ro8otron
Banned
Thread Starter
- Mitglied seit
- 25.03.2013
- Beiträge
- 2.719
Macho im schönen Kleid: Thermalright HR-02 Macho Zero im Test
Der Kühlerspezialist Thermalright hat seit dem Jahr 2011 bereits zahlreiche Versionen des HR-02 Macho auf den Markt gebracht. Eine der neusten Varianten des beliebten Klassikers ist der auf semi passiven Betrieb ausgerichtete Macho Zero. Dieses Modell wurde schwarz vernickelt und hat auch die unter anderem vom Macho Rev.B bekannte schwarz eloxierte oberste Kühllamelle. Der Kühler wird werkseitig ohne Lüfter ausgeliefert und ist in drei unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Den eigenen Bedürfnissen entsprechend gibt es ihn wahlweise mit 120mm oder 140mm Fan Duct, um ihn so mittels Hecklüfter des Gehäuses besser kühlen zu können. Daneben kann man sich auch für die Ausführung ganz ohne Fan Duct entscheiden.
Der folgende Test wird nun zeigen wie gut sich der Thermalright HR-02 Macho Zero in der Praxis wirklich schlagen kann.
Testumgebung und Testablauf
Testkandidat:
-Thermalright HR-02 Macho Zero
Hardware:
-Prozessor: Intel Core i5 3570k @ 4.2GHz @ ~1.15 Volt
-Mainboard: ASRock Z77 Extreme 4
-Speicher: 8 Gigabyte (2 x 4 GB) TeamGroup Xtreem DDR3-2133 1.5V
-Grafikkarte: Asus GTX 670 DirectCU II OC
-Soundkarte: Creative Sound Blaster Z bulk
-Netzteil: FSP Aurum 650 Watt Modular
-SSD: SanDisk UltraPlus 128GB / Crucial M500 240GB
-HDD: Western Digital Green 500GB im Scythe Himuro
-ODD: Sony NEC Optiarc DVD-RW
-Lüftersteuerung: Scythe Kaze Master
-Gehäuse: Thermaltake Core V51
-Wärmeleitpaste: Noctua NT-H1
Software:
-Windows 7 Pro 64bit
-Metro 2033 Benchmark
-LinX 0.6.5
-HWiNFO64 4.50
Testablauf
Zur Ermittlung der CPU-Temperaturen kommen zwei Lastzustände zum Einsatz. Um eine möglichst alltägliche hohe Last zu Simulieren wird zuerst ein 3D Spiel "gespielt". Um vergleichbare Werte zu erhalten wird hierfür der in Metro 2033 integrierte Benchmark (Loop) verwendet.
Als zweiter Lasttest werden mit Hilfe von LinX die maximalen Temperaturen über 15 Minuten Last ermittelt. Dieser Test stellt zugleich ein absolutes Worst-Case-Szenario da, zum Beispiel Mathematische Berechnungen, wird so aber wohl nur bei den wenigsten Nutzern im Alltag anzutreffen sein.
Der Thermalright Macho Zero wird außerdem drei verschiedene Testszenarien durchlaufen, Semi-Passiv, mit CPU Lüfter(Noctua NF-P12) auf 700 U/min und noch mit maximaler Lüfterdrehzahl. Zum Vergleich der Leistungsfähigkeit wird der Macho Zero gegen einen Noctua NH-U12P SE2 antreten. Da dieser relativ kleine Kühler nicht gerade für den semi passiven Einsatz vorgesehen ist, wird er auch nur in zwei von drei Szenarien mitgetestet.
Über den Testzeitraum werden die CPU-Temperaturen mittels HWiNFO mitgeloggt und ein Mittelwert der Temperatur der vier Kerne des übertakteten Intel Core i5 3570K gebildet.
Der Temperaturwert wird als Differenzwert zur Umgebungstemperatur angegeben (Delta-K), das heißt: Die Umgebungstemperatur wird von der mittleren Kerntemperatur abgezogen. So erhält man auch bei geringen Schwankungen der Raumtemperatur im Verlauf der verschiedenen Stresstests exakte und vergleichbare Messergebnisse.
Für einen möglichst praxisnahen Test liefen alle Gehäuselüfter(3x 140mm, 2x 120mm) über den gesamten Testzeitraum immer mit 600-700 Umdrehungen pro Minute um eine ausreichende Belüftung des Testsystems zu gewährleisten.
Der Testkandidat im Überblick
Eckdaten und Lieferumfang
Verpackt ist der Thermalright HR-02 Macho Zero in einem schlicht gehaltenen schwarzen Karton, auf welchem sich neben der Abbildung des Kühlers auch die Spezifikationen und eine Skizze für den möglichen Einsatz mit Fan Duct befindet. Ein Fan Duct befindet sich nicht mit in der Verpackung, sondern kann je nach Wunsch wahlweise als Bundle erworben werden.
In der Verpackung findet man den optisch ansprechenden Kühlkörper, welcher bis auf die schwarz eloxierte oberste Küllamelle, vollstandig schwarz vernickelt wurde. Im Lieferumfang befindet sich das Montagematerial für unterstützte AMD und Intel Sockel, zwei Halteklammern zur optionalen Montage eines Lüfters -welcher zwingend über 120mm Montageöffnungen verfügen muß- mit dazu gehöhrigen Klebegummis zur Entkopplung, eine kleine Spritze Chill Factor 3 Wärmeleitpaste, ein Paar weiße Stoffhandschuhe und ein Thermalright Sticker. Ebenfalls enthalten ist eine ausführliche Montageanleitung und ein für die Kühlermontage nützlicher Schraubendreher (sollte zumindest).
Impressionen
Der Macho Zero kommt edel aussehend mit komplett schwarz vernickelten Heatpipes, Heatsink und Kühllamellen daher. Lediglich die oberste Lamelle wurde in schwarzer Farbe eloxiert. Der Kühlkörper wurde extra seitlich nach hinten versetzt konstruiert um eine möglichst hohe Kompatibilität für Arbeitsspeicher zu gewährleisten. Hierdurch kann es aber wiederum auf Sockel 2011-Sytemen zu Problemen kommen.
Die Verarbeitungsqualität ist soweit noch als gut zu bezeichnen, alle Kanten wurden sauber entgratet, nur die dünnen Lamellen wirken für einen Kühler der 50€ Klasse doch recht klapprig. Leider wurde bei meinem Exemplar bei der obersten eloxierten Kühllamelle nicht gewissenhaft genug gearbeitet. Hier sind zwei kleine Verarbeitungsfehler auf der Oberfläche erkennbar, die wohl bei der Oberflächenbehandlung enstanden sein müssen. Außerdem bringt der mir vorliegende Macho Zero -entgegen der offiziellen Angabe von 750g- nur 710g auf die Waage. Wie diese Differenz zustande kommt weiß ich nicht.
Montage
Hier kommt das von Thermalright bekannte Montagesystem zum Einsatz. Zuerst wird die mit einer Leitschutzfolie, Schrauben und Unterlegscheiben versehene Backplate durch die Montagelöcher von der Rückseite des Mainboards gesteckt und mittels Rändelschrauben auf der Vorderseite befestigt.
Auf diese wird der Montagerahmen mittels Schrauben montiert und schon kann auch Wärmeleitpaste auf die CPU aufgetragen werden. Anschließend wird die Befestigungsplatte über den Heatsink des Kühlers gelegt und der Kühlkörper auf die CPU gesetzt, wo er durch zwei weitere Schrauben auf dem
Montagerahmen befestigt wird - fertig. Falls man einen Lüfter verwenden möchte, ist es ratsam die Halteklammern vor der Montage des Kühlers anzubringen, da sich diese nur recht fummelig durch die Lamellen stecken lassen.
Der Einbau des Kühlers gelang trotz im Gehäuse verbauten Motherboards relativ einfach. Leider gestaltet sich dies aber bei weitem nicht so komfortabel wie es zum Beispiel bei Noctua der Fall ist.
Positiv zu erwähnen ist, dass zumindest beim ASRock Z77 Extreme 4, dank des asymmetrischen Aufbaus des Kühlers die RAM-Bänke selbst mit verbauten Lüfter frei bleiben und selbst Arbeitsspeicher mit hohen Kühlkörpern verbaut werden können. Auch der erste PCI-E Slot wird nicht blockiert, wenn auch nur sehr knapp.
Negativ ist mir aufgefallen, dass sich trotz fester Verschraubung der Macho Zero noch mit der Hand relativ leicht drehen ließ. Dieser Umstand weist auf einen nicht optimalen Anpressdruck hin und kann sich durchaus negativ auf die Kühlleistung auswirken. Hier könnte das hauseigene (optional erhältliche) VX Bolt Through Kit II mit "Pressure Vault Bracket" Abhilfe schaffen.
Warum dieses bei einem Kühler der gehobenen Preisklasse nicht gleich Bestandteil des Lieferumfangs ist, kann wohl nur Thermalright selbst beantworten.
Testresultate
Temperaturen Spiele
Zunächst war ich von dem semi passiven Ergebniss im Metro 2033 Benchmark durchaus positiv überrascht und erwartete dass der Macho Zero den Noctua in den aktiv belüfteten Tests spielend schlagen würde. Leider wurde ich hier dann doch enttäuscht und der Macho blieb hinter den Erwartungen zurück. Der kleine Noctua schnitt sogar etwas besser ab, auch wenn sich die Ergebnisse im Bereich der Messungenauigkeiten befinden. Zwar hatte der Noctua den Vorteil eines zweiten Lüfters, doch aufgrund von 6 Heatpipes, anstatt 4 beim NH-U12P, und der augenscheinlich größeren Kühlfläche des Macho Zero hatte ich hier mehr erwartet.
Temperaturen LinX
Auch beim Stresstest mit LinX schafft es der Macho Zero den übertakteten i5 3570k trotz semi passiver Kühlung in Schach zu halten. Zwar wird der wärmste Kern schon 89°C heiß doch es setzt noch kein Throttling beim CPU-Takt ein.
Bei den Tests mit Lüfter sind die Ergebnisse wieder ähnlich derer bei den Spiele Benchmarks und der Thermalright HR-02 Macho Zero muß sich dem Noctua NH-U12P SE2 knapp geschlagen geben.
Inwieweit der schon angesprochene vermutlich zu geringe Anpressdruck ein besseres Abschneiden des Macho Zero verhindert, könnte man nur durch einen Gegentest mit dem Pressure Vault Bracket herausfinden.
Sondertest mit Fan Duct
Hier sollte eigentlich noch der Test mit dem 140mm Fan Duct stehen...
Doch ist eine Montage aufgrund eines zu geringen Abstandes zwischen Kühlkörper und Gehäuselüfter in meinem Fall leider nicht so ohne weiteres machbar. Der Fan Duct besteht aus einem Plastik welches zwar an den Rändern aber nicht im Luftkanal selbst flexibel ist. Bei verbautem Kühler lässt sich so der Fan Duct nur mit dem Risiko einer möglichen Beschädigung der Hardware montieren. Auf der Thermalright Homepage (siehe Link am Ende) findet sich ein Video wo auch die Montage gezeigt wird, selbst da sieht das ganze nicht wirklich gesund aus;-)
Fazit
Positiv
+Gute Kühlleistung im Semi-Passiv Einsatz
+Edle Optik
+Hohe Kompatibilität zu Arbeitsspeicher mit hohen Heatspreadern
Negativ
-Hoher Preis
-Montagesystem und Verarbeitung könnte wertiger sein
-Lüfterklammern nicht für jeden Lüfter passend
Nützliche Links
Thermalright
Macho Zero
Zuletzt bearbeitet: