folgt aus:
3x 120mm Lüfter in der Front die kühle Luft ins Gehäuse drücken, hinten sowie oben keine Lüfter, dafür aber Schlitze bzw. Löcher.

Testweise wurde noch ein Lüfter über dem VRM Kühler installiert, nach 30 Minuten Prime95 non-AVX ergeben sich nur noch 83°C im geschlossenen Gehäuse!




4.7. Lautstärke Check

Hier wollte ich eig. etwas zum verbauten Chipsatzlüfter schreiben. Da dieser aber im Betrieb seinem Namen "Zero Frozr" tatsächlich gerecht wird, fällt dieser Punkt kurz und positiv aus! Der Lüfter ist nur für wenige Sekunden beim Start des Rechners zu hören und geht dann sofort in in Ruhezustand. Während meines gesamten Tests drehte der Lüfter nur 2-3x an, dies ist stark abhängig von der durch die Grafikkarte abgegebenen Wärme.


4.8. Schnittstellengeschwindgkeit

M.2 PCIe-x4 3.0

Da ich noch über kein passendes M.2 PCIe Gen4 Laufwerk verfüge, kann ich nur den abwärts kompatiblen Gen3 Modus testen. Verwendet wurde hierfür eine Samsung 960 Pro 512GB NVME SSD.


1 Gb LAN (Realtek RTL8111H)
Um den maximalen Durchesatz zu ermittlen, wurden mehrere ISO Dateien zwischen PC und meinem NAS (auch mit 1Gb angebunden) hin- und herkopiert. Dieses Scenario entspricht meinem täglichen Anwendungsfall.


WLAN AC Intel 3168
Als Gegenspieler diente ein Netgear Tri-Band Accesspoint EX8000 mit maximal 1.733 MBit/s.
Leider ist durch das 1x1 Design die Bandbreite stark limitiert, kaum schneller als 802.11n mit 2,4Ghz.


USB 3.1 (Rückseite USB-A 3.1)
Dieser Test konnte leider nicht erfolgen da mein "billiger" China USB 3.1 Type-C to NVME Adapter mit JMicron Chipsatz nix taugt. Ich muss es leider so sagen, dafür kann das MSI Board nichts da der Adapter ebenso wenig an meinem ASUS Board funktioniert. Der Adapter wird erkannt, das Laufwerk genauso aber nach wenigen Sekunden hängt sich das Laufwerk "weg". Kurzzeitig waren über 900MB/s Durchsatz angezeigt, aber ob das stimmt lasse ich im Raum stehen.


5. Fazit

Die Ausstattung ist über durchschnittlich und mit der getesteten UEFI/Bios Verson 1.80 traten auch keine Probleme auf.
Ich bin zwar kein Audio Profi aber für das MSI Board spricht auch, dass ein Realtek ALC1220 verbaut wurde und nicht wie bei vielen günstigen Boards nur der Realtek 887 oder 892 die schon etwas in die Jahre gekommen sind.

Weiterhin positiv aufgefallen ist mir:
-Wifi bereits onboard
-gute Übertaktungsmöglichkeiten wenn auch durch das VRM Design limitiert
-RAM Overclocking Profile
-Metallverstärkung am PCIe 4.0 x16 Slot
-wenig angesprochener und dadurch leiser Chipsatzlüfter


Allerdings gibt es auch ein paar weniger schöne Eindrücke:
-Mausunterstützung im UEFI/Bios
-Bluetooth nicht ganz aktuell (4.2 vs. 5.0)
-1x1 WLAN Design limitiert die Bandbreite
-einfaches VRM Design und Kühlkonzept, im verbauten Zustand muss auf gute Belüftung der VRM Kühler geachtet werden


Das MSI MPG X570 Gaming Edge WIFI bietet fast alles was man von einem Mainboard erwartet und wird seinem Preis mehr als gerecht. Man muss aber natürlich abwägen ob man den Aufpreis für PCIe 4.0 zahlen möchte oder vielleicht auch mit einem 130€ B450 Board zufrieden wäre.
Ich war aber wirklich positiv überrascht und würde das Board auch jederzeit wieder verbauen!

Danksagung

Abschließend möchte ich noch einmal DANKE sagen! Der Test hat wieder einmal Spaß gemacht wenn auch alles länger gedauert hat, wie ich selbst dachte.
Danke an Dennis und sein Team sowie MSI für das Bereitstellen der Marketing Samples!
 
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Schöner Test!
Man sieht, dass du dir Mühe gegeben hast beim Review, was ja leider keine Selbstverständlichkeit ist.
Deine Erfahrungen decken sich auch grob mit meinen, obwohl ich nur den 3600er verwendet habe.

Bin gespannt auf dein GPU Review :)
 
Ja muss man neidlos anerkennen, sehr gutes Review!
 
Respekt, top Review! Wirklich professionell gemacht!
 
So, ich habe noch die Bilder und Temperaturwerte vom verbauten/geschlossenen System hinzugefügt.
 
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