[User-Review] Lesertest zur Be quiet! Pure Loop 240mm

nFac

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Hallo zusammen,

ich hatte die Chance, Be quiet!s neue AiO, die Pure Loop 240mm zu testen und zu bewerten.

Eingehen möchte ich in diesem Test auf die folgenden Dinge:

  1. Vorwort und technische Daten
  2. Unboxing und erster Eindruck
  3. Einbau
  4. Vergleich mit meinem jetzigen Luftkühler
  5. Fazit


1. Vorwort und technische Daten

Die Pure Loop Serie ist nach der Silent Loop ein neuer Versuch, auf dem Markt der AiO-Kühlungen Fuß zu fassen. Ich selbst habe keine Silent Loop besessen, allerdings hat man über diese Serie, gerade auch im Bezug auf die Pumpe nicht immer Gutes gehört. Eins sei gleich vorweg gesagt, diese Probleme hatte ich mit der Pure Loop nicht.

Zuerst möchte ich kurz die technischen Daten der Pure Loop 240mm vorstellen:
Abmessungen Radiator + Lüfter (H x B x T)277 x 120 x 52mm
Gesamtgewicht1,05kg
SockelkompatibilitätIntel 1200 / 2066 / 1150 / 1151 / 1155 / 2011
AMD AM4 / AM3+
beigefügte Lüfter2x Pure Wings 2 120mm PWM high-speed
Schlauchlänge40cm
Anschluss der Pumpe3-pin
BesonderheitenNachfüll-Port
BeleuchtungWeiße Umrandung am CPU-Kühler
Lautstärke (dB(A) @ 25% / 50% / 100%) (von Be quiet Seite kopiert)19 / 26.6 / 39.5
MaterialRadiator: Aluminium / CPU-Kühler: Kupfer (vernickelt)

Die Pumpe der AiO sitzt hier nicht auf dem CPU-Kühler, sondern wurde am Schlauch entkoppelt angebracht. Dadurch ist der CPU-Kühler vergleichsweise flach gehalten. Die Kappe besteht aus gebürstetem Aluminium. Die Pumpe soll am Besten mittels des beigefügten Kabels an einen freien Sata-Stromstecker angeschlossen werden, da diese nicht geregelt werden soll. Für die beiden Lüfter liegt ein Splitterkabel bei, um diese an nur einen Fanheader auf dem Mainboard anzuschließen.


2. Unboxing und erster Eindruck

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Die AiO wird in einer schwarzen Verpackung geliefert. Durch die innen verwendete Pappe liegen alle Teile sicher in der Verpackung, die Möglichkeit eines Transportschadens wird hier bestmöglich minimiert. Die Lüfter, der Kühlbloxk sowie die Nachfüllflasche sind nochmals mit einer Plastikummantelung gesichert. Die Verpackung macht einen sehr wertigen und sicheren Eindruck, keines der verpackten Teile konnte verrutschen.

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Insgesamt finden sich in der Verpackung​
  • Der Kühlblock​
  • 2 120mm Pure Wings​
  • 1 4pin Splitter zum Anschluss der Lüfter​
  • 1 Sata auf 2x 3pin Anschluss für die Stromversorgung der Beleuchtung und der Pumpe​
  • 1 Tube Wärmeleitpaste, laut Aufdruck für 1-2 Anwendungen​
  • Befestigungsmaterial für Intel und CPU Sockets, getrennt in einzelnen Tüten​
  • 1 Nachfüllflasche mit Kühlmittel​
  • Befestigungsmaterial für die Lüfter sowie die AiO im Gehäuse​
  • Kabelbinder​
  • Bedienungsanleitung​
Der erste Eindruck der Teile ist sehr gut. Die Bedienungsanleitung ist sehr verständlich und ordentlich bebildert in mehreren Sprachen abgefasst, das Befestigungsmaterial ist logisch voneinander getrennt in verschiedenen Tüten verpackt worden.

lamellen.jpg
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Auf dem linken Bild erkennt man sehr gut die Verarbeitungsqualität der Lamellen, auf der gesamten Fläche des Radiators konnten keine verbogenen Lamellen gefunden werden.
Das rechte Bild zeigt die Besonderheit der AiO, da die Pumpe nicht im Kühler, sondern an den Schläuchen aufgehängt wurde. Die Schläuche selbst sind schwarz ummantelt, auch hier ist die Verarbeitungsqualität top. Auf dem Radiator ist längsseitig der Pure Loop Schriftzug aufgedruckt, auf der Kappe des Kühlers ist der Firmenname zu sehen.
Am linken Ende des Radiators kann man den Nachfüllport sehen. Be quiet! legt der AiO eine Flasche mit Nachfüllflüssigkeit bei und empfiehlt, nach etwa zwei Jahren Flüssigkeit nachzufüllen.


3. Einbau
Folgende Hardware kommt hierfür zum Einsatz
  • Intel Core i5 8600k (geköpft und mit LM versehen, 4.7GHz bei 1.2V)​
  • 16GB G.Skill Aegis DDR4-3000​
  • ASRock Z370 Pro4​
  • MSI Geforce RTX 2080 Gaming X Trio​
  • Antec P82 Flow​
  • bisheriger Kühler: Scythe Mugen 4​
Die Kühlung ließ sich ohne Probleme innerhalb von ca. 15 Minuten einbauen. Die Anleitung hierzu ist einfach und verständlich gehalten. An Werkzeug wird nur ein Kreuzschraubendreher benötigt, die meisten Teile lassen sich vorab mit der Hand fixieren.
Zuerst wurden in die Intel-Backplate Schrauben gesteckt und mit O-Ringen fixiert. Diese wurde dann von unten durch die Löcher am Mainboard geschoben und mit Gewindebolzen fixiert. Auf diesen werden die Montagebrücken verschraubt.
Die Lüfter werden mit Langschrauben an der Aio befestigt. Zur einfachen Orientierung des Luftstromes befinden sich Pfeile auf den beiden Lüfter.
Die Wärmeleitpaste muss vor Aufsetzen des CPU-Kühlers mit einer der gängigen Methoden (Erbse, Verstreichen, Kreuz, etc.) auf der CPU verteilt werden.
Der CPU-Kühler wird dann mittels zweier Schrauben auf den Montagebrücken befestigt und festgeschraubt.
Der Radiator ist bei mir am Deckel verschraubt worden, hierzu werden insgesamt acht Schrauben benötigt.
Probleme mit Ram-Riegeln konnte ich nicht feststellen, selbst höherer Ram passt ohne Probleme neben die Schläuche der AiO.
Zuguterletzt werden die Lüfter mittels des Splitterkabels an einen freien Pinheader auf dem Mainboard gesteckt.
Da die Pumpe gemäß Montageanleitung nicht geregelt werden soll, habe ich den Sata-Adapter für Pumpe und Beleuchtung verwendet.
Der ganze Einbau konnte ohne Probleme bei im Gehäuse montierten Mainboard von einer einzelnen Person durchgeführt werden.

Die Schläuche sind recht starr, lassen sich mit etwas Aufwand aber so positionieren, wie man dies möchte.

4. Vergleich mit dem jetzigen Luftkühler
Wie bereits geschildert habe ich bisher einen Scythe Mugen 4, bestückt mit dem beigefügten Lüfter von Scythe sowie einem Noctua NF-P12-PWM verwendet.
Bei beiden Kühlungen wurde Noctua NT-H1 als Wärmeleitpaste verwendet.
Bei den Tests wurde die Lüftergeschwindigkeit jeweils auf 50% festgesetzt, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

Getestet wurde zum einen mittels Prime 95 (AVX off, 30 Minuten), um einen Maximalwert zu haben.
Da der Computer jedoch eher selten derartig ausgelastet wird, messe ich dem danach durchgeführten Alltagstest größere Bedeutung zu.
Hierzu wurden World of Warcraft sowie Horizon: Zero Dawn gespielt und daraus ein Mittelwert gebildet.

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Sowohl in Prime als auch beim Spielen habe ich einen Temperaturunterschied von ~3°C zugunsten der AiO sehen können. Dies könnte allerdings auch darauf zurückgeführt werden, dass durch den Wechsel die Paste erneuert wurde, der Anpressdruck der AiO durch den Einbau besser ist und der Luftkühler etwas verstaubt war.
Was sich daraus aber auf jeden Fall ableiten lässt ist dass Luft- und AiO-Kühlung in der gleichen Liga spielen.
Nach den Tests habe ich eine angepasste Lüfterkurve für die AiO erstellt, seitdem kann ich die Lüfter selbst beim Spielen nicht mehr hören, die Temperatur hat sich bei ~49°C eingependelt. Die vorhandenen Gehäuselüfter konnten ebenfalls weiter heruntergeregelt werden, als dies noch bei der Luftkühlung der Fall war.
Die Pumpe konnte ich zu keinem Zeitpunkt wahrnehmen, ebensowenig andere Geräusche wie Rauschen oder Gluckern des Kühlmediums.

5. Fazit
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Die Be quiet! Pure Loop 240mm war nach langer Zeit der Luftkühlung mein Wiedereinstieg in die Welt der AiO und sie hat mich vollkommen überzeugt. Der Einbau war kinderleicht, die Kühlleistung stimmt und die Lautstärkeentwicklung ist geringer als bei meiner bisherigen Luftkühlung. Der CPU-Kühler hinterlässt durch das gebürstete Aluminium und die weiß beleuchtete Umrandung einen edlen und wertigen Eindruck.
Temperaturtechnisch liegt die AiO zwar in etwa gleichauf mit der Luftkühlung, allerdings gibt es hier einen entscheidenden Vorteil:
Bei der Luftkühlung wurde kühle Luft vorne in das Gehäuse gepustet, durch den Luftkühler erwärmt und hinten wieder herausgepustet. Die Wärmeabgabe der AiO jedoch geschieht direkt am Radiator, wo die immer noch kühle Luft im Gehäuse direkt nach draußen geblasen wird. Hierdurch konnte ich den Lüfter meiner Grafikkarte etwas weiter herunterregeln, um den Geräuschpegel nochmals zu senken.
Diese Variante könnte auch für Nutzer der RTX 30XX Founders Edition Reihe interessant sein, da hier ja ein Teil des Luftstroms Richtung CPU-Sockel geblasen wird.
Alles in Allem hat Be quiet! mit dieser Serie ein tolles Produkt abgeliefert, welches ich bedenkenlos auch weniger versierten Anwendern zum Einbau empfehlen kann. Einzig Nutzer einer ausgeklügelten RGB-Beleuchtung werden wohl mangels ebendieser weniger glücklich werden, leistungstechnisch hat mich die AiO aber voll überzeugt.

Beschließen möchte ich diesen Post mit einem Dank an Hardwareluxx sowie Be quiet! für die Möglichkeit, diese AiO zu testen und damit meinen Horizont wieder etwas zu erweitern. Außerdem möchte ich Euch natürlich noch zwei Bilder der AiO im Betrieb präsentieren, einmal mit Gehäusebeleuchtung, einmal ohne.

Vielen Dank, Euer

nFac
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Danke für deinen Beitrag, ich hätte allerdings eine Frage. Waren die O-Ringe für das Backplate dabei? In meinem Fall nämlich nicht. Das Einzige, was passen würde, wären so Ringe vom Gehäuse, die allerdings aus Papier/Pappe sind?!
 
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