Möglichst schnelle Netzwerkverbindung in den Keller? Powerline?

Gohst_oc

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Hallo zusammen

Ich habe vor kurzem günstig eine LTO-4 Storage Library erworben. Da passen 8 Magnetbänder mit je 800/1600GB (unkomprimiert/komprimiert) rein.
Daher hätte ich geplant endlich mal alles zu digitalisieren (auch Papierkram) und dann sicher und langfristig auf den Backup-Tapes aufzubewahren.

Das Teil ist für 19" Rack Einbau gedacht und schreibt mit max. 80/160MB/s Daten weg.
Leider passt es mir nicht so recht in die vorhandenen Räume (ich möchte ungern ein Rack im Wohnbereich).
Aus diesem Grund möchte ich die Backups im Keller lagern (das NAS/Server ist in der Wohnung).

Das Problem: es handelt sich um ein Mehrfamilienhaus mit Mietwohnungen. Kabel ziehen ist daher extrem schwer bzw. nicht ohne weiteres erlaubt.
Ich muss lediglich ein Stockwerk überwinden und vielleicht 20m Kabel (denke sogar weniger).

Da im Keller-Abteil eine Steckdose vorhanden ist, habe ich bereits vor einiger Zeit mit billigen 200mbit PowerLine Adapter getestet, hatte eine relativ gute Verbindung hin gekriegt.

Doch die Frage an euch:

Wie viel Bandbreite bringt man heute mit den besten PowerLine Adapter ungefähr hin?

Könnte ich Powerline und WLAN bündeln? WLAN Empfang im Keller klappt mit ca. 20Mbit/s up/down (der Empfang ist halt nicht mehr so gut).
Getestet wurde an Intel Centrino Advanced-N 6205, 802.11n Netzwerk aus einem TP-Link Archer C5 (zentral in der Wohnung) mit dd-wrt.

Komme ich in Summe nahe der 80MB/s?
 
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Das ist keine gute Idee.
Ein Streamerlaufwerk braucht eine möglichst hohe und konstante Datenrate, damit es auch streamen kann.
Wenn es richtig streamt, dann läuft es kontinuierlich vom Anfang bis zum Ende durch.
Wenn die Datenrate nicht ausreicht, kommt es zum Shoeshinig-Effekt, d.h. das Band stoppt immer wieder. Dann muß es kurz zurückspulen, um die Stelle, an der es gestoppt hat, wiederzufinden. Das stresst das Band ziemlich stark und zudem bricht die Datenrate massiv ein.
Von den nominellen 80 MB/s bleiben dann oft nur noch 5-10 MB/s übrig.
Schon GBit-Netzwerk ist für einen LTO4-Streamer grenzwertig.

Das NAS/der Server solle außerdem mindestens SMB 2.0 unterstützen, sonst wirds auch nichts mit hohen Datenraten.
 
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Genau darum mag ich das Forum, danke für die fundierte Antwort ;) :bigok:

So wie ich mich es aus dem beruflichen Umfeld gewohnt bin, schreibt man sowieso nur fertige Disk-Backups (z.B in Form von Archiven oder Image-Files usw.) auf Tape.
Etwa mit BackupExec, M$ DPM und was es sonst so gibt. Denn ein Backup auf "live" Daten soll ja möglichst schnell gemacht sein um den aktuellen Tatsachen zu entsprechen.
Da sind Streamer eher ungeeignet.

Der Tape-Streamer hat sowieso eine SAS Schnittstelle (der Ethernet Port ist nur zum Management).
Somit muss ein weiterer Server in den Keller. Könnte ich nicht dort einen Puffer-Speicher machen (sagen wir z.B 500GB) und das Backup erst starten wenn genug Daten dort hin übertragen wurden?
So würden wir verhindern dass die Tape-Library auf Daten warten muss?

-> Schlussendlich will ich sowenig HDD's wie möglich verwenden und auch bei den HDD's nicht zu viel Redundanz haben.
-> Mein NAS hat "nur" ein Raid 5, der geplante Puffer im Keller welcher temporär die Disk-to-Disk Backups fassen soll vielleicht gar kein RAID.
-> Und schlussendlich wird kein Disk-Backup lange auf Festplatte aufbewahrt werden müssen sondern alles was länger ist auf Tape.

Weil der Fall vom Restore wird eher selten eintreten, und Shadow-Copy soll auch noch verwendet werden.
 
Denke das was du selber vorschlägst ist die beste Lösung, wird auch meistens so gemacht.
Du sicherst erst auf dem Server der im Keller steht auf HDD und schreibst dann anschließend aufs Band, dann ist eine ausreichend hohe Datenrate garantiert ( vorher schauen dass die Platten schnell genug sind versteht sich) und die Verbindung in die Wohnung kann im Prinzip fast beliebig langsam sein.

Beim bündeln von WLAN und DLAN seh ich nur begrenzt Chancen, evtl mit SMB Multichannel, ich weiß aber nicht ob das auch einen einzelnen Transfer beschleunigen kann.
 
Vergesst Multichannel, das läuft nur über gleichartige und gleichschnelle Interfaces. Und 2 DLAN Strecken in den Keller wird nicht viel bringen.
 
Ich würde als Pufferspeicher sogar eine SSD nehmen.
Wenn es tatsächlich ein LTO 4-Laufwerk ist, dann sind die max. Schreibraten nicht 80/160 MB/s (das wäre LTO 3), sondern 120/240 MB/s.
Und da kommen normale HDDs schon ins Schwitzen bzw. die 240 MB/s schaffen die gar nicht.
Um die Geschwindigkeit der Streamer ab LTO 4 auszunutzen, braucht es sehr schnelle Festplattensysteme.
LTO7 kann mit seinen 300/750 MB/s sogar normale SSDs überfordern!
 
Stell doch einfach deinen Server/NAS/whatever auch in den Keller? Dann können die Backups schön performant über LWL/SAS/Fibrechannel/etc. laufen und dir sollten ja 200MBit Brutto in die Wohnung reichen oder? Ausserdem steigt der WAF damit allgemein ;)
 
@Ghost_oc: du scheinst ja von der Sache etwas zu verstehen, trotzdem nochmals zur Erinnerung: bei einer wackeligen Netzwerkverbindung zum Backup Server im Keller würde ich auf eine sehr gute Überwachung achten.

Wäre ja blöd, wenn du erst beim Zurückspielen eines Backups feststellen musst, dass es wegen einer wackeligen Netzwerkverbindung korrupt ist. Also vielleicht nach dem Kopieren auf den Backup Server noch mal eine zusätzliche Integritätsprüfung vorsehen. Und die Backup Protokolle nicht aus den Augen verlieren. ;)

Wegen powerLAN: kürzlich waren in der c't wieder Tests von Adaptern. Der Unterschied zwischen den 500 Mb/s Adaptern und den neuesten mit 1200 Mb/s ist in der Praxis gering. Sie sind aber besser als die älteren mit 200 Mb/s, vor allem bei schlechten Leitungsstrecken. Realistischerweise kann man zwischen etwa 50 Mb/s bis 200 Mb/s erwarten, also etwa 5 MByte/s bis 20 MByte/s.
Im Zweifelsfall ein Markenprodukt (Devolo, …) wählen.

WLAN sind Sie meines erachtens immer vorzuziehen, schon alleine weil man nicht vorhersehen kann, wie im Haus von den Nachbarn die WLAN Kanäle belastet sind.

SMB Multichannel über wackelige Netzwerkverbindungen? Na, ich weiß nicht …
Die Erfahrungen mit SMB Multichannel sind gemischt, bei manchen geht es Out-of-the-Box bei manchen gar nicht, siehe (praktische Erfahrungen ab S.2) :
Frage zu SMB Multichannel mit LAN/WLAN bei Win10
 
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Zum Daten-Backup sollte (von Vorteil) ein gute Software verwendet werden, Integrität und auch Restore-Tests sind das a und o :angel:
-> klar sonst ist das Backup um sonst.

Naja wenns nach mir gehen würde wäre schon längst ein Glasfaser-Anschluss im Keller, auch wenns ein heiden Geld kostet.
Dann könnte ich mein Server-Lab auch im Keller hosten. Momentan habe ich alles im Arbeitszimmer, das stört halt ein wenig.

Übrigens habe ich aktuell ein Devolo AV 550 duo+, der bremst schon mein 100Mbit Internet-Abo aus (das Modem wird so zum Router/Firewall verbunden).
Das NAS kommt nicht in den Keller weil ich dort viele Daten (das meiste) lagere und auch vernünftig schnell Zugriff will.

@passat3233:

Gem. Datenblatt hat mein Streamer max. 160MB/s.:
https://h10057.www1.hp.com/ecomcat/hpcatalog/specs/provisioner/05/AK377A.htm

Wobei es sich auch um einen Fehler (oder ehrliche Angabe) halten kann.
Aus Erfahrung habe ich jedoch bei LTO4 nie die versprochenen Schreibraten erlebt.
Nicht mal mit teurer Backup-Software die das eigentlich gut komprimiert und handhaben könnte (inkl. sehr schnellem SAN Storage).

Das Problem liegt einerseits am Storage und anderer Seits, ähnlich wie bei HDD's auch an den kleinen Files.
Aus der Praxis sind schon 5GB/min gut. Es variiert sehr stark.
 
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