Daneben gibt es auch den Brauch, dass die jungen, unverheirateten Männer eines Dorfes vor den Häusern aller unverheirateten Frauen kleinere Maibäume sog. „Maien“ (meistens
Birken) als „Gunstbeweis“ aufstellen. In einigen Teilen Deutschlands schließlich, zum Beispiel im
Rheinland und in
Schwaben ist es üblich, dass männliche Jugendliche und junge Männer nur am Haus ihrer Freundin oder Angebeteten einen Baum anbringen. Üblich sind vor allem mit buntem Krepp-Papier geschmückte Birken, wobei die Farbe der Bänder ursprünglich eine Bedeutung hatte. Auch ein sogenanntes Maiherz wird an den Baum angebracht. In diesem Herz, welches aus Holz oder festem Karton besteht, wird der Name der Angebeteten eingraviert und in der Regel auch ein Spruch als Liebesbeweis mit aufgeschrieben. Der Maibaum bleibt einen Monat über, bis zum ersten Juni stehen. Dann holt derjenige den Maibaum ab, der ihn gestellt hat. Üblicherweise wird dies, wenn die Frau ihn mag, mit einer Einladung zum Essen, oder ansonsten mit einem Kasten Bier belohnt. In einem Schaltjahr kann es umgekehrt sein: weibliche Jugendliche und junge Frauen stellen teilweise auch ihrerseits Maibäume auf. Das Gegenstück zum Maibaum, dem „Gunstbeweis“, ist die gestellte
Tanne, der sogenannte „Schandmaien“, die eine bösgemeinte Heimzahlung darstellt.