[User-Review] Lesertest NZXT Kraken 360

RaceDontPlay

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NZXT Kraken 360 – Dezente AIO im Lesertest von RaceDontPlay


1. Vorwort:


Die Kraken 360 wurde mir von NZXT im Rahmen des HWLuxx Usertests zur Verfügung gestellt. Dafür möchte ich mich aufrichtig Bedanken! Eine Beeinflussung der Wertung hierdurch oder durch andere äußere Einflüsse auf meine persönliche Beurteilung aber fand nicht statt!


2. Verpackung und Lieferumfang:

Die NZXT Kraken 360 wird in einem bedruckten und qualitativen Karton versendet, auf welchem das Produktbild sich auf der Vorderseite befindet, wie auch eine kompakte Zusammenfassung der Features als „High-Perfomance 360MM Kühler mit LCD Display“.

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Auf der Rückseite ist ein weiteres Bild abgedruckt, welches die Kraken in einem Gehäuse verbaut darstellt.

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Öffnet man den Karton, findet man darin sorgsam verpackt die Komponenten vor, welche durch eine in Form gepresste Karton gut geschützt werden. Der Radiator ist zusätzlich nochmals in Karton verpackt, die einzelnen Komponenten wie Lüfter, die Pumpe, Kabel und Montagematerial sind jeweils unterteilt in dünne Plastiktüten verpackt. Die Anleitung lag oben auf und war daher direkt zugänglich.

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Das Montagematerial ist deutlich beschriftet und lässt eine klare Trennung zwischen Intel und AMD auch für den Laien zu. Eine Tube Wärmeleitpaste ist nicht Bestandteil, diese ist bereits auf den Kühlkörper aufgetragen, die Anleitung ist mehrsprachig und zum aufklappen konzipiert.

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3. Optik und Materialanmutung:

Befreit man alle Komponenten der Kraken 360 AIO, bemerkt man schnell den hohen Anteilan schwarzen Kunststoff und die unterschiedliche Materialanmutung. Die Kabel der Pumpe und auch die Kabel der Lüfter sind nicht gesleevt, dafür aber lang und stabil. Auch die Teile des Montagematerial sind aus Kunststoff, wobei mir persönlich die „Backplate“ für Intel-Systeme aufgefallen ist, welche auf den ersten Blick sehr filigran und etwas zerbrechlich wirkt.

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Der Radiator ist gut verarbeitet und es sind keine Abplatzer im Lack erkennbar. Bei der Pumpe ist die Wärmeleitpaste kreisförmig auf die Coldplate aufgetragen, auf dem LCD Display befindet sich eine Schutzfolie mit Warnhinweis.

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4. Montage und Einbau:

Die kompakte Anleitung kann man großflächig entfalten um eine Übersicht über alle Schritte zu erhalten. Die Unterschiede zwischen Intel und AMD sind klar erkennbar, auf Unterschiede in der Anwendung des Montagematerial zwischen AM4 und AM5 wird deutlich hingewiesen. Grafiken sind verständlich und detailliert dargestellt und in meinen Augen auch für Laien absolut nachvollziehbar.

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Bei der Montage auf dem X670 E Extreme Mainboard aber stieß ich bei Schritt zwei auf einen Stolperstein, da hier ein Übersetzungsfehler vorliegt. Während im Englischen von der „korrekten“ Seite gesprochen wird, wurde „right side“ mit „rechter Seite“ ins Deutsche übersetzt.

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Alles in Allem aber war die Montage der Pumpe auf der CPU sowie der Einbau in das Gehäuse sehr unkompliziert und frei von Komplikationen. Das mitgelieferte "Brakeout-Kabel" zum Anschluss an der Pumpe, so wie alle weiteren Kabel kommen mit einer guten Länge daher, welche auch in dem sehr großen Gehäuse sich problemlos verlegen lassen.

Die Lüfter werden über einen Splitter im Breakout-Kabel direkt an der Pumpe angeschlossen, die Pumpe selbst wiederum am Mainboard, vermutlich um im Falle eines Ausfalls die Stromversorgung zu gewährleisten.

Verbaut wurde die Kraken 360 auf einem X470 E-Extreme Mainboard mit 7800x3d CPU. Als Grafikkarte kommt eine RTX 3090 Founders Edition mit Wasserkühlung zum Einsatz.

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Als Stromquelle dient ein BeQuiet Dark Power 12. Als Betriebssystem wird eine Neuinstallation von Windows 10 Pro genutzt.

Platz findet das System in einem Fractal Design Meshify 2 XL mit Glasfront, in welchem keine weiteren Lüfter platziert worden sind, um keinen Einfluss auf die Beurteilung der Kraken hinsichtlich Temperaturen und Geräuschentwicklung zu nehmen. Die Lüfter wurden auf Push-Betrieb auf dem Radiator montiert.

5. Vorbereitungen und Testmethoden:

Gemäß der Anleitung wurde das System gestartet, um als ersten Schritt die „CAM-Software“ von NZXT zu laden. Dabei wurde das Seitenteil am Gehäuse noch nicht verschlossen um einen ersten Eindruck der Geräuschentwicklung zu bekommen. Es gibt keinen „Startboost“, Pumpe und Lüfter agieren zu diesem Zeitpunkt sehr geräuscharm. Für einen kurzen Moment ist leise ein Blubbern zu vernehmen, wie es eben normal im ersten Moment sein kann bei Wasserkühlungen.

Getestet werden sollen Langzeit-Benchmarks in Cinebench und 3DMark, um so die Temperaturentwicklung über einen längeren Zeitraum hinweg zubeobachten. Ebenfalls soll eine ausgiebige Season Gaming dazu dienen, ein Bild vom realen Anwendungsfall zu gewinnen.


6. Die CAM-Software:

Beim Öffnen von„CAM“ fällt sofort auf, dass die Software dezent und übersichtlich gehalten ist. In meinen Augen ist sie auch Laien sehr gut zugänglich und nicht mit einer Vielzahl von Features überladen.

Im Reiter „Kühlung“bekommt man übersichtlich die Temperaturen der CPU, GPU und des Kühlmittels dargestellt, sowie die Drehzahlen der Pumpe und der Lüfter der Kraken.

cam01dme34.jpg


Darunter kann man entsprechend die Profile von eben diesen einstellen und bearbeiten. Standardmäßig ist hier bei beiden das Profil „Leise“ voreingestellt.

Zur sonstigen Auswahl stehen ein Profil für „Leistung“ mit höheren Drehzahlen, ein prozentualer Festwert, oder aber eine benutzerdefinierte Kurve. Dabei fällt auf, dass man in den benutzerdefinierten Einstellungen bis zu vierzehn Punkte auf der Kurve definieren kann.

cam02upf38.jpg


Eingestellt werden können diese in Abhängigkeit der Temperaturen von CPU, GPU oder der Kühlmitteltemperatur, wobei letztere voreingestellt ist.

Im Menüpunkt „Beleuchtung“ kann in der CAM-Software das LCD-Display eingestellt werden, wobei leider in meinem Fall die Einstellungen (noch) nicht übernommen wurden, so dass dieses stets die Temperatur des Kühlmittels anzeigte. Hier gilt es vermutlich auf ein Update zuwarten.


7. Tests zur Kühlleistung und Einschätzung der Akkustik:

Zu Beginn wurde mit den Standardeinstellungen getestet, Pumpe und Lüfter liefen somit in den Profilen „Leise“! Eröffnet wurden die Testreihe mit mehreren 30 minütigen Durchläufen von Cinebench R23, wobei mit HWInfo die Temperaturentwicklung aufgezeichnet wurde. Parallel dazu wurde die Temperatur des Kühlmittels dokumentiert. Die Raumtemperatur ****** 28°C und auch das Kühlmittel hatte sich auf diesen Wert eingependelt.

Mit dem Start des Benchmarks stieg die Temperatur der CPU auf 66°C, im weiteren Verlauf über drei Durchläufe zu je 30 Minuten war der Höchstwert 77°C. Das Kühlmittel hatte sich auf 32 Grad Celsius erwärmt, die Lüfter liefen dauerhaft mit 620rpm und die Kühlmittelpumpe dauerhaft auf 2220rpm. Akustisch war keine der Komponenten in dem geschlossenen Gehäuse wahrnehmbar.

Cinebench R23 Stock Settings (Leise)
Temperatur zu Beginn
Maximalwert während Benchmark
Raumluft
28°C​
28°C​
CPU
66°C​
77°C​
Wassertemperatur
28°C​
32°C​
Drehzahl
Bemerkung
Lüfter
620rpm​
Nicht wahrnehmbar​
Pumpe
2220rpm​
Nicht wahrnehmbar​

Mit dem Leistungsprofil werden die Drehzahlen von Pumpe und Lüfter angehoben, wodurch diese etwas akustisch wahrnehmbar werden im Gehäuse, ohne aber zu stören.
Cinebench R23 (Leistung)
Temperatur zu Beginn
Maximalwert während Benchmark
Raumluft
28°C​
28°C​
CPU
66°C​
67°C​
Wassertemperatur
28°C​
29°C​
Drehzahl
Bemerkung
Lüfter
1080rpm​
Wahrnehmbar, nicht störend​
Pumpe
2430rpm​
Wahrnehmbar, nicht störend​


Vergleichbare Bilder ergeben sich auch in den Ausdauertests in 3D-Mark (20 Läufe am Stück) und beim Gaming, die Kraken 360 zeigt sich gänzlich unbeeindruckt von dem 7800x3d. Dabei bleibt sie im Profil „Leise“ angenehm ruhig und auch wenn sich der Wechsel auf „Leistung“ in der Akustik bemerkbar macht, so ist die Geräuschentwicklung keinesfalls störend und dürfte mit Tonausgabe über Lautspreche oder Kopfhörer gänzlich untergehen.

3DMark Timespy Stock Settings (Leise)
Temperatur zu Beginn
Maximalwert während Benchmark
Raumluft
28°C​
28°C​
CPU
58°C​
65°C​
Wassertemperatur
28°C​
32°C​
Drehzahl
Bemerkung
Lüfter
620rpm​
Nicht wahrnehmbar​
Pumpe
2220rpm​
Nicht wahrnehmbar​

3DMark Timespy Stock Settings (Leistung)
Temperatur zu Beginn
Maximalwert während Benchmark
Raumluft
28°C​
28°C​
CPU
56°C​
63°C​
Wassertemperatur
28°C​
29°C​
Drehzahl
Bemerkung
Lüfter
1080rpm​
Wahrnehmbar, nicht störend​
Pumpe
2430rpm​
Wahrnehmbar, nicht störend​

Anwendungstest - Gaming über eine Stunde (Leise)
Temperatur zu Beginn
Maximalwert während Benchmark
Raumluft
28°C​
27°C​
CPU
57°C​
62°C​
Wassertemperatur
28°C​
33°C​
Drehzahl
Bemerkung
Lüfter
620rpm​
Nicht wahrnehmbar​
Pumpe
2220rpm​
Nicht wahrnehmbar​

Anders sieht es bei den Höchstdrehzahlen aus, diese liegen bei der Pumpe bei 3000rpm, bei den Lüftern bei 1890rpm! Dabei gibt die Pumpe einen sehr unangenehmen schrillen Pfeifton von sich, die Lüfter wiederum sind aufdringlich laut. Aufgrund der sehr guten Kühlleistung der Kraken 360 sehe ich keinen Grund, warum man diese Einstellungen nutzen sollte.

Drehzahl Profil Leise
Drehzahl Profil Leistung
Maximale Drehzahl
Lüfter
620rpm​
1080rpm​
1890rpm​
Pumpe
2220rpm​
2430rpm​
3000rpm​


8. Fazit:

Die Kraken 360 mit LCD-Wasserkühlung besticht optisch durch ihr schnörkelloses Äußeres. Keine RGB Beleuchtung, keine optisch herausstechenden Akzente bis auf das LCD-Display. Selbstverständlich ist das optische Gefallen stets eine Frage des Geschmacks, doch mir gefällt die Kraken 360 sehr gut. NZXT konzentriert sich bei ihr auf das Wesentliche und sie eignet sich daher insbesondere für schlichte Systeme oder aber gar „Dark-Builds“.

Sie ließ sich unkompliziert sowohl auf dem Mainboard, als auch im Gehäuse in kurzer Zeit montieren. Die Anleitung ist verständlich und bis auf einen kleinen Fehler in der Übersetzung habe ich an dieser nichts auszusetzen.

Die Bedienung derSoftware ist unkompliziert, es gibt kein überladenes Layout oder zuviele Einstellmöglichkeiten, in denen man dann in Untifen versinkt. Ärgerlich war, dass die Einstellungen zum LCD Display nicht übernommen worden sind. Bis auf diesen Punkt, habe ich keine Kritikpunkte an der Software mit Blick auf die Anwendung der Kraken360.

Die Kühlleistung der Kraken ist sehr gut, sie zeigte sich gänzlich unbeeindruckt vom7800x3D und hielt diesen dauerhaft unter 80°C, während sie sehr geräuscharm im Gehäuse ihren Dienst verrichtete. Über das gut wahrnehmbare LCD Display behält man die eingestellten Werte im Blick. Das Display war auch bei Tageslicht und trotz getöntem Seitenteil sehr gut ablesbar.

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Besonders gefallen hat mir die Tatsache, dass die Kraken über einen Sensor für die Temperatur des Kühlmittel verfügt. So können die Lüfter und Pumpe anhand eben dieser gesteuert werden.

Wer mit günstigeren AIOs ohne Temperatursensor bereits Erfahrungen machen durfte weiß um die Problematik, dass die Geschwindigkeiten oft über das BIOS anhand der Temperatur der CPU geregelt wird, was mit deren Auf und Ab mitunter sehr störend sein kann.

Und eben diese Schwankungen der Geschwindigkeit der Lüfter entfällt mit de rRegelung anhand des Kühlmittel. Ein Segen für die Ohren!

In meinen Augen ist die Kraken 360 eine sehr nutzerfreundliche und leistungsstarke Wasserkühlung, welche sich auf das Wesentliche konzentriert und dabei über die CAM Software individuell gesteuert werden kann. Dabei gefällt mir eben allen voran, die Einstellbarkeit in Relation zur Temperatur des Kühlmittels. Ein Punkt, den ich bei den von mir bisher genutzten AIOs stets vermisst hatte.

Für all diejenigen, welche ohne schillernde Beleuchtung auskommen und eine leise, sowie leistungsstarke Wasserkühlung suchen, ist die Kraken 360 in meinen Augen eine sehr gute Wahl.

9. Weitere Bilder:

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img_0615bxeen.jpg


img_06189jimj.jpg


img_0631d0d9d.jpg


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10. Schlusswort:

Es tut mir leid, dass es etwas länger gedauert hat mit dem Review. Ich wollte es aber ausgiebig gestalten und dafür auch die passenden Rahmenbedingungen haben. Es war mein erstes Review im Rahmen eines Lesertest, und ich hoffe, es sagt euch Lesern zu!

Solltet ihr Fragen zur Kraken 360 oder zum Test haben, könnt ihr diese selbstverständlich sehr gerne stellen! Auch freue ich mich über ein Feedback zu meinem Test!
 
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