[Kaufberatung] Makro-Objektiv (Canon EF) und Einsteiger-Stativ

Kuzorra

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Moin,
auch wenn der Foto-Bereich im Luxx nur mäßig aktiv ist, versuche ich es trotzdem mal:

Welches möglichst nicht allzu teure Objektiv kann man für einen Einstieg in die Makrofotografie empfehlen - bzw. wovon ist abzuraten?

Idelaerweise suche ich was für die Nutzung an der 6D, aber wenn es einen super Tipp für APS-C gibt, dann würde ich auch auf meine 80D setzen. Ich schaue bisher hauptsächlich lokal und in den Kleinanzeigen nach 'nem gebrauchten 2.8er Tamron mit 90mm oder Sigma mit 105mm, möglichst mit Stabi und nicht gerade die Version von vor'm Krieg.
Das 100er L IS von Canon is preislich schon ein ganz schöner Klopper, da sind die anderen (mit z.T. deutlich unter 300€) wesentlich attraktiver.
Idealerweise sollte das Objektiv auch noch halbwegs Portrait-tauglich sein, was von der Brennweite ja hinkommen dürfte. Dann könnte ich mir das Canon 85 1.8 zukünftig sparen...


Über Erfahrungswerte und Ratschläge würde ich mich freuen!
 
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Mit allen drei Objektiven machst du nichts falsch. Die sind alle auf einem sehr hohen Niveau und eigentlich auch die Standardempfehlung. Günstiger gibt es noch von Tamron und Canon ein 60mm Macro, aber die sind dafür ohne IS und auch nur für EF-S.

Alternativ kann man auch Vorsatzlinsen, Zwischenringe oder Retroadapter nutzen. Hat aber alles auch wieder Nachteile. Ein Retroadapter macht eigentlich nur mit manuellen Objektiven Sinn, weil man keine elektronische Kontrolle der Blende hat. Das Gleiche gilt für Zwischenringe, die die Kontakte nicht Durchschleifen. Außerdem ist der Fokusbereich bei Zwischenringen sehr begrenzt. Lichtstärke und Abbildungsqualität nehmen auch ab. Vorsatzlinsen reduzieren ebenfalls die Bildqualität, dafür funktioniert alles andere noch wie gewohnt.
 
Das Tamron 90mm 2.8 Macro war eins der ersten Objektive, die ich mir dazu gekauft habe. Im Nachhinein hätte ich wahrscheinlich eher in das EF 100 2.8L investiert, damals hab ich aber auch deutlich mehr auf den Preis geschaut. Die Farbdarstellung ist einfach nur brilliant, der Stabi super und an sich gibt es nur dadurch was zu meckern, dass es als Tamron-Objektiv eben nicht unbedingt die geilste Kompatibilität hat. An der 80D musste es z.B. erstmal zum Firmware-Update bevor es die Kamera im Live-View nicht abgeschossen hat. Auch wenn ich es mittlerweile nicht mehr so oft nutze, bin ich nach wie vor davon begeistert.

Der Grund, warum ich es nicht mehr so oft nutze heißt EF 85 1.8 USM. Das habe ich gebraucht gekauft und es ist kleiner, leichter, der AF ist deutlich schneller und es ist halt doch nochmal ein Unterschied zwischen F1.8 und F2.8. Mit dem 85mm 1.8 kannst du auf eine Distanz eine Freistellung erreichen, die mit F2.8 eben nicht möglich ist. Dazu ist 1:1 Macro bei 90mm und an Vollformat echt eine Sache für sich, die ich wirklich hart zu meistern finde. Im Tischaufbau ohne Frage super, in der freien Natur mit Wind ggf. sich bewegenden Objekten und ohne Stativ kommt man nicht unbedingt in den vollen Genuss des Objektivs. Und man kommt eben auch nicht näher als 1:1 - mit Zwischenringen hat man hier nochmal andere Möglichkeiten.
 
Dann könnte ich mir das Canon 85 1.8 zukünftig sparen...

Wenn du diesen Gedanken durchrechnest, bist du vielleicht mit dem 100L günstiger dran als zunächst angenommen. Ich hatte das Tamron 90/2.8 (non-VC), ein Sigma 150/2.8 OS, das 85/1.8 und habe das 100L. Mein ursprünglicher Gedanke war damals wie bei dir, beide Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Doch irgendwann kam das 85/1.8 doch dazu. Die Makros sind als Makros alle super. Ich hatte noch keines in der Hand, das nicht optisch eine erstklassige Wahl war. Spannend wird es erst bei den Features und Eigenschaften daneben. Der Bildstabilisator der Dritthersteller ist beispielsweise schwächer als der von Canon, der beim 100L als Hybrid-IS auch in Z-Richtung korrigiert. Wenn man wirklich den IS für Nahaufnahmen verwenden will, ist das ein klarer Vorteil. Vom Stativ freilich nicht.
Der nächste Punkt ist der AF, der dich im Nahbereich zumeist kaum interessieren dürfte. Vieles musst du zwangsweise manuell machen und die Genauigkeit passt idR auch sehr gut. Doch wenn es um die Geschwindigkeit insgesamt geht, weil du auch Bereiche außerhalb der unmittelbaren Nähe ablichten willst, ist der USM bei Canon meiner Meinung nach überlegen. Nicht falsch verstehen: die anderen sind nicht schlecht - nur das Canon halt besser. Und dann wenn es ein 85/1.8 ersetzen soll, kann das ein Argument sein.

Aber was eigentlich der wichtigste Aspekt ist: gerade beim Sigma musste ich feststellen, dass die unglaublich gute Schärfe (das Sigma war diesbezüglich mit das beste, was ich je genutzt habe) halt nur im Nahbereich zu erzielen ist. Auf Distanz war es immer schwächer. Das ist bei Makros nicht ganz unüblich, die Hersteller müssen diesen Bereich eben optimieren, um ihr Glas verkaufen zu können. Das Canon 100L kann ich auch als Tele für Landschaftsaufnahmen nutzen, wenn es auf Distanz abbaut, dann so, dass ich es nicht bemerke. Und das ist bei einem Objektiv, das du auch für andere Dinge als Makros verwenden magst, möglicherweise ein wichtiger Aspekt.

Wobei ich natürlich sagen muss: du machst mit keinem genannten Objektiv wirklich viel falsch. Die sind alle gut. Und wenn du jetzt günstig ein Tamron nimmst und in ein paar Monaten das 85/1.8 dazu, hast du vielleicht sogar die bessere Kombination überhaupt. Oder du bist mit deinem Makro auch bei Portraits (die ja ohnehin nicht das letzte Quäntchen Schärfe brauchen) so zufrieden, dass alles gut ist.
 
Danke für Euer Feedback!

Das "mit ohne 85er" ist nur so eine Überlegung gewesen, aber wahrscheinlich werde ich mir das dennoch für den Glas-Fuhrpark zulegen - und sei es nur um es mal zu probieren, das 85er wird ja eigentlich in allen Belangen immer wieder als Empfehlung genannt. Auch wenn es schon betagter ist, ist es dafür mit rund 200€ An/Verkauf keine Rieseninvestition....

Für die jeweligen Aufgaben einen Spezialisten zu haben ist nunmal auch schön - und ein 1:1 Makroobjektiv reizt mich halt schon länger.
In dem Punkt nehme ich mit, dass alle genannten Makros sehr tauglich sind und keines ein Fehlkauf wäre.
(Das Canon würde ich mir allerdings nur gönnen, falls es mir als echtes Schnäppchen übern Weg läuft.)
 
Was möchtest du den "Makrosieren"? Ich verwende zur Arbeit ein Lupenobjektiv (Mitakon oder sowas). Mit 2:1 nochmal eine ganze Ecke näher dran. Allerdings ganz ohne Elektronik und mit einer Naheinstellgrenze von gefühlt 5 mm nur für 'tote' Dinge geeignet.
 
Für 2:1 braucht man nicht unbedingt schon ein Lupenobjektiv, das erreicht man auch mit einem kurzen Makro und Zwischenringen/Balgen.

Ich hab selbst die Sigmas nicht getestet und kann daher nichts zu diesen sagen, würde von den Tamrons nur die beiden neueren Modelle mit USD empfehlen... sofern du nicht ausschliesslich manuell fokussieren willst (dann tut es auch das Tamron 272EE oder Tokina T310001N). Man bekommt die USD Modelle gebraucht um/ab 200,- ebenso wie das Sigma 258954. Gerade wenn du in die Makrofotografie erst mal reinschnuppern willst, sind alle drei eine gute Wahl, weil du sie ohne großen Wertverlust verkaufen kannst, falls du dich doch irgendwann zu einem Canon 100L oder was anderem durchringen kannst.
 
Das "mit ohne 85er" ist nur so eine Überlegung gewesen, aber wahrscheinlich werde ich mir das dennoch für den Glas-Fuhrpark zulegen - und sei es nur um es mal zu probieren, das 85er wird ja eigentlich in allen Belangen immer wieder als Empfehlung genannt. Auch wenn es schon betagter ist, ist es dafür mit rund 200€ An/Verkauf keine Rieseninvestition....

Sehe ich genauso, deshalb bitte nicht falsch verstehen: das 85/1.8 ist richtig gut und macht Spaß.
Wenn du es dir sowieso anschaffen willst, kannst du am Ende günstig das beste aus beiden Welten nutzen. Vielleicht dann auch wirklich mit einem sehr günstigen Makro...
 
...würde von den Tamrons nur die beiden neueren Modelle mit USD empfehlen... Man bekommt die USD Modelle gebraucht um/ab 200,- ebenso wie das Sigma 258954.
Damit wäre ich sehr happy, aber momentan sehe ich die eher bei 280-300€, was nicht der Mega-Schnapp ist. Das Canon 100 mit IS liegt eher bei ~500€.

Was möchtest du den "Makrosieren"?
Hab nix konkretes im Sinn, habe aber Spaß an Details und Strukturen. Vermutlich hauptsächlich "totes Zeuch", zumindest zunächst - da kann sich man erstmal in Ruhe und mit Stativ rantasten. Hab gestern (wieder-)entdeckt, dass ich vor Jahren mal so einen Satz (+1,+2,+4,+10) Linsen gekauft hatte. Die passen an mein 2.8er Dii-Tamron, dass ich noch für die 80D habe. Ist natürlich nicht vergleichbar, aber für den Anfang, bis das richtige Schnäppchen daherkommt ....
 
So, das 80er 1.8 hab ich schon mal gekauft und bin nach ein paar wenigen Fotos schon ganz schwer zerliebt :love:

Bei den Makros gibt es das etwas ältere Sigma ohne OS tatsächlich für etwas unter 200€. (Das neuere mit OS is unter 250 quasi nicht zu bekommen, eher so Richtung 300€.)
Da ich Makros eh (erstmal) nur vom Stativ machen werde, ist das vermutlich zu verkraften - die Schärfe des "älteren" Sigma EX DG wird ja überall in den höchsten Tönen gelobt.

Ich habe allerdings schon bei der Spielerei mit den Marko-Linsen zum Anschrauben gemerkt, dass mein Einsteiger-NoName-Wackel-Stativ sich einfach nicht fein genug einstellen lässt und auch die Stabilität zu Wünschen übrig lässt. Bisher war ich damit eigentlich jahrelang sehr zufrieden (bei geringen Ansprüchen), aber ich glaube da muss was neues her....
Gibt's da Erfahrungen/Empfehlungen in der Einstiegsklasse, zum Beispiel das Rollei C5i, K&F TM2324 oder so?

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....gerne Arca Swiss kompatibel, dafür gibt es ja jede Menge Zeuch - oder gibt es ein besseres/günstigeres/alternatives System?
 
Gibt's da Erfahrungen/Empfehlungen in der Einstiegsklasse, zum Beispiel das Rollei C5i, K&F TM2324 oder so?
Beim Amazon gibt es hunderte Modelle mit vergleichbaren Werten, darunter auch direkte Kopien unter anderem Namen und auch ein paar ausgefallenere Modelle für eher spezielle Anforderungen. Mit den meisten Traveller Modellen wirst du aber gerade für Makros nur mit minimalem Auszug arbeiten wollen, da sie bauartbedingt nicht unbedingt für ihre gute Dämpfung bekannt sind. Wobei das Problem bei den Alu Modellen tendenziell noch größer ist als bei den Carbon Varianten.

....gerne Arca Swiss kompatibel, dafür gibt es ja jede Menge Zeuch - oder gibt es ein besseres/günstigeres/alternatives System?
Es gibt andere Systeme, aber keines welches einen vergleichbare Vielfalt an Zubehör bietet. Speziell von den Kunstoffklemm-Hebel-Lösungen würde ich dir gerade für Makro auch generell abraten. Was im Zusammenhang mit 2:1 Makros und generell größeren Abbildungsmaßstäben sehr praktisch sein kann, ist eine Rail/Slider/Schlitten - gibt es mit Doppel-Arca-Profil aus China auch für kleines Geld.
 
Danke!
Ein Kollege bringt mir nächste Woche mal testweise sein (Alu) C5i mit, dann schaue ich mal, wie sich das so anfühlt.
 
hab das c5i hier in der Aluversion - mich stören regelmäßig die recht schwergängigen fixierungen an den drei Beinchen
 
Hm, mag sein, dass das in der Handhabung tatsächlich so ist, vielleicht aber auch nur bei Deinem Exemplar?

Hab jetzt jedenfalls nach sehr gutem ersten Eindruck spontan ein C5i bestellt - allerdings in Carbon, da mir das geringere Gewicht den 10er Aufpreis wert ist
 
Also bei mir war das C5i Carbon mehr als doppelt so teuer?!
Schwergänging find ich die Verschlüsse nicht, Klapp/Schnappverschlüsse finde ich da deutlich schneller und angenehmer.

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