Linux und ein Ultrabook mit SSD. Arch Linux oder Ubuntu?

denniswisnia

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Hallo!

Ein Dell XPS 13" Ultrabook ist bereits auf dem Weg zu mir. Ich möchte gerne auf dem guten Gerät primär ein Linux einsetzen. Jetzt stehe ich zuerst mal vor der Qual der Wahl ob ich dort sofort das Windows 7 runterwerfe und die ganze 256GB SSD als Linux partition nutze, oder aber ob ich die Windows Partition verkleiner (50GB oder so) um mir die Möglichkeit für ein kleines Spiel offen halte, es kommt ja schließlich auch bald Diablo 3.

Dann wenn ich die Frage aller Fragen mir gestellt habe ist noch die große Qual welche Distribution ich nehmen soll. Auf meinen Haupt-Pc läuft momentan ein Ubuntu 12.04. Es ist halt so ein bisschen die Eierlegende Wollmilchsau und irgendwie läuft es auch. Unity mag ich im großen und ganzen auch ganz gerne und da konnte ich auch ohne Probleme /var/log und /tmp auf die Festplatte werfen um somit die Writes auf die SSD zu reduzieren. Wie mache ich das am besten bei einem Ultrabook wo keine HDD vorhanden ist?

Achja, wir waren ja auch bei den Distributionen. Nehme ich also Ubuntu oder aber ein smartes und vorallen schlankes Arch Linux. Dieses läuft schon auf meiner Nas und ich mag das eigentlich ganz gerne. Man weiß halt, im gegensatz zu Ubuntu, immer was da grade so passiert.

Also. Was meint ihr?
 
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Je nachdem, was du mit dem Laptop machen willst, sind sowohl Arch Linux (XFCE, KDE, Gnome) oder X/K/Ubuntu keine schlechte Wahl.
Bei der SSD musst du beim Partitionieren nur darauf achten, dass das Alignment stimmt, dazu kannst du fdisk für "Größe in Sektoren" statt "Größe in Zylindern" umschalten. Außerdem sollte ein aktuelles Dateisystem wie bspw. ext4 verwendet werden, zusammen mit der Mountoption "discard". Sofern du deine Verzeichnis- und Dateizugriffe nicht alle protokolliert haben musst, bieten sich noch die Mountoptionen "noatime" und "nodiratime" an.

Ich persönliche verwende die aktuelle Debian Testing (Wheezy) zusammen mit Gnome 3 und bin damit sehr zufrieden. Der Unity-Kram von Ubuntu schmeckt mir überhaupt nicht, das "pure" Gnome 3 ohne Schnickschnack lässt sich meiner Meinung nach deutlich schneller und besser bedienen. Da es dir aber gefällt, ist das kein negativer Aspekt.

Für Laptops eignen sich "schlankere" Betriebssysteme meist besser, da wären dann Arch Linux und Debian Testing eine gute Basis, die nach Belieben erweitert und konfiguriert werden kann. Im gleichen Zuge würde ich dir nahelegen einen aktuellen Kernel selbst zu kompilieren und dich durch die Powermanagement-Optionen zu wühlen. Damit kann man die Akkulaufzeit oftmals verbessern. Ebenfalls nützlich bei der Optimierung der Akkulaufzeit sind die Tools "powertop" und "laptop_mode". Grundsätzlich sollte man sich zunächst etwas über das Thema informieren und dann konkret zu seinem Laptop-Modell etwas intensiver googlen und ausprobieren, mit welchen Kernel-configs am wenigsten Strom verbraucht wird. Den aktuellen Verbrauch kannst du möglicherweise über eine ACPI-Schnittstelle unter /sys oder /proc auslesen, dies funktioniert aber nur im Batteriebetrieb.
Aus diesen stromspartechnischen Gründen würde ich nicht zu Ubuntu greifen, da dort einfach eine große Menge an Software und Diensten vorinstalliert ist, die man normalerweise nicht alle benötigt. Dann verbringst du mehr Zeit mit dem Entschlacken des Ubuntu als mit dem Aufsetzen und Einrichten eines Arch Linux.

Das wäre meine Meinung zu diesem Thema ;)

mfg
foxxx :wink:
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Durchaus kannte ich die Tricks und Kniffe mit noatime, nodiratim und discard. Ext4 wäre ohnehin das bevorzugte System.
Debian schließe ich aus weil mir die Pakete oftmals zu alt sind. Da wäre mir ein Arch oder Ubuntu dann doch schon lieber. Debian verwende ich nur auf Server Systeme...
Hab mir grade Gnome3 auch nochmal angeschaut, wirkt zwar irgendwie hübsch aber irgendwie auch etwas unruhig. Ich bin mir einfach noch nicht ganz sicher ob ich denn nun wirklich mich drauf einstellen und vorallen einlassen kann. Unity ist in 12.04 wirklich ziemlich schnell und smart geworden und das Notebook ist ja nun auch nicht sonderlich Leistungsschwach. Die Frage ist nur ob ich nun mir wirklich ein Arch Linux mit all der bastelei antue oder aber vielleicht ein Ubuntu welches vermutlich direkt out of the box funktioniert.

Welche Paritionierung würdest du denn Empfehlen bei einer 256GB HDD?
 
Bezüglich Debian habe ich konkret die "testing" Variante gewählt, welche nahezu täglich Updates erhält, einen 3.2er Kernel sowie Gnome 3 in den Repos drin hat - also sehr aktuell. Für Produktivumgebungen würde ich diese Version jedoch ebenfalls nicht benutzen, da nutze ich, wie du wahrscheinlich auch, die "stable". Die "unstable" hingegen sollte man tunlichst meiden, außer man möchte einen Vorgeschmack auf kommende Features etc. bekommen, aber dort sind oft noch viele Bugs enthalten.

Zur Partitionierung:
Wenn du dir die Möglichkeit mit Windows für das ein oder andere Spiel offen lassen willst, würde ich die Windowspartition auf 40-60GB verkleinern.
Anschließend eine /boot Partition mit 512MB, eine root / Partition mit 30-40GB und den Rest als /home. Zwanghafte Reduzierung der Schreibzyklen mit Änderungen an /var/log oder /tmp würde ich nicht empfehlen, weil einige Distributionen dort sehr empfindlich sind. Außerdem müsstest du damit täglich schon etliche Gigabytes schreiben, um die Lebensdauer deiner SSD merklich zu reduzieren.
Grundsätzlich ist aber dir selbst überlassen, denn nur du weißt, wo du den meisten Speicherplatz benötigst.


mfg
foxxx :wink:
 
Habe nun vorhin das Gerät erhalten. Habe mich doch gegen eine Windows Partition entschieden und das Gerätg gleich mit einem frischem Ubuntu 12.04 ausgestattet. Es ist einfach so unglaublich performant. Leider stört mich noch etwas das Touchpad mit dem ich weder Multitouch noch sonst irgendwas machen kann. Wenn man ein Macbook Pro hat und dort das Multitouch gewöhnt ist dann ist es vermutlich besonders hart.

Dell hat ja heute grade das Projekt Sputnik ins Leben gerufen, man darf also hoffen, dass zumindest das XPS 13" vollen Treiber Support erhalten wird... Ich bin wirklich gespannt.

---------- Post added at 23:10 ---------- Previous post was at 20:35 ----------

Verdammt, er erkennt das Touchpad wirklich als Maus..


I: Bus=0011 Vendor=0002 Product=0005 Version=0000
N: Name="ImPS/2 Generic Wheel Mouse"
P: Phys=isa0060/serio1/input0
S: Sysfs=/devices/platform/i8042/serio1/input/input11
U: Uniq=
H: Handlers=mouse0 event11
B: PROP=0
B: EV=7
B: KEY=70000 0 0 0 0
B: REL=103


Hast ne Idee wie man das am besten fixed?
 
Wenn Dell da einen Treiber anbietet wäre das vermutlich die erste Anlaufstelle.
Das Linux könntest du immer noch drauf machen... und wenn es nur zum testen wäre. lediglich beim Installieren des Bootloader wäre ich dann vorsichtig und würde den in die Linux Partition knallen. /boot und /root würde ich mir in dem Fall gar nicht mehr antun (swap nicht vergessen; u.a. auch gerade wegen Ruhezustand); eine / reicht (ok wer da genau den Finger drauf haben will kann das tun, np ;)). Anschließend den easybcd laden, dem sagen, dass es eine Grub2 Partition gibt und du kannst ganz bequem über den Windows Bootmanager gehen; genauso schnell wäre dann das Linux bei Nichtgefallen auch wieder unten oder du kannst weitere Distris durchtesten... kleine Anmerkung noch: Ein Backup des Laptops vorher ist keine schlechte Idee. Mit dem Tool und etwas Brain.exe klappt das zwar alles prima idR aber eine kleine Ablenkung reicht schon...
 
Ich habe nun Ubuntu 12.04 auf dem System. Weil es Probleme mit dem Partitionieren gab hab ich die Windows Partition weggehauen. Bereue es bisher nicht. Der Touchpad Treiber lässt noch auf sich warten aber ich habe Kontakt mit einigen Kernelentwicklern, Cypress Leuten (Touchpad Hardware Lieferant) und einem Senior Architect von Dell aufgenommen welche mir bestätigen dass es in kürze einen treiber geben wird.

Ich hoffe das beste und sonst bin ich soweit zufrieden. Spiele grade mit den Laptop-Tools rum. Hat jemand erfahrungswerte?
 
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