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Nach dem überwiegend positiven Lapping/ Sanding-Mod, einem weiteren kleinen Case-Mod zur besseren Belüftung, wollte ich Liquid Metal (LM) nicht außen vor lassen als weitere Möglichkeit die CPU-Temperaturen zu verbessern. Großartig Probleme habe ich mit den Temperaturen zwar nicht, aber solange es noch Optimierungspotenzial gibt, probiere ich es gerne aus. Ist also mehr Spaß am basteln und dem Optimieren, ungeachtet welche Kühlung und CPU zum Einsatz kommt.
Wie schon beim Lapping-Thread war die Informationslage auch zu diesem Thema sehr dünn. Nahezu kaum Erfahrungswerte, Reviews oder ähnliches. Also blieb mir wieder nichts anderes über, als die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Zum Einsatz kam das LM (Conductonaut) von Thermal Grizzly. In der Vergangenheit habe ich es sehr häufig bei Notebooks und hin und wieder bei Grafikkarten genutzt. Von der Anwendung her, muss man zwei, drei Sachen beachten (dazu später mehr), aber im Großen und Ganzen ist es eigentlich keine Kunst und die Temperaturen sind mit LM in der Regel deutlich besser. War für mich jedenfalls Grund genug die Sache mal auszuprobieren. Idealerweise nimmt man LM zwischen IHS und DIE, jedoch ist mir Delidding bei Ryzen 5000 dann doch zu viel des Guten. Abriss vom Chiplet oder den kleinen SMDs sind da nur einige Beispiele. Mit 'ner Rasierklinge auf dem Package (Substrate) rumstochern ist für mich auch nicht wirklich eine Option, zumal das ganze auch noch verlötet ist. Daher blieb nur noch die Kontaktfläche zwischen IHS und Coldplate, naja immerhin.
Eine Sache kurz vorweg, da dieses Thema immer diskutiert wird. NZXT (wie viele andere) nehmen eine Asetek Pumpeneinheit. Hin und wieder wird behauptet, dass diese für die IHS der Ryzen CPUs zu klein ist. Hier mal ein paar Vergleichsfotos nach der Demontage und zusätzlich mit einer IHS-Schablone (die brauch ich für später). Falls das Thema wieder aufkommt, hab ich gleich den passenden Link parat:
Ein wenig differenzieren muss man an der Stelle schon. Die Coldplate bedeckt den gesamten Ryzen IHS, ob jedoch das Finnen-Array alle Hotspots (CCDs + I/O-Die) vollständig bedeckt darf natürlich bezweifelt werden. Ich denke, selbst wenn es der Fall wäre, würde es am Endergebnis nicht wirklich viel ändern.
Zurück zum eigentlichen Thema. Von den Notebooks und Grafikkarten her war ich es gewohnt mit Kaptontape den Bereich um den Chip abzukleben, da LM elektrisch leitfähig ist. Warum Kapton- und nicht Isolierband wird -hier- erklärt, gibt aber noch weitere Gründe. Zusätzlich habe ich immer noch ein Auslaufschutz aufgetragen, da Notebooks oft transportiert werden (auch weil viele Fremdgeräte) oder ich der vertikalen Einbaueinrichtung (Desktop CPU/ GPU) nicht traue und ich für mein Gewissen einfach den bestmöglichen Schutz haben möchte. In der Regel sah das bei den Notebooks und GPUs dann so aus:
(Zusätzlich ist es durchaus möglich, dass durch den luftdichten Abschluss das LM deutlich länger brauch zum Austrocknen bzw. Kühlperformance länger erhalten bleibt.)
Nun ist das bei 'nem Mainboard mit Desktop-Sockel nicht ganz so einfach umzusetzen, da der Abstand zum Abdichten wesentlich größer ist. Ich hatte bereits durch das Lapping schon vorher etwas Probleme die Pumpeneinheit von der CPU zu lösen, weil zwei perfekt geschliffene Oberflächen bereits so ohne WLP/ LM ein wenig haften. Und so ist es mir einmal beim Abnehmen der AIO passiert, dass sich die WLP zwischen CPU-Pins und Sockel gedrückt hat. Durfte dann den Sockel auseinanderbauen und die CPU-Pins reinigen. War jetzt nicht die schönste Arbeit, aber immerhin nichts kaputtgegangen. Seitdem klebe ich den Sockel ab. Zum einen verhindere ich dadurch, dass WLP/ LM in den Sockel laufen kann und zum anderen minimiere ich das Risiko, dass ich die CPU aus dem geschlossenen Sockel ziehe, da das Tape zusätzlichen Halt bietet. Im eingebauten Zustand sieht man davon nichts. Anfangs wollte ich Kaptonband nehmen, aber das Tape schmiegt nicht so sauber um die ganzen Kanten und Ecken. Daher nehme ich für den Sockel -dieses Band-. Hab's jetzt seit ca. 3 Monaten drauf, schon diverse OC- und Gaming-Sessions gemacht, WLP gewechselt und jetzt LM. Funktioniert bislang perfekt und auch Ablösen ist kein Thema. So sieht das ganze übrigens aus:
Das mit dem Abdichten war dann schon ein wenig schwieriger. Letztendlich habe es so gemacht wie die PS5 oder wie ASUS/ Clevo das bei einigen Gaming-Notebooks machen. Einfach etwas Schaum um den entsprechenden Bereich zum Abdichten, fertig. Sieht jetzt nicht sonderlich toll aus, aber die Funktion sollte gegeben sein. Auch hier sieht man im einbauten Zustand nichts von dem Tape oder dem Schaum:
Sicherlich wird jetzt hier der ein oder andere die Notwendigkeit der Schutzmaßnahmen infrage stellen. Das ist auch in Ordnung, da letztendlich jeder für sein System und die Mods selbst verantwortlich ist, völlig egal ob's beim Schleifen der CPU oder beim LM-Repaste ist. Schließlich ist das hier kein Guide oder eine Art Empfehlung, sondern lediglich eine User-Erfahrung. In meinem Fall waren das 10 Minuten mehr Arbeit bei 0 Kosten. Daher stellt sich für mich erst gar nicht die Frage.
Bei der AIO-Coldplate hab ich noch zusätzlich die Schrauben abgedichtet, da ich nicht weiß wie LM (wenn es denn Berührung hat) auf Dauer damit reagiert. Eigentlich sollte nichts passieren, aber sicher ist sicher. Auch hier, sieht nicht schön aus, sollte aber den Zweck erfüllen:
Im nächsten Schritt habe ich die IHS-Schablone genommen, um das LM auf die passende Größe zu verteilen:
und zu guter Letzt kam dann LM auf den IHS.
Ergebnis & Fazit:
Eigentlich wollte ich ein Vorher-Nacher Chart fertig machen, aber ehrlich gesagt lohnt es sich kaum. Die Verbesserung in Spielen (107w) beträgt gerade mal 2, bestenfalls 3°C oder fällt teilweise sogar gleich aus, zumindest immerhin nicht höher. Im Cinebench R23 Loop (200w) sind's 3-4 Grad (81,5 --> 78°C) Verbesserung. Wenn man die Kosten, den erhöhten Aufwand, ggfs die Nachteile von LM berücksichtigt, lohnt sich's aus meiner Sicht absolut nicht, jedenfalls nicht in diesem Anwendungsfall. GPU als Beispiel wäre da ein völlig anderes Thema. Übrigens reicht eine Tube (1g) für IHS und Coldplate locker aus, ist sogar auch noch was über geblieben.
Nach allen Mods, die ich jetzt so durchprobiert habe, hat sich das Schleifen der AIO-Coldplate (weil konvex) und Arctic's MX-5 am meisten gelohnt. Ich würde die WLP auch jederzeit gegenüber Kryonaut bevorzugen, weil Kryonaut zum einen viel teurer ist und zum anderen nach einigen Monaten an Performance verliert bzw. verlieren kann (war nicht immer der Fall). Über die MX-5 kann ich wirklich nicht meckern. Lässt sich gut verteilen, ist günstig und performt bis auf 1 Grad (Messtoleranz) wie Kryonaut und wird wahrscheinlich auch langlebiger sein.
Schlussendlich egal wie das Ergebnis ausgefallen ist, immerhin ist man eine Erkenntnis schlauer. Interessant könnte vielleicht noch die Demontage in 5 oder 6 Monaten sein. Mal gucken wie dann IHS und Coldplate aussehen. Bis dahin beobachte ich das ganze und schaue mal ob's mit der Zeit schlechter oder vielleicht sogar auch besser wird. Wir werden sehen...
Wie schon beim Lapping-Thread war die Informationslage auch zu diesem Thema sehr dünn. Nahezu kaum Erfahrungswerte, Reviews oder ähnliches. Also blieb mir wieder nichts anderes über, als die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Zum Einsatz kam das LM (Conductonaut) von Thermal Grizzly. In der Vergangenheit habe ich es sehr häufig bei Notebooks und hin und wieder bei Grafikkarten genutzt. Von der Anwendung her, muss man zwei, drei Sachen beachten (dazu später mehr), aber im Großen und Ganzen ist es eigentlich keine Kunst und die Temperaturen sind mit LM in der Regel deutlich besser. War für mich jedenfalls Grund genug die Sache mal auszuprobieren. Idealerweise nimmt man LM zwischen IHS und DIE, jedoch ist mir Delidding bei Ryzen 5000 dann doch zu viel des Guten. Abriss vom Chiplet oder den kleinen SMDs sind da nur einige Beispiele. Mit 'ner Rasierklinge auf dem Package (Substrate) rumstochern ist für mich auch nicht wirklich eine Option, zumal das ganze auch noch verlötet ist. Daher blieb nur noch die Kontaktfläche zwischen IHS und Coldplate, naja immerhin.
Eine Sache kurz vorweg, da dieses Thema immer diskutiert wird. NZXT (wie viele andere) nehmen eine Asetek Pumpeneinheit. Hin und wieder wird behauptet, dass diese für die IHS der Ryzen CPUs zu klein ist. Hier mal ein paar Vergleichsfotos nach der Demontage und zusätzlich mit einer IHS-Schablone (die brauch ich für später). Falls das Thema wieder aufkommt, hab ich gleich den passenden Link parat:
Ein wenig differenzieren muss man an der Stelle schon. Die Coldplate bedeckt den gesamten Ryzen IHS, ob jedoch das Finnen-Array alle Hotspots (CCDs + I/O-Die) vollständig bedeckt darf natürlich bezweifelt werden. Ich denke, selbst wenn es der Fall wäre, würde es am Endergebnis nicht wirklich viel ändern.
Zurück zum eigentlichen Thema. Von den Notebooks und Grafikkarten her war ich es gewohnt mit Kaptontape den Bereich um den Chip abzukleben, da LM elektrisch leitfähig ist. Warum Kapton- und nicht Isolierband wird -hier- erklärt, gibt aber noch weitere Gründe. Zusätzlich habe ich immer noch ein Auslaufschutz aufgetragen, da Notebooks oft transportiert werden (auch weil viele Fremdgeräte) oder ich der vertikalen Einbaueinrichtung (Desktop CPU/ GPU) nicht traue und ich für mein Gewissen einfach den bestmöglichen Schutz haben möchte. In der Regel sah das bei den Notebooks und GPUs dann so aus:
(Zusätzlich ist es durchaus möglich, dass durch den luftdichten Abschluss das LM deutlich länger brauch zum Austrocknen bzw. Kühlperformance länger erhalten bleibt.)
Nun ist das bei 'nem Mainboard mit Desktop-Sockel nicht ganz so einfach umzusetzen, da der Abstand zum Abdichten wesentlich größer ist. Ich hatte bereits durch das Lapping schon vorher etwas Probleme die Pumpeneinheit von der CPU zu lösen, weil zwei perfekt geschliffene Oberflächen bereits so ohne WLP/ LM ein wenig haften. Und so ist es mir einmal beim Abnehmen der AIO passiert, dass sich die WLP zwischen CPU-Pins und Sockel gedrückt hat. Durfte dann den Sockel auseinanderbauen und die CPU-Pins reinigen. War jetzt nicht die schönste Arbeit, aber immerhin nichts kaputtgegangen. Seitdem klebe ich den Sockel ab. Zum einen verhindere ich dadurch, dass WLP/ LM in den Sockel laufen kann und zum anderen minimiere ich das Risiko, dass ich die CPU aus dem geschlossenen Sockel ziehe, da das Tape zusätzlichen Halt bietet. Im eingebauten Zustand sieht man davon nichts. Anfangs wollte ich Kaptonband nehmen, aber das Tape schmiegt nicht so sauber um die ganzen Kanten und Ecken. Daher nehme ich für den Sockel -dieses Band-. Hab's jetzt seit ca. 3 Monaten drauf, schon diverse OC- und Gaming-Sessions gemacht, WLP gewechselt und jetzt LM. Funktioniert bislang perfekt und auch Ablösen ist kein Thema. So sieht das ganze übrigens aus:
Das mit dem Abdichten war dann schon ein wenig schwieriger. Letztendlich habe es so gemacht wie die PS5 oder wie ASUS/ Clevo das bei einigen Gaming-Notebooks machen. Einfach etwas Schaum um den entsprechenden Bereich zum Abdichten, fertig. Sieht jetzt nicht sonderlich toll aus, aber die Funktion sollte gegeben sein. Auch hier sieht man im einbauten Zustand nichts von dem Tape oder dem Schaum:
Sicherlich wird jetzt hier der ein oder andere die Notwendigkeit der Schutzmaßnahmen infrage stellen. Das ist auch in Ordnung, da letztendlich jeder für sein System und die Mods selbst verantwortlich ist, völlig egal ob's beim Schleifen der CPU oder beim LM-Repaste ist. Schließlich ist das hier kein Guide oder eine Art Empfehlung, sondern lediglich eine User-Erfahrung. In meinem Fall waren das 10 Minuten mehr Arbeit bei 0 Kosten. Daher stellt sich für mich erst gar nicht die Frage.
Bei der AIO-Coldplate hab ich noch zusätzlich die Schrauben abgedichtet, da ich nicht weiß wie LM (wenn es denn Berührung hat) auf Dauer damit reagiert. Eigentlich sollte nichts passieren, aber sicher ist sicher. Auch hier, sieht nicht schön aus, sollte aber den Zweck erfüllen:
Im nächsten Schritt habe ich die IHS-Schablone genommen, um das LM auf die passende Größe zu verteilen:
und zu guter Letzt kam dann LM auf den IHS.
Ergebnis & Fazit:
Eigentlich wollte ich ein Vorher-Nacher Chart fertig machen, aber ehrlich gesagt lohnt es sich kaum. Die Verbesserung in Spielen (107w) beträgt gerade mal 2, bestenfalls 3°C oder fällt teilweise sogar gleich aus, zumindest immerhin nicht höher. Im Cinebench R23 Loop (200w) sind's 3-4 Grad (81,5 --> 78°C) Verbesserung. Wenn man die Kosten, den erhöhten Aufwand, ggfs die Nachteile von LM berücksichtigt, lohnt sich's aus meiner Sicht absolut nicht, jedenfalls nicht in diesem Anwendungsfall. GPU als Beispiel wäre da ein völlig anderes Thema. Übrigens reicht eine Tube (1g) für IHS und Coldplate locker aus, ist sogar auch noch was über geblieben.
Nach allen Mods, die ich jetzt so durchprobiert habe, hat sich das Schleifen der AIO-Coldplate (weil konvex) und Arctic's MX-5 am meisten gelohnt. Ich würde die WLP auch jederzeit gegenüber Kryonaut bevorzugen, weil Kryonaut zum einen viel teurer ist und zum anderen nach einigen Monaten an Performance verliert bzw. verlieren kann (war nicht immer der Fall). Über die MX-5 kann ich wirklich nicht meckern. Lässt sich gut verteilen, ist günstig und performt bis auf 1 Grad (Messtoleranz) wie Kryonaut und wird wahrscheinlich auch langlebiger sein.
Schlussendlich egal wie das Ergebnis ausgefallen ist, immerhin ist man eine Erkenntnis schlauer. Interessant könnte vielleicht noch die Demontage in 5 oder 6 Monaten sein. Mal gucken wie dann IHS und Coldplate aussehen. Bis dahin beobachte ich das ganze und schaue mal ob's mit der Zeit schlechter oder vielleicht sogar auch besser wird. Wir werden sehen...
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