Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik - welcher Schwerpunkt?

Ice T

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Hallo liebe Community :)

Ich habe gestern erfolgreich mein duales Bachelor Wirtschaftsinformatikstudium abgeschlossen und möchte ab dem Wintersemester an einer normalen Hochschule den Masterstudiengang zur Wirtschaftsinformatik belegen.
Ich muss mich für einen Schwerpunkt im Studium entscheiden. Ich kann wählen zwischen Vertrieb und Programmierung. Ich bin keinem Schwerpunkt wirklich abgeneigt und finde beides sehr interessant, daher fällt mir die Wahl etwas schwer, wobei ich eher in Richtung Vertrieb tendiere. Beide Schwerpunkte haben ihre Vor- und Nachteile.
Ich weiß das es bis zum Wintersemester noch etwas hin ist und das wir auch Mentoren zur Seite gestellt bekommen die einem bei dieser Entscheidung unterstützen, allerdings finde ich, dass es nie zu früh ist um sich mit soetwas auseinander zu setzen.

Ich wollte euch daher fragen ob ihr mir Tipps geben könnt wie ich zu einer Entscheidung komme oder vielleicht könnt ihr ja von euren Erfahrungen berichten, solltet ihr in einem der Bereiche tätig sein. :)
Wenn ihr noch weitere Informationen braucht dann einfach nachfragen.

Vielen Dank und viel Spaß beim Fußball gucken. :)
 
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Ich hab nach dem Bachelor aufgehört. Bei uns (DHBW Mannheim) gab es bereits für den BA. vier Vertiefungsrichtungen, dich letztlich aber nur in einem Modul unterschieden haben. Damit war die Ausrichtung eigentlich unbedeutend.

Jedenfalls ist das ja eine grundsätzliche Frage, ob du lieber in der IT operativ (Betrieb, Monitoring, Basis), prozessual (Consulting, Projektgeschäft, Management) oder ins Engineering willst. Ich bin seit 8 Jahren als Consultant für technische SAP Themen unterwegs. Meiner Erfahrung nach ist man mit Wirtschaftsinformatik für die operativen Themen zu gut ausgebildet. Es benötigt keinen Masteranden für operative Themen, die man als Ausbildungsberuf abbildet.
Für Engineering/Development gibt es hingegen fachspezifischere Studiengänge, bei denen die Vertiefung im Studium ja schon deutlich intensiver ist.
Deswegen seh ich für Wirtschaftsinformatiker vor allem die Beratung oder die Projekt-bezogenen Themen.

Vertrieb hingegen versteh ich eigentlich nur bedingt. Ein Vertriebler benötigt natürlich ein gewisses Level an Know, aber in erster Linie macht ein Vertriebler Vertrieb...
Presales und Sales...ich kenne Maurer, Bäcker, Physiker, die mittlerweile im SAP Umfeld Vertrieb machen, aber keinen Msc. Wirtschaftsinformatiker. Das ist ja Perlen vor die Säue :d
 
Wenn ich Arbeitgeber wäre und einen Softwareentwickler suche, nehme ich entweder einen mit Ausbildung oder direkt einen mit Informatikstudium und keinen Wirtschaftinformatik-Absolventen.
Daher wäre ich für die andere Fachrichtung - Vertrieb, was auch immer in dem Schwerpunkt dann IT-spezifisch behandelt wird :hmm:
 
Sind aber echt komische Schwerpunkte bei euch ^^
Bei uns war der Bachelor nur "Standard" und jetzt mach ich den Master mit Schwerpunkt Big Data.
Wäre ein Wechsel der Uni / HS eine Möglichkeit?
 
Sehe das Ähnlich. Habe auch meinen B.Sc in WI als duales Studium gemacht und arbeite jetzt im Consulting. In die Richtung Programmierung würde ich persönlich auch nicht gehen. Da haben die anderen recht, dass da einfach dicht der Fokus eines WIlers liegt und andere Studiengänge das wesentlich besser können. Die Frage die ich mir nun Stelle wie ist der Schwerpunkt "Vertrieb" genau ausgelegt. Ich kenne einige WIler die im (technischen) Vertrieb unterwegs sind das ist schon möglich aber ich finde, dass das für einen WI Studiengang eine recht seltsame Ausrichtung ist.
 
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten. Diese Information mit den Schwerpunkten Vertrieb oder Programmierung habe ich vor gut eineinhalb Jahren mal aufgeschnappt. Ob dies immer noch so ist weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wenn ich höre das ihr das alle als eher unüblich empfindet so kann es auch sein das ich dort falsch informiert wurde.
Das vorhandene Modulhandbuch mit den möglichen Wahlfächern ist leider sechs Jahre alt so das ich da nicht mit Sicherheit sagen kann ob die Schwerpunkte wirklich auf Vertrieb oder Programmierung liegen.

Seid ihr als Consulter wirklich täglich unterwegs?

@StylusDark:
Theoretisch wäre ein Wechsel möglich. Allerdings wäre ich mit meiner jetzigen Wahl zufrieden. Zur dualen Hochschule hatte ich eine Fahrt von 84 km pro Tag. Jetzt zur normalen Hochschule nur noch 14 km pro Tag. Außerdem habe ich bei einer so nahegelegenen Hochschule die Möglichkeit mit meinem Partnerunternehnem in Verbindung zu bleiben bzw. dort weiterzuarbeiten.
 
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Seid ihr als Consulter wirklich täglich unterwegs?

Das ist Quatsch. Also natürlich gibt es Klitschen, bei denen du Mo-Mi in München und Donnerstags-Freitags in Hamburg bist; dir am Wochenende das Zeug anließt, was du verkauft hast und am Sonntag deine Hemden bügelst und die Wäsche wäschst...das sollten allerdings nicht die Wunscharbeitgeber sein. Ich spreche jetzt nur für das SAP Umfeld: dort wird eine Reisebereitschaft von bis zu 80% erwartet. Ich mach das jetzt das neunte Jahr und diese 80% sind stellenweise natürlich erreichbar und überschreitbar. Das ist natürlich Projektabhängig...eine Migration der Produktivlandschaft nimmt auch gern das Wochenende in Anspruch. Wenn ein Service Provider Östlich/westlich sitzt auch gern die Nacht- oder Morgenstunden...das sind aber Ausnahmen und wird rechtzeitig ersichtlich/kommuniziert. Für diese Fälle gibt es natürlich auch Regelungen (Sonderzeitenzuschlag; Freizeitausgleich)

In der Regel geht der Trend aber ganz klar zur Remotearbeit und Home-Office. Das spart dem Kunden Reisekostenpauschalen, der Firma das Spritgeld, Verpflegungspauschale, Hotel etc...
Bei vielen Unternehmen ist auch schlicht kein Platz (sowohl räumlich als auch zeitlich für Dauer-onsite Einsätze). Gerade in Großprojekten ist man idR. nicht länger als 2/3 Tage vor Ort.

Ich denke, je länger man dabei ist, desto komfortabler werden die Bedingungen. Der Ausgleich besteht dann üblicherweise in Firmenwagen, nettem Hotel, variablen Gehaltsanteil etc..
 
Kann ich so nicht unterschreiben was Vantim sagt. Solche Reisezeiten hat man nicht nur bei "Klitschen" sondern durchaus auch bei großen Häusern. Ich bin 4-5 Tage die Woche beim Kunden direkt vor Ort. Wenn es gut ist auf einem Projekt/bei einem Kunden es ist aber genauso üblich das es 2-3 Kunden sind. Hier kommt es weniger auf den AG sondern viel stärker auf den Bereich/das Produkt an wo man unterwegs ist. SAP Projekte sind häufig eher groß und auf entsprechende Zeiträume angesetzt, dementsprechend hast du, wie deine Erfahrung zeigt, hier durchaus längere Bindungszeiten.

Ich arbeite z.B. auch für einen SW Hersteller und bin selten für längere Zeit beim Kunden da meine Aufgabe eher im Bereich der Konzeption und nur teilweise in der Implementierung liegt. Selbst wenn die Implementierung dabei ist, sind das selten Monster wie SAP sondern nach der Konzeption vlt. noch 5-10 PT Aufwand je nach Anforderungen. Großprojekte sind die Ausnahme können dann aber auch länger gehen. Häufig ist man auch nur mal für 1-2 Tage die Woche beim Kunden da man als Consultant vom Hersteller entsprechende Probleme anders adressieren kann als der externe Umsetzer. Das erhöht zusätzlich die Kundenanzahl.

Dabei ist es auch egal ob man 23 und 53 (wie ein Kollege ist). Das Reiseaufkommen ist für beide relativ gleich.
 
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Kann ich so nicht unterschreiben was Vantim sagt. Solche Reisezeiten hat man nicht nur bei "Klitschen" sondern durchaus auch bei großen Häusern. Ich bin 4-5 Tage die Woche beim Kunden direkt vor Ort. Wenn es gut ist auf einem Projekt/bei einem Kunden es ist aber genauso üblich das es 2-3 Kunden sind. Hier kommt es weniger auf den AG sondern viel stärker auf den Bereich/das Produkt an wo man unterwegs ist. SAP Projekte sind häufig eher groß und auf entsprechende Zeiträume angesetzt, dementsprechend hast du, wie deine Erfahrung zeigt, hier durchaus längere Bindungszeiten.

Du schreibst, du bist 4-5 Tage beim Kunden. In SAP Projekten gänge es häufiger um größere Zeiträume...
Im nächsten Absatz beschreibst du allerdings:

. Großprojekte sind die Ausnahme können dann aber auch länger gehen. Häufig ist man auch nur mal für 1-2 Tage die Woche beim Kunden da man als Consultant vom Hersteller entsprechende Probleme anders adressieren kann als der externe Umsetzer. Das erhöht zusätzlich die Kundenanzahl.

Mit Klitschee assoziiere ich Body Leasing. ich hatte in meinen Anfängen häufig eine kaum vorhandene Leistungsbeschreibung, sondern es ging um das Prinzip "Kunde X kauft Berater Y für Z Tage" - das geht von kleineren Projekten (5-15 Tagen) bis hin zu einfachen Supportgeschichten. Dieses Personalleasing ist zunehmend absteigend: viele Services/Produkte/Supportleistungen funktionieren remote oder östlich Europas, ergo billiger.
Ich beobachte seit Jahren, dass der Trend zum Service Geschäft geht - man verkauft weniger eine Produkt zur Bewältigung einer Aufgabe, sondern versteht sich in der IT als Teil des Business und liefert entsprechende, prozessuale Anforderungen. Von daher geht der Trend ja ganz klar zu langfristigen Einsätzen, weg von den wochenweise Feuerwehreinsätzen.

Der andere Punkt betrifft dann zwangsläufig die Mitarbeiter: für eine prozesslastige Toolberatung findet sich der Markt nicht in den Regionen, mit geringen Tagessatz. Dort ist es deutlich schwieriger Bewerber zu akquirieren. Die wenigsten Senior-igen Consultants suchen Anstellungen mit Reiselasten jenseits der 4 Tage. Ich denke, je spezialisierter man und je tiefer die Nische ist, desto besser sind die Arbeitsbedingungen.
 
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