M.2 ist nur ein Formfaktor bzw. sogar eine Familie von Formfaktoren weil es ja verschiedene Längen (und sogar Breiten) gibt. 2280 bedeutet z.B. 22mm breit und 80mm lang. Es gibt aber keine M.2 Schnittstelle wie es eine SATA Schnittstelle gibt, M.2 definiert nur welche Signale auf welchen Pins liegen, sondern M.2 SSDs nutzen entweder SATA oder PCIe als Schnittstelle für ihre Anbindung. Die Slots können eben auch entweder SATA oder PCIe haben oder eben beides und dann je nachdem was die verbaute SSD braucht zwischen beiden die Signale an den Pins umschalten. Dabei muss man auch noch auspassen, wie viele PCIe Lanes es sind und wie schnell diese sind. Wobei der Slot den Anschluss auch bieten muss, den die SSD braucht damit es überhaupt funktioniert. Mein ASRock Z97 Extreme 6 hat z.B. zwei M.2 Slot, der eine davon hat nur PCIe und darin würde eine M.2 SATA eben nicht funktionieren und umgekehrt funktionieren eben M.2 PCIe SSDs nicht M.2 Slots die nur SATA anbieten, wie die auf Adaptern/Konvertern die an einen SATA Port angeschlossen werden oder auch an USB Adaptern.
M.2 löst eigentlich mSATA ab und soll dabei den Übergang von SATA zu PCIe als Anbindung für SSDs ermöglichen, weshalb beides möglich ist. Für PCIe SSDs im 2.5" Formfaktor war eigentlich SATA Express für Heimanwender und SFF-8639 für Enterpriseanwendungen vorgesehen. Nur erlaubt SATA Express maximal 2 PCIe Lanes und dies wurde sehr schnell zu wenig, hätten zwei PCIe 3.0 Lanes für eine XP941 theoretisch noch gereicht, so war schon bei deren Nachfolger SM951 eine PCIe 3.0 x4 Anbindung nötig um die volle Performance zu erreichen und die Samsung 960er kommen lesend schon ans Limit dessen was real mit PCIe 3.0 x4 geht. SATA Express wurde damit zur Totgeburt, weil zu der Zeit als das eingeführt wurde, keine SSDs verfügbar waren und mit den 2 PCIe 2.0 Lanes der Schnittstellen auf den Boards mit 90er Chipsätzen, wären auch real nur so 200MB/s mehr als über SATA möglich gewesen, dafür wäre wohl kaum jemand bereit gewesen einen sehr großen Aufpreis zu bezahlen und nun muss eine PCIe SSD schon mit 4 Lanes angebunden werden, wenn sie performant sein soll, es gibt also bis heute keine SATA Express SSDs zu kaufen.
Weil SATA Express ein Rohrkrepierer war, hat man dann SFF-8639 in U.2 umbekannt um ihm einen für Heimanwender "handlicheren" Namen zu geben, nur setzt es sich eben immer noch nicht gegenüber den M.2 SSDs durch, außer Intels 750er gibt es keine U.2 SSDs für Heimanwender (nur für Enterprise) und es gibt kaum Consumer Boards mit einem U.2 Port. Die Kabel sind auch teuer und unhandlich, zumindest auf der LW-Seite sind die Stecker sehr groß und man muss extra noch einen Abzweig für den Stecker der Spannungsversorgung haben. U.2 ist eben eigentlich für Backplanes gedacht und ermöglicht dann in passenden System eben auch den Hot-Swap von PCIe SSDs.
M.2 SSDs sind eigentlich für Notebooks und sehr kompakte Gehäuse wie die NUCs gedacht und ebenso wie mSATA nicht wirklich für Desktops. Der Notebookmarkt hat auch als erster M.2 PCIe SSDs bei gehobenene Modellen eingeführt und daher gab und gibt es eben ein viel breiteres Angebot an PCIe SSDs im M.2 Formfaktor und so haben die Desktopboards eben heute immer mehr M.2 Slots und M.2 wird auch massig auf Desktop verwendet, obwohl es bzgl. der möglichen Leistungsaufnahme und der Kühlung Nachteile hat und eigentlich nicht der passende Formfaktor für solche Systeme ist. Aber es fehlt eben auch an Alternativen, während die Samsung 850 in drei Formfaktoren (2.5", mSATA und M.2) zu haben ist, bekommt man Samsung Consumer PCIe SSDs eben nur im M.2 Formfaktor.
Vielleicht wird ja künftig mit OCuLink eine bessere Verbindungsmöglichkeit für PCIe SSDs im 2.5" Formfaktor geschaffen:
Wobei im Grunde ein kommender Standard dann auch schon gleich für PCIe 4.0 bereit sein müsste um eine Chance zu haben.