[User-Review] Lesertest Netgear Orbi RBK 30

Karupe

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Zuerst einmal ein großer Dank an Hardwareluxx und Netgear für die Bereitstellung des Netgear Orbi RBK30 Systems.

Verpackung:
Die Verpackung des Orbi ist modern designed; um den eigentlichen blauen Karton ist eine Art Schuber mit den wichtigsten Infos. Der Karton fällt für den Inhalt, meiner Meinung nach, recht groß aus und hätte es wahrscheinlich auch eine Nummer kleiner getan. Aber dafür wird das Orbi-System schön ordentlich präsentiert und kann kinderleicht entnommen werden.

Lieferumfang:
Mitgeliefert werden ein Orbi-Router (Modell RBR40), ein Orbi-Satellite (Modell RBW30), ein Flachband-Netzwerkkabel, ein Netzteil, sowie eine Kurzanleitung in verschiedenen Sprachen und eine CD-ROM.
Bei dem Orbi-Router handelt es sich um das AC2200 Tri-Band-Modell, wie es auch beim Orbi RBK40-Set geliefert wird. Einzig beim Orbi RBK50-Set gibt es einen anderen Router. Der Satellite kann direkt in die Steckdose gesteckt werden, da er einen integrierten Netzstecker besitzt.
Das Netzwerkkabel ist 2 Meter lang und das Netzteil leistet 2,5A bei 12V.
Auf der CD-ROM sind, soweit ich es gesehen habe, nur die Kurzanleitungen und links zur ausführlichen Betriebsanleitung auf der Herstellerseite.

Verarbeitungsqualität und Design:
Router (RBR40)
Meckern kann man über das Design des Routers nicht, wobei dies auch immer Geschmackssache ist. Mehrfach hat man schon gelesen, dass der Router einer ovalen Vase ähnelt, die sich nach oben hin etwas verjüngt und dem kann ich nur zustimmen, sofern die Vase einen blaugrauen Deckel hat. Ansonsten fasst sich der weiße matte Kunststoff gut an, es gibt keine scharfen Kanten oder ungewöhnliche Spaltmaße. Auch die Tatsache, dass keine externen Antennen vorhanden sind, gefällt mir. Das war aber auch schon bei meiner Arcadyan Easybox 803 und eine Tatsache, die mir gut gefällt.
Um den Deckel herum befindet sich ein schmaler Spalt, in den mehrere LEDs integriert sind, die während der Einrichtungsphase in verschiedenen Farben leuchten. Ist die Einrichtungsphase abgeschlossen, erlischt auch das Licht und es gibt auf der Vorderseite des Routers keinen Hinweis auf dessen Aktivität. Einzig eine kleine Power-LED auf der Rückseite zeigt an, dass der Router mit Strom versorgt wird.
Des Weiteren finden sich auf der Rückseite eine Sync-Taste, der Anschluss für das bestehende Modem, drei Ethernet-Anschlüsse, eine Power-Taste und der Anschluss für den Netzstecker.
Der Router lässt sich designtechnisch auf jeden Fall bei mir gut in die Wohnung integrieren ohne besonders auffällig zu wirken.


Satellite (RBW30)
Das Design des Satellite ist ähnlich gehalten wie das Routers, aber in der Form doch etwas anders.
Der Satellite ist kleiner als der Router, aber immer noch recht groß. Am besten schaut man sich die beiden Geräte auf den Fotos an, dann sollte klarwerden, was ich meine.
Auf der linken Seite befinden sich ein kleine Sync-Taste und einem versenkten Resetknopf, der mit einem spitzen Gegenstand betätigt werden kann.
Auch hier gibt es in den Deckelspalt integrierte LEDs, die während der Einrichtungsphase leuchten und rudimentäre Auskunft über die Signalstärke geben. Rudimentär ist diese Auskunft insofern, als dass nur angezeigt wird, ob das Signal bzw. die Verbindung zum Router gut, ausreichend oder fehlerhaft ist.
Ebenso wie beim Router erlischt diese LED nach der Einrichtungsphase und dies bedeutet beim Router und Satellite, dass das System normal arbeitet.
Hier hätte ich mir lieber gewünscht, dass der LED-Ring im Deckel dauerhaft leuchtet, um den Status anzuzeigen.
DSC_2051-1.jpg DSC_2052-2.jpg DSC_2053-2.jpg

Handbuch & Dokumentation:
Neben der Kurzanleitung gibt es noch ein englischsprachiges Benutzerhandbuch-pdf auf der Herstellerseite zum Download.
Die Kurzanleitung ist wirklich kurz, erklärt aber dennoch, wie der Orbi-Router mit dem vorhandenen Modem verbunden werden muss, da der Orbi selber keine Modemfunktionalität bietet.

Inbetriebnahme und Test-Auffälligkeiten:
In meinem Fall habe ich den Orbi-Router mittels mitgeliefertem Netzwerkkabel mit einer Arcadyan Easybox 803 verbunden, dann den Netzstecker rein und schon konnte ich mit der Einrichtung loslegen. Provider ist in meinem Fall Vodafone, welche mir eine 16 Mbit/s DSL-Leitung bieten.
Genutzt habe ich hierfür den Browser und habe auf die Orbi-App (vorerst) verzichtet.
Das neue Orbi-System wurde direkt erkannt, ich konnte mich mittels Passwort mit dem Orbi-Router verbinden und hatte dann Zugriff auf das Webinterface des Routers. Dort habe ich dann dem Orbi-Router die SSID und das Passwort meines bisherigen Easybox-WLAN-Netzwerks gegeben, so dass sich alle Geräte direkt mit dem Orbi-WLAN verbinden und keine Netzwerk- bzw. Passwortänderungen an den ganzen Endgeräten wie Smartphones, Tablets, Playstation etc. notwendig sind. All das hat auch – wie in der Theorie erhofft, praktisch recht simpel funktioniert.
Nun musste noch der optimale Platz für den Satellite gefunden werden. Dabei sind mir zwei Dinge aufgefallen: Erstens ist es gar nicht so einfach den optimalen Platz des Satellite zu finden und zweitens scheint der Satellite erst ab einer gewissen Distanz zum Router zu arbeiten.

Kommen wir aber vorerst zu Punkt 1: Der Satellite wurde in ca. fünf Metern barrierefreier Distanz zum Router direkt neben meinem PC in eine Steckdose gesteckt. Durch den magentafarbenen LED-Ring hat er signalisiert, dass die Verbindung nicht ausreichend ist. Also habe ich testweise einen anderen Standort gesucht und siehe da, der LED-Ring hat blau geleuchtet; also alles super. Einen Tag später habe ich erneut den selben Standort neben meinem PC für den Satellite versucht und diesmal war alles gut, der LED-Ring leuchtete blau. Ich hatte aber keine Einstellungen am Router verändert oder dergleichen. Erst nach drei weiteren Versuchen habe ich dann festgestellt, dass der Satellite nur dann blau leuchtet, wenn der PC ausgeschaltet ist. Ist der PC an, leuchtet der Satellite magenta und möchte an einen anderen Standort gebracht werden. Inwiefern der PC jetzt aber den Satellite genau stört kann ich nicht erklären. Vielleicht weiß jemand aus der Community Rat oder hat eine Idee?

Nun zu Punkt 2: Die Stärke des WLAN-Signals nimmt ab, je weiter man sich von der Sendeinheit entfernt; OK, logisch, das leuchtet ein. Demnach nimmt die Signalstärke auch wieder zu, je weiter ich mich dem Gerät näher.
Allerdings nahm die Signalstärke des WLANs nicht zu, wenn ich mich dem Satellite genähert habe, obwohl die Verbindung zwischen Orbi und Satellite gut war. Getestete Standorte für den Satellite waren die Steckdose neben dem PC (wobei der PC diesmal ausgeschaltet blieb) im Arbeitszimmer, eine Steckdose im Wohnzimmer und eine in der Küche. Auf dem Grundriss sind die Standorte als roter Punkt eingezeichnet; das blaue Viereck stellt den Standort des Orbi-Routers dar.
grundriss.jpg


Bei all diesen Standorten wurde das WLAN-Signal durch den Satellite nicht verbessert, obwohl die Verbindung zwischen Orbi Router und Orbi Satellite angeblich gut war.
Dies ließ sich auch dadurch bestätigen, dass ich die gleichen Messergebnisse bekommen habe, wenn der Satellite gar nicht eingeschaltet war.
Erst im Raum, der vom Router am weitesten entfernt war (AQ-Zimmer, siehe Grundriss), hat der Satellite seinen Dienst wie erwartet verrichtet und bei der Einrichtung auch blau geleuchtet.
An diesem Standort wurde das WLAN-Signal dann auch stärker, je weiter man sich dem Satellite genährt hat.
Dies bringt mich also zum dem Schluss, dass der Satellite erst ab einer bestimmten Distanz (oder möglicherweise auch Signalstärke) zum Orbi Router seinen Dienst verrichtet und ebenfalls wie der Router ein WLAN-Signal aussendet.

Interface:
Der Zugriff auf das Orbi-Interface erfolgt entweder per IP oder über die Website orbilogin.com.
Das Interface bietet auf einer recht aufgeräumten Übersicht diverse Einstellungen, die sich über einen Reiter in „Einfach“ und „Erweitert“ unterteilen lassen. Des Weiteren lassen sich neben dem 2,4 GHz WLAN auch ein 5,0 Ghz-WLAN einrichten; sowie ein Gastnetzwerk in selbigen Frequenzbereichen.
Wie bei so ziemlich jedem Router lassen sich IP-Adressen per DHCP oder statisch vergeben, sowie Dienste und Seiten dauerhaft oder nach einem zuvor konfiguriertem Zeitplan sperren.
Es gibt eine einfache Übersicht über den Router, die angeschlossenen Geräte und eine Verbindungsstatistik mit empfangenen sowie gesendeten Paketen und Bytes lassen sich ebenfalls anzeigen.
Was mir persönlich unschön aufgefallen ist, ist die Anzeige des Netzwerkschlüssels im Klartext direkt auf der Startseite, nachdem man sich im Interface eingeloggt hat. Dies könnte Netgear ruhig durch Sternchen oder Pünktchen unkenntlich machen.
Firmwareupdates können auch über das Orbi-Interface angestoßen werden.
In der erweiterten WLAN-Konfiguration finden sich auch die beiden Punkte „Beamforming“ und „MU-MIMO“, die standardmäßig deaktiviert sind und zu denen das rund 150 Seiten starke Handbuch keine Informationen preisgeben will. Ich vermute, dass diese beiden Funktionen noch nicht von Beginn an im Interface vorhanden waren und das Handbuch sich auf eine ältere Interface-Version bezieht. Beamforming und MU-MIMO habe ich übrigens aufgrund aktuell mangelnder 5GHz-Geräte deaktiviert gelassen.

App:
Zur Einrichtung habe ich die Smartphone-App nicht verwendet, kann dazu also nichts sagen.
Für den weiteren Alltagsgebrauch ist die App allerdings relativ überflüssig, da man keinen nennenswerten Zugriff auf das System hat.
Man bekommt z.B. angezeigt, welche Geräte aktuell mit dem Orbi-System verbunden sind, wobei diese Anzeige nicht ganz zuverlässig ist. Denn wenn mehrere Geräte denselben Namen haben, wird nur eines dieser Geräte als verbundenes Gerät angezeigt. Witzigerweise hat der WLAN-Adapter meines PCs denselben Namen wie der Orbi-Satellite, so dass nur der Satellite als verbundenes Gerät angezeigt wurde, der PC jedoch nicht, obwohl er ebenfalls verbunden war. Hier wird also rein über den Gerätenamen gefiltert und nicht über die MAC-Adresse. Da sich die Gerätenamen jedoch ändern lassen, lässt sich dieses kleine Problem auch beheben.
Außerdem kann man mit der App noch einen kleinen Speed-Test (für die Up- und Downloadgeschwindigkeit) durchführen, Netzwerkname und Passwort ändern, weitere Orbi-Geräte einrichten bzw. hinzufügen und das Gast-Netzwerk aktivieren.

Messergebnisse:
Gemessen habe ich die WLAN-Signalstärke, sowie Down- und Uploadgeschwindigkeit meines bisherigen Arcadyan Routers und des Orbi RBK30 Systems, wobei ich beim Orbi die Messungen mit deaktiviertem Beamforming und ohne MU-MIMO durchgeführt habe. Ich habe diese Optionen deaktiviert gelassen, da ich aktuell keine 5 Ghz-Geräte zum Messen habe und Beamforming sowie MU-MIMO nur für den 802.11ac Standard und nicht für das 2,4 GHz-Netz verfügbar sind.
Zum Messen habe ich mein Smartphone mit den Apps „Speedtest Version 3.2.34“ und „WiFi Network Analyzer 1.8.8“ verwendet, um an 10 verschiedenen Standorten die Signalstärke, Down- und Upload messen zu können.

Allgemein lässt sich feststellen, dass sich die Signalstärke in der gesamten Wohnung, im Vergleich zur Arcadyan Easybox 803, verbessert hat, jedoch das Signal kein Stockwerk höher oder tiefer reicht. WLAN im Keller z.B. ist also mit dem kleinsten Orbi-System bei uns nicht möglich.
Auch im direkt hinter dem Haus liegenden Garten reicht das WLAN-Signal nur sporadisch und bringt somit im Vergleich zur Easybox keine Verbesserung.
Signalstaerke.jpg


Die Downloadrate hat, im Vergleich zur Easybox, sogar etwas abgenommen, wobei die Messergebnisse je nach Tageszeit auch immer etwas unterschiedlich ausfallen und ich eine durchschnittliche Senkung der Downloadrate um ca. 0,6 Mbit/s noch auf normale Messschwankungen zurückführen würde. In der Grafik kann man meine Messergebnisse sehen.
Sehr viel gibt es hierbei nicht zu sagen, da die Werte hier beim Download, genau wie beim Upload auch, sehr sehr dicht beieinander liegen und die mir zur Verfügung stehende Bandbreite ohnehin schon ausgereizt wird.
Download.jpg


Ebenso die erhöhte Uploadrate würde ich auf eben solche Messschwankungen zurückführen, da sie mit einer Steigerung von 0,057 Mbit/s einfach verschwindend gering ausfällt.
Upload.jpg




Fazit:
Mich konnte das kleine Orbi-System nicht wirklich überzeugen, da der Mehrgewinn an WLAN-Signal nicht gegeben ist und nur im ohnehin funktionierenden Radius das Signal stärker als vorher ist. Im Vergleich zur Arcadyan Easybox 803 ergibt sich aber kein stärkeres WLAN-Signal in Bereichen oberhalb oder unterhalb des Orbi-Routers oder des Satellites. Soll heißen, dass weder im Stockwerk unter oder über der Wohnung ein WLAN-Signal des Orbi-Systems ankommt. Auch der Garten bleibt leider WLAN-freies Gebiet. Für das etwas verbesserte WLAN-Signal in Bereichen, in denen vorher ebenfalls schon ausreichendes WLAN-Signal war, ist der Preis, meiner Meinung nach, deutlich zu hoch.
Was mich ebenfalls stört ist die Tatsache, dass es nur während der Einrichtungsphase eine Status-LED gibt, die dann im weiteren normalen Betrieb aber aus ist. Hier würde ich mich eine dauerhafte Statusanzeige wünschen, da sonst noch nicht einmal direkt erkennbar ist, ob das Gerät überhaupt funktioniert oder nicht.
Positiv hervorzuheben ist übrigens, dass es scheinbar keine Verbindungsabbrüche gibt, wenn zwischen Router und Satellite gewechselt wird, wobei dieser Wechsel eh nur im AQ-Zimmer, wie bereits im Punkt „Inbetriebnahme und Test-Auffälligkeiten“ beschrieben, stattfand. Die IP-Adresse des Access-Points bleibt immer dieselbe, solange man sich im Netzwerk des Orbi-Systems bewegt.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass man weitere Satelliten nachkaufen kann, um das System zu erweitern, allerdings würde ich dann eher zu dem RBS40-Satellite raten und nicht zu dem von mir getesteten Steckdosen Satellite RBW30.
 
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