Vorwort und Danksagung
Durch eine Bewerbung für einen ausgeschriebenen Leser-Test habe ich die Möglichkeit bekommen das neuste Einsteigergehäuse von be quiet! testen zu können.
Für das entgegengebrachte Vertrauen und die Auswahl meiner Bewerbung möchte ich mich herzlich bei dem Team von Hardwareluxx und be quiet! Bedanken!
Schon seit vielen Jahren lese ich begeistert Reviews und News zu der aktuellen Hardware und möchte mit diesem Review die Möglichkeit nutzen durch ein eigenes Review etwas an die Community zurück zu geben.
Das Pure Base 500 ist das neuste Gehäuse aus dem Hause be quiet! und rundet das Gehäuseportfolio nach unten hin ab, da sich alle bisherigen Gehäuse in der mittleren oder oberen Preisklasse befanden. Das Pure Base 500 ist zum aktuellen Zeitpunkt für ca. 60€ zu haben und war in den letzten Wochen sogar für ca. 50€ in einigen Angeboten. Für ein Gehäuse ist das schon ein recht niedriger Preis, besonders für einen deutschen Hersteller.
Bei dem Pure Base 500 setzt be quiet! wieder die Maßnahmen um, welche gängig sind um möglichst leise zu sein und störende Geräuschquellen im Gehäuseinneren zu dämmen. Inwiefern sich dies auch auf eingesetzte Wasserkühlungen übertragen lässt versuche ich in diesem Review zu beleuchten.
Das Pure Base 500 gibt es in drei verschiedenen Farbausführungen (schwarz, weiß und grau) und jeweils noch mit der Option auf ein Seitenfenster aus Temperglas. Durch die Glasoption steigt der Preis des Gehäuses auf ca. 70€.
Unboxing und der erste Eindruck vom be quiet! Pure Base 500
Das Gehäuse wurde direkt in der Originalverpackung verschickt welche ohne äußerliche Mängel oder Beschädigungen bei mir ankam. Auf der Verpackung werden in mehreren Sprachen die „Key Features“ des Gehäuses beworben, welche primär auf die Kühlung und Schalldämmung eingehen.
Öffnet man die Verpackung sieht man direkt, dass das Gehäuse in zwei großen Styroporblöcken gesichert wird welche dem Karton mehr Stabilität geben und das Gehäuse schützen. Das Gehäuse selber wurde noch in einem großen Plastiktüte verpackt, um das Gehäuse noch besser vor äußeren Einflüssen zu schützen. Die Glasseite ist einseitig (außen) noch mit einer Folie geschützt um Kratzer am Glas zu vermeiden.
Das mitgelieferte Zubehör ist bescheiden und besteht aus unterschiedlichen Schrauben für die Montage von Mainboard und Laufwerken, Kabelbindern, dem Handbuch und alternatives magnetisches Topcover für einen besseren Airflow an der Oberseite des Gehäuses.
Die Pure Wings 2 Lüfter im Detail
Das Pure Base 500 wird mit zwei der bekannten Pure Wings 2 Lüftern ausgeliefert. Die Lüfter sind die 140mm 3-Pin Version welche aber wie es scheint nicht die käuflich zu erwerbenden Modellen sind, da die Maximaldrehzahl nicht identisch ist. Die gelieferte Variante lässt sich in meinem Fall nur auf 875rpm bei 11,9V am Aquaero 6 regeln und nicht wie auf die zu erwartenden 1000rpm. Angegeben sind die Lüfter von be quiet! mit einer max. Lautstärke von 18.8dB(A) bei 1000rpm. Mit meinem Aquaero 6 Lt. konnte ich die Lüfter schon bei 4V zum starten überreden, wobei die dabei anliegenden 340rpm kaum Luft befördern.
In einem Hörtest waren die Silent Wings 2 nur in unmittelbarer Nähe leicht wahrnehmbar und können als extrem leise bezeichnet werden. Erst oberhalb von 700rpm nahm die Lautstärke durch den erzeugten Luftstrom deutlich zu, kann aber weiterhin als sehr leise bezeichnet werden. Hier liefert be quiet! sehr leise Lüfter mit, welche aber leider keine Möglichkeit für mehr Kühlung durch höhere Drehzahlen erlauben. Dies wird dem Silent Konzept geschuldet sein, da die high-speed Variante nicht unterhalb von 900rpm kommen würde. Hier wären evtl. PWM Modelle mit einem viel dynamischereren Regelbereich wünschenswert!
Angeschlossen an die Spannungskontrolle meines Aquaero 6 Lt. waren folgende Drehzahlen möglich:
Die Lüfterdrehzahl skaliert zwischen 4-10V annähernd linear und man kann ungefähr sagen das jedes Volt mehr in 60-70rpm umgesetzt wird.
Das Kabel der Silent Wings 2 ist mit ca. 50cm größzügig dimensioniert und das ordentliche verlegen der Kabel ist kein Problem und macht in den meisten Fällen ein Verlängerungskabel unnötig. Die Kabel sind in unauffälligem schwarz gehalten aber leider nicht gesleevt.
Die Lüfter sind ansonsten ohne Zubehör und kommen nur mit den vier typischen Lüfterschrauben daher. Der Rahmen ist nicht geschlossen und verfügt über keine Gummierung o.ä..
Das be quiet! Pure Base 500 im Detail
Das Pure Base 500 fällt deutlich kürzer aus als seine „Geschwistergehäuse“ und ist nur 450mm tief. Dies sollte beachtet werden, wenn man von Standardhardware abweicht und deutlich größer wird. So lassen sich Grafikkarten mit einer Maximallänge von 369mm einbauen. Inwiefern hier noch eine Wasserkühlung Platz finden kann werde ich später aufzeigen.
Äußeres:
Die Front des Gehäuses ist nach vorne hin geschlossen und bietet nur rechts, links und unten Lüftungsschlitze, welche alle mit Meshgitter versehen sind. Klassische Filter sind hier nicht zu finden, diesen Job muss das meine Mesh des Gitters ggf. übernehmen. Für eine optimale Belüftung ist dieses Konzept ungünstig, dämmt aber den Schall aus dem Gehäuseinneren. Die Front kann durch einen Griff von unten werkzeugfrei gelöst werden und erlaubt den Blick auf die Frontlüfter.
Hier können wahlweise 3x 120mm oder 2x 140mm Lüfter verbaut werden.
Die Maße des Gehäuses sind mit 231 x 463 x 450mm (B x H x T) angegeben.
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Die beiden Seitenteile sind mit Thumb-Screws gesichert, setzen aber auf unterschiedliche Mechanismen. Das rechte Seitenteil ist innen mit einer Dämmung versehen und wird nach hinten hin mit Thumb-Screws befestigt. Das linke Glasfenster wird mit vier gummierten Schrauben senkrecht zur Glasscheibe mit dem Gehäuse verschraubt. Das Fenster besitzt einen von innen aufgeklebten schwarzen Rahmen und verdeckt somit unschöne Stellen.
Das Front I/O befindet sich vorne an der Oberseite und bietet Anschlüsse für Kopfhörer, Mikrophon, zweimal USB 3.0 im bekannten Type A Format. Mittig von diesen Anschlüssen befinden sich der Powerschalter. Einen Reset-Schalter gibt es nicht.
An der Oberseite wird ein Teil des Gehäuses magnetisch gehalten und kann leicht entfernt werden. Man hat hier die Möglichkeit keinen Deckel zu verbauen und nur Gittermesh zu haben, ein gedämmtes Gehäuseteil einzusetzen mit kleinen Lüftungsschlitzen oder einen Staubfilter. Die letzteren beiden Optionen werden beide mit Magneten elegant am Gehäuse gehlaten.
Wie in der Front können hier wahlweise 120mm oder 140mm Lüfter verbaut werden, wobei hier nur jeweils zwei Lüfter möglich sind. Diese Lüfterschienen sind nicht mittig verbaut und wirken asymetrisch. Dies bietet dies die Möglichkeit etwas Distanz zum Mainboard zu bringen und nicht mit RAM oder Kühlern des Mainboards zu kollidieren.
An der Rückseite kann ein 120mm oder 140mm Lüfter verbaut werden. Da das Netzteil von hinten in das Gehäuse geschoben werden muss besitzt dieses einen lösbaren Rahmen, um das Netzteil zu verschrauben.
Über die gesamte Länge der Unterseite zieht sich ein großer Staubfilter, welcher somit auch den Einlass des Netzteils vor Staub schützt. Der Filter kann nach vorne hin herausgezogen werden und lässt sich dank Führungsschienen auf der Unterseite leicht einschieben.
Innenraum:
Durch den Verzicht von 5,25“ Laufwerkschächten und die Verlagerung der Laufwerke auf die Rückseite bzw. unterhalb die Netzteilabdeckung gelingt es be quiet! viel Platz in der Tiefe zu sparen und trotzdem noch genug Platz für lange Grafikkarten im inneren zu erlauben.
Durch den offenen Innenraum kann Luft ohne Widerstand durch das Gehäuse strömen und somit die Komponenten optimal zu kühlen.
Über die gesamte Länge des Gehäuses zieht sich eine Netzteilabdeckung, welche im hinteren Bereich fest verbaut ist (lösbar mit Schrauben) und an seiner Oberseite mit einem Meshmuster versehen ist. Dies erlaubt zum einen die Ventilation von passiven Netzteilen und zum andern wird der Luftstrom bzw. Abwärme von evtl. verbauten Festplatten nicht behindert.
Der vordere Bereich der Netzteilabdeckung ist offen und bietet somit die Möglichkeit einen Radiator für eine Wasserkühlung zu verbauen. Für einen Ausgleichsbehälter reicht dieser Platz aber nicht aus.
Zwei SSDs können dem Innenraum zugewandt verbaut werden und gleichzeitig ihre Kabel elegant verstecken.
Rückseite:
Die in der Hauptkammer fehlende Möglichkeit Laufwerke zu verbauen ist auf der Rückseite gegeben. Hier können im vorderen Bereich in einem Laufwerkskäfig 3,5“ oder 2,5“ Laufwerke verbaut werden. Hinter dem Mainboardtray können zwei weitere 2,5“ Laufwerke in dafür vorgesehen Rahmen verbaut werden.
Der hintere Bereich ist unten offen, wodurch die Verkabelung mit dem Netzteil erfolgen kann. Dafür sollten bei einem modularen Netzteil erst alle benötigten Kabel angebracht werden und dann vor dem Netzteil selber durch die Öffnung hinten geführt werden (davor sollte natürlich vorher der Rahmen am Netzteil angebracht werden).
Belüftung/Kühlung/Wakü:
In dem Pure Base 500 können bis zu 6x Lüfter verbaut werden. 2-3X vorne, 2x oben, 1x hinten und. Jeweils in 120mm oder 140mm.
Radiatoren können vorne mit max. 280mm oder 360mm und oben nur 240mm angebracht werden.
Einsatz einer Custom Wakü im Pure Base 500
Durch die geringe Tiefe des Gehäuses muss sich diese geteilt werden zwischen der eingesetzten Grafikkarte, einem Radiator und ggf. eines Ausgleichsbehälters. Bei AIO Waküs ohne AGB sehe ich hier keine Probleme, aber einer Custom Wakü mit AGB ist der Platz schon sehr beschränkt. Ich konnte meine vorhandene Wakü bestehend aus einem 360mm HWLabs GTS und 150mm Watercool Heatkiller Tube nicht in der Front verbauen. Die einzige Möglichkeit bei mir war es den AGB liegend unterhalb der Grafikkarte auf der Netzteilabdeckung zu verbauen. Dadurch fallen alle PCIe Slots abgesehen von dem der Grafikkarte weg und waren so nicht nutzbar.
Das fertigte Build und die verwendete Hardware
Für das Build habe ich meine vorhandene Hardware genutzt, welche sich wie folgt zusammensetzt:
Ich habe mich dazu entschlossen den Radiator in die Front zu setzen, da meiner Meinung nach der Deckel nur als sekundärer Ort geeignet ist und die Front sonst extrem leer wäre. Die zwei Pure Wings 2 Lüfter habe ich hinten und oben im Deckel verbaut. Der Luftstrom geht klassisch von vorne nach hinten/oben. Den Luftsensor habe ich in hinter der Front und vor den Lüftern positioniert, um so die angesaugte Frischluft zu messen. Das Wasser wird nach dem AGB gemessen, welches vorher durch den Radiator geströmt ist. Somit wird das Kaltwasser gemessen und dank des großzügig gefüllten AGBs auch ein recht träger/genauer Temperaturverlauf im Wasser möglich. Ich habe bewusst hier gemessen, da dies das Wasser ist, welches die Komponenten erreicht.
Eindruck zur Lautstärke und die erzielten Temperaturen der Hardware
Das Setup ist im Leerlauf unhörbar, einzig die Pumpe (D5 NEXT) kann leicht wahrgenommen werden. Bei den Lüftern sind keine Nebengeräusche wahrnehmbar wodurch sich primär die strömende Luft bemerkbar macht, wenn die Drehzahl entsprechend hoch ist.
Für meinen Test habe ich die Pumpe auf 20% und Pure Wings-Lüfter auf feste 100% eingestellt. Für die Last-Tests habe ich bei der CPU 2x Threads mit Prime95 29.3 ausgelastet und Witcher 3 gestartet. Somit stand die restliche Leistung der CPU dem Spiel zur Verfügung und die GPU wurde konstant ausgelastet.
Im „Normalzustand“ hat die Wasserkühlung in diesem Setup schon zu kämpfen, da der Airflow sich nur durch die seitlichen Schlitze in der Front zwängen kann und hier durch zwei Lagen Mesh/Filter arbeiten muss. Ohne Frontdeckel sind die Wassertemperaturen 11-13K besser, was deutlich aufzeigt wie stark der Luftstrom in der Front behindert wird. Werden die Filter in der Front von zwei Lagen auf eine Lage reduziert können die Temperaturen um 2,5-4K verbessert werden.
Das abkleben der Schlitze und Löcher rund um den Radiator in der Front bringt noch einmal 0,2-2,2K je nach Drehzahlbereich.
Insgesamt lässt sich so die Wassertemperatur um 4,5-5K verbessern, was am Ende in niedrigeren Lüfterdrehzahlen resultiert.
Im Normalzustand hab ich den Test bei 40% PWM Frontlüfter abgebrochen, da hier ein Delta von 30K überschritten wurde. Hier ist es zwingend notwendig die Lüfter schneller drehen zu lassen.
Fazit und Zusammenfassung
Mit dem Pure Base 500 hat be quiet! ein kompaktes Gehäuse auf den Markt gebracht, welches den Einstieg in den Silent Bereich günstig ermöglicht. Auch die Möglichkeit einer Custom Wasserkühlung unterzubringen ist mit Kompromissen möglich. Viele kleine Details erlauben ein sauberes Build und erleichtern den Zusammenbau.
Leider zeigt sich das gängige Bild, das Silent Gehäuse mit geschlossenen Fronten den Luftstrom beeinträchtigen und es somit zu höheren Temperaturen kommt. Möchte man diesen Verlust ausgleichen mit höheren Drehzahlen ist das Silent Konzept nicht mehr vorhanden. Mit sparsamer Hardware und weniger Anspruch an die besten Temperaturen lässt sich aber mit diesem Gehäuse ein gutes Setup realisieren.
Der Lesertest hat viel Zeit in Anspruch genommen, aber gleichzeitig auch viel Spaß gemacht. Ich hoffe ich konnte einen guten Eindruck der Testhardware an Leser des Hardwareluxx Forums übermitteln.
Durch eine Bewerbung für einen ausgeschriebenen Leser-Test habe ich die Möglichkeit bekommen das neuste Einsteigergehäuse von be quiet! testen zu können.
Für das entgegengebrachte Vertrauen und die Auswahl meiner Bewerbung möchte ich mich herzlich bei dem Team von Hardwareluxx und be quiet! Bedanken!
Schon seit vielen Jahren lese ich begeistert Reviews und News zu der aktuellen Hardware und möchte mit diesem Review die Möglichkeit nutzen durch ein eigenes Review etwas an die Community zurück zu geben.
Das Pure Base 500 ist das neuste Gehäuse aus dem Hause be quiet! und rundet das Gehäuseportfolio nach unten hin ab, da sich alle bisherigen Gehäuse in der mittleren oder oberen Preisklasse befanden. Das Pure Base 500 ist zum aktuellen Zeitpunkt für ca. 60€ zu haben und war in den letzten Wochen sogar für ca. 50€ in einigen Angeboten. Für ein Gehäuse ist das schon ein recht niedriger Preis, besonders für einen deutschen Hersteller.
Bei dem Pure Base 500 setzt be quiet! wieder die Maßnahmen um, welche gängig sind um möglichst leise zu sein und störende Geräuschquellen im Gehäuseinneren zu dämmen. Inwiefern sich dies auch auf eingesetzte Wasserkühlungen übertragen lässt versuche ich in diesem Review zu beleuchten.
Das Pure Base 500 gibt es in drei verschiedenen Farbausführungen (schwarz, weiß und grau) und jeweils noch mit der Option auf ein Seitenfenster aus Temperglas. Durch die Glasoption steigt der Preis des Gehäuses auf ca. 70€.
Unboxing und der erste Eindruck vom be quiet! Pure Base 500
Das Gehäuse wurde direkt in der Originalverpackung verschickt welche ohne äußerliche Mängel oder Beschädigungen bei mir ankam. Auf der Verpackung werden in mehreren Sprachen die „Key Features“ des Gehäuses beworben, welche primär auf die Kühlung und Schalldämmung eingehen.
Öffnet man die Verpackung sieht man direkt, dass das Gehäuse in zwei großen Styroporblöcken gesichert wird welche dem Karton mehr Stabilität geben und das Gehäuse schützen. Das Gehäuse selber wurde noch in einem großen Plastiktüte verpackt, um das Gehäuse noch besser vor äußeren Einflüssen zu schützen. Die Glasseite ist einseitig (außen) noch mit einer Folie geschützt um Kratzer am Glas zu vermeiden.
Das mitgelieferte Zubehör ist bescheiden und besteht aus unterschiedlichen Schrauben für die Montage von Mainboard und Laufwerken, Kabelbindern, dem Handbuch und alternatives magnetisches Topcover für einen besseren Airflow an der Oberseite des Gehäuses.
Die Pure Wings 2 Lüfter im Detail
Das Pure Base 500 wird mit zwei der bekannten Pure Wings 2 Lüftern ausgeliefert. Die Lüfter sind die 140mm 3-Pin Version welche aber wie es scheint nicht die käuflich zu erwerbenden Modellen sind, da die Maximaldrehzahl nicht identisch ist. Die gelieferte Variante lässt sich in meinem Fall nur auf 875rpm bei 11,9V am Aquaero 6 regeln und nicht wie auf die zu erwartenden 1000rpm. Angegeben sind die Lüfter von be quiet! mit einer max. Lautstärke von 18.8dB(A) bei 1000rpm. Mit meinem Aquaero 6 Lt. konnte ich die Lüfter schon bei 4V zum starten überreden, wobei die dabei anliegenden 340rpm kaum Luft befördern.
In einem Hörtest waren die Silent Wings 2 nur in unmittelbarer Nähe leicht wahrnehmbar und können als extrem leise bezeichnet werden. Erst oberhalb von 700rpm nahm die Lautstärke durch den erzeugten Luftstrom deutlich zu, kann aber weiterhin als sehr leise bezeichnet werden. Hier liefert be quiet! sehr leise Lüfter mit, welche aber leider keine Möglichkeit für mehr Kühlung durch höhere Drehzahlen erlauben. Dies wird dem Silent Konzept geschuldet sein, da die high-speed Variante nicht unterhalb von 900rpm kommen würde. Hier wären evtl. PWM Modelle mit einem viel dynamischereren Regelbereich wünschenswert!
Angeschlossen an die Spannungskontrolle meines Aquaero 6 Lt. waren folgende Drehzahlen möglich:
Die Lüfterdrehzahl skaliert zwischen 4-10V annähernd linear und man kann ungefähr sagen das jedes Volt mehr in 60-70rpm umgesetzt wird.
Das Kabel der Silent Wings 2 ist mit ca. 50cm größzügig dimensioniert und das ordentliche verlegen der Kabel ist kein Problem und macht in den meisten Fällen ein Verlängerungskabel unnötig. Die Kabel sind in unauffälligem schwarz gehalten aber leider nicht gesleevt.
Die Lüfter sind ansonsten ohne Zubehör und kommen nur mit den vier typischen Lüfterschrauben daher. Der Rahmen ist nicht geschlossen und verfügt über keine Gummierung o.ä..
Das be quiet! Pure Base 500 im Detail
Das Pure Base 500 fällt deutlich kürzer aus als seine „Geschwistergehäuse“ und ist nur 450mm tief. Dies sollte beachtet werden, wenn man von Standardhardware abweicht und deutlich größer wird. So lassen sich Grafikkarten mit einer Maximallänge von 369mm einbauen. Inwiefern hier noch eine Wasserkühlung Platz finden kann werde ich später aufzeigen.
Äußeres:
Die Front des Gehäuses ist nach vorne hin geschlossen und bietet nur rechts, links und unten Lüftungsschlitze, welche alle mit Meshgitter versehen sind. Klassische Filter sind hier nicht zu finden, diesen Job muss das meine Mesh des Gitters ggf. übernehmen. Für eine optimale Belüftung ist dieses Konzept ungünstig, dämmt aber den Schall aus dem Gehäuseinneren. Die Front kann durch einen Griff von unten werkzeugfrei gelöst werden und erlaubt den Blick auf die Frontlüfter.
Hier können wahlweise 3x 120mm oder 2x 140mm Lüfter verbaut werden.
Die Maße des Gehäuses sind mit 231 x 463 x 450mm (B x H x T) angegeben.
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Die beiden Seitenteile sind mit Thumb-Screws gesichert, setzen aber auf unterschiedliche Mechanismen. Das rechte Seitenteil ist innen mit einer Dämmung versehen und wird nach hinten hin mit Thumb-Screws befestigt. Das linke Glasfenster wird mit vier gummierten Schrauben senkrecht zur Glasscheibe mit dem Gehäuse verschraubt. Das Fenster besitzt einen von innen aufgeklebten schwarzen Rahmen und verdeckt somit unschöne Stellen.
Das Front I/O befindet sich vorne an der Oberseite und bietet Anschlüsse für Kopfhörer, Mikrophon, zweimal USB 3.0 im bekannten Type A Format. Mittig von diesen Anschlüssen befinden sich der Powerschalter. Einen Reset-Schalter gibt es nicht.
An der Oberseite wird ein Teil des Gehäuses magnetisch gehalten und kann leicht entfernt werden. Man hat hier die Möglichkeit keinen Deckel zu verbauen und nur Gittermesh zu haben, ein gedämmtes Gehäuseteil einzusetzen mit kleinen Lüftungsschlitzen oder einen Staubfilter. Die letzteren beiden Optionen werden beide mit Magneten elegant am Gehäuse gehlaten.
Wie in der Front können hier wahlweise 120mm oder 140mm Lüfter verbaut werden, wobei hier nur jeweils zwei Lüfter möglich sind. Diese Lüfterschienen sind nicht mittig verbaut und wirken asymetrisch. Dies bietet dies die Möglichkeit etwas Distanz zum Mainboard zu bringen und nicht mit RAM oder Kühlern des Mainboards zu kollidieren.
An der Rückseite kann ein 120mm oder 140mm Lüfter verbaut werden. Da das Netzteil von hinten in das Gehäuse geschoben werden muss besitzt dieses einen lösbaren Rahmen, um das Netzteil zu verschrauben.
Über die gesamte Länge der Unterseite zieht sich ein großer Staubfilter, welcher somit auch den Einlass des Netzteils vor Staub schützt. Der Filter kann nach vorne hin herausgezogen werden und lässt sich dank Führungsschienen auf der Unterseite leicht einschieben.
Innenraum:
Durch den Verzicht von 5,25“ Laufwerkschächten und die Verlagerung der Laufwerke auf die Rückseite bzw. unterhalb die Netzteilabdeckung gelingt es be quiet! viel Platz in der Tiefe zu sparen und trotzdem noch genug Platz für lange Grafikkarten im inneren zu erlauben.
Durch den offenen Innenraum kann Luft ohne Widerstand durch das Gehäuse strömen und somit die Komponenten optimal zu kühlen.
Über die gesamte Länge des Gehäuses zieht sich eine Netzteilabdeckung, welche im hinteren Bereich fest verbaut ist (lösbar mit Schrauben) und an seiner Oberseite mit einem Meshmuster versehen ist. Dies erlaubt zum einen die Ventilation von passiven Netzteilen und zum andern wird der Luftstrom bzw. Abwärme von evtl. verbauten Festplatten nicht behindert.
Der vordere Bereich der Netzteilabdeckung ist offen und bietet somit die Möglichkeit einen Radiator für eine Wasserkühlung zu verbauen. Für einen Ausgleichsbehälter reicht dieser Platz aber nicht aus.
Zwei SSDs können dem Innenraum zugewandt verbaut werden und gleichzeitig ihre Kabel elegant verstecken.
Rückseite:
Die in der Hauptkammer fehlende Möglichkeit Laufwerke zu verbauen ist auf der Rückseite gegeben. Hier können im vorderen Bereich in einem Laufwerkskäfig 3,5“ oder 2,5“ Laufwerke verbaut werden. Hinter dem Mainboardtray können zwei weitere 2,5“ Laufwerke in dafür vorgesehen Rahmen verbaut werden.
Der hintere Bereich ist unten offen, wodurch die Verkabelung mit dem Netzteil erfolgen kann. Dafür sollten bei einem modularen Netzteil erst alle benötigten Kabel angebracht werden und dann vor dem Netzteil selber durch die Öffnung hinten geführt werden (davor sollte natürlich vorher der Rahmen am Netzteil angebracht werden).
Belüftung/Kühlung/Wakü:
In dem Pure Base 500 können bis zu 6x Lüfter verbaut werden. 2-3X vorne, 2x oben, 1x hinten und. Jeweils in 120mm oder 140mm.
Radiatoren können vorne mit max. 280mm oder 360mm und oben nur 240mm angebracht werden.
Einsatz einer Custom Wakü im Pure Base 500
Durch die geringe Tiefe des Gehäuses muss sich diese geteilt werden zwischen der eingesetzten Grafikkarte, einem Radiator und ggf. eines Ausgleichsbehälters. Bei AIO Waküs ohne AGB sehe ich hier keine Probleme, aber einer Custom Wakü mit AGB ist der Platz schon sehr beschränkt. Ich konnte meine vorhandene Wakü bestehend aus einem 360mm HWLabs GTS und 150mm Watercool Heatkiller Tube nicht in der Front verbauen. Die einzige Möglichkeit bei mir war es den AGB liegend unterhalb der Grafikkarte auf der Netzteilabdeckung zu verbauen. Dadurch fallen alle PCIe Slots abgesehen von dem der Grafikkarte weg und waren so nicht nutzbar.
Das fertigte Build und die verwendete Hardware
Für das Build habe ich meine vorhandene Hardware genutzt, welche sich wie folgt zusammensetzt:
- Intel Core i7 8700k@5GHz (auf allen Kernen und mit AVX, geköpft)
- Asrock Z370 Gaming K6
- 4x4GB Corsair Dominator Platinum 16GB DDR4-3300
- Corsair RM850x Netzteil mit einen Kabelset von CableMod
- RTX 2080Ti im Referenzdesign mit einem Watercool Heatkiller
- verschiedene M.2 und SATA SSDs
- Aquacomputer Aquaero 6 Lt. mit einem Luft- und einem Wassertemperatursensor
- HWLabs 360 GTS Radiator
- 3x CoolerMaster SF120M Lüfter
Ich habe mich dazu entschlossen den Radiator in die Front zu setzen, da meiner Meinung nach der Deckel nur als sekundärer Ort geeignet ist und die Front sonst extrem leer wäre. Die zwei Pure Wings 2 Lüfter habe ich hinten und oben im Deckel verbaut. Der Luftstrom geht klassisch von vorne nach hinten/oben. Den Luftsensor habe ich in hinter der Front und vor den Lüftern positioniert, um so die angesaugte Frischluft zu messen. Das Wasser wird nach dem AGB gemessen, welches vorher durch den Radiator geströmt ist. Somit wird das Kaltwasser gemessen und dank des großzügig gefüllten AGBs auch ein recht träger/genauer Temperaturverlauf im Wasser möglich. Ich habe bewusst hier gemessen, da dies das Wasser ist, welches die Komponenten erreicht.
Eindruck zur Lautstärke und die erzielten Temperaturen der Hardware
Das Setup ist im Leerlauf unhörbar, einzig die Pumpe (D5 NEXT) kann leicht wahrgenommen werden. Bei den Lüftern sind keine Nebengeräusche wahrnehmbar wodurch sich primär die strömende Luft bemerkbar macht, wenn die Drehzahl entsprechend hoch ist.
Für meinen Test habe ich die Pumpe auf 20% und Pure Wings-Lüfter auf feste 100% eingestellt. Für die Last-Tests habe ich bei der CPU 2x Threads mit Prime95 29.3 ausgelastet und Witcher 3 gestartet. Somit stand die restliche Leistung der CPU dem Spiel zur Verfügung und die GPU wurde konstant ausgelastet.
Im „Normalzustand“ hat die Wasserkühlung in diesem Setup schon zu kämpfen, da der Airflow sich nur durch die seitlichen Schlitze in der Front zwängen kann und hier durch zwei Lagen Mesh/Filter arbeiten muss. Ohne Frontdeckel sind die Wassertemperaturen 11-13K besser, was deutlich aufzeigt wie stark der Luftstrom in der Front behindert wird. Werden die Filter in der Front von zwei Lagen auf eine Lage reduziert können die Temperaturen um 2,5-4K verbessert werden.
Das abkleben der Schlitze und Löcher rund um den Radiator in der Front bringt noch einmal 0,2-2,2K je nach Drehzahlbereich.
Insgesamt lässt sich so die Wassertemperatur um 4,5-5K verbessern, was am Ende in niedrigeren Lüfterdrehzahlen resultiert.
Im Normalzustand hab ich den Test bei 40% PWM Frontlüfter abgebrochen, da hier ein Delta von 30K überschritten wurde. Hier ist es zwingend notwendig die Lüfter schneller drehen zu lassen.
Fazit und Zusammenfassung
Mit dem Pure Base 500 hat be quiet! ein kompaktes Gehäuse auf den Markt gebracht, welches den Einstieg in den Silent Bereich günstig ermöglicht. Auch die Möglichkeit einer Custom Wasserkühlung unterzubringen ist mit Kompromissen möglich. Viele kleine Details erlauben ein sauberes Build und erleichtern den Zusammenbau.
Leider zeigt sich das gängige Bild, das Silent Gehäuse mit geschlossenen Fronten den Luftstrom beeinträchtigen und es somit zu höheren Temperaturen kommt. Möchte man diesen Verlust ausgleichen mit höheren Drehzahlen ist das Silent Konzept nicht mehr vorhanden. Mit sparsamer Hardware und weniger Anspruch an die besten Temperaturen lässt sich aber mit diesem Gehäuse ein gutes Setup realisieren.
Der Lesertest hat viel Zeit in Anspruch genommen, aber gleichzeitig auch viel Spaß gemacht. Ich hoffe ich konnte einen guten Eindruck der Testhardware an Leser des Hardwareluxx Forums übermitteln.