[User-Review] Lesertest Netgear Orbi RBK40 - Mesh Netzwerk

sp0rti

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Vorwort

Zuerst möchte ich mich ganz herzlich bei Hardwareluxx und Netgear für die Organisation des Lesertests und für meine Auswahl als Lesertester bedanken. Wie schon in der Bewerbung geschrieben beobachte ich die Entwicklung der Mesh Netzwerke schon länger und mit sehr großem Interesse. Hintergrund ist unser relativ großes privates „Familien" oder auch „Mehrgenerationen-Netzwerk“. Wir wohnen in einem größeren Mehrfamilienhaus über zwei Etagen und insgesamt ca. 220-250qm (inkl. Garten).
Leider sind bisherige Lösungen auf Basis von Speedport und FritzBoxen mit Repeatern immer wieder an die Grenzen gestoßen. Durch die vielen Mobile Clients in unserer Familie wird das WLAN bei uns sehr stark beansprucht.

Technische Grundlagen

Das Orbi RBK40 ist aus dem Orbi Sortiment neben dem RBK50 und dem RBK30 das mittlere System. Gedacht ist dieses für eine WLAN Abdeckung von ca. 250 Quadratmeter. Das RBK30 ist praktisch das gleiche System, d.h benutzt die gleiche Basis wie das RBK40 nur mit einem kleineren Satelliten ohne extra LAN Anschlüsse und etwas weniger Reichweite. Die Technischen Grunddaten sind bei dem RBK30 bzw. RBK 40 ähnlich. Das RBK50 dagegen ist etwas leistungsfähiger. Hier wird eine andere Basis und auch ein anderer Satellit eingesetzt. Dadurch liefert das RBK50 auf dem Papier eine noch höhere Reichweite (bis zu 350 Quadratmeter) und auch eine höhere Bandbreite von bis zu 3000MBit/s.


Orbi_Lineup.jpg


Die Technischen Daten des RBK40 laut Hersteller:

• Orbi AC2200 Router & AC2200 Satellit (866 + 866 + 400 Mbit/s)
Gesamtdatenrate: bis zu 2.200 Mbit/s
▪ Datenrate 2.4 GHz: bis zu 400 Mbit/s
▪ Datenrate 5 GHz: 2x bis zu 866 Mbit/s
• Simultanes Tri-Band-WLAN / Technologie WLAN Mesh
- Frequenz 1: IEEE® 802.11b/g/n 2,4-GHz- 256QAM-Unterstützung
- Frequenz 2: IEEE® 802.11a/n/ac 5-GHz- 256QAM-Unterstützung
- Frequenz 3: IEEE® 802.11a/n/ac 5-GHz- 256QAM-Unterstützung


• Dedizierte Backhaul-Technologie

• Vier (4) Hochleistungsantennen mit Hochleistungsverstärker

• Implizites/explizites Beamforming für 2,4- und 5-GHz-Band (866 + 866 + 400 Mbit/s)
• MU-MIMO für gleichzeitiges Daten-Streaming auf mehrere Geräte
• Anschlüsse Gesamt: 7x Gbit LAN, 1x Gbit WAN
- Orbi Router (RBR40) 1 x WAN & 3 x Gbit LAN
- Orbi Satellit (RBS40) 4 x Gbit LAN 

• Sicherheit

Verschlüsselung: WPA/WPA2, WPA-PSK/WPA2-PSK
- Gast-WLAN-Netzwerk
• Reichweite: bis zu 250 m²


Verpackung und Lieferumfang/Qualität Optik und Haptik

In der dem schönen Karton befindet sich folgender Inhalt:

• Ein Orbi Router (RBR40)
• Ein Orbi Satellit (RBS40)
• Ein 2-Meter-Ethernet-Kabel 
• Zwei 12V/2,5A-Netzteile
• Installationsanleitungen

karton.jpg

Inhalt_1.jpg

rueckseite.jpg

Optisch sehen die beiden Orbi Station für meinen Geschmack wirklich schick und edel aus. Das Ganze ist in einem sogenannten Soft- oder Rubber Finish ausgeführt. Fühlt sich alles wirklich sehr wertig an. Qualitativ gibt es da nichts zu meckern. Meine Frau meinte zwar direkt die Dinger würden wie eine "Blumenvase von Apple" aussehen, aber durch das Design fügen sich die Orbis wirklich schön in den Wohnraum ein und fallen nicht direkt als „IT-Technik“ störend ins Auge.

Für die Anzeige des Status wurde an Basis und Satellit oben ein LED-Ring verbaut. Sehr nützlich für die Inbetriebnahme bzw. Konfiguration.
Leuchtet der LED Ring blau ist alles in Ordnung, d.h. optimale Performance. Leuchtet der LED Ring Gelb hat die Backhaul Verbindung (Basis-Satellit) nicht die maximal mögliche Performance, d.h man sollte sich einen anderen Standort suchen. Eine rotes leuchten signalisiert eine fehlende Verbindung, d.h. es kann keine Backhaul Verbindung zwischen Basis und Satellit aufgebaut werden.
Damit kann man den idealen Standort für den Satelliten direkt ablesen bzw. ausleuchten. Im normale Betrieb schaltet sich die LED dann nach einiger Zeit komplett aus (bis zu einem eventuellen Statuswechsel).

Hier kommt aber auch direkt ein kleine Kritikpunkt von meiner Seite: Der LED Ring ist nur von oben per Draufsicht zu sehen. Stellt man den Satellit etwas höher z.B. auf einen Schrank ist der Ring praktisch nicht mehr zu erkennen. Das ist schade, hier wäre aus meiner sehr Sicht sinnvoll gewesen diesen so auszuführen, daß man den Status auch seitlich sehen kann, d.h. die LED auch seitlich leuchten würde. Dies wäre auf jeden Fall ein Verbesserungsvorschlag für die nächste Revision.

Einrichtung, Installation und Software


Die Einrichtung gestaltet sich wirklich sehr einfach und übersichtlich. Es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten das System in Betrieb zu nehmen: Per Netgear Orbi App oder ganz „Old-School“ per Webbrowser.
Ich habe beide Arten probiert. Beides führt zum Erfolg. Die App Version ist allerdings wirklich nur was für Einsteiger. Simpel und Einfach und schnell eingerichtet. Wer allerdings das volle Potential ausnutzen möchten kommt um die Browser Konfiguration nicht drumherum. Die Konfigurationsoberfläche ist per IP Adresse erreichbar oder alternativ über orbilogin.com sobald man mit dem Orbi System verbunden ist. Die Zugangsdaten für die erste Konfiguration findet man auf der Unterseite des Routers. Zum Design der Oberfläche gibt es wenig zu sagen, diese ist im aktuellen Netgear Style gehalten. Ein Firmwareupdate war bei meinem System keines notwendig, es war direkt die aktuellste Version installiert. Eventuelle zukünftige Firmwareupdates können natürlich auch ganz einfach über die Weboberfläche eingespielt werden.
Hier würde ich mir als kleiner Verbesserungsvorschlag in der Web-Oberfläche und oder auch in der App noch mehr Details zum Funksignal bzw. dem Status/Bandbreite der Backhaul Verbindung wünschen. Gerade die etwas versierteren Benutzer würden sich über mehr Details in Form von Anzeigen-/Messwerten freuen, anstatt sich nur auf die 3 Farben der LED Ringe an den Orbi Stationen zu verlassen...

Der Orbi kann in zwei Modi betrieben werden: Router-Modus (Standart) oder AP-Modus (Access Point Modus).
Im Access Point Modus sind alle zusätzlichen Features deaktiviert, d.h. VPN Service, Kindersicherung (OPENDNS), DHCP, UPnP, DynDNS usw. sind dann alle deaktiviert und der Orbi arbeitet praktisch als WLAN AP hinter einem bestehendem Router auf dem dann natürlich sinnvollerweise das WLAN deaktiviert werden sollte.




Anbindung an den bestehenden Telekom Speedport Smart Router

Als Telekom VDSL Kunde benutze ich seit einigen Monaten einen Speedport Smart mit entsprechenden Speedphone Telefonen anstatt einer FritzBox. Mit dem Speedport Smart bin ich im Grunde sehr zufrieden. WLAN ist gegenüber der vorherigen FritzBox 7490 deutlich stabiler und schneller. Trotzdem reicht die Abdeckung der gesamten Wohnungen in unserem Mehrfamilen- /Mehrgenerationenhaus von ca. 220 Quadratmeter plus Garten (d.h. 240-250 Quadratmeter) nicht aus. Deswegen hatte ich in der Vergangenheit mit verschiedenen Repeatern (AVM, TP Link, Netgear) experimentiert doch leider immer wieder auch mit entsprechenden Problemen bzw. mangelnder Performance. Roaming funktionierte nicht sauber. Die Access Points reduzierten natürlich die Gesamtperformance und es war für die Benutzer nicht immer einfach zu erkennen wie und wann Sie ordenrlich mit dem WLAN verbunden waren. Davon abgesehen hat leider auch die Verbindung WLAN Repeater zur Basis immer mal wieder Probleme gemacht und einen Reboot von Router bzw. Repeater notwendig gemacht.

Das WLAN ist bei uns ziemlich stark beansprucht. Dafür sorgen diverse Mobile Clients. Dabei ist so ziemlich alles an Datenverkehr vorhanden. IP Telefonie, Online Gaming, NAS Zugriffe, Drucken, TimeMachine Backups, diverse Tablets und Handys, Notebooks und sonstige Mobile Devices und mittlerweile sehr auch einiges an Streaming (Amazon FireTV, ITunes über AppleTV, Spotify, usw). Insgesamt also eine ziemliche Herausforderung für die normalen Consumer WLAN Systeme.

Leider kann ich in meinem Fall das Orbi System nur als Access Point benutzen, da der Speedport Smart die Telefonie zur Verfügung stellt.
Zwar kann man dann die Orbi Systeme auch als Router mit einem extra IP Bereich betreiben aber dann hätte man doppeltes NAT und das bringt u.U. wieder Probleme und höhere Latenzen ins Spiel.

Ich habe trotzdem beides getestet. Orbi hinter Speedport Smart im Router Modus mit eigenem IP Range aber auch Orbi als WLAN Access Point hinter Speedport Smart. In beiden Fällen habe ich das WLAN des Speedport Smart deaktivert. Probleme gab es in keinem der beiden Szenarios. Beides funktioniert ohne Probleme, vorausgesetzt es wird sauber konfiguriert und man trennt die IP Ranges ordentlich. Das ist natürlich klar.

Reichweite/Leistung/Performance und Ausleuchtung.

Nun zur eigentlichen Funktionalität des Orbi: WLAN Reichweite und Performance. Ich habe lange überlegt inwieweit es Sinn macht Messungen zu machen. Aber Messungen sind natürlich bei einem WLAN nur bedingt sinnvoll und auch nur bedingt aussagekräftig. Die Messwerte können sich je nach Kanal, Störeinflüsse, Anzahl d. angebundene Geräte oder auch Nachbar-WLANs ständig ändern.
Für mich war wichtig in wie weit es das Orbi schafft überall mindestens die Performance des VDSL Anschlusses von 50Mbit/s zur Verfügung zu stellen. Das war in der Vergangenheit sowohl bei FritzBox 7490 mit AVM Repeatern als auch beim Telekom Smart mit oder ohne Repeater nicht immer 100% gegeben. Gerade in den äußeren Bereichen des Hauses gab es da immer wieder Probleme. Um es gleich vorweg zu sagen: Das schafft das Orbi völlig ohne Probleme, die Performance unseres VDSL Anschlusses war während des gesamtes Tests immer und überall im Haus und Garten gegeben!

Wichtige Anmerkung: In den erweiterten Einstellungen des Orbi muss MU-MIMO und Beamforming extra aktiviert werden !!! Das ist leider und warum auch immer nicht standardmäßig aktiviert.

Hat man das gemacht wird man mit einer tollen Leistung des Orbi Systemen belohnt. Die Datenraten liegen nun im gesamten Haus und Garten (!!) bei über 20MB/s, teilweise sogar bei knapp 50MB/s !!! Im Schnitt liegen die Datenraten bei ca. 30-33MB/s. Das sind auf die Fläche wirklich gute Werte. Vorher hatte ich mit den Repeatern teilweise nur 2-8MB/s, d.h. die Datenraten haben sich mit dem Orbi vervielfacht. Keine Probleme auch bei mehreren parallelen Datenströmen, d.h. auch bei 1080p Amazon FireTV oder iTunes AppleTV Streaming und dabei mit verschiedenen Clients surfen bringt den WLAN Stream nicht ins stocken. Auch das war früher immer mal wieder ein Problem. Das AppleTV bzw. auch das FireTV meldete ab und an langsame WLAN Verbindung während die Kids mit den Tablets oder Handys im Internet unterwegs waren.

Der Größte Vorteil des Orbi ist allerdings, daß man nur noch eine WLAN SID hat und sich die User keine Gedanken darüber machen müssen, ob man sich nun an Basis, Repeater, 2,4GHz oder 5GHz WLAN hängen muss.
Auch das sog. Roaming bzw. bewegen innerhalb des Hauses funktioniert einwandfrei und ohne Probleme. Gerade die weniger IT Affinen Mitbenutzen freuen sich über das neue, und einfache WLAN sehr. Und ich denke gerade das ist ein wirkliches Plus.


Wärmeentwicklung und Stromverbrauch

Der Netgear Orbi benötigt bei mir zwischen 6 und 7 Watt pro Einheit. Diese Werte sind für Basis und Satellit praktisch gleich. Dadurch kommt man auf ca. 12-14 Watt für das ganze Orbi System. Es spielt dabei keine Rolle ob der Orbi im Router Modus oder im AP Modus betrieben wurde. Der Stromverbrauch schwankte hier immer im Bereich von +- 1Watt. Eine außergewöhnliche Wärmeentwicklung konnte ich während des Testzeitraumes nicht feststellen.

Evt. Probleme oder Besonderheiten über den Testzeitraum / Alltagstauglichkeit / Zuverlässigkeit

Probleme gab es innerhalb des Testzeitraumes bisher keine. Das System arbeitet einwandfrei. Probleme wie mit den Repeatern in der Vergangenheit gab es bisher keine. Sollte sich hier in nächster Zeit noch was ändern werde ich das natürlich in diesem Thread bzw. Testbericht vermerken.





Fazit

Mittlerweile möchte keiner aus unserer Familie mehr zurück. In nur wenigen Tagen mit unserem Orbi sind alle glücklich. Ich bin froh, daß ich deutlich weniger Arbeit habe und es nicht immer wieder Klagen über das WLAN gibt. Sicherlich gibt es auch andere professionell(er)e Lösungen am Markt. Das Orbi System glänzt aber durch einfache Konfiguration und einen bisher problemlosen Betrieb. Ich für meinen Teil kann das Orbi Mesh System bedenkenlos weiterempfehlen.

Ausblick

Da ich nun im Bereich Mesh-Netzwerk Technik doch etwas „Blut geleckt“ habe, wäre für mich jetzt natürlich ein Vergleich zum RBK50 sehr interessant. Gerade für den internen Backup bzw. TimeMachine Traffic von den WLAN Clients zu der Synology NAS würde ich gerne wissen inwieweit das RBK50 die interne WLAN Leistung gerade bei mehreren Clients durch die höhere Bandbreite der Backhaul noch steigern könnte oder ob sich hier zum RBK40 in der Praxis nicht mehr viel gibt. Das kann ich leider im Moment nicht beurteilen...
 
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